bee] v.“
ben, welchemzufolge man in dieſer Hauptſtadt aus Siebenbuͤrgen die Nachricht erhalten haben ſoll: „„daß der General Geismar, im Lager von Kalafat umzingelt, nach mehreren Verſuchen, ſich durchzuſchlagen, gezwungen worden ſey, ſich mit Capitulation zu ergeben.“%⸗ — Wir wiederholen bei dieſem neuen Anlaſſe un⸗ ſere geſtrige Erklarung gegen das Journal des Débats, mit dem Beiſatze, daß, wenn derlei Mittheilungen wirklich aus Wien (worau wir jedoch zweifeln) eingeſendet werden ſoll⸗ ten, ſelbe nur von ebſcuren Correſpondenten herruͤhren koͤn⸗ nen, die, weil ſie nichts Wahres zu berichten wiſſen, und doch ihr Geld mit etwas verdienen wollen, derlei Fabeln ſelbſt erdichten. — Wir wiſſen und verſichern am 22. De⸗ cember, daß die in dem angeblichen Schreiben aus Wien vom iten d. M. euthaltene Nachricht, hier nicht nur nie im Umlaufe war, ſondern daß vielimnehr allgemein bekannt iſt, daß das Corps des General Geismar fortan, ſo weit die letzten Nachrichten reichen, unangefochten ſeine Poſitionen in der kleinen Wallgchei inne hatte.“
8 Suͤd⸗Amerika⸗.
8 Briefe aus Carthagena, vom 23, Oct., enthalten we⸗ nig Neues uͤber die bekannte Verſchwoͤrung gegen Bolivar. In einem derſelben heißt es: „Was den teufliſchen Plan
auf Bolivar's Leben betrifft, ſo war es ganz unmoͤglich, zu
erwarten, daß ſeine Feinde es darauf angelegt haben ſollten, die Sicherſtellung einer Macht zu untergraben, die ihm von einer ſo großen Majoritaͤt der Nation war uͤbertragen wor⸗ den. Am wenigſten erwartete man, einen Mann von Rang
. d Erziehung als den Urheber einer ſolchen Schaͤndlichkeit
z8. ge und es liefert nur einen Beweis von den ruchlo⸗
Geſinnungen derer, die nach Macht und Anſehen ſtre⸗ ben, und von dem veraͤchtlichen und erniedrigenden Zuſtande, in welchen das Land unter ihrer Leitung haͤtte verſinken muͤſ⸗ ſen. Man muß dieſe Verſchwoͤrung als den letzten verzwei⸗ felten Schritt eines Haufens von Staats⸗Pluͤnderern anſe⸗ heu. Santander's letzter Verſuch, ſich zum Machthaber hin⸗ auf zu ſchwingen, iſt geſcheitert, und es ſcheint, als ob die
Vorſchung gewollt habe, er ſelbſt ſolle ſich auf dieſe Weiſe
ein Schickſal bereiten, das Bolivar's großmuͤthiges Herz
ihm gerne erſpart haben wuͤrde. Das Kriegs⸗Gericht darf in der That nicht anders als ihm den Tod zuſprechen, den er verdient hat, und nur Gluͤck kann man ſich wuͤnſchen, wenn damit allen Unruhen ein Ziel geſteckt wird. Die Vereitlung des abſcheulichen Anſchlages auf ſein Leben tann Bolivar's⸗
Macht nur befeſtigen. Ein jeder rechtliche Mann wird ſich
ihm anſchließen, und ihn beſchuͤtzen; die Anfuͤhrer ſeiner
Feinde werden verdraͤngt werden, und die Uebrigen in Nichts
verſinken, denn das ganze Land kann nicht ſo blind ſeyn,
daß es nicht die gemäßigte Regierung ſeines gepruͤften Freun⸗ des und Befreiers, der Herrſchaft einer Bande von Meuchel⸗ moͤrdern vorziehen ſollte. Es verdient bemerkt zu werden, daß der Mordverſuch gerade nach Santander's beabſichtigter Abreiſe nach Nord⸗Amerika unternommen ward. Es war der letzte Ausbruch einer zur Verzweiflung gebrachten Buͤbe⸗ rei. Padilla ſteht bei dieſem Verbrechen in nicht ſo ſchwar⸗ zem Lichte da; das Leben hat einen unwiderſtehlichen Reiz fuür Jedermaun. Einen Mann ohne Erziehung, wie er war, kann man bedauern, wenn er ſein Leben gegen ein anderes einſetzte und es verlor. Der Mann aber, der Bolivar Le⸗ ben, Rang und Reichthum verdankte, kann den Richtplatz nur unter allgemeinen Verwuͤnſchungen betreten. Die beiden getoͤdteten Oberſten Ferguſon und Bolivar, welcher Letzterer üͤbrigens kein Verwandter des Praͤſidenten iſt, werden allge⸗ mein bedauert; es gab keine ausgezeichneteren Ofſiciere in der ganzen Armee.“
EIs. 88
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OC
4 Achen, 23. Dec. Eine Beilage zur heutigen Stadt⸗ Zeitung enthaͤlt die unterm 1. Auguſt d. J. von Seiten der hieſigen Koöͤnigl. Regierung genehmigten Statuten zur Er⸗
richtung einer Sparkaſſe fuͤr die hieſige Stadt. — Es wird ſolche vom 1. Januar k. J. auf 5 Jahr und zwar unter Gewaͤhrleiſtung der Stadt errichtet, und unter Verwaltung und Aufſicht der ſtaͤdtiſchen Behörde geſtellt. Die Ober⸗ Buͤrgermeiſterei empfiehlt den Fabrikherren, lſo wie allen
Eingeſeſſenen der Stadt, den Zuheck dieſes neuen und nüͤtzli⸗ chen Inſtituts, nämlich die Einwuͤrkung auf Ordnung und Moralitaͤt, wohl zu beherzigen, und zur Befoͤrderung deſſel⸗ ben durch ein belehrendes, ermahnendes und ermunterndes Wort an ihre Arbeitsleute und Untergebenen, eifrig mitzu⸗
die Katholiken ſeit der Revolution gethan
Vermiſchte Nachrichten. 2 Ueher die katholiſche Aſſociation Irland's unde⸗ ihre Haupt⸗Anfuͤhrer.
(Aus dem Pariſer Globe.)
Die Confoͤderirten von 1642. — Urſprung der katholi⸗ ſchen Rente. 8 Verein von 1757. — Die Bewilligungen, welche das katholiſche Comité in den Jahren 1777 8 1782 erhielt. — Sieg der democratiſchen Parthei in dem Comitc. — John Keogh. — Zulaſſung der Katholiken zu dem Wahlrechte. 2
Die katholiſchen
ciation von 1828. Die Katholiken waren damals zuſam⸗ mengetreten, um ihren buͤrgerlichen Rechten Anerkennung zu verſchaffen. In Kilkennn wird noch das Haus gezeigt, wo⸗ ſie ihre Verſammlungen hielten. Sie errichteken zwei Koͤr⸗ perſchaften, welche das katholiſche Volk repraſentiren ſollten, einen allgemeinen Verein und einen oberſten Rath; an dem erſtern nahmen alle Lords, Praͤlaten und Gentlemen'’'s der unterdruͤckten Religion Theil, der letztere beſtand aus einer kleinen Zahl von Mitgliedern, welche von dem General⸗ Verein in den verſchiedenen Provinzen gewaͤhlt wurden, als oberſte Behoͤrde anerkannt, und mit einer Art von vollziehender Gewalt bekleidet waren. Dies waren die Confoͤderirten. Carte nennt ſie in ſeinem Leben Ormonds⸗Aſſociation, und fuͤgt hin⸗ zu, daß der erſte Aet ihrer Union eine Adreſſe an den Koͤnig war, in welcher ſie Gerechtigkeit forderten und Se. Maj. baten, ihnen einen Ort anzuweiſen, wo ſie ihre Beſchwerden in Sicherheit niederlegen koͤnnten. Der Koͤnig nahm dieſe Adreſſe an, und beauftragte, durch eine mit dem großen Sie⸗ gel verſehene Vollmacht, Commiſſarien, mit den Confoͤderir⸗ ten zu unterhandeln, um das in Empfang zu nehmen, was ſie zu ſagen haͤtten, und ihm zuzuſenden. Dieſes Ae⸗ tenſtuͤck iſt vom 11. Januar 1642 datirt. Ormonde ſagt in einem ſeiner Briefe, daß „die Lords⸗Richter ihren ganzen Einfluß angewendet haͤtten, um einen guten Erfolg dieſer Commiſſton zu verhindern und ſich der Paci⸗ fication des Landes entgegenzuſtellen.“ Der oberſte Rath der Confoͤderirten, welcher ſeinen Sitz in Roß hatte, erhielt eine Zuſchrift der Lords⸗Richter, worin die Handlungen des Vereins mit dem Namen einer verhaßten Rebellion be⸗ zeichnet wurden. Dieſe Beleidigung brachte die Confoöderir⸗
ten ſehr auf und ſie erwiederten den Lords: „Es gaͤbe kei⸗
nen Ausdruck, der unſere Verworfenheit bezeichnete, wenn wir, die wir als loyale Unterthanen kuaͤmpfen, uns den Namen Rebellen beilegen laſſen wollten, weil wir unſere Beſchwerden ausſprechen. Wir nehmen Gott zum Zeugen, daß man maaßlos Schmach und Verachtung auf uns haͤuft, und daß wir nur als loyale Unterthanen behandelt ſeyn oder bis auf den letzten Mann ſterben wollen.“ Ein furchtbarer Buͤrgerkrieg folgte darauf. Am 28. Juli 1646 machte Lord Digby eine Friedens⸗Proclamation bekannt; die Bedingungen derſelben wurden aber auf Antrieb des Paͤpſtlichen Nuntius, Reuuncini, von den Confoͤderirten verworfen und der Krieg dauerte fort. Endlich ſchloß Or⸗ mond im Jahre 1648 einen Vertrag mit den Katholiken; doch bald darauf landete Cromwell in Irland und vernichtete ſie. Die Ereigniſſe der Revolution koͤnnen uͤbergangen werden; das Straf⸗Geſetzbuch war in voller Thaͤtigkeit und von dieſer Zeit bis zur Regierung Georgs II. waren die Katholiken in einer Lage, die es ihnen einer Seits nicht einmal geſtattete, zu bitten, waͤhrend ihr Stillſchweigen ihnen anderer Seits zum. Verbrechen angerechnet wurde. Als Georg II. 1727 auf den Thron gelangte, reichten Lord Delvin und die vornehmſten Mitglieder des katholiſchen Adels eine demuͤthige Adreſſe ein, welche die Lords⸗Richter zu den Fuͤßen des Thrones nieder⸗ legen ſollten. In ihrer gedruͤckten Lage wurde ihnen ſelbſt nicht die Gunſt einer Antwort zu Theil. Dennoch erſchrack Lord Bulter, der ſich als ein Meiſter der Tyrannei in den Colonieen bewaͤhrt hatte, uͤber den erſten gemeinſchaftlichen Schritt, den 1 hatten, und ſie wurden ſogleich des Wahlrechts beraubt. Im folgenden Jahre erſchien eine von Bulter verfaßte Bill, um den Ka⸗ tholiken das Petitions⸗Recht zu nehmen. In dieſer Zeit entſtand die katholiſche Rente. In Dublin und in Cork wurde eine Subſcription eroͤffnet, um die Koſten fuͤr eine Oppoſition gegen die Bill zu beſtreiten; ein katholiſcher Geiſt⸗ licher verrieth die diesfaͤlligen Zuſammenkuͤnfte und deren Zwecke. Ein Ausſchuß des Unterhauſes, der beauftragt wurde, uͤber das Verbrechen zu inſtruiren, fand, daß fuͤnf Pfund Sterling zuſammen gekommen waren, und entſchied, daß „unter dem Vorwande, eine Oppoſition gegen die Bill zu ſtiften, von den Papiſtiſchen Bewohnern des Koöͤnigreichs Geldſummen geſammelt worden ſeyen, deren Verwendung
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Aſſoctationen datiren von lange her. Die Lonfoͤderirten von 1642 waren die Vorlaͤufer der Aſſo⸗—
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