Kriegs⸗ und Kauffahrteiſchiffe, welche unter der Bedeckung einiger großen Schiffe des Staats ſegeln. Das Diminutiv dieſes Wortes, Flotille, wird gebraucht wenn die Abthei⸗ lung, ſtatt aus groͤßern, nur aus kleinen Kriegsſchiffen beſteht.

Die mit der Pruͤfung des Franzoͤſiſchen Zoll⸗ und Han⸗ dels⸗Syſtems beauftragte Commiſſion hat unlaͤngſt ihre Un⸗ terſuchung uͤber den Eiſenhandel geſchloſſen; in der heutigen Sitzung wollte man ſich mit der Einfuhr des fremden Zuckers

ſchaͤftigen. . 22 F große Anzahl Franzoͤſiſcher Handels⸗Schiffe bege⸗ ben ſich gegenwaͤrtig nach San⸗Sebaſtian und anderen. Haͤ⸗ fen Biscayas, um daſelbſt Getreide zu laden und es nach kreich zu fuͤhren.

eeeS. bn. zur Abſtellung der Bettelei in der

Hauptſtadt hat bereits uͤber 200,000 Fr. eingetragen. Selbſt

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die Provinzen ſteuern dazu bei; ſo hat kuͤrzlich ein Grund⸗

zer zu Valenciennes 500 Fr. eingeſandt. 8 Ppnache von der Aufhebung mehrerer Militair⸗ Diviſionen; Rouen wuͤrde zu Paris, Evreux zu Caën, Amiens zu Lille u. ſ. w. geſchlagen werden. 8 Privat⸗Briefe aus Toulon vom 16ten d. M. melden, die dortige Hafen⸗Behoͤrde abermals fuͤr Rechnung der egierung mehrere Neapolitaniſche und Schwediſche Handels⸗ chiffe gemiethet habe, welche zu einer neuen Expedition be⸗ nutzt werden ſollten. Zwoͤlf derſelben wurden bereits befrach⸗ tet. Einige wollten wiſſen, daß die Expedition nach Kandien eſtimmt ſey, wohin mehrere Regimenter eingeſchifft werden würden (*), andere dagegen behaupteten (und dies iſt wahr⸗ ſcheinlicher), daß auf jenen Schiffen die in Morea uͤberfluͤſſige Cavallerie nach Frankreich zuruͤckgefuͤhrt werden wuüͤrde. In der Gazette de France lieſt man zuweilen lite⸗ rariſche, mit dem Namen Colnet bezeichnete Artikel, welche in jeder Beziehung der Beachtung werth ſind. Auch heute uthaͤlt ſie einen ſolchen uͤber die kuͤrzlich erſchienene Schrift les Herrn von Sevelinges: „Der Herzog von Rovigo in

zus wir uns einen Auszug vorbehalten.

Großbritanien und Irland. London, 19. Dec. In dem (geſtern erwaͤhnten) Schrei⸗

een des Miniſters des Innern an die Lord⸗Lieutenants in Beziehung auf die Reductionen in der Miliz, wird unter

Adjutant, 1 Sergeant⸗Major, 1 Sergeant 2 1 Trommelſchlaͤger fuͤr 2 Compagnieen, it einem zweiten Trommelſchlaͤger fuͤr jede Flanken⸗Compag⸗ nie ſtehen ſoll; fuͤr Regimenter, die aus 8 Compagnieen und aruͤber beſtehen, wird ein Tambour⸗Major bewilligt. Die in der Reduction begriffenen Individuen beziehen ihren Sold noch bis zum 21. Juni des naͤchſten Jahres. . 8

Ein hieſiges Abendblatt enthaͤlt Folgendes: Mit der letzten Poſt von Rio Janeiro iſt ein Brief eines in Dom Pedro's Umgebung befindlichen Portugieſiſchen Edel⸗ manns angelangt, deſſen Einzelnheiten intereſſant ſind. Nach⸗ dem der Verfaſſer deſſelben der Ankunft des Lord Strang⸗ ford und des Unwillens gedacht, den Dom Pedro bei den erſten Mittheilungen des Geſandten geaͤußert habe, mneldet er, daß der Kaiſer öffentlich an ſeinem Hofe die Umſtaͤnde wiederholt hat, welche ſeine bedingte Verzichtleiſtung auf den Portugieſiſchen Thron zu Gunſten ſeiner Tochter begleiteten. Er melärh „Als er zuerſt von Oeſterreich und England aufge⸗ fordert worden, Dom Miguel zum Regenten Portugals zu ernennen, habe er dagegen, wegen des Charakters ſeines Bruders, große Abneigung gezeigt. Da er indeß von Sei⸗ ten Oeſterreichs die Erklaͤrung erhalten, daß es fuͤr Dom Miguels Benehmen buͤrgen zu koͤnnen glaube, ſo habe er ſich bewegen laſſen, den Aufforderuͤngen ſeiner lliirten beizuſtimmen ein Ent⸗ ſchluß, den er jetzt ngns bereue.“ Bei dem Abgange des Briefs hatte uͤber die von⸗ ord Strangford gemachten Vor⸗ ſchlaͤge noch nichts Gewiſſes verlautet, allein man ſagte ſich am Hofe, ſie ſeyen von einer Beſchaffenheit, welche dem Kaiſer zu großer Unzufriedenheit Anlaß gebe; man außerte näͤmlich, es ſey vorgeſchlagen worden, auf folgende Weiſe einen Vergleich zwiſchen den zwei Bruͤdern zu Stande zu

ingen: Dom Miguel ſolle dem Titel und der Wuͤrde eines Koͤ⸗ belngentſagen, wieder die Regentſchaft uͤbernehmen und ſeine vüsche⸗ heirathen, allein unmittelbar darauf ſolle Dom Pedro eine Entſagungs⸗Acte publiciren, durch die er den Portugieſi⸗ ſchen Thron an Dom Miguel, und an Donna Maria da Gloria gemeinſchaftlich überlaſſe. Der Briefſteller bemerkt außerdem: wenn man aus dem Tone der Braſiliſchen Zei⸗ tungen auf Dom Pedro's Geſinnungen ſchließen koͤnne, ſo muͤßte man ſtuͤndlich eine Kriegserklaͤrung gegen Dom Mi⸗ uel erwarten. Eine Subſcription fir die Unterſtuͤtzung

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diniatur“ (eine Kritik der Memoiren dieſes Letztern), wor⸗

iderm beſtimmt, daß kuͤnftig bei jedem in feſtem Solde ſte⸗

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1““ bei der Marine

9 Z 112 der Portugieſiſchen Fluͤchtlinge, welche nicht oder der Armee im Dienſt und deshalb ohne ſichere Mittel zu ihrer Subſiſtenz ſind, war in Rio eroͤffnet worden, an der Spitze der Unterzeichneten ſtand der Name des Kaiſers.“

Von Ancona nach Korfu ſoll einmal woͤchentlich ein Dampfboot gehen, was die Verbindung zwiſchen England und Korfu erleichern wird, da die Briefe von London nach Korfu in 10 Tagen kommen koͤnnen. Auch iſt die Rede von einem Dampfboot, das zwiſchen London und Gibraltar, und von einem andern, das zwiſchen Korfu und Malta gehen ſoll.

Man ſpricht von einer neuen chriſtlichen Secte, die ſich in England gebildet haben ſoll, und als deren Stifter ein Herr Garns genannt wird; ein Hauptgrundſatz derſelben iſt, daß alle religioͤſen Verſammlungen ungeſetzlich ſeyen, wenn ſie nicht in einer Scheune gehalten wuͤrden, weil unſer Hei⸗ land in einer ſolchen Scheune geboren ſey.

In Beziehung auf den Ruſſiſch⸗Tuͤrkiſchen Krieg beſindet ſich in Globe ein Aufſatz, der folgendermaaßen ſchließt: „Die meiſten in oͤffentlichen Blaͤttern enthaltenen Kriegs⸗ Berichte ſind zwar ſehr umſtaͤndlich uͤber Ereigniſſe, die gar nicht ſtatt fanden, aber ſehr unbefriedigend, was die wahre Stellung der Armeen betrifft; uns iſt indeſſen kein Bericht vorgekommen, aus dem die Unmoͤglichkeit hervorginge, Varna gegen jeden Angriff ſchüͤtzen zu koͤnnen. Die Nachrichten von allen nur moͤglichen Arten von Ungluͤcksfaͤllen, welche die⸗ Ruſſen betroffen haben ſollen, ſind in demſelben Geiſte ge⸗ ſchrieben, der vor dem Fall von Varna ſein Weſen trieb. Ungluͤcksfaͤlle pfiegen zwar in der Regel nicht allein zu kom⸗ men, indeſſen uͤbertreiben die Neuigkeits⸗Erſinder in Deutſch⸗ land und Frankreich dieſe natuͤrliche Eigenſchaft des Ungluͤcks etwas zu ſehr.“

Aus Hobart⸗Town in Van Diemen’'s Land wird in einem Privat⸗Schreiben vom 19. Juni gemeldet: „Es iſt hier jetzt ſo kalt, daß ich kaum die Feder halten kann. Der Anblick des Landes iſt uͤbrigens ſehr angenehm, da faſt Al⸗ les, Huͤgel und Thaͤler, mit Baͤumen bedeckt iſt; es fehlt nichts als Cultur, um eine Landſchaft ſehen zu laſſen, die der ſchoͤnſten in England gleich kommt. Fuͤr den Augenblick herrſcht in der Colonie die groͤßte Unthaͤtigkeit. Gute Schaafe gelten faſt nichts, naͤmlich Heerdenweiſe 724 Shill. (ohnge⸗ faͤhr Rthlr. Pr. Cour.) das Stuͤck, und da die Wolle im Allge⸗ meinen beinahe gar keinen Werth hat, ſo laͤßt ſich erwarten, daß die Schaafe noch wohlfeiler werden. Da bisher die Schaafszucht hier eine Hauptſache war, ſo leiden die Ein⸗ wohner natuͤrlich ganz außerordentlich; ſie hoffen ſich indeſſen durrch den Wallfiſchfang, fuͤr den eine zu errichtende Geſell⸗ ſchaft im Vorſchlage iſt, wieder zu erholen. Alle Mauu⸗ factur⸗Artikel ſind ſehr theuer und koſten in der Regel noch einmal ſo viel als in En „land.“

Im Februar 1827 erhielt Capitain Stirling, vom Ko⸗ niglichen Schiff Sueceß, den Auftrag, die Weſtkuͤſte von Neu⸗ holland, noͤrdlich vom Cap Leeuwin, zu unterſuchen, und dort eine bequeme Stelle zur Anlegung einer Colonie ausfindig zu machen. In Folge deſſelben unterſuchte er die Kuͤſte auf eine Strecke von 500 Meilen und waͤhlte zuletzt die Ufer des Schwanen⸗Fluſſes in einer Breite von 320 4* fuͤr die beabſichtigte Coloniſation. Die dortigen Einwohner waren an⸗ fangs feindſelig, wurden aber zuͤletzt der Engländer beſte Freunde; ſie ſind aͤußerſt roh und nuwiſſend, und nur mit Maͤnteln von Kenguru’s⸗ oder Opoſſum's⸗Haͤuten bedeckt; ihre Waffen ſind Speere mit Spitzen von Thierknochen. Das dortige Klima ſoll außerordentlich geſund ſeyn, und der Boden ſe hr zum Ackerbau geeignet; die Vegetation iſt im Allgemeinen ſo

reich, daß Diſteln und Farnkraͤuter eine Höhe von 12 Fuß erreichen. Die geologiſche Geſellſchaft hat vom Capitain

Stirling mehrere Exemplare von dortigen Mineralien erhal⸗ ten. Voͤgel giebt es auch in Menge, und beſonders zahlreich ſind die ſchwarzen Schwaͤne, von denen der Fluß ſeinen Na⸗ men hat. An Fiſchen iſt Ueberfluß. Zwei Kriegsſchiffe ſollen die Coloniſten hinfuͤhren; Capt. Stirling iſt zum Gouver⸗ neur der neuen Anſiedlung ernannt worden.

Die Morning Chroniele fuͤhrt Beiſpiele von der Willkuͤhr an, welche zum Theil noch in der Verwaltung der Britiſchen Beſitzungen herrſcht. Fairbairn, der Herausgeber des sourh African Advertiser in der Capſtadt, wurde von Herrn Huskiſſon in einem Schreiben vom 1. October 1828 bedeutet, daß er, vor Uebernahme der. Herausgabe einer Zei⸗ tung, ſich den Anordnungen unterwerfen muͤſſe, welche fuͤr dieſen Zweig der Preſſe auf dem Cap beſtaͤnden. Natuͤrlich erkundigte jener ſich bei ſeiner Ankunft daſelbſt nach dieſen, allein der Gouvernements⸗Seeretair erklaͤrte ihm mit der groͤßten Unbefangenheit: allerdings ſeyen die Abſichren der Sr. Maj. G der periodiſchen Preſſe in er Colonie in eine epeſche 5 r der C 9] I üüits Vorgaͤngers Herra

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