1829 / 19 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mit dem Bemerken, daß es keinesweges die Absicht der Re⸗ gierung Sr. Maj. sey, irgend etwas in den Verwaltungs⸗ Grundsaͤtzen Irlands zu veraͤndern.

Mit dem letzten Packetboote aus Rio Janeiro sollen auch bedeutende Geldsendungen eingegangen seyn, nebst der Nach⸗ richt von einer, Seiten D. Pedro's beabsichtigten Rimesse von beinahe einer halben Million Pfund, zum Behuf der Ausgaben der jungen Koͤnigin und anderweitiger Beduͤrfnisse.

Nach Privat⸗Berichten bemerkte man in Rio nichts, was feindliche Maaßregeln gegen Portugal voraussetzen ließe. Des Kaisers Unwillen soll sich nur dahin geaͤußert haben, daß er das Bildniß D. Miguel's aus seiner Familien⸗Galle⸗ rie hat wegnehmen lassen; von oͤffentlichen Acten war nichts erschienen.

Nach den neuesten Amerikanischen Zeitungen (heißt es im Globe) sind alle Versuche im Hause der Repraͤsentanten, den Tarif wieder in Erwaͤgung zu ziehen, gescheitert, und die Mehrheit war so groß, daß sich von kuͤnftigen aͤhnlichen Versuchen wenig Erfolg erwarten laͤßt, bis etwa wieder eine neue Wahl statt findet, oder General Jackson's Einfluß fuͤhl⸗ 8 wenn ö 8. wie Einige behaupten

jrkli en Tarif ist. st unterm 25. oer eine Proclamation des dortigen Praͤsidenten erschienen, des Inhalts: daß die Re⸗ gierung aus guter Quelle die Nachricht von dem Plane Spa⸗ niens, Mexiko wieder zu erobern, erhalten habe, so wie von Ruͤstungen, die dazu in der Havana gemacht werden. Der Praͤsident ermahnet die Buͤrger zur Einigkeit, indem er er⸗ klärt, daß ihre inneren Spaltungen ihren Feinden neuen Muth eingefloͤßt haͤtten. 8

Unsere Nachrichten aus Jamaica reichen bis zum 26. November. Am t18ten ist daselbst die legislative Versamm⸗ lung mit einer Rede des Vice⸗Gouverneurs eroͤffnet worden. „Ich habe“, sagt derselbe, „die Eroͤffnung Ihrer Sitzungen bisher immer verschoben, weil ich glaubte, daß der von Sr. Großbritanischen Majestaͤt neu ernannte Gouverneur, Graf von Belmore, bald hier eintreffen, und dieses Amt, statt meiner, uͤbernehmen werde. Da jedoch die Jahreszeit schon zu weit vorgeruͤckt ist, so darf ich nicht laͤnger damit saͤumen, Ihnen das Wesentliche der von Sr. Majestaͤt Regierung er⸗ haltenen vorzulegen. Ich bin uͤberzeugt, daß Sie zu der Berathung derselben mit den gewohnten guten Gesinnungen schreiten werden.“ Nachdem der Redner noch seinen Dank fuͤr das ihm in seiner bisherigen Amts⸗ Verwaltung bewiesene Vertrauen ausgesprochen hatte, wurde ihm von der Versammlung eine ehrenvolle Adresse votirt, und am folgenden Tage uͤberreicht. Vier Botschaften wur⸗ den darauf der Versammlung von dem Gouverneur zuge⸗ sandt; die erste bezog sich auf die Registrirung eines neuen Sklaven⸗Gesetzes; die zweite und dritte auf verschiedene Abqgaben, und die vierte endlich auf das Truppen⸗Contingent

der Insel. In der Sitzung vom 21sten trug Hr. Hodgson auf die erste Lesung der erwaͤhnten Sklaven⸗Bill an, die be⸗ reits im Jahre 1826 durchgegangen, aber hernach von Sr. Mazestaͤt nicht genehmigt worden war. Es erhoben sich leb⸗ hafte Debatten fuͤr und wider die Bill. Namentlich Herr Atkinson wiederholte seine bereits im Jahre 1826 dawider angefuͤhrten Gruͤnde, und meinte, daß ein solches Gesetz nur der Uebergang zu noch groͤßeren Concessionen seyn wuͤrde; er trug daher auf Verwerfung der Bill an. Nachdem noch mehrere Redner uͤber den Gegenstand gesprochen hatten, wurde endlich die erste Lesung, mit 18 Stimmen gegen 17, beschlossen und die zweite auf den 26sten festgesetzt, bis wohin sich die Versammlung vertagte. Die in Frage stehende Bill bezieht sich hauptsaͤchlich auf die moralische Verbesserung und reli⸗ gidoͤse Erziehung der Sklaven; so wie auf deren Zulassung vor Gericht, als Zeugen. Die Versammlung votirte noch vor iihhrer Vertagung ein Geschenk von 3000 Guineen an den General, Sir John Keane, als Anerkennung seiner Ver⸗ dienste um die musterhafte Fuͤhrung der Koͤniglichen Trup⸗

pen in Jamaica.

Nicht der 80jäͤhri

8 oje e Bischof von Norwich (wie es vor etlichen Tagen hieß),

ondern dessen Sohn, Robert Bathurst,

hat, dem Globe zufolge, am Weihnachtstage seinem Leben

ein Ende gemacht; der wuͤrdige alte Vater ist durch diesen Ungluͤcksfall so erschuͤttert, daß er bedeutend, obschon bis jetzt nicht lebensgefaͤhrlich, darnieder liegt. . Die Listen des Zollhauses von London ergeben, daß an roher Baumwolle aus Großbritanien ausgefuͤhrt wurde: & 26 9,57. Im 85 8 e Ballen wovon jeder ungefaͤhr 250 beexb“ An Cattunen wurde aus London, Liverpool und Hull ausgefuͤhrt:

44 8 1 8 Im Jahre 1826 199,619,100 Englische Klen, 7 1827 255,822,300 8 7 1828 271,807,900

8SEE“

und an gesponnener Baumwolle (sogenannten Twisten): Im Jahre 1826 41,187,880 Pfund, 8 1827 41,000,050 8 2 1828 41,390,700 3 .

Hiernach ist im Jahre 1828 die Ausfuhr der Cattune um ungefaͤhr 15,500,000 Ellen und die der Twiste um 300,000 Pfund groͤßer gewesen, als im Jahre 1827. Was jedoch in diesen beiden Artikeln mehr ausgefuͤhrt wurde, das fehlt da⸗ fuͤr an der rohen Baumwolle; indem 8000 Ballen, welche sich in dem letzten Jahre weniger finden, in der Verarbei⸗ tung ungefaͤhr eben so viel liefern, als die Mehr⸗Ausfuhr der Cattune und Twiste beträgt.

Der fluͤchtige Stephenson, der noch immer ein Gegen⸗/ stand der allgemeinen Unterhaltung ist, und mit dem sich alle Londoner Blaͤtter mehr oder weniger fortwaͤhrend beschaͤfti⸗ gen, ist, wie Briefe aus Bristol berichten, in Begleitung seines Commis, dort gesehen worden. Dort sollen sich Beide auf einem Boot eingeschifft haben, wahrscheinlich in der Ab⸗ sicht, sich in der offenen See durch irgend ein groͤßeres Fahr⸗ zeug aufnehmen zu lassen. Sieben Schiffe sind von Bristol zu seiner Verfolgung in See gegangen. In säͤmmtlichen Fahrzeugen, die in den verschiedenen Haͤfen zum Abgehen be⸗ reit lagen, sind Nachsuchungen gemacht worden; ja, Hr. Peel soll erklaͤrt haben, daß, selbst wenn eine Flotte erforderlich waͤre, um den Entwichenen zuruͤckzubringen, er keinen Anstand nehmen wuͤrde, einen Befehl hierzu zu veranlassen. Viele behaupten dagegen, daß Stephenson noch in England, und zwar in der Hauptstadt selbst, sich befinde. Fuͤr diesen Fall sind alle Maaßregeln getroffen worden, sein Entkommen zu verhindern. Mehrere Personen, denen Stephenson bekanket war, sind gegen Belohnungen dazu aufgefordert worden nach Amerika zu gehen, um den Fluͤchtigen auch dort zu verfol⸗ gen. Indessen wird bezweiselt, ob die Regierung der Vereinigten Staaten in seine Auslieferung willigen werde, da keine Tractate bestehen, welche eine solche gegenseitige Auslieferung der Verbrecher beider Laͤnder feststellen.

Wie es heißt, wird der Graf von Chatham, Gouver⸗ neur von Gibraltar (wo er jedoch seit 4 Jahren nicht ge⸗ wesen ist), zeitig im naͤchsten Fruͤhjahre dahmn reisen, um den alten und schwaͤchlichen Vice⸗Gouverneur, General Don, von seinem beschwerlichen Posten abzuloͤsen.

In einer vor einigen Tagen gehaltenen Sitzung der Kö⸗ niglichen Asiatischen Gesellschaft waren drei, mit Capt. Dil⸗ lon hieher gebrachte Neu⸗Seelaͤnder zugegen, welche die all⸗ gemeine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Sie erscheinen in ihrer, den Koͤrper nur sehr spaͤrlich bedeckenden Landestracht. Als daruͤber gestimmt ward, die Astatische Gesellschaft mit der literarischen Bombay⸗Gesellschaft zu vereinigen, hoben sie gleichzeitig mit den stimmenden Mitgliedern ihre Haͤnde em⸗ por, was viel Gelaͤchter veranlaßte.

Am 3ten d. M. ward das Geruͤste vor dem im Regent⸗ Park aufgefuͤhrten Colosseum abgerissen. Dieses große Ge⸗ baͤude gewaͤhrt einen sehr imponirenden Anblick durch seine eben so geschmackvolle als edle Architektur.

Der Gesellschaft von Alterthumsforschern in Schottland hat der Graf von Fife mit andern Seltenheiten auch einige vor Kurzem gefundene Muͤnzen der ungluͤcklichen Maria X. I g.

us Calcutta sind Zeitungen bis 5 s ei gelaufen. Das Wetter war dort e die Sterblichkelt unter den Kindern groß. Ein Versuch die . Dampf⸗ Schifffahrt auf dem Ganges, dessen Stroͤmmung aͤu⸗ ßerst reissend ist, in Gang zu bringen, ist sehr befriedigend ausgefallen; eine Strecke von 192 Englischen Meilen ward stromaufwaͤrts in 40 und stromabwaͤrts in 17 Stunden zu⸗ ruͤckgelegt. Das Resultat der dritten Jahres⸗Versammlun der Calcutta⸗Gesellschaft zum Besten von Lehrlingen giebt zu den besten Hoffnungen Anlaß. Ein und dreißig Christenkna⸗ ben sind in den Stand gesetzt worden, ihr Brod auf eine ehrliche Weise zu verdienen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 6. Jan. Am 30sten v. M. fand auf dem Ritterhause wegen der Motion - 98. in Betreff der Gewerhe und des Handels, ein heftiger Kampf⸗ zwischen den Ansichten der Mitglieder hinsichtlich des Prohibi⸗ tiv⸗ und des Reciproecitaͤts⸗Systems statt. Hr. Tham redete

ungefaͤhr anderthalb Stunden und vertheidi ie Freiheit 8 gte die Freihei der Gewerbe und des Handels mit es Beisalle

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