1829 / 23 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zur Allgemeinen Preußischen

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Staats⸗Zeitung Nr.

1— Portugal. AS des Débats enthaͤlt folgendes Schrei⸗ e ee üeaehex 31. Dec.; „Die Hofzeitung vom 29sten d. hat das Stillschweigen, das sie seit einigen Tagen iber Dom Miguels Gesundheit beobacheste, gebrochen, und giebt folgendes, vom 28sten datirte Buͤlletin: „Wir ha⸗ den die Freude, anzeigen zu koͤnnen, daß Se. Majestaͤt sich ortdauernd wohl befindet, und heute zum erstenmale das Bett verlassen hat. Gez. Baron von Queluz ꝛc.“ Die Regierung hat Depeschen aus Rio⸗Janeiro erhalten, die von höchster Wichtigkeit seyn muͤssen. Gestern ward im Pal⸗ laste von Queluz ein großer Cabinets⸗„Rath gehalten, wel⸗ chem sammtliche Mitglieder der Koͤnigl. Familie, alle Mini⸗ ster, fast⸗ alle Staatsraͤthe, der Herzog von Cadaval, der atriarch von Lissabon und mehrere Andere beiwohnten. Man behauptet, die vorgedachten Depeschen bezoͤgen sich auf die Sendung Lord Strangfords an den Kaiser Dom edro, und waͤren fuͤr Dom Miguel nicht guͤnstig. Mehrere in die Angelegenheiten des hiesigen Cabinets eingeweihte Per⸗ sonen behaupten, die Reise des Lords nach Brastlien habe ihren ve Die Auotidienne giebt gleichfalls obi Gesund⸗ heits⸗Buͤlletin, und setzt noch . male Zosben Maj. der Koͤnigin Mutter, welche wegen einer Unpaͤßlichkeit bettlaͤgerig war, einen Besuch gemacht; eine zahllose Volks⸗ menge stand am Wege. Dom Miguel hat auf diefe Weise die doppelte Luͤge seines Todes und der Uneinigkeit beeneen ner Mutter in ihrer Nichtigkeit dargethan.“

Nachrichten aus Griechenland. Die Griechische Biene vom 25. Nov. enthaͤlt fol⸗

genden Bericht von der Armee des oͤstlichen Griechenlands:

„Im Hauptquartier von Livadia am 18. Nov.“

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„Da der Ober⸗Befehlshaber genoͤthigt war, in Steve⸗ niko, als dem Mittelpunkte der Operationen, einige Tage zu so schickte er die vierte Chiliarchie, unter den Be⸗ A 5, nach dem Passe von Zemeni und dem Kloster des heiligen Lucas. Den Tuͤrken, e diese I inne hatten, kam der e

1. Nov. wurde ihnen der freie Durchmars⸗ 1 Nov.; . * nar

n Capitulation gestattet. Es waren 98. —— Mann, Waffen und Gepaͤck wurde ihnen unverseh 9 se⸗ sie selbst ließen jedoch zwei Kanonen nebst einig im Stich. Der Ober⸗Befehlshaber hat diese Se.anane nc festigen und mit der erforderlichen Mannschaft bese ngen. 5 sen. Unser Sieg bei Distomo war ein gluͤckliches Veen Aal fuͤr unsere Unternehmung gegen Livadia Der Be 18hs Maurovunioti erhielt zuerst Ordre, sich mit 88 Befehlshaber gefuͤhrten zwei Pentakostarchieen und dem Ear Uens 8 8 bei Grenitzo zu postiren; zugleich zeigte Sdee. Commeanhasten dog eivadle, Muhurdar⸗Aga an, daß er B schlosse 222 e Stadt einzuschließen, und daß Fer Blutvergießen zu vermeiden, sechs Stunden Fer eee

gen eines ehrenvollen Abzu ben Bedenkzeit we⸗ kraute auf die Festigkeito ges Muhurdar⸗Aga ver⸗ erst 200 Reiter aus Eubsa zur es, und da er eben

auf neue Huͤlfe von Omer⸗ Paschserstäͤrkung erhalten, und E1 so verlangte 8 fich ere⸗ üͤbrigens auch estimmte Antwort. Der General ließ d ge Frist fuͤr eine mee vorruͤcken, und wir waren arauf die ganze Ar⸗

kommen, als man auch gleich vor der Stadt ange⸗

. 9 Unter 9 denn auch bald beendigt wurden. rhandlungen begann, die die Stadt, nachdem die Tuͤrken, estern ruͤckten wir in

ruͤckt waren. Die Albanesischen 8* an der Zahl, ausge⸗ nach Zeituni ein und nahmen Mußurken schlugen den Weg dem sie ihren Sold verlangen. Die Ner sich fort, von menen Reiter nebst der uͤbrigen Mannsch egroponte gekom⸗ nach Euboͤa, und wurden von dem Eischaft wendeten sich pulo escortirt, welchem der Besehlshaber chen Eumorpho⸗ jede Verraͤtherei von Seiten des Feindes 8 folgte, um Ober⸗General wurde vor der Stadt von Der Livadia, Anthemius, an der Spitze der keit empfangen. Bei seinem Einzuge in die 8 zeistlich⸗ die Truppen im Spalier aufgestellt, und unter der Geistlichen mischten sich auf eine ruͤhrende Weise die Stimmen des jubelndes Volkes. Der Ausruf des Es lebe der Praͤsident Griechenlands! wurde von allen Truppen

beauftragt, Salons zu belagern, und zuvoͤrderst die Stellun⸗

den an die Frauen Delijanni, Glaraces, Jannitzi und Calo⸗

Angriff unerwartet, und am

der Ober⸗General dem

und der ganzen Volksmenge mehrmals wiederholt. Die Fei 3 haben in der Festung 3 Feldstuͤcke und 1 mitteln und Munition zuruͤckgelassen. Die Tuͤrken haben dann auch Skrypho und die umliegenden Doͤrfer verlassen. Petra, wo feindliche Truppen aus Euboͤg landen koͤnnten, wird heute durch ein dahin abgeschicktes Corps besetzt.“ 8 „Ahmet Veles, der Commandant der Festung Salona hat bei seiner Ruͤckkehr von Zeituni, von wo er Verstaͤrkun⸗ gen holen wollte, die Primaten der Stadt und der naͤchsten Doͤrfer verhaften lassen, und laͤßt sie bei sich bewachen. Die vierte Chiliarchie und der Befehlshaber Cominas Traca sind

gen von Ambliani und Scalamala zu nehmen, damit der Feind von allen Seiten eingeschlossen werden koͤnne.“ 8 Das genannte Blatt enthaͤlt ferner ein Schrei⸗ ben des außerordentlichen Commissairs der westlichen Spora-⸗ geropulo, worin dieselben ersucht werden, eine bedeutende Quantität Baumwolle, die das neu errichtete Waisenhaus zur Kleidung der Kinder bestimmt hat, unter ihrer Aufsicht spinnen zu lassen, da es der Wunsch der Regierung sey, zu diesem Behuf nur einheimische Frauen beschaͤftigt zu sehen; die ebenfalls mitgetheilte Antwort der genannten Frauen enthaͤlt die Versicherung, daß sie mit Freuden Alles, was in ihren Kraͤften sey, thun wuͤrden, um dem ausgesprochenen Wunsche Genuͤge zu leisten. t Dieselbe Zeitung enthaͤlt folgendes Schreiben ans Aegina vom 29. Nov.: „Am 22sten uͤberreichte Her Eduard James Dawkins dem Praͤsidenten seine Beglauübi⸗ gungs⸗Briefe als Resident Sr. Großbritanischen Majestaͤt bei der Regierung von Griechenland. Der Praͤsident machte dieses gluͤckliche Ereigniß dem Panhellenion durch folgende, aus Poros vom 24. November datirte, Botschaft bekannt: „„Durch unsere Botschaft vom 19. Sept. beeilten wir uns, Ihnen uͤnsere Hoffnung mitzutheilen, in Kurzem einen Agenten Sr. Großbritanischen Majestaͤt bei uns ankommen 8 zu sehen. Heute haben wir die Genugthuung, Ihnen die Erfuͤllung dieser. Hoffnung ankuͤndigen zu koͤnnen. Herr E. J. Dawpkins ist durch Beglaubigungs⸗Schreiben, von de⸗ nen wir Ihnen die Uebersetzungen beifuͤgen, zum Residenten Sr. Großbritanischen Majestaät bei der Griechischen Regie⸗ rung ernannt worden. Die Vorsehung kroͤnet mithin unser innigsten Wuͤnsche fortwaͤhrend mit ihrem Segen. Moͤge es der Nation zur Freude gereichen, und moͤge sie sich ihrer seits durch fortgesetzte Anstrengungen zur Feststellung der 8 fentlichen Ruhe solcher Wohlthaten wuͤrdig machen.

Nord⸗Amerika.

New⸗York, 15. Dec. In der letzten Sitzung des gesetzgebenden Koͤrpers von Pensylvanien ward ein Gesetz erlassen, zufolge welches, vom 1. Januar 1829 an, Niemand I einen Schein oder eine Note unter dem Betrage von 5 Dol⸗ lars ausgeben und in Umlauf bringen darf; wer dagegen handelt, muß 5 Dollars Strafe zahlen, wovon die eine Haͤlfte 8 dem Angeber und die andere den Armen Anstalten zu Gute kommt. Ein hiesiges Blatt aͤußert hiebei den Wunsch, daß diesem Beispiele auch in Ner »⸗York nachgeahmt werden moͤge, indem die Besitzer kleiner Noten bei Verfäaͤlschungen und be⸗ truͤgerischen Bankerotten gewoͤhnlich am meisten leiden, und es mithin vorzuͤglich wohlthaͤtig fuͤr die aͤrmeren Klassen seyn 8 wuͤrde, wenn man die Noten außer Umlauf braͤchte

sie du Muͤnze ersetzte. . 88 J1.c gerichtlichen Verhandlungen uͤber die in der ersten Haͤlfte des vorigen Jahres fallirte Franklin⸗Bank 9 geht hervor, daß sie 486,672 Dollars schuldig ist, daß die Actionaire nichts, und die Glaͤubiger kaum 50 pEt. erhalten Als die Haupt; oder wenigstens naͤchste Ursache der Inso venz dieser Bank giebt man die allmaͤhlige Anhaͤufung einer Menge werthloser Documente an, welche sie discontirt hatte, und will darin einerseits einen Beweis von fruͤher vorhan⸗ denen sehr großen Geldmitteln, zu gleicher Zeit aber auch von einem großen Mangel an zweckmaͤßiger Thaͤtigkeit, Vorsicht und festen Grundsaͤtzen finden. 8 .

Es ist erfreulich“, heißt es in einem Amerikanis 8 Blatte, „den Wetteifer unserer jungen Landsleute in Er⸗ 12 isse 1 Kuͤnste zu sehen. Die Vorhersagun⸗ zeugnissen der schoͤnen Kuͤnste zu seh veltem, daß eine junge gen derjenigen, die es fuͤr unmoͤglich hielten,

Nation in diesen Faͤchern des verfeinerten Lebens schon zu