1829 / 31 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

unveraͤndert und heilbringend dem Schooße der Erde ent⸗ quellen. 88 Spanien.

Die Quotidienne meldet aus Madrid, vom 12. . Januar: „Es schneit hier stark; die Engpasse von Guada⸗ rama sind fast gesperrt, und die Franzoͤsischen Reit⸗Posten uͤber Burgos und Vittoria sind noch nicht angekommen. Die von Frankreich kommenden Personen⸗Posten sind um 24 Stunden im Ruͤckstande. Die Koͤnigin ist unpaͤßlich, doch ohne daß solches zu Besorgnissen Anlaß giebt. Der ge⸗ wesene General⸗Captiain unserer Provinz, Caro, wird un⸗ verzuͤglich vor ein Kriegs⸗Gericht gestellt werden, sobald ein von Malaga erwartetes Aectenstuͤck, das sich auf seinen Pro⸗ zeß bezieht, angelangt seyn wird. Der Portugiesische Ge⸗ schaͤftsfuͤhrer waͤhrend der constitutionnellen Regierung, Hr. Lima, ist in der Eigenschaft eines Brasilianischen Geschaͤfts⸗ traͤgers hier geblieben, aber nicht als solcher von der Regie⸗ rung anerkannt worden. Dieser Diplomat theilte vor Kur⸗ zem den zwischen Brasilien und Buenos⸗Ayres geschlossenen Friedens⸗Tractat dem Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten mit, der ihm den Rath gab, das Actensuͤck Seiner Mazestaät selbst zu überreichen, was denn auch geschah; er hat aber im Pardo einen sehr kalten Empfang gefunden. Die hiesige Municipalität ist ermaäͤchtigt worden, eine An⸗ leihe von 20 bis 30 Millionen Realen zu machen, um die Kosten fuͤr die Wasserleitung zu decken, welche die Gewaͤsser des Jarana nach Madrid bringen soll. Don Sebastian Minano, der von hier aus die Bayonner Spanische Zeitung leitet, ist gefährlich krank.“

Das Journal du Commerce meldet, außer obigen Nachrichten, noch Folgendes: „Man spricht von zwei Befehlen, die der Koͤnig neuerlich ausgefertigt habe; dem einen zufolge wird den in erster und zweiter Instanz nicht gereinigten Personen gestattet, die Reinigung in dritter In⸗ stanz nachzusuchen; der zweite Befehl spricht, wie man sagt, die Officiere der activen Armee, die unter der Constitution in den Bataillons der freiwilligen Milizen dienten, von dem Urtheil frei, das gegen sie gefaͤllt wurde, ehe sie ihre Reini⸗ gung nachsuchten; sie sollen beweisen, daß sie gezwungen oder nur des Gehaltes wegen gedient haben. 8 etwa zwan⸗ zig Jahren verschwand eine herrliche vom Kaiser Leopold dem Kloster im Escurial geschenkte Monstranz, welche zwei Mil⸗ lionen Realen werth war, und man hat den Dieb nicht auf⸗ finden koͤnnen. Der General⸗Commissair der Crusada, Fer⸗ nandez Varela, hat sich vor Kurzem gegen den Koͤnig erbo⸗ ten, jenem Kloster eine noch reichere Monstranz zu schenken, und sich zu dem Ende mehrere Modelle aus Paris kommen lassen. Die Schiffe von dem aus Havana schon laͤngst er⸗ warteten Convoi kommen nach und nach in den Spanischen Haͤfen an; bereits sind einige in Barcelona, Corusia und Cadix eingelaufen.“ 114“

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Das Journal des Débats meldet aus Lissabon, vom 7. „Am 4ten d. M. ist abermals ein Packerboot von England angekommen, und hat, wie das vorige, der Regierung Depeschen vom Grafen da Seca gebracht, in welchen der Empfang der jungen Koͤnigin Maria II. durch den Koͤnig von England gemeldet wird. Diese durch Pri⸗ vat⸗Briefe und durch Englische Zeitungen, welche der Wach⸗ samkeit der Polizei entgangen sind, bestaͤtigte Nachricht hat hier großen Eindruck gemacht. Kaum hatte sie sich verbrei⸗ tet, als die oͤffentlichen Pläͤtze und die 124 sich mit Menschen anfuͤllten, und der Ruf: Es lebe Donna Maria! sich von allen Seiten hoͤren ließ. Die Minister wagten nicht, eine Maaßregel zu ergreisen, um die Menge zu zerstreuen, oder zum Stillschweigen zu bringen. Am Abend sollte in dem National⸗Theater in der Condes⸗Straße eine Benefiz⸗ Vorstellung seyn; man befuͤrchtete aber, daß der Enthusias⸗ mus des Volks dort von Neuem ausbrechen und am Ende

ar die Truppen mit sich fortreißen möchte, und beschloß da⸗ ber, das Theater zu schließen. Als aber der Befehl des Po⸗ lizei⸗Intendanten ankam, war der Saal bereits zur Haͤlfte voll, und wurde unter unwilligen Ausrufungen von dem Pu⸗ blikum geraͤumt. Die Polizei verhaftete Niemand. m Sonntag den öten und am Montag waren die Plätze und Straßen den ganzen Tag uͤber von Menschen angefuͤllt, und die Ausrufungen zu Gunsten der Donna Maria wurden fortgesetzt. Als ein positiver Beweis, wie guͤnstig die oöͤffent⸗ liche Meinung fuͤr Donna Maria und fuͤr die von ihr re⸗ präsentirte Regierungs⸗Form ist, kann angegeben werden, daß die Staats⸗Effecten, welche am 4ten Morgens noch 25 pCt. verloten, am Abend desselben Tages nur 22 vom Hundert

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verloren, und sich noch heute auf diesem Course erhalten. Die Depeschen des Grafen da Seca melden auch die Abfahrt des ersten Convois der Portugiesischen Fluͤchtlinge von Ply⸗ mouth. Die Regierung hat die Ausruͤstung der Kriegs⸗Fre⸗ gatte „Lealdad“ mit dem groͤßten Eifer betrieben; dieses Schiff hat 200 Mann vom 13ten Linien⸗Regiment an Bor genommen, und wird noch heute nach der Insel San⸗Michael abge⸗ hben, wo durch eine Brasilianische Fregatte Proclamationen ver⸗ breitet worden seyn sollen. Durch einen Tages⸗Befehl ist den Officieren zum Gesetz gemacht, in den Kasernen ihrer Regimenter zu schlafen und Gespraͤche der Truppen uͤber Donna Maria zu verhindern. Die Polizei hat Befehl erhalten, einige durch Reichthum und Ansehn gefährliche Per⸗ sonen in der Stille zu verhaften. Dom Miguel hat meh⸗ rere Gunst und Ehren⸗Bezeugungen vertheilt; der Minister des Innern, Leite, ist zum Grafen von Bastos, seiner Ge⸗ burtsstadt, ernannt worden; der Marquis von Tancos hat das Großkreuz des Thurm⸗ und Schwerdt⸗Ordens erhalten u. dgl. m. Auch die vier Wundaͤrzte, welche den Beinbruch Dom Miguel's behandelt haben, sind befoͤrdert worden. Der Leibarzt Pirez, Baron von Queluz, ist zum Vicomte von Aueluz, und seine drei Collegen Hyacintho Joseph Veira, Antonio Joaquim Tarto und Emmanuel Lopes de Tarvalho sind zu Commandeurs verschiedener Orden ernannt worden.“

Die Auotidienne schreibt aus Lissabon unter dem⸗

selben Datum: „Die heutige Hofzeitung enthaͤlt ein Deeret Dom Miguel’s I., durch welches mehrere Officiere wieder angestellt werden, die im Jahre 1820 wegen der, dem Kö⸗ nige Johann VI. in der Provinz Tras os⸗Montes bewiese⸗ nen Treue, abgesetzt wurden. Gestern war auf Anlaß des heiligen Dreikoͤnigs⸗Tages große Galla bei Hofe. Se. Maj. ließ alle Kammerherren und die ausgezeichnetsten Personen der Geistlichkeit, der Armee und der Civil⸗Behoͤrden zum Handkusse. Als einige Anwesende die Besorgniß aͤußerten, die Ceremonie moͤchte den Koͤnig ermuͤden, erwiederte er ih⸗ nen lächelnd: „Nie habe ich mich wohler befunden.“”— Die⸗ ser Tag war einer der

nigs ist keine Spur von den erduldeten Schmerzen uͤbrig ge⸗ blieben. Die aus London hierher gekommene Brochuͤre, in denen man die Legitimität Dom Miguels zu bestreiten sucht, haben hier Gegner gefunden, welche seine Rechte auf eine un⸗ bestreitbare Art darthun. Die Zeitung macht fortwährend die Liste derjenigen Personen bekannt, welche durch freiwil⸗ lige Geschenke zur Wiederherstellung unserer, durch die con⸗ stitutionnellen Befehlshaber zerruͤtteten Finanzen beitragen. Wir erwarten ungeduldig Nachrichten aus Rio⸗Janeiro. Die Liberalen fangen an zu besorgen, daß Dom Pedro am Ende ganz auf Portugal fuͤr sich und die Seinigen Verzicht leisten werde. Ruhestoͤrer lassen bisweilen aufruͤhrerische Ausrufungen auf den Straßen hoͤren, die Polizei ist ihnen aber sogleich auf den Fersen. Die Constituttonnellen möͤchten gern de Schutz ablaͤugnen, den Lord Wellington den Royalisten an⸗ edeihen läßt, indem er die Fluͤchtlinge an einer Landung in ortugal verhindert hat; nach ihrer Ansicht wuͤrde der Lord ein Benehmen sogleich aͤndern, wenn er sähe, daß Dom Pe⸗ dro selbst Anstalten zu einem Kriege mache. In dieser Hin⸗ sicht beruhigen uns die zwischen den Gahina James und Madrid bestehenden Verträge vollkommen. Aus

Vorsicht sind alle Kriegs iffe den, und wenn die Fiis Schisf im Tajo ausgeruͤstet wor⸗

unseren Kuͤsten zu nahen, so waͤre er

an Bord einer zur Franzoͤsischen Seeene h Fregatte geflohene Terreira Borges Krankheit Dom Miguel's 6 um einen Aufstand zu erregen,

um nach England zu dem Marquis von Palmella zu gehen’“ Tuͤrkei.

Ein Privat⸗Schreiben aus Konstanti Dec. enthaͤlt unter andern Fol 8ee 2 setzung Morea's von Franzoͤsischen Truppen hat sich das Be⸗ tragen der Pforte gegen die Fränkischen Kaufleute in keiner e. Im Gegentheil ist Esras⸗Effendi, Schwiegersohn des Pforten⸗Dollmetschers, noch anz küͤrzlich erst ausdruͤcklich beauftragt gewesen, amtliche Erkundigungen darüͤber einzuziehen, ob auch die Franzoͤsischen Kaufleute fort⸗ dauernd mit dem Benehmen der Türkischen Behörden gegen ste zufrieden, oder ob etwa seit der Abreise des Franzöͤsise Botschafters ihren HandelsGeschaͤften Hindernisse irgend einer Art in den gelegt worden seyen. Aehnliche An⸗ fragen sind an die biesigen Englischen Kaufleute gerichtet

e geschehen. m Tajo gehoͤrigen welcher wäͤhrend der

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n glänzendsten und schoͤnsten, die seit jlange an dem Hofe statt gefunden haben. In den Zuͤgen des Ko

Cabinetten von St.

verwegen genug waren, sich Der

mehrere fruchtlose Versuche macht hat dieses Schiff 9q

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