derselben ist 8 bis 9 Monate lang mit Schnee bedeckt, der im Winter wegen seiner großen Menge und bodenlosen Tiefe, alle Communication hemmt. In mineralogischer Hinsicht kann uͤber dieselben leider keine genuͤgende Auskunft gegeben werden; dieser Gegenstand erfordert genauere Nachforschun⸗ gen, als es unter der Tuͤrkischen Regierung wegen der allge⸗ meinen Unwissenheit, 82 65 Tgr eee e wegen der Kriegs⸗Z enheiten, moͤglich ist, anz en. .
ün. Zwei Hanpeeese bewaͤssern des Pascha⸗ lik von Achalzich, naͤmlich der Kuür und der Tschoroch. Er⸗ sterer durstroͤmt die Provinz in ihrer ganzen Läͤnge von Suͤd⸗ west nach Nordost; letzterer bewassert nur den noͤrdlichen Theil derselben. Der Kur, beruͤhmt in äͤlterer wie in neu⸗ erer Zeit, entspringt im Gebirge Saganlu im Sandshak Ghela, etwa 150 Werst von den Quellen des Araxes. An⸗
seng slchen Felsenwänden und windet sich durch das felsigte Gebirge bis Chertyß: von hier an werden seine Ufer weni⸗ er abschuͤssig, bis er sich in den Bordshomschen Kluͤften ver⸗ liert. Er bewäͤssert die Sandshaks Ghela, Ardaghan, Achal⸗ kalak, Chertyß, Asgins, Dshashar und Atzchwer; wo er in das Russische Gebiet tritt. Dieser Strom hat mehrmals seinen Namen geändert: Die Alten nannten ihn Kyr, Ky⸗ N enländischen Schriftsteller Korus, Kur, Korefh: ros; die morg 3 8 7 sb; 522 hes Ihrken 5 2* in en. Beerhe⸗ durch t, einen neuen Namen, so heißt er v — Paht degs bis Achalzich: I“ 8 nachdein er (in der Naͤhe dieser Festung), den Bach oscho aufgenommen hat, bis zu seinem Austritt aus den Vordshomschen Felsenkluͤften: Achalzich⸗tschai; in Kar⸗ talinien und Somchetien nennen die Grusier in Mtquari; endlich erhaͤlt er in den Tatarischen Niederlassungen, jenseits Saganlu, von den Einwohnern (Tatarn) den Namen Kjur. Kur hetßt im 233 Dialekt soviel als maͤchtig, rk. — Der Kur fließt in sein sermniich schwerfaͤllig, je weiter 8 28 hüeie. 88 en nimmt sein Fall zu und um desto rascher wird auch sein Lauf; uͤberhaupt erlangt er im Paschalik Achalzich weder die Schnelligkeit noch die Tiefe, die er in Grusien hat. Uebrigens kann man über die Tiefe und Breite der hiesigen Fluͤsse nichts Bestimmtes angeben, da sie ihren Lauf gar zu oft aͤndern. Diese Bergstroͤme schwellen gewoͤhnlich dreimal im Jahre an, einmal im Fruͤhling, wenn der Schnee in den untern Berg⸗ Regienen thaut; dann im Juli beim Thau des hoͤher liegen⸗ den 67 und endlich im Späaͤtjahre durch die starken Seen Te er.†, cchen 88 Felswaͤnden reißend, e „ r a d ihr Lauf träge, waͤhrend sich ihre ufer 2 8 der uͤbrigens im Paschalk Achalzich nirgends schiffte 892 naͤhert sich 8 EII zwischen den Fesungeh “ und Warzi⸗ h C(am lon). Der Raum zwische ₰ 36 nicht größer als 50 Werst, was einst den escen .nas veranlaßt haben soll, durch die Vereinigun beid 1 Riaa eine schiffbare Verbindung zwischen de 8.1hes. Iäüfse Schwasgen Meere zu bewerkstegiger im Kaspischen und S * gen. Wer aber die kolossa⸗ len Bergmassen sieht, durch welche diese Flüͤsse — — und die unuüͤberwindlichen Schwi Ziüsse getrennt sind,
— . wierigkeiten 1 der Unausfuͤhrbarkeit ehnegss solchen Projectes überzeugen. — Der ee begee. Fiche anf; rechts den Toporawan⸗ s 2 e rie checgsehnlich; am letztern liegt Acaina”“coe, beide ziem⸗ D
er Tschoroch, im Alterthum Akampsis oder Batis enannt, nimmt seihen Ursoruag im Sandshak Baiburt (des Paschalik’s erhält seine Wasser aus denselben rmenischen α ne n der Kur, der Euphrat und der g. Das Paschalik Achalzich betritt er im Sandshak
in, durchstreicht Liwana, Matschichel fäͤllt im Pa⸗ t von Se. bet Gjunea (Gun ahd ”2,2 Meer. Der sgerech 8r beinahe überall felsigte Ufer. Er empfaͤngt rechts 9 vei großen Bäche Pamagh⸗tschai, Ardanutsch⸗tschat und d shara tschat — Das oben erwaͤhnte Eigenthüͤmliche der Bergstroͤme hat auch auf diese Baͤche
28 hesten See
Die bemerkenswerthe „ im Paschalik Achalzi rawana⸗Ghel und der Rangala⸗Ghel-). Die uͤbrigen sind unbeheutend. Von den hier genannken, die im östlichen Thelle des Paschaliks liegen, ist der Tschildyr⸗Dee 20 Werst
5 breit fischreich. lang, 12 2 von Achalzich ist beinahe üͤberall gemaͤßigt 8 Gebirge, welches nur eine mittelma⸗
und gesund, indem das
beißt im Turkischen der See
ießt er zwischen abschuͤssigen Ufern, dann bei Ardag⸗
ßige Hoͤhe erreicht, viel zur Reinheit der Luft beitroͤgt; 88 gegen zeichnen sich die Ebenen der Sandshaks Towjuskert und Kiskin durch unertraͤgliche Hitze und herrschende Krankk..8— 21 heiten aus; eben so ungesund ist, seines sumpfigen Bodens
wegen, der Sandshak Ghela. 2 8
Ueber die Temperatur der Luft läßt sich keine allgemeine Ansicht geben; sie ist nach der mehr oder weniger hohen der Orte verschieden, und nicht selten findet man in ein Öund derselben Stunde auf einer Strecke von 10 bis 20 Werst, 8 einen Unterschied von 20 bis 30 Grad Reaumuͤr; so ö—— die Temperatur auf der Hoͤhe eines Berges nicht uͤber 5 b 10 Grad, waͤhrend sie im Thale bis zu 25 oder 35 steigt. “
Beschaffenheit und Frachtbarkeit des Bodens⸗ Da die Hoͤhen, die wir im Paschalik Achatzich antreffen, keine Hauptruͤcken, sondern nur Vorgebirge sind, so haben die meisten, besonders die Vorberge des einen fruchtbaren Boden, und sind reichlich mit Gras und Pflanzen aller Art und mit Waͤldern bedeckt, welche letztere am Fuße der Berge. und an den Abhaͤngen in Buchen, Ruͤstern, Hagedorn, Nuß, und anderen Fruchtbaͤumen bestehen; die obersten Berggegen⸗ den liefern Tannen und Fichten. Im Allgemeinen ist das Paschalik waldreich; im Sandshak Kowblian macht das Holz sogar einen ansehnlichen Handels⸗Gegenstand aus, indem die Einwohner die Staͤmme, den Kowhlian und Poscho herab, nach Achalzich zum Verkauf floͤßen.
Es gehoͤrt dieses Land zu den fruchtbarsten in Kren⸗ Asien; in der naͤchsten Umgebung von Achalzich in den Sand⸗ shaks Adshar, Schauschet und Liwana wachsen trefftiche . Gemuͤse, Wein und Kastanien; in Ciwana gedeiht sogar der Oelbaum. Der Sandshak Kiskin ist reich an Reis und Baumwolle. Die noͤrdlichen Sandshaks Atzchwer und Cher.⸗. tyß zeichnen sich durch Ackerbau und Viehzucht aus; diese Landschaften allein waͤren im Stande, das ganze Paschalik zu versorgen, wenn der Communication nicht so viele. Hin⸗ dernisse im Wege laͤgen. Das Feld traͤgt in der Regel das 20ste Korn, aber am meisten ruͤhmt man die Gerste wegen ihrer großen Ergiebigkeit und der Fuͤlle der Koͤrner. obengenannten Sandshaks versehen das volkreiche Achalzich im Ueberflusse mit Getreide, wovon daselbst noch ein Theil an die Adsharen verkauft wird. — Einen nicht geringen Beweis von der Fruchtbarkeit des Bodens liefern die Getreide⸗Preise besonders im jetzigen Kriegsjahre, wo die Anzahl der Consumen ten gewiß dreimal so groß ist, als in Friedenszeiten: di Koda*) Weizen ward fuͤr einen halben Abas (etwa 40 8.
—
verkauft, oder nach Russischem Maaß und Gelde: das Tscherwwert zu 7 ½ Pud Gewicht, fuͤr 4 Rubel Banco; — die Koda Gerste fuͤr 30 Paras (die Para ist soviel als ein Kopeken). Eben so reich ist der noͤrdliche Theil Achalzichs an Vieh: ein Schaf wird mit 2 bis 3 Abasen bezahlt; ein Ochse mit 6 8 bis 8 Silber⸗Rubeln; ein Buͤffel mit 10 Rubeln. — Ueber⸗. haupt bietet das Paschalik Achalzich der Industrie große Vore..“ 4 theile dar; ausgedehnte, in jeder Hinsicht fruchtbare Gebiete 1m versprechen reichlichen Lohn der Betriebsamkeit und eroͤffnen unternehmenden Thaͤtigkeit die vortheilhaftesten Aubs⸗...— Ueber die Bewohner des Paschaliks Achalzich haben wir folgende zuverlässige Kenntniß: Achalzich ist, wie schon weiter oben bemerkt wurde, in 24 Bezirke, Sandshaks genannt, eingetheilt, welche von Begs verwaltet werden, die ihrer Seits ganz vom Pascha abhaͤngen. Er ernennt sie und setz e sie auch ab, ganz nach seinem Gutduͤnken. Diese Gewal — ist fuͤr die Paschas eine unversiegbare Quelle des Reichthuns und giebt Gelegenheit zu tausenderlei Ungerechtigkeiten, 86 sie jedoch nicht immer benutzen koͤnnen, denn der Beg, als— Haupt kriegerischer Staͤmme, versagt ihnen nicht selten den Gehorsam, besonders wenn er selbst von einem edlen Ge-.— schlechte abstammt und seine Wuͤrde erblich besitzt, indem er als solcher großen Einfluß aufs Volk und unbeschraͤnkte Ge⸗-. walt uͤber die ihm unterworfenen Staäͤmme ausüͤbt, die ge. wohnt sind, ihn als ihren Gehieter zu betrachten. Mit einem Worte, alle diese kleinen Herrschaften, aus denen das Paschalik Achalzich zusammengesetzt ist, haben eine Art Feu⸗ dal⸗Regierung. Aus der Geschichte der Verwaltung dieses Landes sehen wir, daß unsere Ober⸗Befehlshaber, wenn siek; mitten im Frieden mit der Pforte und im guten Einveta.— staͤndnisse mit dem Pascha von Achalzich, uͤber einige Unorda.— nungen von Seiten dieser Provinz zu klagen haben, gar of vom Pascha die naive Antwort erhalten, daß der schuldige Beg zu maͤchtig fuͤr ihn sey, und daß er ihn nicht im Zaum
halten koͤnne. . (Fortsetzung folgt.)
*) Nach Rufstschem Gewicht 20 Pfand.
öu.“