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— Ahna ist mit wenigen Ueberbleibseln seiner verzweiselten An⸗
forderung zur Uebergabe, welche General Calderon, der Be⸗ fehlshaber der Gouvernements⸗Truppen, an ihn hat ergehen
. Mehrere militairische Posttionen, die von Mavrillo mit ein⸗
begriffen, sind von dem Chiliarchen Strato besetzt. Die bei⸗ den Corps befinden sich in der besten Lage, um sich in chren Operationen zu unterstuͤtzen.“ g. 4 8 u..— — Meriko. 1 Iu Englische Blaͤtter enthalten Nachrichten aus Merxiko bis
— zum 30. Nov. und aus Vera⸗Cruz bis zum 3. Dec. Santa⸗
haͤnger in zweien Kloͤstern von Oaxaca eingeschlossen; der Auf⸗
lassen, wollte er kein Gehoͤr geben. Man erwartet indessen, aß Santa⸗Ana bald gezwungen seyn wird, sich auf Gnade zu ergeben. Aus den Berichten uͤber diese Angelegenheit geht her⸗ vor, daß der ganze Aufstand schon laͤngst unterdrückt waͤre, wenn die Regierung nicht immer geglaubt hätte, daß Maaßregeln der Milde geeigneter seyen, als eine kraͤftige und strenge Verfolgung. Spaͤtere Berichte aus Vera⸗Cruz vom 5. Dec. (die sich ebenfalls in Englischen Blaͤttern befinden) melden noch Folgendes: „Am 1. Dec. hat sich die Miliz der Stadt Merxiko, ungefaͤhr 900
eines Antheils an der Verschwoͤrung bestraft worden sind, und die auch uͤber ihr Schicksal gewiß nicht gemurrt haͤtten, wenn ohne Unterschied der Person ein unparthelisches Recht gesprochen worden waͤre. Die naͤchsten Freunde Bolivar's, die Generale Urdaneta, Montilla und Andere, waren eben⸗ falls uͤber jene Vorgaͤnge sehr entruͤstet.
— Die Nachrichten von der Peruanischen Graͤnze lauten nichts weniger als guͤnstig; es wird berichtet, daß Popayan von dem Obersten Olando bedroht wird, der an der Sp ansehnlicher Streitkräfte ist und von dem geglaubt wird, daß er im Einverstaͤndnisse mit dem Peruanischen General Lamar Der Bischof von Popayan hat, unterstuͤtzt von den
eehoörden des Ortes, einen vergeblichen Versuch gemacht, den Obersten Olando fuͤr die Sache Bolivars zu gewinnen.
Inland.
Köln, 3. Febr. Unsere heutige Zeitung meldet: In unserm gestrigen Blatte (s. Nr. 37 der St. Z.) ist es irrig angegeben, als sey unter dem vielen hier vorbeigetriebenen Eise auch die Eisdecke des Rheines von St. Goar bis
Mann stark, zu Gunsten Santa⸗Ana's und Guerrero's er⸗ klaͤrt; welcher Letzterer sein eigenes Cavallerie⸗Regiment ver⸗
Mainz und aus den hoͤheren Stromstrecken befindlich gewe⸗
gebens angeredet hatte, indem sich nur 30 Mann desselben ihm anschlossen. Inzwischen wurde er aber auch von der Miliz, die sich mit 9 Artillerie⸗Stuͤcken befestigt hatte, ab⸗ eschnitten, und war gezwungen, mit jenen 30 Mann die
lucht zu ergreifen; 100 Mann Cavallerie wurden sogleich zu seiner Verfolgung ihm nachgeschickt. General Filisola, welcher den Ueberrest der, der Regierung treu gebliebenen regulairen Truppen (ungefahr 2000 Mann startz comman⸗ dirte, griff am Tage darauf mit 20 Artillerie⸗Stuͤcken die aufruͤhrerische Miliz in der Casa⸗fuerte an. In derselben Zeit stellte sich einer der Raͤdelsfuͤhrer, Graf Cadena, selber als Gefangenen und bekannte dem General Pedraza, der von der Regierung befehligt ist, das ganze Complott. Die regulairen Truppen sind uͤbrigens alle fuͤr das Gouverne⸗ ment gestimmt, und man ist jetzt geneigt, zu glauben, daß der Horizont sich aufklaͤren und die Ruhe vollkommen 28 der hergestellt werden wird. e
Süd⸗Amerika. n Englische Blaͤtter enthalten Nachrichten aus ena vom 26. Nov. In Handels⸗Briefen aus diesem heile von Columbien wird eine große Verwunderung uͤber das allzugelinde Verfahren der executiven Gewalt in Bogota ausgedruͤckt; es soll dadurch mehreren Raͤdels⸗Fuͤhrern der letzten Verschwoͤrung, namentlich dem General Santander, dem Obersten Carrejo, Gonzales und dem Hauptmann Mendoza, gegluͤckt seyn, ihrer gerechten Strafe zu entgehen. Ueber Santander's Schuld soll kein Zweifel mehr gewesen seyn, da er freiwillig eingestanden hat, welchen Theil er an dem Complott hatte; die des Obersten Caxrrejo und des uptmanns Mendoza ist jedoch noch klarer erwiesen, da sie als diejenigen Individuen uͤberfuͤhrt wurden, welche die Obersten Zersuson und Bolivar, Adjudanten des Befreiers erschossen haben; Gonzales aber war einer von denjenigen, welche sich den Weg nach dem Zimmer des Befreters erzwan⸗ gen, in der Absicht, ihn zu erschießen. Die Urfache der Sus⸗ pendirung des uͤber Santander gefaällten gereicht zwar gewissermaaßen dem Charakter Bolivars sehr zur Chre, obwohl sie zugleich wiederum eine große Schwaͤche verräͤrh, die dem Gegenstande, der sie veranlaßte, wenig angemessen ist. Ein Hauptargument, wodurch Bolivar hierbei bestimmt wurde, war: daß er und Santander gleichzeitige Bewerber um die höchste Macht in der Republik gewesen, und daß es ihm un⸗ passend und mit seinen Gefuͤhlen im Widerspruch erscheine, den Befehl zur Vollstreckung des Todesurtheils zu geben. Er uͤbertrug daher den Gegenstand dem Minister⸗Conseil, durch
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sen. Von St. Goar bis Mainz steht das Eis noch gan fest. Was hier vorbei trieb, war die Eisdecke des Rhe bei Unkel und von der Mosel.“
„Die Rheinhoͤhe war heute Morgens 11 Fuß 4 Zoll.“
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Koönigliche Schauspiele.
Montag, 9. Febr. Im Opernhause: Die Abenceragen, oder: Das Feldpanier von Granada, große Oper in 3 Ab⸗ theilungen, mit Ballets; Musik von Cherubini.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Platz in den Parquet⸗Logen 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen des dritten Ranges 15 Sgr. Ein gesperrter Sitz 1 Rthlr. Ein Platz im Parterre 20 Sgr. Amphitheater 10 r.
Zu dieser Opern⸗Vorstellung sind saͤmmtliche Parquet⸗ Billets bereits verkauft.
Im Schauspielhause: Keine Franzoͤsische Vorstellung. “ 8
Koöͤnigsstaäͤdtsches Theater. — — Montag, 9. Febr. Zum Erstenmale: Der Lieflandische
Tischler, Lustspiel in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen des
Alex. Duval. Hierauf, zum Erstenmale: Ein Carnavals⸗ Scherz, Vaudeville⸗Schwank in 1 Akt, nach dem Franzoͤsi⸗ schen von Louis Angely. 28— Dienstag, 10. Febr. Haus Sachs, oder: Duͤrer's Fest⸗ abend. Hierauf: Die Schwestern von Prag. b
iae, Auswärtige Börsen. 8
Amsterdam, 3. Pebr. 8₰ Oesterr. 5pCt. Metalliq. 93 ⁄. Baunk-Actien 1340. Loose zu
100 Fl. 198. art. Oblig. 374. Russ. Engl. Anl. 87 %. Russ. Anl. Hamb. Cert. 86. ⸗ 1
Hambhu 5 1782 10 Oesterr. SpGent Metalliques 97. Partial- blig. 124 . Acuen Pr. ult. 1109. Russ. Engl. Anl. 91 ¼. ls 1243. Bank-
Lenn e. 1 3 uss. Aul Hamb. . London 31. Ja. Consols, sowohl Pr. baar ꝙ 1* 7 Fchatab.-Scheine 67. 68., neener. 82. 87 . — ohab. 19 . 20. Meaesa. 30.,31 . 8 §r. Petersbaurg, 30. I 1
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welches die Todesstrafe in Verbannung verwandelt wurde! Wie es heißt, ist Santander im Begriff, nach England zu kommen. Eine Folge jener allzu gelinden Verfahrungsweise scheint nun die Erbitterung derjenigen zu seyn, welche, als
die Freunde Padilla's und Anderer, fruüher bereits wegen
2 Jan.
Hamburg, 3 Man. 92. Silber Kubel 85
tige Inscriptionen v 8. ee Wer. Kop. öprocea; emem
Wien, 3. Febr. 8. Z 5pCt. Metall. 97 1¾. HBank-Actien 1104 .98 27
Mitredacteur Cottel.
A.