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leute hervorbringen ; dhen Seiten uͤber vorgefallene Unordnungen klagen zu
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Truppen⸗Bewegungen wahrscheinlich nur durch die Besorgniß einer Landung des Admirals Laborde veranlaßt worden seyen.
Ducornet, ein junger Mensch, welcher ohne Arme ge⸗ boren ist, und sich hier auf Kosten seiner Vaterstadt Lille der Malerkunst widmet, hat kuͤrzlich sein erstes geschichtliches Gemaäͤlde dem Stadt⸗Rathe zu Lille uͤbermacht, und von die⸗ sem als eine Aufmunterung ein Geschenk von 500 Fr. er⸗ halten. Bei der letzten diesjaͤhrigen Ausstellung ist dem Ducornet eine ehrenvolle Erwaͤhnung zu Theil geworden, und er schmeichelt sich, noch zu seiner weitern Ausbildung nach Rom geschickt zu werden; er malt mit dem Munde und den Fuͤßen.
Von Hrn. Victor Hugo ist hier ein neuer Roman unter dem Titel: „Der letzte Tag eines Verurtheilten“ (ein Band in 12. Preis 4 Fr.) erschienen. Der Messager des Chambres enthaͤlt daruͤber eine lobende Recenston.
Der Preis des vierpfuͤndigen Brodtes ist seit dem 1sten d. M. von 92 auf 90 Centimen ermaͤßigt worden⸗
Großbritanien Sund Irland.
Am Dienstag gab der Herzog von Wellington ein großes Mittagsmahl, dem der Russische 18 sandte Fuͤrst Lieven nebst Gemahlin, der S he . gationsrath Ritter von Neumann (der Fuͤrst Esterhay konnte noch in Folge seines neulich gehabten Unfalls nicht ers heinen), die Fuͤrstin Esterhazy, der Preußische Gesandte Herr von Buͤlow nebst Gemahlin, und mehrere andere ausgezeichnete Personen beiwohnten.
Der Graf von Maceclessield, der Graf. von Aberdeen, Lord Ellenborough und Lord Downes statteten gestern im Schatzamte dem Herzog von Wellington Besuche ab.
Das Amt eines Lord⸗Siegelbewahrers wird, einem Mor⸗ genblatte zufolge, in dem naͤchsten Cabinets⸗Rath besetzt wer⸗ den; Lord Verulam oder der Marquis von Salisbury, glaubt man, sind zu diesem Posten bestimmt.
Der (fruͤher erwaͤhnte) Kaiserl. Russische Staatsrath Graf v. Matuszewiz, welcher, dem Verlauten zufolge, in be⸗ sonderen wichtigen Auftraͤgen seines Monarchen, am Mon⸗ tage hier eintraf, war den ganzen folgenden Tag mit dem Russischen Gesandten, Fuͤrsten von Lieven, beschaͤftigt. Am Mirtwoch begab er sich nebst dem Fuͤrsten zum Herzog von Wellington, wo Beide lange verweilten, demnächst aber stat⸗ teten sie dem Grafen Aberdeen im auswaͤrtigen Amt einen Besuch ab. 8 Der Globe außert sich uͤber die Franzoͤsische Thron⸗Rede folgendermaaßen: „Die Rede des Koͤnigs von Frankreich giebt uns die Versicherung, daß unter den großen Maͤchten Europa's das beste Einverstaͤndniß herrscht. Seit mehreren Jahren haben die, fruͤher zwischen Großbritanien und Frank⸗
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reich bestandene Eifersucht uͤnd Animosttaͤt sehr nachgelassen, und die wirklichen oder eingebildeten Gefahren, die aus den Angelegenheiten des Orients entspringen koͤnnten, finden in
der Eintracht der beiden Reiche ein mehr als hinlaͤngliches Gegengewicht.“
Die Sun sagt uͤber denselben Gegenstand: „Die Rede Sr. Allerchristlichsten Majestaͤt, die so befriedigend ist, als man sie nur wuͤnschen kann, athmet einen Geist der Versoͤh⸗ nung und des Vergessens, der alle Besorgnisse zerstreuen muß, die man in Hinsicht der Ruhe Europa's hegen koͤnnte.“ Auch der Morning⸗Herald außert sich in gleichem Sinn. „Die Rede des Koͤnigs“, sagt er, „scheint, von allen Seiten be⸗ trachtet, sehr genugthuend zu seyn; es sprechen sich in ihr Sanftmuth und ein Geist der Versoͤhnlichkeit, so wie eine Liebe zum Frieden aus, die, verbunden mit den in S. angedeuteten freundschaftlichen Verhaͤltnissen zu anderen Maͤch⸗ ten, dem Herrscher und den Ministern, die das Land ren, zur hoͤchsten Ehre gereichen.“*— Die Morning⸗Chronie e ist bis jetzt das einzige Blatt, das nicht in das Lob der Thron⸗Rede mit einstimmt.
Dublin, sagt der Courier, ist der Mittelpunkt, von dem aus die Affoctation und ihre Anfuͤhrer auf die Katho⸗ liken wirken und Verwirrung und Unruhe uͤber ganz Irland verbreiten. Sie haben geschickte und thaͤtige Agenten, die unter andern die Landleute zur Zahlung der Rente durch das Vorgeben bewegen, daß diese bgabe nur zur Erlangung der Emancipation dienen solle und man keine andere Absicht habe, als sie wohlhabend und gluͤcklich zu machen. Arme mißleitete Menschen! nur willig die Rente,“ sagen die Geistlichen, „desto eher gelangen wir zum Ziel, und so⸗
London, 31. Jan.
beald das geschehen, werdet ihr gar nichts mehr zu zahlen brauchen.“ chen aufreizende Sprache
Es liegt in der Natur der Dinge, daß derglei⸗ eine gleiche Wirkung auf die Land⸗ Wem kann es daher auffallen,
muß.
hoͤren? Man bricht in Haͤuser ein, bedroht Menschen⸗Leben — konnte man etwas Anderes erwarten? 3
Man duͤrfte, heißt es im Courier, aus dem Betragen der katholischen Unruhstifter den Schluß ziehen, daß sie ih⸗
und jetzt nur die Absicht haben, sie als ein Mittel zu nutzen, um die Nation aufzuwiegeln und zu entflammen. Wir neigen uns zu dieser Meinung hin, weil ihre gegenwaͤr⸗ tigen Schritte von der Art sind, daß sie eine jede rung durchaus unmoͤglich machen. athmet Verlaͤumdungen und Beleidigungen.
man Trotz —
und leidenschaftlose Erwaͤgen der Frage unmoͤglich zu machen.
Ziele fuͤhrt, und einen andern, voͤllig entgegengesetzten ein⸗ schlaͤgt, was kann r man nicht das geringste Verlangen habe, dieses Ziel zu er⸗ reichen. Wir haben naͤmlich die Bemerkung gemacht, daß je naͤher die Parlamentssitzung heranruͤckt, die Reden dieses Unruhstiftens immer wuͤthender, gemeiner und beleidigender werden. Die in der letzten Sitzung der katholischen Asso⸗ ciation gefuͤhrte Sprache war von der Art, daß man sie kaum vor das Publikum bringen darf. Es ist kein beleidi⸗ gender Ausdruck, den man sich nicht gegen des Koͤnigs Mi⸗ nister erlaubt. Ein Irlaͤnder sucht mit seinem pestilenziali⸗ schen Hauch die Lorbeeren des Helden von Waterloo zu bleichen. Wer haͤtte glauben sollen, daß sich in Irland, des beruͤhmten Hersag⸗ Geburtslande, ein Mann finden sollte, dessen Herz so ganz fuͤr alles Nationalgefuͤhl erstorben waͤre Ist das etwa die Belohnung, die Irland einem Manne zuerkennt auf den es stolz zu seyn Ursache hat? Will es auf diese Weise seinen aufgeklaͤrten und liberalen Geist zeigen und sich wuͤrdig machen, das Heiligthum der Briti „SASee.
8 betreten? Herr Pee ritischen Ver⸗ fassung zu be 2 Herr Peel kann die Anfäͤlle von dort⸗ her verachten, und der Herzog von Wellington sie mit Gleich⸗ guͤltigkeit aufnehmen; doch der Charakter solcher Maͤnner ist
nern, welche durch ihre Dienste ,F nicht nur Lob, Dankbarkeit g rhm abe. . beaben sie muß auch deren Ruf auf das sorgfaͤltigste schonen und be⸗ wahren. Unsere aufrichtige Meinung ist es, daß wir nicht einsehen, warum man das laäͤngere Bestehen der Association erlaubt, da man doch die Nachtheile vor Augen hat, die durch ihren Einfluß fuͤr die Ruhe und die Wohlfahrt Ir⸗ lands entspringen. Hier zeigt sich eine auffallende Anomalie unserer Verfassung. Angenommen, daß man ihre Existenz dulde, weil man die Verfassüng fuͤr kraͤftig genug haͤlt, ihren Raͤnken mit Erfolg zu widerstehen, so fraͤgt es sich doch, ob eine solche Duldung nicht von ununterrichteten und irre ge⸗ leiteten Personen als Furcht und Schwaͤche ausgelegt wer⸗ den duͤrfte? „Eines der, aus dem verworrenen Zustande Irlands entstandenen groͤßten Uebel, ist wohl“ (sagt die Times) „die Schwierigkeit, fuͤr Beleidigungen von dem Magistrate oder den Geschworenen Genugthuung zu erhalten. Der Parthei⸗ Geist ist so allgemein verbreitet und so heftig, daß in man⸗- chen Theilen Irlands, vornehmlich im Fbrden, ein parthei⸗ loser Friedensrichter nur selten zu finden ist: eine vorurcheils⸗ freie Jury aber, besonders in politischen Angelegenheiten, wuͤrde man nur als ein Geschenk Gottes betrachten muͤssen auf welches Niemand rechnen kann. Wenn z. B. ein Oran⸗ emann (und dazu gehoͤren die meisten Protestanten im orden) einen Kathollken aus irgend einer Ursach anklagt so hat es ihm, mindestens bis jetzt, wenig Muͤhe gercee⸗ die Untersuchung in Gang zu bringen, — der papistische Rebell wurde kraft des vom Orange⸗Richter erlassenen Ver⸗ haftbefehls eingezogen, seine Sache ward durch gleichgesinnte Geschworene gerichtet — und das „Schuldig“ von den eis⸗ rigen Widersachern uͤber ihn ausgesprochen. Ein Katholik dagegen ist mit seinen Beschwerden vor jenen Tribunalen nur immer kalt empfangen worden, wie hart und streng man ihn auch immer als Verklagten gerichtet haben mochte. Es sind Katholiken auf Jahrmaͤrkten beleidiget, geschla⸗ gen, zuweilen gar mit Bajonetten angegriffen und ver⸗ wundet worden. Weshalb? der Haß der Orangisten laubte sich bei den schmaͤhlichsten Excessen vor Strafe ge⸗ chert und ward selten getaͤuscht. Der Katholik, wie viel Unrecht man ihm auch zugefuͤgt hatte, — ward kaum gehoͤrt; und 8 dies auch, so ward doch nur mit Widerwillen ein Verhaftbefehl erlassen; der Verklagte erschien fast nur der Form wegen vor Gericht, wo ihm die Geschworenen freundlich entgegen kamen und den Klagen seiner Gegne
3 kaum ein Ohr liehen. Im Suͤden von Irland, wo der gro⸗
ren Wunsch, eine Emancipation zu bewerkstelligen, aufgegeben, be⸗
Annäͤhee Jede Handlung, jede Rede, 2 Man erlaubt sich Ausfaͤlle auf die Regierung — der Gesetzgebung bietet kurz man thut alles Moͤgliche, um jedes ruhige
Wenn man geflissentlich von dem Pfade abweicht, der zum
da anders vorausgesetzt werden, als daß
ein Eigenthum der Nation, und die Nation ist den Maͤn⸗
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