1829 / 43 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

EI“ ö1 Preu⸗

4

EEE 8 n * 2 E 3. 8

ßische Staats⸗Zeitung.

No. 43. Berlin, Donnerstag den 12ten Februar 19829.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

8 Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Rechnungs⸗ Rath Bettkober zu Koͤln, zum —7 bei dem Regierungs⸗Collegio zu Gumbinnen Allergnaͤdigst zu ernen⸗ nen, und die Bestallung fuͤr ihn in dieser Eigenschaft Aller⸗ hoͤchstselbst zu vollziehen geruhet.

Des Königs Majestaͤt haben geruhet, dem Regierungs⸗ Secretair Schiedewitz zu Duͤsseldorf das Praͤdikat als Hofrath mittelst Allerhöchster Cabinets⸗Ordre vom 16. Ja⸗ nuar c. Allergnädigst beizulegen.

Der bisherige Privat⸗Docent bei der Universitäͤt in Greifswald, Dr. Seifert, ist zum außerordentlichen Pro⸗ fessor in der medicinischen Facultaͤt der gedachten Universitaͤt ernannt worcxer Hofgerich

Der bisherige Hofgerichts, Referendarius Karl von Biet * bei den Justiz⸗Aem⸗ tern des Kr. tegen, mit Anweisung se⸗ nendese e destenk —* sung seines Wohnorts

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Chef des General⸗Stabes der Armee, Frei Nuͤff⸗ ling, nach Weimar. hsen- 5

8 8 b 8 2 1 ve⸗

8ül 2*

Ausland.

Rußland.

Odessa, 24. Jan. Die General⸗Mai r.; 2 am 2lsten hier hoepemmenenar⸗ Arnoldi und us Kischeneff vom 17. Jan. wi 3

die vöͤterliche Sorgfalt der gemeldet: „Durch Serbeg. ee, de die Bessarabien zu. t dem Schlusse di hoffentlich in unserer Stadt eine Vegraal. vhenat⸗psene Schule eröͤffnet werden. Auch für die Eroͤffnung des Gym⸗ Fetroffen. Die Zahi der Schuͤ⸗ ler in den nstalten

jetzt auf 300. Bessarabiens belaͤuft sich

Frankrelch.

Paris, 5. Febr. Heute werden gelegten Entwuef der Wresse beginnen, und vahtescheiniich auch r ö 8 Vorgestern und gestern Mittag at d 8 . Es e Iden aftresa⸗ Lonae at, e Kammer sich unter dem Vorsitze des

h er C versammelt. Man glaubt, daß der Graf ann Royer⸗Collard

zum Berichterstatter werde ernannt Saint⸗Aulaire Herr

Das älteste Mitglied der Deputirten⸗ Lefevre⸗Gineau (Ardennen), Mitglied —2 und mehrerer gelehrten Gesellschaften, ein ausgezeschneter Physi⸗ ker, ist in der Nacht vom 2ten auf den Iten in seinem 75sten Lebensjahre hieselbst mit Tode abgegangen.

Auch der Erzbischof von Air und Pair, Herr v. Baus⸗ Roquefort ( 131. Dec. 1757) ist am v. M. zu ir verstorben.

Der Graf von la Ferronnays ist am 29sten v. M.

durch Avignon gekommen; die Reise scheint den Minister eben nicht sehr anzugreifen. 1 8.

Folgendes ist das (gestern erwaͤhnte) Schreiben, welches der Erzdische von Toulouse unterm 14ten v. M. bei Beitritts⸗Erklaͤrung zu den Verordnnngen vom 16. Juni an

den Minister der geistlichen Angelegenheiten erlassen hatz

„Ew. Excellenz haben mir die Ehre erzeigt, mir durch Ihre Zuschrift vom 9ten d. M. zu melden, daß ich die Einwilli⸗ gung des Koͤnigs zur Eroͤffnung meiner kleinen Seminarien nur erhalten koͤnnte, wenn ich die mir vorgeschriebene Erklä⸗ rung abgäbe. Da Ew. Excellenz eine solche Erklaͤrung von meinen Collegen, namentlich von den zuletzt autorisirten Praͤ⸗ laten, nicht verlangt haben (woruͤber sich der Beweis in meinen Haͤnden befindet), so wuͤrde ich mir nur mit Muͤhe erklaͤren koͤnnen, warum Sie gerade in mich so dringen, wenn ich nicht wuͤßte, das Ihr Ansinnen die Folge einer deutlich ausgesprochenen und allgemein bekannten Abgunst ist, wie solches mir von einem meiner Amtsgenossen auch gemeldet wird. Nie haͤtte ich geglaubt, daß es moͤglich sey, den Groll und die Leidenschaft so weit zu treiben. Dem sey wie ihm wolle; so befinde ich mich mit meinem Gewissen in einer grausamen Verlegenheit; einerseits gestattet dasselbe mir nicht, die von Ew. Excellenz gewuͤnschte Erklärung abzugeben; an⸗ dererseits kann ich nur mit zerrissenem Herzen auf mehr als 500 unglüͤckliche Kinder blicken, die von jenen Freistaͤtten ausgeschlossen sind, wo ihrer Froͤmmigkeit und ihrer Ausbil⸗ dung durch die Religion das kostbarste Gut geboten wurde; ich kann das Wehklagen ihrer Familien nicht hoͤren, ohne zu besorgen, daß sie glauben, mein Widerstand beraube sie jener Wohlthat. Wenn ich also der harten Nothwendigkeit weiche, die Ew. Excellenz mir auflegen, so bleibt mie nach demjenigen, was mir an Freiheit noch gelassen wird, nur noch ein Vorbehalt uͤbrig, nämlich der, daß ich vor Gott gegen eine so unerhoͤrte Verfolgung protestire. Be⸗ zwungen durch das Interesse, das jene unglückliche Jugend, welcher zu Liebe der gerechte und guͤtige Gort mir meine Schwachheit verzeihen wird, mir einfloͤßt, erkläre ich also Ew. Exc., daß ich mich gehoͤrig vergewissert habe, daß die Herren Superioren, Directoren und Pro⸗ fessoren meiner kleinen Seminarien keiner gesetz⸗ lich nicht autorisirten Congregation angehoͤren. Im Uebrigen, so sehe ich im Voraus, daß dieses nicht das einzige persoͤnliche Opfer ist, das ich zu bringen haben werde, nicht die einzige Wunde, welche Gottes Kirche geschlagen wer⸗ den wird; ich bin aber auf Alles gefaßt, und werde die göoͤtt⸗ liche Vorsehung fuͤr all; das Mißgeschick und alle die Ver⸗ folgungen segnen, womit es ihr gefaͤllt, mein Alter zu betruͤ⸗ ben; aber ich empfehle Ew. Excellenz jene ungluͤcklichen Kin⸗ der, welche dahin streben, wuͤrdige Diener des Herrn zu wer⸗ den; denn wenn ich die Ursache 89 sollte, daß Sie ihnen die Thuͤre des Heiligthums verschloͤssen, so wuͤrde ich kein Bedenken tragen den Papst zu bitten, daß er meine Abdan⸗ kung annehme. Ich habe die Ehre u. s. w. 2 gez. der Cardinal Erzbischof von Toulouse.“ Das Journal des Doébats enthalt einen ausfuͤhrli⸗ chen Commentar zu diesem Briefe. Der Messager des Chambres aͤußert sich daruͤber in solgender Art: „Der Herr Erzbischof von Toulouse hat es fuͤr angemessen befunden, ein in Betreff der Verordnungen v. 16. Juni an den Herrn Bischof von Beauvais gerichtetes Schreiben bekannt zu machen. Wir uͤberlassen es jedem Ehrenmanne, die Schick⸗ lichkeit, den Geist und die Ausdruͤcke, worin jener Brief abgefaßt ist, zu wuͤrdigen, und beschraͤnken uns unsererseits darauf, eine gesetzliche und eingestandene Thatsache heraus u heben, naͤmlich die vollständige Ausfuͤhrung der gedachten erordnungen. Herr von Clermont⸗Tonnerre tritt der Un⸗ partheilichkeit der Koͤnigl. Minister zu nahe, wenn er 88₰ aussetzt, daß das, was er eine Abdringung zu 77* liebt, nur hinsichtlich seiner angewandt worden 2* Regierung hat bei dieser, wie bei jeder andern Frage, imm