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an welchem der Dauphin Theil nahm. Der Courrier francais will wissen, es sey neuerdings die Rede davon gewesen, zwei Staatsmanner (die Herren von Chaͤteaubriand und Pasquier) in das Ministerium zu berufen.
An demselben Tage Mittags nahm der Herzog von
Bordeaux die Köoͤnigl. Mannfaktur der Gobelins in Augen⸗
ein.
sch Mittelst Verordnung vom 1sten d. M. sind 60,000 Mann von der Klasse von 1828 zum activen Dienste einberufen worden. Nach dem angehaͤngten Repartitions⸗Tableau hat das Departement der Seine dazu 1909 Mann zu stellen; ihm zunaͤchst kommen die Departements des Norden mit 1813, der niedern Seine mit 1296 und des Pas de Calais
Der Zeitpunkt, wo die jungen Leute ihren
nit 1211 Mann. t 1 Dns anzutreten haben, soll naͤher bekannt gemacht werden.
— Die mit der Abfassung der Adresse beauftragte Commission der Depurirten⸗Kammer hat diese Arbeit vieren ihrer Mit⸗
lieder aufgetragen, naͤmlich den Herren Etienne, Dupin dem — Bignon und Saint⸗Aulaire. Die gedachte Com⸗ misston ernennt uͤbrigens verfassungsmaͤßig keinen Bericht⸗ erstatter, sondern der Praͤsident der Kammer traͤgt den Ent⸗ wurf der Adresse in einer geheimen Sitzung vor. Man glaubt, daß am naͤchsten Montag (den 9ten) die Berathungen dar⸗ uͤber beginnen werden. 2
Die Gazette de France sagt: „Man hatte starke Ursache zu glauben, daß das Ministerium das Municipal⸗ Gesetz erst gegen die Mitte der Sitzung vorlegen wuͤrde Die linke Seite der Deputirten⸗Kammer aber, die von dem Ministerium und der Sitzung nichts, als dieses Gesetz will hat befohlen, daß dasselbe ihr gleich nach der definitiven Zu⸗ sammenstellung der Kammer uͤbergeben werde. Man kuͤndigt daher fuͤr den naͤchsten Sonnabend oder Montag die Vorle⸗ gung des gedachten Gesetzes an, wodurch die Monarchie in eine Republik verwandelt und der Volks⸗Despotismus in ganz Frankreich organisirt werden soll.“
„Man hat bemerkt“, aͤußert die Auotidien ne, „daß es das erstemal seit der Restauration ist, daß die linke Seite ansschließlich die Antwort auf die Thron⸗Rede zu ent⸗ werfen hat. Unter allen bisherigen Ministerien hat man diese Art von Skandal immer zu vermeiden gesucht; hoͤch⸗ stens zog man das linke Centrum zu, um Worte zu finden, — wuͤrdig wären, in dem Pallaste unserer Koͤnige zu erschal⸗ 84 und immer wußte man dann noch wenigstens einen von jenen treugen Röyalisten mit zu der Commission hinzu⸗
eehen, umg den Eifer der Liberalen im⸗Zaume zu halten und die Rebactoren der Adresse an die Schicklichkeit zu nah⸗ nen. Heute sind wir in der Cuitur wesrer vorge a. — mehr das Centrum, nein, die außerste linke S — Könige reden. Von zwei Dingen cins; endces Gleichguͤltigkeit der Minister dieses seltsame E — hat die beigeführt, oder Frankreich hat sich den Phaͤnomen her⸗ Grundsaͤtzen in die Arme geworfen. Die revolutionatren setzung ist die wahrscheinlichste. 9½ ,erstere Voraus⸗
1 vrf Zetten die Minister il⸗
Abscheu vor dem Liberaltsmus nur von Anfa ,.ö
zeigt, so wuͤrde die Kammer, — aus 88 ig an deutlicher auch bestehen mochte, — nicht in den Män Elementen sie ventes und der hundert Tage Dollmet nungen und Waͤnsche gesucht haben. Ab⸗ scher ihrer Gesin⸗ über die Zusammensteliung der Zain er vielleicht hat man
1 chten Commisst icht binloͤnglich nachgedacht. Herr Etienne e nich die Minerva, Buonapartes Censur und die
hamp d'Astle; Hr. Salverte die l. e 2 Graf v. Saint⸗Aulaire 88. E aenag⸗ Verwaltung; Decazes; der Graf — Chabrol und Hr nr des Ferzsgs steme auf einmal; Hr. Bignon die Kaiseritche Wen e Sy⸗ Hr. Agier die verzweifelte Intrigue drrier ge v A Hr. Daunou das schreckliche Phantom —— — 929 890 dies, fragen wir, eine Wahl, wie sie sich 8 2 s Wiederherstellung der Monarchie schickt, um —, 2 die Gesinnungen seines Volkes vwebeern — em Monarchen
sere 1 . 2 Es ist nicht unsere Absicht, irgend einem sener Maͤngen: zu wollen, aber die gesunde Vernunft — 4 8 802 7
z. B. unter Buonaparten eine Commiss wen und treuer Vertheidiger der Dynastie 8.en eühn⸗. e maligen Kaiser die Gesinnungen Frankreichs 2* wollen, dieser sich sofort als entthront betrachtet haben bübsde Wohl wissen wir, daß die Commission fuͤr dem ihr anvertrauten Geschaͤfte selbst zurd sonach vorgenommen hat, mit Maͤßigung zu auch diese Maͤßigung bestaͤtigt nur, was
meinen Verwirrung im Lande 1 denn sie beweist, daß die lizerale Parthei selbst die Pwendegbeit füͤhit, die Besorgnisse zu verscheuchen, die ihre Herrschaft nothwendig der Gesellschaft einflößen muß.“
ckbebt, und sich verfahren; aber wir von der allge⸗
die Adresse vor
Der Messager des
— .
8 hambres enthaͤlt einen aus⸗ fuͤhrlichen Artikel, worin er die Minister gegen die Beschul⸗ digungen, welche die Gazette de France neuerdings wieder gegen sie vorgebracht hatte, in Schutz nimmt. Am Schlusse desselben beruͤhrr er auch den oben erwaͤhnten Vorwurf, daß das den Kammern vorzulegende Municipal. Geselz dahin ziele. die Volks⸗Herrschaft zu beguͤnstigen. „Die Gazette“, außert der Messager, „stellt die Frage auf, was denn die Minister zu diesem neuen Zugestaͤndnisse gezwungen habe. Wir ant⸗ worten darauf: die einstimmigen Wuͤnsche der General⸗Con⸗ seils; die royalistische, wie die constitutionnelle Meinung; die Beredtsamkeit eines Villele, Corbiere und Bonald; das von dem Koͤnige rief gefühtte Beduͤrfniß des Landes, die Noth⸗ wendigkeit endlich,; das Communalwesen mit der Verfassung in Einklang zu bringen, — Alles hat die Minister zur Ent⸗ werfung eines neuen Municipal⸗ und Communal⸗Gesetzes be⸗ wogen. Man behauptet, dieses Gesetz verletze die Rechte des Monarchen. Wer sagt das? der Entwurf ist noch gar nicht bekannt, kann also auch nicht gewüͤrdigt werden; die Eilfer⸗ tigkeit, womit Ihr uͤber Alles vorweg aburtheilen wollt, verblendet Ench und fuͤhrt Euch uͤber die Graͤnzen des Wahren hin⸗ aus. Wenn der Entwurf erst bekannt ist, moͤgt Ihr ihn immerhin kritisiren; bis dahin aber ist jede Opposition nothwendig unge⸗ recht und leidenschaftlich. Die Beschwerden der Gazette gegen das jetzige Ministerium beweisen nichts weiter, als dessen Ergebeuheit fuͤr den Koͤnig und das Land, dessen Achtung fuͤr die Gesse. und dessen Wunsch, dem Throne und Frank⸗ reich neue Buͤrgschaften fuͤr die Erhaltung der Freiheit und die Bewahrung der Ruhe und Ordnung zu geben.“ ,
Die kuͤrzlich von einem ministeriellen Blatte hufgestellte Behauptung, daß in dem linken und rechten Ceutrum der Deputirten⸗Kammer allein die Kraft und Weisheit thronten, daß sie allein das Organ der oͤffentlichen Meinung waͤren, giebt Herrn B. Constant Anlaß, in dem Courrier fram⸗ gais zuvöͤrderst zu untersuchen, ob es denn uͤberhaupt gegen⸗ waͤrtig noch zwei Centra in der Kammer gebe. Er bestreitet dies; waͤre demn aber auch so, meint er, so wuͤrde es immer noch unerklaͤrlich bleiben, wie man beide zugleich loben koͤnnte, da fruͤher (z. B. bei dem Preß⸗ und Wahllisten⸗Gesetze) das rechte Centrum dem linken stets entgegen gestimmt habe, und man so⸗ nach unmoͤglich behanpten koͤnne, daß die beiden Centra die oͤffentliche Meinung repraͤsentirten, indem diese alsdann die widerstrebendsten Dinge gleichzeitig verlangen muͤßte. Es giebt, fuͤgt Herr B. Constant hinzu, jetzt in der Kammer nur zwei Meinungen, und mithin kann es auch nur zwei Abtheilungen darin geben, naͤmlich die rechte und die linke Seite, die sich bei den Abstimmungen einander gegenuͤber⸗ steilen, und wovon die letztere den Sieg davon tragen muß, da sie staͤrker ist als jene.
Bei dem Buchhaͤndler Moutardier hieselbst wird binnen Kurzem ein sehr interessantes Werk erscheinen, naämlich eine
Abschrift der politischen Polizei⸗Register des Herrn Delavau.
Das Journal des Dchats enthäͤlt schon jetzt eine lesenswer⸗ the Recension uͤber den ersten Band dieses Repertoriums; es bemerkt dabei, man koͤnne sich allerdings nicht wohl er⸗ klaͤren, wie jene geheimen Papiere aus dem E nach der Buchhandlung des Herrn Moutardier haͤtten wan⸗ dern koͤnnen; allem Auscheine nach seyen sie aber authentisch und treu. Das gedachte Blatt schließt seine diesfaͤlligen Bemerkungen mit der Hoffnung, daß man unter der Ver⸗ waltung so rechtlicher Minister, als die jetzigen; und unter dem Prasidium eines Ehrenmannes, wie Herr Debelleyme, der gegenwaͤrtige ehPrsfe aͤhnlichen, von dem Ge⸗ chtspunkte der Moral aus nie zu billigenden Maaßregeln um so weniger Raum geben werde, als die Erfahrung lehre, daß man sich durch dergleichen Bestechungen und Angebe⸗ reien am Ende doch immer selbst bestrafe.
Der Moniteur berichtigt die unlaͤngst gegebene Nach⸗ richt von einer stattgefundenen Veraͤnderung in der Theater⸗ Polizei dahin, daß die Aufrechthaltung der Ruhe und Ord⸗ nung in den Schauspielhaͤusern nach wie vor der Gensdar⸗ merie obliege, und daß man nur den Theater⸗Direktionen eine betraͤchtliche Ermaͤßigung der dafuͤr von ihnen zu zahlen⸗ den Remuneration bewilligt habe.
Der Baron von Surgy, Praͤsident des Rechnungshofes, ist vorgestern hieselbst mit Tode abgegangen.
In La Floche (Sarthe) hat am 1sten d. M. die feier⸗ liche Einweihung des Standbildes Heinrichs IV., welches der Minister des Innern vor einiger Zeit dieser Stadt uͤbermacht hatte, statt gesunden. .
Briefen auch Lyon und aus Nevers zufolge sind der Rhoöne und die Loire so stark angeschwollen, daß man — ohne Besorgnisse fuͤr die an deren Ufern gelegenen Oetschaf⸗ ten ist.