Poros zu unserem Gunsten ent⸗
* diplomatischen Cabinette in
schieden worden.“ 6: Bb11 CShina. “ (Fortsetzung.) ö — 17 Die Stagatsverbrecher sind die einzigen, welche sogleich,
nach erfolgtem Richterspruch, ohne weiteren Aufschub, hin⸗ gerichtet werden. Fuͤr die Vollziehung der Strafe an allen brigen Verbrechern ist aber eine bestimmte Zeit des Jahres ferstgesetzt, die letzte Haͤlfte näͤmlich des elften Monats nach C(Cghinesischer Zeitrechnung; nach der unsrigen ist es die letzte Heäͤlfte des Decembers. Und zwar muß es vor dem Tage der Winter⸗Sonnenwende geschehen; denn an diesem Tage bringt der Kaiser, als Ober ⸗Priester aller Religionen inner⸗ healb seines Reiches, in dem Tempel des Himmels ein gro⸗ ßhes Reinigungs⸗Opfer dar, wegen Bestrafung der im Laufe ddes Jahres zum Tode verurtheilten Verbrecher. Einige Zeit 8 — vorher werden ihm diese naͤmlich von dem Criminal⸗Depar⸗ etement zu Peking namhaft gemacht, und ihm die Acten leihrer Prozesse uͤbergeben; nun bemerkt der Kaiser unter dem Airttheile eines jeden, ob er ihn begnadige oder nicht. Dies muß er jedoch mit eigner Hann thun, sonst wird es nicht
6 guͤltig angenommen. i Tage nachher fuͤhrt man nun
äalle Verbrecher auf den Richtplatz; diejenigen, welche nicht besgnadigt worden, werden hingerichtet, die Uebrigen kehren, nachdem sie der Execution beigewohnt, ins Gefaͤngniß zu⸗ ruͤck. Sodald der Wille des Kaisers in Bezug auf die Ver⸗ brecher bekannt geworden ist, werden die zum Tode Verur⸗ theilten, an dem Tage vor der Hinrichtung, noch mit einem Gast⸗ mahle auf Kosten der Schatzkammer bewirthet. Tritt der sel⸗ tene Fall ein, daß ein Verbrecher dreimal dem Kaiser auf der Liste ddeer Verurtheilten vorgelegt wird, und der Kaiser begnadigt ihn 89 ena weil seine Verbrechen, in Vergleich mit denen der
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Uebrigen, die Todesstrafe nicht zu verdienen scheinen, so wird er nach dem drittenmal aus dem Gefaͤngniß entlassen, und aus dem Lande gewiesen, oder — zum Diener des Gefang⸗ nissses selbst gemacht. Unter der Regierung eines der letztern Kaiser, des Dsaͤzin, fuͤhrte man im Durchschnitt jaͤhrlich funfzig Verbrecher zum Richtplatze, von denen aber nur un⸗ ggefaͤhr 20 hingerichtet wurden. setze, besonders ia Bezug auf die Beamten wundern, denn Alle, welche China sahen, und nur einige Kenntniß von dem woahren Zustande der Dinge erhielten, stimmen darin uͤber⸗ eein, daß die Chinesischen Beamten die schlechtesten von der Welt sind, denen ein Princip von Ehre so sehr mangelt, sdeaß sie nicht anstehn, den Staat und die Regierung, wo sie 4 ☛ wissen und koͤnnen, zu betruͤgen. Durch Besrchungen ist man im Stande, Alles auszurichten, und die oft guten Absichten der Kaiser werden durch den Eigennutz und die Habsucht fast aller Beamten, wo nicht ganz, 8 gewoͤhn⸗ lich zur Haͤlfte vereitelt. Hier nur einige Beispiele: In den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte eine Ueber⸗ schwemmung die gröͤßten Verwuͤstungen in der Statthalter⸗ schaft Schangdun angerichtet, unter andern auch ein ganzes Dorf so von Grund aus zerstoͤrt, daß die Einwohner kaum ihr Leben, nicht das Geringste aber von ihrer Habe, retten konnten. Der Kaiser Zaͤnglung kam bald nachher auf einer
Reise durch diese Gegenden, und befahl, den ungluͤcklichen
nern derselben eine Unterstuͤtzung von 100,000 Lana Ben 06,000 Rchlr.) verabfolgen zu lassen. Als nun nach⸗ her höͤheren Orts untersucht werden sollte, wie die Verwen⸗ dung der angewiesenen Summen eschehen sey, ergab es sich, daß der Kaiserliche Schatzmeister fuͤr sich allein 20,000 Lana, sein Gehuͤlfe 10,000 und die Uebrigen, durch deren Hände die Sache gegangen war, so viel an sich behalten hatten, daß den ungluͤcklichen Dorfbewohnern statt 100,000 Lana’s nur 20,000 gegeben worden waren. — Als die Englische Ge⸗ sandeschaft sich im Jahre 1793 unter Lord Macartney in China befand, hatte der Kaiser fuͤr die Bestreitung der Beduͤrfnisse derselben täglich 15,000 Lana aus e⸗ fetzt, so daß fuͤr den Unterhalt derselben vom 6. Aug. bis 19. Dec. 1793 1elce 1 Million Thaler angewiesen wur⸗ den, und trotz dieser großen Mittel litt das Gesanbtschafts⸗ Personal oft an den noͤthigsten und unentbehrlichsten Din⸗ gen Mangel, und nur die ernsten Drohungen, dem Kaiser selbst Anzeige davon zu machen, konnten die lässigen und be⸗ truͤgerischen Beanten zu einer puünktlicheren und treueren Erfüllung ihrer Pflichten bewegen. Nicht viel bessar, nur nach anderen Bezichengen hin, verhaͤlt es sich mit dem Zustande der Armer China'ss. Man hat sehr viel von der Moͤglichkeit und der Art und Weise eines Angriffs auf China gesprochen, ja, Lord Clive, der Erobherer Ostin⸗ diens, soll der Compagnie den Antrag gemacht haben, er
Man darf sich übrigens nicht uͤber die Strenge der Ge⸗
wolle, wenn man ihm 10,000 Mann gaͤbe, China erobern. Als man ihn fragte, warum er nur eine so geringe Macht A. um jenes große Reich, das sich selbst das himm⸗ ische nenne, zu erobern, antwortete er, „weil ich die Bewoh⸗ ner des oͤstlichen Asiens kenne, und weil Calcutta von Jun⸗ nang (der suͤdlichsten Statthalterschaft China's) nur 600 (Englische) Meilen entfernt ist“*); und doch haben die Eng⸗ laͤnder selbst die Kriegsmacht China's auf 1 Million Fußvolk und 800,000 Reiter angegeben, und die Kosten zum Unterhalt dieses vxr auf 87,400,000 Lana berechnet. Dem sey nun, wie ihm wolle, in den Worten Clives spricht sich eine I aus, die von allen Seiten her bestaͤtigt wird, daß naͤmlich China's den den Vergleich mit Europaͤischen Truppen nicht ertragen koͤnne. Und wenn das Reich bisher noch seine Selbststäͤn⸗ digkeit behauptet hat, so sind die Ursachen hiervon in allem e nur nicht in der Furchtbarkeit seines Heeres zu uchen.
Die Landmacht China's zerfaͤllt, nach den Voͤlkern, aus denen sie besteht, in vier Haupt⸗Abtheilungen. Das aus den Eroberern des Landes, den Manshuren, bestehende Heer, nimmt den ersten Platz ein, es besteht aus 678 Compagnieen, deren jede 100 Mann enthaͤlt, betraͤgt also im Ganzen 67,800 Mann. Die zweite Abtheilung begreift die Mongolen, welche mit den Manshuren zugleich nach China kamen, das Land erobern halfen und sich dort niederließen. Sie bilden 211 Compagnieen, jede zu 100 Mann, also im Gan⸗ zen 21,100 Mann. Der dritte Haupttheil des Heeres, ÜUdshéng⸗Tschocha genannt, besteht aus Chinesen, welche ge⸗ gen das Ende der letzten Chinesischen Dynastie Min zu den Manshuren uüͤbergingen, und ihnen bei der Eroberung des Landes selbst huͤlfreiche Hand leisteten. Dieser Heeres⸗Theil enthaͤlt, in 270 Compagnieen, 27,000 Mann; ihm ist die ganze, aus 400 Stuͤcken bestehende Feld⸗Artillerie der Ar⸗ mee beigegeben. Diese 3 verschiedenen Corps bilden die eigentliche Manshurische Armee, und werden groͤßtentheils auch so genannt; sie werden als zusammengehöͤrig betrachtet, und so auch in 8 Fahnen oder Divisionen abgetheilt. Die⸗ ses, 116,000 Mann starke Heer ist als der eigentliche Kern der Chinesischen Kriegsmacht zu betrachten; hier herrscht Disciplin, Regelmäaͤßigkeit und auch Uebung und Fertigkeit im Dienste, da der groͤßte Theil des Heeres aus Cavallerie
besteht, auf welche die Völker Tartarischen Ursprungs, wie 8 die Manshuren es sind, besonderen Werth eeen un
(Fortsetzung folgt.)
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Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 2. Jan. Am 8ten d. M. wird hier zu Ehren des General Jackson und der Schlacht von Neu⸗Or⸗ leans ein glänzender militairischer Ball statt finden, zu dem man schon alle Vorbereitungen macht. In Washington wer⸗ den ähnliche Festlichkeiten statt finden, auch werden daselbst bereits Anstalten zum feierlichen Empfange des genaunten Generals bei seiner Ankunft daselbst, und der auf den 4. März festgesetzten IJnauguration als Praͤsident der Vereinig⸗ ten Staaten getroffen. — General Jackson und seine Ge⸗ mahlin werden den Monat Februar mit Dr. Stiles Elp und seiner Gemahlin in Philadelphia zubringen; Letztere werden alsdann den General nach Washington begleiten.
Einer hiesigen Zeitung zufolge werden folgende Perso⸗ nen das neue Ministertum bilden: Fuͤr das Innere: Hert Livingston, Herr von Buren — Flotte: Herr Woodbury — Kriegs⸗Departement: der Gouverneur Caß, Oberst Drayton, Herr Benton — Schatz⸗Amt: Herr Tazewell General Bernard, Herr Cheves; General⸗Anwald und Sol⸗ licitor Herr Berrian, Herr Barbour.
Die Utica Sentinel enthält unter dem Titek: „Denkwuͤrdige Verwaltung“ Nachstehendes: „Einige Dinge wenigstens sind vorhanden, welche den 4 Verwaltungs⸗Jahren des Praͤsidenten John Quincy Adams
einen Platz unter den Denkwuͤrdigkeiten der Geschichte E.
fen werden, wenn das auch nicht mit der Ansicht einer sich auf⸗ v. nennenden Zeit und Nation uͤbereinstimmen sollte.
s ist naͤmlich während dieser 4 Jahre ein gröͤßerer Betrag der Staatsschuld abgetragen worben, als es, in einer glei⸗ chen Periode, unter irgend einer fruͤhern Verwaltung der Pall
*) Vergl Voyate en Chine à la suite de P'ambassade de Lord Macarmney par Holmes. Paris 1805. Tom I. p. XIII 24.