1829 / 47 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

T auf die Tyron⸗Rede zu uͤberreichen. Auf die Adresse der Pairs⸗ Kammer (aus welcher wir uns vorbehalten, morgen . interessantesten Stellen herauszuheben) antworteten Se. Mlaj.: „Ich empfange mit vieler Zufriedenheit den Ausdruck Gesinnungen Meiner Pairs⸗Kammer; mit Vergnuügen sehe Ich, daß dieselbe den ganzen Umfang der ihr anvertrau⸗ ten wichtigen Amts⸗Verrichtungen erkennt, und daß sie von

aall den Pflichten durchdrungen ist, die dem ersten Staats⸗ Korper obliegen. Es ist keine leere Bescheidenheit, wenn Ich hier den Vergleich zuruͤckweise, den Sie zwischen den Re⸗ gierungen des heiligen Ludwig, Heinrichs IV., Ludwigs XIV. und der Meinigen haben machen wollen. Nein, Meine Herren, Ich fuͤhle, wie sehr Ich den Tugenden und Talen⸗ ten derselben nachstehe; wenn es sich aber um die Liebe zu

Meinem Lande handeln wird, so werde ich alle Meine Vor⸗ fahren herausfordern und den Franzosen zu beweisen wissen, daß Ich des Blutes wuͤrdig bin, das in Meinen Adern fließt. Ich zweifle nicht an Ihrem Eifer, M. H.; Sie werden die wichtigen Gesetze, die Ihnen auf Meinen Befehl werden vor⸗ gelegt werden, gruͤndlich pruͤfen. Ich habe das feste Ver⸗ trauen, daß diese Sitzung mit Gottes Huͤlfe zu dem Gluͤcke Mieiner Unterthanen und n dem Ruhme Unseres Landes noch etwas wird hinzufuͤgen koͤnnen.“

Folgendes ist die Adresse, die Hr. Royer⸗Collard im Na⸗ mmen der Deputirten⸗Kammer dem Koͤnige vorgelesen hat: 1 „Sire, Ihre getreuen Unterthanen, die um Ew. Ma⸗ jestaͤt Thron versammelten Deputirten der Departements, ha⸗ ben mit tiefer Ruͤhrung die erhabenen und troͤstenden Worte vernommen, die von demselben herab ergangen sind; ganz 3 erkennt darin die Eingebungen Ihrer Liebe. Die Kuhe, die in Ihrem Köoͤnigreiche herrscht, ist die gluͤckliche Wirkung jenes heiligen Bundes, der, indem er die Koͤnigl. Autoritaͤt auf der Uebereinstimmung aller rechtmaͤßigen In⸗ eceressen und aller hochherzigen Gesinnungen beruhen laͤßt, dieselbe Ihrem Volke taͤglich theurer macht, einem Volke,

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das sich gluͤcklich schaͤtzt, in jener Autoritaͤt das kostbarste Pfand seiner Freiheiten zu finden, und ihr Alles dasjenige,

was es an Vertrauen und Wohlthaten von ihr erhaͤlt, an Kraft und wahrer Macht zuruͤckgeben zu koͤnnen. Sire, wir wuͤnschen lebhaft, daß die Geißel des Krieges, welche den Orient verheert, das uͤbrige Europa nicht stoͤre; Ew. Majestaͤt werden uns jenen Frieden erhalten, welcher fuͤr gute Koͤnige nie von zu langer Dauer ist. Wir gruͤnden diese Hoffnung auf Ihre Liebe zu Ihren Voͤlkern, auf die Macht Ihrer Waffen, und auß die Wahl der Buͤndnisse, die Sie in Ihrer hohen Weisheit nie anders als aus dem

8 Gesichtspunkte einer unabhängigen Politik, welche sich eng d. an die . anschließt und —, nur das Interesse und die uͤrde Frankreichs zu Rathe

zieht, eingehen werden. Wir wuͤnschen uns mit Ihnen Gluͤck, Sire, zu den Resultaten unserer Expedition nach Hriechenland. Die ganze Zuneigung einer fuͤr großes Un⸗ luͤck empfaͤnglichen Nation hat sich bei diesem edeln Ge⸗ brauche Ihrer Waffen geregt, welcher einem so lange und so grausam unterdruͤcktem Volke die Hoffnung auf ein neues Vaterland giebt. Im Vertrauen auf die feierliche Erklä⸗ rung, die dieses ungluͤckliche Volk unter den Schutz der drei Maͤchte stellt, müuͤssen die christlichen Nationen lebhaft wuͤn⸗ schen, daß jene Gegenden solche Graͤnzen erhalten, welche der Befestigung ihrer Unabhaͤngigkeit guͤnstig sind; sie zollen ihren Beifall jenem großmuͤthigen Mitleiden, welches die in fernen Fandern befindlichen Skiaven aufsuchen laͤßt, um sie auf ei⸗ nen befreiten Boden zuruͤckzufuͤhren, dessen Truͤmmer wieder aufzurichten Ihre Koͤnigliche Hand ihnen behuͤlflich seyn will. Sire, dieser friedfertige Sieg war Ew. Majestaͤt wuͤrdig, und Frankreich ist darauf stolz, wie auf die schoͤnsten Tro⸗ phaͤen seines Ruhmes. Wir uͤbergeben uns der Hoffnung, daß Ihre und die Bemuͤhungen Ihrer Alliirten nicht frucht⸗ los seyn werden, und daß eine große und uneigennuͤtzige Po⸗ litik ein Unternehmen vollenden wird, welches von dem heiligen Interesse der Menschlichkeit eingegeben war. Wenn Frankreich denjenigen seiner Kinder, denen ein so edler Auftrag zu Theil wurde, auf einen verheerten Boden sorgenvoll nachblickte, so ist es ihm nicht minder angenehm, zu erfahren, daß andore Legionen bei der Ruͤckkehr nach ihrem Vaterlande auf ihrem Wege durch die Spanischen Provinzen Beweise der Achtung vnd des Bedauerns uͤber ihren Abmarsch eingeerndtet haben. Sie verdanken diese Beweise ihrer trefflichen Mannszucht, die sie sich unter ihrem erhabenen Generalissimus zur Ge⸗ wohnheit gemacht hatten. Indem wir sie nach ihrer Hei⸗ math zuruͤckkehren sehen, wuͤnschen wir uns Gluͤck, daß der Betrag der von Ihrer Regierung an Spanien gemachten Vorschüsse durch einen Vertrag festgeseßzt worden ist, und es wird uns sehr angenehm seyn, wenn wir anzuerkennen

daß nichts verabsaͤumt worden ist, um die effec⸗ tive Zuruͤckzahlung zu verbuͤrgen. In den Maaßregeln, die zum Zwecke haben, von dem Dey von Algier eine schnelle und befriedigende Genugthuung zu erhalten und der unseli⸗ gen Seeraͤuberei ein Ziel zu 1 Sorgfalt Ew. Maj. fuͤr die Beschuͤtzung seines Handels. von den Schwierigkeiten, rung macht, die von ihr zu erfuͤllen; wir vertrauen der daß Sie mit diesem Lande des besondern Interesses der Colonisten, meinen Interesses des Unterhandlung anknuͤpfen werden. del einen Beweis des ihm von Ew. 5 durch die Convention mit dem Kaiser von Brasilien er⸗ alten, welche mehreren Ihrer Unterthanen die Erstattung ihres Eigenthums und eine angemessene Entschaäͤdigung fuͤr die von ihnen erlittenen Verluste zusichert. Dadurch, daß Ew. Maj. uͤber das Blokade⸗Recht ein erhaltendes Princip, welches einen Theil unseres oͤffentlichen Rechts ausmacht und worauf Frankreich nie verzichten wird, geheiligt haben, ha⸗ ben Sie Sich neue Rechte auf die Erkenntlichkeit des Lan⸗ des erworben; und die Franzoͤsische Marine, Lob ihres Koͤnigs, wird sich dadurch, daß sie Ihrer Flagge Achtung verschafft, stets dessen vürgeg, r. Sire, un⸗ ser Gewerbfleiß bedarf vorzuͤglich des bsatzes. kroͤnen daher dessen 85, fen lassen, daß wir dem Augenblicke nahe sind, wo Regierung den mit den neuen Suͤdamerikanischen Staaten ange⸗ knuͤpften B

moͤgen,

Ehre Frankreichs und fuͤr die Mit Bedauern hoͤren wir uͤbernommenen Verpflichtungen Weisheit Ew. Majestaͤt,

und des allge⸗

Schon hat der Han⸗

duld erwartet, und deren Verwirklichung er mit tiefem Dankgefuͤhle entgegensieht.

der Tag kommen, wo sie und Ziel kennen wuͤrden, und wenn Sie daher, Sire, von Ihrem Throne berab verkuͤnden, daß Ihr schoͤn⸗ Ihnen anvertrauten heiligen Gutes ist, so wir dagegen fuͤr Frankreich die erste seiner Pflichten, naͤmlich die unter dem Schutze seines Muthes und seiner Treue stehende Unabhängigkeit Ihrer Krone zu vertheidigen. Ganz Frank⸗ reich wuͤrde dem ersten

und diese Kraft, Sire,

den, Frankreich schoͤpft sie aus der gluͤcklichen Ueberein⸗

Throne und den Volksfreiheiten, aus die sich taäͤglich mehr zu befestigen trachtet, und aus der Ausdehnung des Gewerbfleißes, der um seine Fesseln abzustreifen, vorzuͤglich des Vertrauens au die Zukunft bedarf. Ihr vaͤterliches Herz, Sire, ist Hur die Leiden betruͤbt worden, welche die Theurung des Getrei⸗ des der unbemitteltesten Klasse Ihrer Unterthanen verursacht hat. Wir erfahren mit lebhafter Zufriedenheit, daß der Un⸗ terhalt Aller gesichert ist, und wenn die oͤffentliche Wohlthäͤ⸗ tigkeit ein dem Unglͤcke sters offener Schatz ist, so hegen wir deshalb nicht minder die heißesten Wuͤnsche, die Vertheilung der Arbeit, die Vervollkommnung des ckerbaues, unterstuüͤtzt von einer allgemeiner verbreiteten

den Kornmangel und den nachthei⸗

—— der vehen.

igen Einfluß der Witterung minder fuͤhlbar ma

Sire, indem Sie uns von der Befretung 5v. chen, erinnern Sie uns an eine Ihrer vornehmsten Wohlthaten; diese Befreiung schreibt sich von Ihrem Regierun .Antritte her, und wird einer Ihrer schoͤnsten Anspruͤche auf Ruhm in den Augen der Nachwelt seyn. Ja, Sire, der gesunde Sinn des Volkes, der täglich aufgeklärter und fester wird, verwirft, schon eher als Ihr getreuer Richterstand, den Mißbrauch ei⸗ ner Freiheit, deren Kraft nur in der Maͤßigung beruht. Die Gefahren des Preß⸗Unfugs werden je mehr und mehr verschwinden; dieser Unfug findet keine Verwandtschaft bei gluͤcklichen Voͤlkern und in zufriedenen Herzen. Die Un⸗ terwerfung unter die Gesetze ist die Pflicht aller Ihrer Untertha⸗ nen; die Religion legt sie ihnen auf; und Diesenigen wůͤr⸗ den ihre heilige Sendung schlecht verstehen, die nicht das erste Beispiel eines unbedingten Gehorsams bei solchen Maaß⸗ regeln gäben, deren Nothwendigkeit die aufgeklaͤrte Froͤmmig⸗ keit Ew. Maj. erkannt hat. Dank Ihnen, Sire, fuͤr diese weise Festigkeit, die, indem sie den Frieden des Staates ge⸗ sichert, die Aufrechthaltung der Landes⸗Gesetze mit der der Religion gebüͤhrenden Ehrfurcht und der gerechten Achtung, worauf die Diener derselben Anspruch haben, zu vereinigen gewußt hat. Wir

stimmung zwischen dem der inneren Ordnung,

etzen, erkennen wir die stete 7, die es der Haitischen Regie-⸗ eine fuͤr die Bewahrung e.

Maj. bewilligten Schuz⸗ 8” ——

stolz auf das

d Ew. Maj. re Wuͤnsche, indem Sie uns hof⸗ Ihre

1 Verbindungen einen bestimmten Charakter und eine Staͤtigkeit wird geben koͤnnen, die unser Handel mit Unge⸗

ö Wenn indessen Ihre Voͤlker sich freudig allen Hoffnungen hingeben, so koͤnnte dagegen auh fuͤr ihre Opfer kein Maaß

stes Vorrecht die Bewahrung des in Frankreichs Ruhme nehmen das schoͤnste seiner Rechte, Ehre in Anspruch, die

Rufe seines Köͤnigs Folge leisten; die Sie in dem Lande finden wer⸗

daß hin⸗

sehen den von Ew. Maj. uns

n =* *

4.

2.

Franzoͤsischen Handels wirksamere

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