1829 / 48 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ruͤckgewiesen. Die heilsame Freiheit der Studien, welche die Universttaͤt der Weisheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs seit Anfang des vorigen Jahres verdankt, bewaͤhrt auch dort ih⸗ ren wohlthaͤtigen Einfluß.

Im bevorstehenden Fruͤhjahr soll mit dem Bau eines neuen Hof⸗ und Central⸗Bibliothek⸗Gebaͤudes der Anfang gemacht werden.

Muͤnchen, 9. Februar. Heute fruͤh 7 Uhr haben Se. Majestaͤt der Koͤnig die Reise nach Italien angetreten, und gedenken, wenn nicht der stark gefallene Schnee ein Hinder⸗ niß in den Weg legen sollke, das erste Nachtlager in Insbruck zu halten. Die Reise Sr. Majestaͤt wird sich dem Verneh⸗ men nach bis Rom und Neapel erstrecken.

Oesterreich.

Prag, 12. Februar. Das freudenvolle Geburtsfest Sr. Majestaͤt unsers allergnaͤdigsten Kaisers und Koͤnigs wurde 8 in unserer Hauptstadt mit einer der hohen Wuͤrde des

ages angemessenen Feier begangen. Schon am Vorabende des hocherfreulichen Tages wurden im landstaͤndischen Thea⸗ ter bei sestlicher Beleuchtung die, an treffenden Beziehungen auf die erhabene Person unseres geliebten Monarchen reichen Schauspiele: Albrecht Duͤrer in Venedig, in einem Aufzuge von Eduard Schenk zum erstenmale, und das Nachtlager in Granada in zwei Arten von F. Kind, aufgefuͤhrt. Das Haus war gedraͤngt voll. Als der Vorgang aufging, zeigte sich der Versammlung uͤber einem flammenden Altare in geschmack⸗ voller das Bildniß Sr. Majestaͤt des Kaisers, und vom Altare bis in den Vordergrund stand in zwei Rei⸗ hen das ganze Schauspieler⸗ und Choristenpersonale gegen das Bild geneigt. Sogleich erhob sich ein herzliches einstim⸗ miges Lebehoch! welches unter stetem Beifallklatschen so lange fortwaͤhrte, bis auf der Buͤhne im vollen Chor das Volks⸗ lied: „Gott erhalte Franz den Kaiser“ angestimmt wurde. Das ganze Publikum hatte sich bei dem Andlicke des gelieb⸗ ten Monarchen erhoben, und stimmte mit Herzlichkeit i 2 a mit Herzlichkeit in den Gesang ein. Heute um 9 Uhr Morgens versammelte sich der Prager Magistrat mit den Ober⸗Offizieren saͤmmt⸗ licher Prager Büͤrgergarden in der Hauptpfarrkirche am Thein, wo ein seierliches Hochamt abgehalten wurde. Um 11 Uhr erfolgte in der Metropolitan⸗Kirche das feierliche SFSr welchem Se. Excellenz der Herr Oberst⸗Burggraf arl Graf von Chotek, Se. Excellenz der en ehef comman⸗

Freade General, Herr Feld⸗ Zeugmeister und Banus von

„,Jagnaz Graf Gpulal, mit der esammten Gemnee den Herren Stabs, und Se,fhemern, hohen hohe Adel und dee brigen hohen Civil, und Multair Ambe⸗ ritaͤten nebst einem zahlreichen Publikum beiwohnten Mietazs war große Tafel be. Sr. Fürstl. Gnaten d rrn Fuͤrsten Erzbischof, und Abends vereinigte ein aüm des Ballfest bei dem Herrn Oberst⸗Burggrafen 8. 69½ n⸗ Fwd⸗ und Militair⸗Autoritaͤten, den hohen Adel und Dohen Prag anwesenden K. K. Militair⸗Officiere. die in

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8 92 9 g Livorno, 22. Jan. In unseren Hafen

sind 6 Schiffe

mit Griechischer National⸗Flagge, und zwar 1 Maratonisi in 21 Tagen, eingelaufen. Es haige Ar von Kurzem andere ankommen werden, daß in

2 wo ie einen guten . wird. F. biestge Plas der Jesuiten, Pater Ludwig Fortis, in dem eneesees

81 Jahren, mit Tode abgegar 3 1 5— den Pater nengen. Er hatte bereits

EEE“ Pavani . rovincial der Gesellschaft Jesn in Jtalien, zuüm dealcoen zar derselben (bis zur Erwaͤhlung eines neuen Generals)

ernannt. Die Abreit. 1

Neapel, 30. Jan. Die Abreise het ach dem Jagdschiosse Persand, welche vorgestern gte gstes salhe n um einige Tage verschoben worden, weil dut haͤufigen,

1 1 in großer

il des dortigen Parks uͤberschwemmt, und“ e gr 3 che nach gedachtem Schlosse fuͤhrt, verdorbend Der Prinz Leopold von Sachsen Koburg. und der Fuͤrst —2 Lobenstein⸗Gera sind von dem Künige eingeladen usstene S. den dortigen Jagden im naͤchsten Monate Theil zu nehmen Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Großfuͤrstin Helene Ha⸗ ben sich gestern, in Begleitung ihres ganzen Gefalges no h Pompeji begeben, wo in Gegenwart derselben mehrere Aus⸗ grabungen vorgenommen wurden. Seit einigen Tagen ist der Vesuv, der seit der letzten großen Eruption im Jahre 1822 ziemlich ruhig geblieben war, in großer Bewegung. Hausige Rauchwolken steigen aus dem Krater empor, aus chen auch von Zeit zu Zeit Steine auf 5 bis 600 Fuß

vüeke dieses Monats gefallenen Regenguͤsse

WWI . e. Sch 8 Hoͤhe, von einem bisher nur geringen Abfluß von Lava be⸗ gleitet, geschleudert werden.

8 Spanien.

Das Journal des Debats schreibt aus Madrid vom 29. Jan.: „Unser Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten und der Botschafter seiner Allerchristlichsten Majestaͤt an dem hiesigen Hofe, Vicomte von St. Priest, haben am 2* Dec. des vorigen Jahres folgenden Tractat unterzeich⸗ net:

„Seine Katholische und Seine Allerchristlichste Maje⸗ staͤt haben in dem Wunsche, den Betrag der Summen zu bestimmen, welche kraft der Vertraͤge vom 29. Januar, 9. Februar, 30. Juni und 10 December 1824 Spanien an Frankreich schuldig ist, und welche Frankreich an Spanien schuldig seyn duͤrfte, und nachdem sie beschlossen, die Art der Zahlung der genannten Schuld durch einen Special Vertrag festzustellen, zu diesem Zwecke ihre resp. Bevollmaͤchtigten er⸗ nannt, naͤmlich Seine Katholische Majestaͤt den Don Ema⸗ nnel Gonzalez Salmon u. s. w., und Seine Allerchristlichste Majestaͤt den Vicomte von Saint⸗Priest u. s. w., weiche, nachdem sie sich ihre Vollmachten gegenseitig mitgetheilt, fol⸗ gende Artikel abgeschlossen haben:“

„Art. 1. Um die Zahlung der Summen, welche Spa⸗ nien an Frankreich kraft der Vertraͤge vom 29. Januar, 9 Februar, 30. Juni und 10. December 1824 schuldet, zu bewieken, verpflichtet sich Seine Katholische Majestät, in das große Buch der Spanischen Staatsschuld auf den Namen und zu Gunsten des Franzoͤsischen Staats⸗Schatzes, proviso⸗ risch ein Capital von 80 Millionen Fr. einschreiben zu las⸗ sen, dessen Zinsen, zu JpECt. berechnet, eine jaͤhrliche Rente von 2,400,000 Franken betragen, welche vom 1. Januar 1829 an beginnt. Die Zahlung der genannten Rente wird halbjaͤhrlich in Paris in die Haͤnde des Commissarius gelei⸗ stet werden, den Se. Allerchristlichste Majesta3ͤt zu diesein Zwecke ernennen wird. Das erste Semester wird am 1. Juli 1829, das zweite am 1. Januar 1830 und so Sn in Zwischen⸗ raͤäumen von 6 Monaten gezahlt werden. Auf der Ruͤckseite der Einschreibungs⸗Certificate, welche dem Franzoͤsischen Staate⸗ schatze abgeliefert werden sollen, werden unter den angemesse⸗ 8 nen Formalitaͤten die geleisteten Zahlungen vermerkt werden.“

„Art. 2. Außer der laut dem vorigen Artikel geschaffe⸗ nen Rente von 2,400,000 Fr., welche fuͤr die Zahlung dey Interessen des provisorischen Capitals von 80 Millionen be⸗ stimmt ist, verpflichtet sich Se. Katholische Majestaͤt, vom 1. Januar 1829 an und ebenfalls halbjaͤgrlich die Haͤlfte, dem Commissarius Sr. Allerchristlichsten Majestaͤt eine jähr⸗ liche Summe von 1,600,000 Fr. auszahlen zu lassen, welche 2 pCt. von dem genannten Capital betraͤgt, und zur Amor⸗ tisation bestimmt ist. Die zuruͤckgekauften Renten sollen dazu dienen, den Amortisations⸗Fonds zu vermehren, fuͤr welchen man am Ende jedes Halbjahrs, in ein besonderes von dem Commissarius Sr. Allerchristlichsten Majestaͤt zu diesem Zwecke zu haltendes Register, den Eintrags⸗Vermerk bringen wird.“

„Art. 3. Ein Jahr nach der Auswechselung der Rati⸗ ficationen werden deide Regierungen sich gegenseitig den Betrag ihrer resp. Rerlamationen mittheilen, wobei sie si eine so viel als moͤglich detaillirte Rechnung vorlegen, um. die oben erwaͤhnten Vertraͤge von 1824 zur Grundlage nehh, men werden. Wenn sich nach der Pruͤfung dieser Dokumente ergaͤbe, daß die Suimme, welche Spanten an Frankreich schuldet, sich nicht bis auf 80 Millionen Franken belaͤuft welche Summe vorlaͤufig als Basis seiner Schuld angenommen ist, so soll die Summe, welche Spanien jaͤhrlich an Inter essen und fuͤr die Tilgung des Capitals zu zahlen hat, ver haͤltnißmaͤßig herabgesetzt werden, und Flanzreich wird dem Spanischen Staate das in Rechnung bringen, was es etwa 8 zu viel erhalten hat. Betraͤgt dagegen die an Frankreich schuldige Summe mehr 80,000,000 Fr., so soll in das große Buch der Spanischen Staatsschuld eine dem Mehr⸗Betrage angemessene Rente eingeschrieben werden, und die Zahlun 8 dieser Zinsen und der Tilgungs⸗Summe, vom I. Jan. 1879 an gerechnet, auf dieselbe Weise statt finden.“

„Art. 4. Se. Katholische Majestaͤt bestimmt von nun an die sogenannte Stroh⸗ und Geraͤthschaften⸗Steuer zu 1 Bezahlung der, laut den vorstehenden Artikelin creirten Rente von 4.Millionen, so wie zu den Zinsen und der, Tilgung der Summen, von denen es sich spaͤterhin ergeben koͤnnte, daß Spanien sie an Frankreich schulde. Falls der Ertrag dieser Steuer nicht hinreichen sollte, bestimmt Se⸗. Katholische Ma⸗ jestaͤt alle uͤbrigen Einnahmen seiner Krone fuͤr diesen Zweck./

„Art. 5. Gegenwaͤrtiger ; soll rarificirt, und die

1 ochen, oder, wenn es

Ratisicationen werden binnen sechs b moͤglich ist, fraͤher ausgewechselt werden.