1829 / 52 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Staats⸗Zeitung Nr. 52.

„Am Bord der „Suzan,“ auf See den 24.

n 219295 Mein Herr. Ich bin uͤber Ihre Frage er⸗ staunt! Wie, mein Herr? Sie kamen nach Terceira, uns zu Gefangenen zu machen, Sie haben uns diese acht Tage her escortirt, Sie haben mich verhindert, meinen Befehlen nach⸗ zukommen, Sie haben das Leben so vieler treuen Untertha⸗

nen der ͤltesten Verbuͤndeten Ihres Souverains in Gefahr

nch cht, Sie haben uns genoͤthigt, unsre kaͤrglichen Vorra⸗ ge 3* verzehren, Sie haben mich bestimmt verpflichtet, . 22* Schiffe nicht von einander zu trennen, Sie haben die * Autoritaͤt eines Eroberers uͤber mich 85 nach Allem diesem fragen Sie mich, wohin ich fahre? Ich weiß 8 in; das Einzige weiß ich, daß ich

err, wohin 8 1

fahre, wohin w uͤhren wollen, gemaͤß meinen be⸗ 2 ’— 1 stimmten in

jedem meiner amtlichen Briefe an C 77

an. be die Ehre u. s. w. G 222 des Tapicain Walpole: „Auf Sr. Majestaͤt Schiff „Ranger“ auf See⸗ den 24. Januar 1829. Mein

in sowohl in Verwunderung, als in Verlegen⸗ eaü. hrga and confounded) durch den In⸗ al Vhres eben empfangenen Briefes, nachdem ich Ihnen wiedetholt in den meinigen erklaärt hatte, daß Sie die Frei⸗ be Hässih⸗ Ihren eigenen Lauf und Ihre Bestimmung zu wpaͤhlen. Ich habe Sie jetzt zu benachrichtigen, daß Vhr Benehmen eeen. Ich

mich bestimmt hat, Sie nicht weiter habe die Ehre u. s. w.“ zu escorti

8 In den fruͤheren Briefen des Grafen Saldanha finden ich mehrere Unterbrechungen, wobei derselbe bemerkt, daß die Kanonen⸗Kugeln des Englischen Kriegsschiffes ihn im Zusammenhange des Schreibens stoͤrten.

Die Englischen Bläͤtter enthalten sehr umstaͤndliche Be⸗ richte über den Brand der Kathedrale von York; denselben zufolge sind die Mauern und uüͤberhaupt die Außen, Seite des Gebaͤndes ziemlich unversehrt geblieben. Der ganze Be⸗ trag dessen, was durch den Brand verloren, kann noch nicht angegeben werden, und vieles ist leider unersetzlich. Leute von Profession wollen indessen wissen, daß zur voͤlligen Wie⸗

derherstellung der Kirche in ihren fruͤheren Zustand wenig⸗ 150,000 Pfd. nöthig seyn wuͤrden; die Orgel allein wuͤrde 8 bis 10,000 Pfd. kosten. Die Kathedrale ward schon einmal stark vom Feuer beschädigt, und zweimal, nach⸗ dem sie Landlich abgebrannt war, wieder aner. Als die Zeit der ersten Erbauung kann man das Jahr 626 an⸗ nehmen. Jonathan Martin, der das Feuer anlegte, 8 1782 in Hexham in Northumberland geboren er —, Gerberhandwerk, ging im 22sten Jahre nach 2.— a er zum Matrosen gepreßt wurde. Er wohnte de 2. wo ter andern dem Bombardement von Copenha 8 chst un⸗ auch der Blokade der Russischen Schiffe bei, so wie gelte später nach Aegypten. Nach Häufigen Adojo und se⸗ Wasser und shan Lande und 4 UÜberstandenen G na., kehrte er g. 4 Familie zuruͤck, ward 88 een —2 beene a⸗Wichede hs zes.esne⸗ Mutter sey dieselbe, haͤngt ESemürbe; späͤter habe ——— daß er ge⸗

ure UisNe auf sich zukommen sehen mnecg ng vöͤllig umring 84b tte. Von der Zeit an beae ie ihn bald irchen und Kapellen, um Frieden zu su e. fleißig en nicht fand; spaͤter ward er Hegchen⸗ den er g. Stockton und benahm sich so, daß man 1e 82 ees alten mußte. Damals faßte er den Vors⸗ r wahnsinnig

Lincoln erschießen, orsatz, den Bischof

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on zu gebracht wurde⸗ aus dem er . er ins tenmale in ein Irrenhaus gebracht, ee. er. entspringen. 5 g es ihm wieder, zu

Seitdem fuͤhrte er h verkaufte seine Selbsthiographie vam Herstreifendes Leden, Spoymptome von fanatischem Eifer und von 888 a 2 G * wirrung an den Tag. Der letzte in seiner Leb erstan 7. er⸗ woahnte Umstand ist sein Besuch der Kath 7 1 im September 182 ⁄; zu welchem Zweck 2 v. von . nicht angegehen. Seiner oft geaͤußerten Mein SS sa, st dienten alle Geistlichen, erschossen zu werden; soiche ach en und zahllose unsinnige Handlungen beweisen 9 ge seine Geistes⸗Verwirrung, die ihn endlich zum F 8 s Ungluͤcks machte, das man nicht genug bedauern kann eines In Aylesbury hielt die Congregation der unabhaͤngi Dissidenten vor Kurzem eine Versammlung, um 82⁄ vPhgtn

ment zu ersuchen, eine gesetzliche Verzeichnung ihrer 8 IE1“

8 anzuordnen, um selbige in den Stand zu setzen, bei 2* 8— Gelegenheiten ihre directe Abstammung F zu 8 es ward beschlossen, uͤber diesen Gegenstand an Lord Nugent zu schreiben, und um seinen Rath wegen der zu treffenden ferneren Maaßregeln zu bitten.

Die Kosten der Unterhaltung von Theatern sind in England hoͤher, als in irgend einem andern Lande; die jaäͤhr⸗ lichen Ausgaben des Coventgarden⸗Theaters berechnet man von 47 bis 59,000 Pfd., was taͤglich ungefaͤhr 3 bis 400 Pfd. ausmacht; unter diesen Ausgaben gehoͤren 26,000 für die Gehalte der Schauspieler. Die Einnahmen wechseln von 50 bis 80,000 Pfd. jahrlich.

Aus Manchester schreibt man: „Die erwartete Besse⸗ rung im Handel hat sich noch immer nicht eingefunden. In weißen baumwollenen Waaren ist in den letzten Tagen zwar etwas umgesetzt worden, was aber durchaus keinen Einfluß auf ein Steigen der Preise gehabt hat. Auch die Twist⸗ Preise sind ·nicht besser geworden, und wenn man die gegen⸗ waͤrtige Jahreszeit beruͤcksichtigt, wo sich die gewoͤhnliche Lebhaftigkeit des Fruͤhjahr⸗Handels schon ankuͤndigen muͤßte, so bieten sich unserem Platze eben nicht die erfreulichsten Aussichten fuͤr den diesjaͤhrigen Handel dar.“

Berichten aus Sierra⸗Leone zufolge bis zum 10. Dec., befand sich diese Colonie im besten Gesundheits⸗ Zustande; der Holz⸗Handel versprach in Folge eines, mit uünserer Re⸗ gierung eingegangenen Contractes, lebhaft zu werden. Es werden manche neue Gebaͤude aufgefuͤhrt; auch beschaͤftigte man sich mit Bildung einer Ackerbau⸗Gesellschaft.

Niederlande.

Bruͤssel, 15. Febr. Se. Majestaät der Koͤnig haben auf eine von 200 Buͤrgern der Stadt Soignies unterzeich⸗ nete Bittschrift wegen Freiheit des Unterrichts und der Presse durch Ihren Cabinets⸗Secretair erwiedern lassen, daß Sie von den in dieser Bittschrift mit Besonnenheit ausgespro⸗ chenen Wuͤnschen theilnehmende Kenntniß genommen, und daß dieselben bereits der Gegenstand einer gruͤndlichen Unter⸗ suchung von Seiten der Regierung seyen.

Die Gazette des Tribunaux enthaͤlt folgendes Verzeichniß der Prozesse, welche von 1815 bis 1825 bei den Ober⸗Gerichtshoͤfen in Luͤttich, im Haag und in Bruͤs⸗ 5 sel entschieden worden sind. In ECivilsachen wurden bei dem 8 Bruͤsseler Ober⸗Gerichtshofe 5263, bei dem Luͤtricher nu“] dem Haager 1633, im Ganzen 9631 Urtheile gefällt; in Handel Angelegeuheiten wurden bei dem Bruͤsseler Gerichte 1089,

bei dem Luͤtticher 247, bei dem 2 8 Das Bruͤs⸗

Gerichtshofe im DHaag 307 Sachen, also im Ganzen 1643 entschieden. seler Gericht hat in den 10. Jahren allein aus der Provinz Suͤd⸗Brabant 1608 Sachen entschieden, also eben so viel als der Gerichtshof im Haag in demselben Zeitraume fuͤr ale noͤrdlichen Provinzen zusammen zu entscheiden hatte. Die

Provinz Antwerpen, deren Appellations⸗Sachen bei dem 8

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Bruͤsseler⸗Gerichte der Zahl nach die geringsten sind, hat in 10 Jahren deren 791 geliefert, waͤhrend auf die noͤrdliche Provinz, welche am meisten Sachen bei dem Haager Gerichte eingereicht hat, nur 276 kommen. Hennegau und Ost⸗Flanax— dern haben mehr Streitsachen geliefert als Nord⸗Brabant, Geldern, Suͤd⸗Holland, Zeland, Utrecht, Friesland, Ober⸗ Yssel, Groͤningen und Drenthe zusammen genommen.

Schweden und Norwegen. b

Stockholm, 10. Febr. Se. Maj. der Koͤnig haben den Reichsstaͤnden den Wunsch zu erkennen gegeben, daß kein Pathen⸗Geschenk fuͤr den Herzog von Ostgothland von ihnen beschlossen werden moͤge. Der deshalb in dem Ritter⸗ hause (wie letzthin erwähnt) geschehene Antrag ist sonach be seitigt worden. 8 Am Zten d. wurde im Adelstande zum zweiten Male üͤber die Oeffentlichkeit der Sitzungen desselben debattirt; nur Frhr. Sixten Sparre und Hr. v. Malmborg widersetzten sich dem Antrage, allein alle Uebrigen, obschon über den Grundsatz eiuig, konnten sich nach fuͤnfstuͤndiger Berathung

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nicht uͤber die Ausfuͤhrungsweise einigen, weil Graf v. Brahe, der in Abwesenheit des Grafen de Geer (wegen Unpaͤßlich⸗ keit) als Landmarschall praͤsidirte, keinen Vorschlag’ darüͤber anders als unter der Bedingung zur Abstimmung bringen

wollte, daß der zu fassende Beschluß der Ritterhaus⸗Ordnun einverleibt werde. Dawider war man ganz einstimmig, und

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