1829 / 55 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ter Jagd⸗Parthie nach Bolgrad beschäftigt, wo der

ultan in dem reizenden Landhause eines Englischen Kauf⸗ manns, Namens Black, wohnen wird. Ein Hatti⸗Sheriff fordert die Ulema's, die Ridgial's (Staatsraͤthe) und alle Vornehmen auf, ihre Soͤhne zur Bildung einer Kaiserlichen Garde von 8000 Mann einschreiben zu lassen, welche den Kern des Generalstabes bilden wird, und aus der die eeee rer der Ottomanischen Heere genommen werden sollen. Man will Special⸗Schulen fuͤr dieses Corps 2 alles auf Kriegskunst Bezuͤgliche gelehrt werden so 2 der großen Gelehrigkeit der Tuͤrken darf Fee Fen so chen Einrichtungen baldige wichtige Erfolge en.

Vom 12. Jan.: Herr Jaubert hat seinen Courier in

der Nacht vom 10ten auf den 11ten nach Paris abgefertigt. Jedoch ist es nicht wahrscheinlich, daß die Pforte v Vorschlaͤge des Franzoöͤsischen Agenten eine bestimmte Erklärung gegeben abe, da der Sultan auf -der Jagd war und der Neis⸗Effendi⸗ am 10ten nicht im Pforten⸗ Pallaste erschien. Die Jagd⸗ parthie nach Bolgrad hat nicht-statt gefunden. Der Groß⸗ derr befand sich in dem, einige Stunden von Bolgrad ent⸗ fernten Dorfe Bogas⸗Kloy, wollte aber wegen des schlechten Wetters den Weg nicht fortsetzen.“ Bereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

+ New⸗York, 17. Jan. Unser Gouverneur, Hr. Van Buren, spricht in seiner (letzthin erwähnten) Botschaft an unsere Legislatur von dem immer mehr uͤberhandnehmenden Mißbrauche bei den Wahlen, bedeutende Geldsummen anzu⸗ wenden, um auf die Gesinnungen der Waͤhler einzuwirken. Er bemerkt dabei, daß, wenn die Ausgaben bei den Wahlen in dem bisherigen Verhältniß von Jahr zu Jahr zunehmen sollten, es znit der Zeit dahin kommen muͤsse, daß der recht lichste und talentvollste Mann, wenn er nicht ein großes Ver⸗ mögen hätte, gar nicht 8* wuͤrde gewählt werden koͤnnen. Er empfiehlt dringend, diesem großen Uebelstande abzuhelfen, wobei er die Hoffnung aͤußert, daß ein zu diesem Behuf zu gebendes Gesetz den unausbleiblichen verderblichen Folgen Seen von dergleichen Mißbraͤuchen bei

beiten vorbeugen werde. Nachrichten aus P hiladelphia vom 4ten d. M. zu⸗

folge wurden daselbst Unterschriften zu einer Denkschrift an den Congreß der Vereinigten Staaten, Behufs Abschaffung der averei gesammelt. In einer zweiten Denkschrift

von Seiten der dasigen Bürger wird der Congreß ersucht werden, zu verordnen, daß kuͤnftighin weder Fahr⸗ noch

Brief⸗Posten auch am Sonntage beföͤrdert werden duͤrfen Die Gesetzgebung von Georgien hat eine Bill —2 men, der zufolge die Staatsgesetze auf die innerhalb ihres Gebiets wohnenden Creek⸗ und Cherokee⸗ Indianer ausgedehnt 1830 an, alle

werden sollen. Hiernach sind, vom 1. J Verordnungen

Jun. —. und unterworfen, welche nach dieser Zeit von d Bes⸗ erlassen werden. Der 8te Abschnitt der Bac aaesessehang dermaaßen:; „Kein Indianer oder dessen Na chkommes H zen⸗ untes der Crecte od hesolee⸗Nation leben, soll Ala vüͤher ger Zeuge oder als Betheiligter in irgend einer Klage Sache vor den durch die Gesetze des Staats eingesetzten Gerschten zugelassen werden, wenn dabei ein Weißer interessirt ist. Im Hause der Repraͤsentanten von Pensylvanien liegt eine Bill en Erwägung v 3

1 or, wonach die jaͤhr⸗ ichen Uebungen der Miliz abgeschafft ei dilr, & 8n einem Thaler auferlegt, zur Vechung veeli Siener

men ausgesetzt, und die Erricht

Suöefördert E Prung freiwilliger Regimen⸗ Eine Bill zur Verminderung des b

Mrnglieder der Geseßebung von Geotgaglichens Sebelceenden

dieses Staats mit 37 gegen 27 S

nal⸗AIntelligencer werden die Vereinigten Staaten wenn dem Seidenbau die gehörige Sorgfalt gewidmen . wenigen Jahren im Stande seyn, ehen so viel rohe Geide auszufuͤhren, als jetzt Baumwolle ausgefüͤhrt wird. Frank⸗ reich, sagt er, fuͤhrt ein Drittheil der rohen Seide ein welche in seinen Manufacturen verarbeitet wird, und an ihm wuͤrden die Vereinigten Staaten ihren desten Kaufer haben Am 11ten v. M. verspuͤrte man zu Milledgeville, in Georgien, ein Erdbeben. Die Erschuͤtterungen, denen ein donneräͤhnliches Getoͤse im Westen voranging, waͤhrten un⸗ gefähr fuͤnf Stunden. 7

Columbien.

Londoner Bläͤtter geben Nachrichten aus Bogota bis zum 7. Dec. und aus Carthagena bis zum 18ten besselden Monats. Was die (wie bereits gemeldet) im De⸗

vartement Chauca ausgebrochene Empoͤrung betrifft, so haͤt 4*

nach Inhalt dieser Nachrichten, der General Obando sich der Hauptistadt bemachtigt, und sich fuͤr die letzte Verfassung er⸗ klaͤrt. Bolivar hatte Bogota am 30. 5

wie es hieß, der Vernichtung der Factionisten näher zu seyn. Die Bygota⸗Zeitung schreibt diese Revolution den Anhaͤngern der letzten Verschwörung gegen Bolivar zu. Obando, hieß es, erwarte Unterstuͤtzung von Peru. Bolivar hatte eine Geldbuße von 200 Dollars fuͤr jede Person festgesetzt, die ihr Haus einer heimlichen Zusammenkunft oͤffnet, und von 100 Dollars fuͤr Jeden, der an einer solchen Theil nimmt. Ferner war ein Decret von ihm erschienen, das denjenigen entwichenen Theilnehmern der Verschwoͤrung die sich in Zeit von 15 Tagen stellen wuͤrden, Erlaß der To⸗ desstrafe verspricht, mit dem Hinzufuͤgen, daß dieselben sich nur den Maaßregeln zu unterwerfen haͤtten, welche die Re⸗

gierung fuͤr die oͤffentliche Sicherheit geeignet sinden moͤchte.

Die Haͤfen von Columbien sind auf Befehl Bolivar's der Einfuhr Spanischer Guͤter unter neutraler Flagge eroͤffnet worden. Aus Guayaquil schreibt man, daß zwar noch

keine foͤrmliche Kriegs⸗Erklaͤrung weder von Peru noch von

Columbien erschienen sey, die bestehende Blokade aber allen Handel dieses Platzes laͤhme; man erwartete dort jeden Au⸗ genblick den Ausbruch der Feindseligkeiten, und die häufigen Truppen⸗Bewegungen hatten alle Waaren⸗Transporte im nern des Landes unterbrochen. 8„

Inland.

Königsberg, 18. Febr. Vorgestern wurde der dritte Preuß. Landtag, nachdem die Verhandlungen desselben vier Wochen hindurch unausgesetzt statt gefunden hatten, durch den Wirklichen Geheimen Rath und Ober⸗Praͤsidenten von Preußen, Herrn v. Schoͤn Excellenz, als Koͤnigl. Landtags⸗ Commissartus, geschlossen. In einer seierlichen Rede wurde den versammelten Landstanden fuͤr die bewiesene Umsicht und Beharrlichkeit in der Ausführung ihrer wichtigen Geschäfte

gedankt, so wie fuͤr die Einigkeit und den ruͤhmlichen Ge⸗

meinsinn, von dem alle drei Stände belebt gewesen sind. Die bereits seit 10 Jahren bestehende Graf Buͤlow von Dennewitzsche Blinden⸗Unterrichts⸗Anstalt feierte gestern in dem Institutsgebaͤude bei einer zahlreichen Versammlung ih⸗ ren Stiftungstag. Nach Absingung eines zu dem Ende ge⸗ dichteten Liedes und nach einer von dem Mitvorsteher der Anstalt, Pfarrer Dr. Woltersdorf, gehaltenen erhebenden Anrede an die erblindeten Krieger folgte eine Vorle⸗ sung des Dirigenten der Anstalt, Herrn Polizei⸗Präsi⸗

denten und Ritter Schmidt, uͤber „die Mittel, zu einer

ununterbrochenen Heiterkeit und Zufriedenheit des Geistes zu gelangen,“ worauf ein Gesang die Feier schloß. Hiernäͤchst wurden die von den Erblindeten gefertigten und vorraͤthigen Fabrikate in Augenschein genommen, und sodann die An⸗ wesenden in den Speisesaal geführt, woselbst fuͤr die Erblin⸗ deten eine auch mit Wein besetzte Mittagstafel bereitet war. Hier wurde im Verein mit den erblindeten Kriegern und der ganzen Versammlung des Koͤnigs Majestaͤt ein dreimali⸗ ges Lebehoch gebracht, auch das Andenken an den verewigten Gruͤnder der Anstalt, den Grafen Buͤlow von Dennewitz, besonders erneuert.

Koͤln, 18. Febr. Gestern Morgens um 9 Uhr war die Rheinhoͤhe zu Emmerich 8 Fuß 9 Zoll und das Wasser fortwährend im Fallen. Das Eis stand noch unbeweglich bis am Essenberg, eine halbe Stunde oberhalb Ruhrort. Eben so war das Eis vor St. Goar uoch ohne Bewegung, waͤhrend jedoch an sehr vielen Stellen das Wasser sich mit⸗ ten durch das Eis Bahn gebrochen hatte und dadurch bedeu⸗ tend gefallen war. 2 t 8

Alle Sorge wegen eines gefaͤhrlichen Eisganges und üͤbermaͤßig hohen Wassers verschwindet je mehr und mehr, und waͤre es sogar moͤglich, daß wir von diesem gefuͤrchteten Eisgange nur sehr wenig oder gar nichts zu sehen bekommen.

Die Rheinhoͤhe war heute hier 5 Fuß 5 Zoll. 8 Vermischte Nachrichten. 8

In dem zu Petersburg erscheinenden Russischen Bergwerks⸗Journal findet sich eine geognostische Be⸗ schreibung eines in der Provinz Armenien (dem fruͤheren Eriwan) liegenden Gebirgs, welches Steinsalzminen enthaͤlt. Fruͤher bezogen Georgien und die zu Rutzland gehoͤrigen Nachbar⸗Laͤnder den groͤßten Theil ihres Salzbedarfs aus den Seen von Baku und Schirwan; durch die Eroberung

der Provinz Armenien ist nun anch fuͤr die Versorgung die ser Gegenden mit inlaͤndischem Salze gesorgt. Das Gebirge,

welches das Steinsalz enthaͤlt, liegt auf dem rechten Ufer

Nov. verlassen, um,

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