des Araxis, 60 Werst suͤdwestlich von Eriwan. Ueber die Bearbeitung dieser Steinsalzminen ist bis zur Verwaltung des letzten Sardars von Eriwan nichts Bestimmtes be⸗ kannt; man weiß nur, daß unter dem Sardar Mahmet⸗
Chan dieser Industriezweig jaͤhrlich bloß 3000 Silber⸗ Rubel eintrug; der letzte Sardar erhoͤhte durch die Fest⸗ stellung der Preise des Salzes und durch bessere Ord⸗ nung in der Verwaltung den Ertrag auf 10 bis 14,000 Silberrubel. Die Einwohner des Dorfes Kulpi oder Kouchpa beschaͤftigen sich mit der Foͤrderung des Steinsalzes gegen ein festes Lohn. Dieses Dorf besteht aus 120 Häusern, und wird fuͤr das reichste in der Provinz Eriwan gehalten; es zahlte an die Persische Regierung jaͤhrlich 1200 Silberrubel und ein Fuͤnftheil der Acker⸗Produkte als Abgaben. Der Verkauf des Salzes geschah immer an Ort und Stelle, wo⸗
hin die Georgier zu Ende des Sommers in großen Kara⸗
vanen gezogen kamen.
Wissenschaftliche Expedition nach Aegypten.
Der Moniteur theilt folgenden fuͤnften Brief des juͤngern Champollion aus Theben vom 21. November mit:
„Mein letzter aus Benihassan datirter und in Ostuth beschlossener Brief wird am 10ten oder 11ten d. M. abge⸗ gangen seyn, und uͤber Livorno geschickt werden. Ich habe noch immer keine Nachrichten aus Frankreich und erst gestern erfuhr ich von einem Aegypten durchreisenden Englischen Schisss⸗Capitain, daß Dr. Pariset in diesem Lande ange⸗ langt sey, und sich in Kairo befinde. Ich bin jetzt im Mit⸗ telpunkte des Alten Aegyptens, dessen groͤßte Wunderwerke einige Toisen von meiner Barke entfernt sind. Am 10ten verließ ich Osiuth, nachdem ich die dortigen von Jollois und Devilliers trefflich beschriebenen unterirdischen Gemäͤchern be⸗ sucht hatte. Am 11ten kamen wir bei Qau⸗el⸗Kebir (Ana⸗ taeopolis) vorbei und mein Maasch fuhr mit vollen Segeln uͤber die Stelle des alten Tempels hinweg, den der Nil spur⸗ los verschlungen hat. Die Ruinen von Achmin (Panopolis) besuchte ich am 12ten, und war erfreut, einen gemeißelten Block zu finden, der mir den Ptolemaeus Philopator als Erbauer des Tempels angab, und das Bild des Gottes Pan enthielt, der, wie ich schon fruͤher behauptet hatte, mit dem Ammon Generator in meinem Pantheon ein und dasselbe ist. Der Nachmittag und die Nacht gingen uͤber Schmau⸗ sereien, einem Balle und Concerte bei Mahammed⸗Aga, einem der Befehlshaber Ober⸗Aegyptens, hin, der seine Diener und Pferde schickte, um mich nebst allen meinen Be⸗ gleitern nach Saudji, das ich am Morgen verlassen hatte, zuruͤckzubringen; und Alles athmet bei ihm Freude und Vergnuͤgen. Die Arie Malbrough's, welche unsere junge Leute im Chor 2—2 setzte ihn in Entzuͤcken und seine Musiker erhielten sogleich Befehl, sie zu lernen. Am 13ten Morgens verließen wir den wackern Osmanli, der uns reichlich beschenkte. Um Mittag kamen wir an Ptolemais voruͤber, wovon nichts Be⸗ merkenswerthes mehr uͤbrig ist. Als wir laͤngs dem Djebel el Asserat hinfuhren, sahen wir die ersten Krokodille, sie la⸗ gen, vier an der Zahl, auf einer Sandbaut und eine Menge Voͤgel liefen mitten unter ihnen herum, vielleicht war der Trochilus darunter. Bald darauf landeten wir bei Girge. Am 15ten war schwacher Wind und wir legten wenig We⸗ ges zuruͤck, dafuͤr entschaäͤdigten uns aber zahlreiche Gruppen von Krokodillen, welche, als wir auf sie schossen, sich in den Nil warfen.“
„Am 16ten Abends langten wir endlich in Denderah
an und benutzten den herrlichen Mondschein zu einer Wan⸗
eine Stunde weit entfernten Tempeln.
derung nach den nur 1 — zogen wir gerade durch die
Ohne Fuͤhrer, aber gut bewaffnet, zos di dane 209 der Voraussetzung, daß die Tempel in grader Linie mit den Schiffen laͤgen. Als wir anderthalb Stunden ge⸗ gangen waren, ohne etwas zu finden, wurden wir endlich einen Menschen gewahr, der aber auf unseren Anruf die Flucht ergriff; er mochte uns fuͤr Beduinen halten, denen wir auch in unserer Orientalischen Tracht und in den wei⸗ ßen, mit einer Kappe versehenen Maͤnteln, in den Augen
er ist ein Lebemann, ein trefflicher Wirth
des Aegypters nicht unähnlich aussehen mußten, waͤhrend ein Europaͤer uns fuͤr Karthaͤuser⸗Moͤnche gehalten haͤtte. Der Fluͤcht⸗ ling wurde herbeigefuͤhrt und genoͤthigt, uns nach den Tempeln zu fuͤhren; er war mager, schwarz, mit Lumpen bedeckt, und glich einer herumwandelnden Mumie. Endlich zeigten sich die Tempel und ich will nicht erst versuchen, den Eindruck zu beschreiben, den der große Vorhof und besonders der Saͤu⸗ lengang des großen Tempels auf uns machten; man kann hier wohl messen, aber eine Vorstellung davon zu geben, ist unmoͤglich; Schoͤnheit und Erhabenheit sind hier im hoͤchsten Grade vereinigt. Wir brachten zwei Stunden mit Entzuük⸗ ken dort zu, liefen mit unserem armen Fuͤhrer durch die Saͤle und versuchten die auswendigen Inschriften beim Mondlichte zu lesen. Erst um 3 Uhr Morgens kehrten wir auf unser Boot zuruͤck, und brachen um 7 Uhr schon wieder nach dem Tempel auf, wo wir den ganzen Tag (17. Nov.) blieben.“ (Fortsetzung folgt.) 5
Koͤnigliche Schauspiele.
Dienstag, 24. Febr. Im Schauspielhause: Die Gouver⸗ nante, Lustspiel in 1 Aufzug, von Th. Körner. Hierauf: Die Galeerensclaven, oder: Die Muͤhle von St. Alderon, Melodrama in 3 Abtheilungen, mit Tanz, nach dem Franu⸗ zoͤsischen, von Th. Hell. 3 Im Opernhause: Redoute. Einlaß⸗Billets zu 20 Sgr. fuͤr jede Person, sind bis Dienstag Nachmittag 5 Uhr 2 dem Kastellan Herrn Sattler im Opernhause, bei dem Kastel⸗ lan Herrn Adler im Schauspielhause, und Abends nach Er⸗ oͤffnung des Hauses an den beiden Kassen zu haben.
* * . 8 . 8 Koͤnigsstaͤdtsches zhcat hesng
Dienstag, 24. Febr. Die weiße Dame. (Herr Binder, erster Tenorist des Staͤndischen Theaters in Prag: Georg Brown, als erste Gastrolle.) 3
Preise der Plaͤtze: Cin Platz in den Logen und im Balcon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet⸗Logen 20 Sgr., ꝛc.
Mittwoch, 25. Febr. Zum Erstenmale wiederholt: Die Rache wartet! Melodrama in 3 Handlungen von Aleris.
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rliner Börs
Den 23. Febr. 1829.
Amll. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) ’ I7 Mmaammn 2. v77] sv
Si.-Schuld -Sch.] 4 ,93 i½ [93 ½ Kur- u. Neum. do.] 4 [104¼ 1104 ¾ Pr. Engl. Anl. 18‧° 5 103 ¾ 103 Schlestsche do. 4 — 105 ½ Pr. Engl. Anl. 22 5 102 102 ½ [Pomm. Dom. do. 5 107 ½ 107 4 Kurm. Ob m. 1. C] 4 92 ¾ 92⁄ [Mlark. do. do. 5 — 107 Neum.Int. Sch.do. 4] 92 ¾⅔ 921 Oupr. do. do.] 5 (1106. — Berlin. Stadt-Ob] 5 102 — [Ruückat. C. d. Kmk— 588½ o 48 0 4 1001 99 „40. 40,d. Nmk — 581 Konigabgs. do. 4 — 92] [Zin. Sch. 4. Kmk— 59 % 50 ¼ nminser 42., 3 101 101 1 % 4¼˖ . — 591 59 Danz. de. in Th.Z. — 35 ½ 35 ¾ —— Weapr. Pfdb. A 4 6 — 1 I u — . 94½ [Holl. vollw. Duc - 18 ½4 — Grofshz. Pos. do — Priedeichsd' Eaa t 23 Onpr. Pfandbrf. 4 95½ — Disconto — — — — Pomm. Pfandbr.] 4 104† — .“ Börse 51- ℳ
* Londov, 14. Febr. Red.- 87 ⅞. Consols baar 86. 6280 auf Zeit 86 ⁄,. hank-
Actien 211. irae. 3 Wien, 18. Fehr. 3 ve
Hank-Actien 1111.
1pCe. Meuall. 97 .
5* Redacteur John, Mitredacteur Cottel.