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der Baron Juchereau de Saint⸗Denys und der Marquis von Valmy eingeladen sind. Der Letztere befindet sich seit
eeiniger Zeit mit einem besondern Auftrage des General Mai⸗ son an den Praͤsidenten in Aegina; er spricht mit Leichtig⸗ keit die Orientalischen Sprachen. Der Baron Juchereau von Saint⸗Denys kehrt nach Frankreich zuruͤck.“
— Der Courrier de Smyrne vom 18. Jan. berich⸗ tet: „Zwischen dem General Church und dem TChef seines Generalstabes, dem General Dentzell ist es zu sehr ernsten Eroͤrterungen gekommen. Ein aus Tranokorio vom 24. Nov. datirter Brief des Letzteren enthaͤlt Folgendes: Nach der Ein⸗ nahme von Lutraki, welche die Griechen zu Meistern der Ebene von Larta machte, war noch die wichtige Position von Macrinoros zu nehmen uͤbrig, aber die Intriguen des Ge⸗ neral Church verminderten die Colonne Dentzel's von 1200 auf 300 Mann, wodurch dieser genoͤthigt wurde, zuruͤckzu⸗
ehen.“ 8 Dasselbe Blatt meldet aus Kanea vom 15. De⸗ cember: „Man faͤhrt fort, wegen eines friedlichen Vertra⸗ ges zu unterhandeln, den die Maͤchte wollen, den die Grie⸗ chen vereiteln und den die Tuͤrken wuͤnschen, obgleich sie ihn nnur durch Opfer erkaufen koͤnnen. Der Englische Admiral, s;/;ddeer auf 24 Stunden nach Suda kam, hat nichts als einen Waffenstillstand de facto erreicht, der durch die Anwesenheit Freanzoͤsischer und Englischer Schiffe aufrecht erhalten wird; beide Partheien sind daher zwar noch bewaffnet, schlagen lscch aber nicht. Dieser Stand der Dinge laͤßt die Griechen im Besitz der Oliven⸗Erndte auf den Tuͤrkischen Grundstuͤcken; ddie Tuͤrken wurden durch ihre Anfuͤhrer, welche den verbuͤn⸗ ddeten Maͤchten einen Beweis ihrer Maͤßigung und ihres MWMunsches einer Versoͤhnung mit den Insurgenten geben wollten, zuruͤckgehalten, ihr Eigenthum mit Gewalt der Waf⸗ efeen wieder in Besitz zu nehmen. Suleiman⸗Pascha, der Se⸗ raskier der Insel, ein Mann von den besten Absichten und keein gerechter und energischer Verwalter, konnte diesem Zu⸗ sfoaande nicht laͤnger unthaͤtig zusehen, ohne sich in den Augen Fkeeiner Regierung und des Volkes bloß zu stellen. Ohnehin 1 4 ist es sein Amt, den Einwohnern, deren Eigenthum von An⸗ dern gepluͤndert und geraubt wird, Gerechtigkeit zu verschaf⸗ fen. Um aus dieser peinlichen Lage zu kommen, schickte der Seraskier daher Abgeordnete der Staͤdte Kandia und Petimo zu den Befehlshabern der bei Suda stationirten Englischen und Franzoͤsischen Kriegsschiffe; diese Abgeordneten sollen im Verein mit dem von der Stadt Kanea gewäaͤhlten uͤber einen Waffenstillstand mit dem sogenannten obersten Rathe der Kretenser unterhandeln. Dieser Rath besteht aus fuͤnf Maͤn⸗ nern von zweideutigem Rufe und ohne Eigenthum auf der Insel und aus einem Secretair, der nicht auf Kreta geboren ist. Wenn der Baron Reyneck, der Repraͤsentant des Grafen Capo⸗ distrias, eine Versoͤhnung aufrichtig wuͤnscht, warum waͤhlt er zu einem so wichtigen Geschaͤfte solche Maͤnner? Der Kretensi⸗ sche Rath wurde durch die Franzoͤsischen und Englischen Commandeurs von dem Schritte der Tuͤrken benachrichtigt und aufgefordert, drei Abgeordnete zu senden, um den von den Maͤchten angeordneten Waffenstillstand abzuschließen. Am 24. November kamen die Griechischen und Tuüͤrkischen Depu⸗ tirten auf dem Linienschiff Wellesley, Capitain Maitland, zusammen. Letztere waren aus den durch Reichthum, Alter und Ansehen ausgezeichneten Eigenthuͤmern der Insel ge⸗ waͤhlt, waͤhrend die Griechischen Abgeordneten jung waren, uüund keinen Besitz auf der Insel hatten, und also bei einer Umwaͤlzung Alles gewinnen aber nichts verlieren konnten. Daher kam es denn auch, daß viel gesprochen, aber nichts abgeschlossen wurde. Die Griechischen Deputirten sprachen mit der groͤß⸗ ten Anmaaßung und verlangten noch mehr, als sie schon hat⸗ ten; unter andern auch, daß die Griechische Flagge kuͤnftig unbeleidigt unter den Kanonen der Festung Suda voruͤber⸗ segeln koͤnne. Man trennte sich ohne ein Resultat und ver⸗ tagte eine zweite Zusammenkunft auf unbestimmte Zeit. Die Tuͤrkischen Abgeordneten erstatteten dem Capitain Maitland einen schriftlichen Bericht uͤber die am Bord seines Schiffes gehaltene Zusammenkunft, und beklagten sich uͤber das Be⸗ nehmen der Griechen, die ihnen drei den Interessen Kreta’'s fremde Personen zum Unterhandeln geschickt haͤtten; sie for⸗ derten daher, daß der Griechische Rath neue Deputirte und zwar unter den vv der Insel waͤhle, und schlugen dazu eine Liste von 24 Griechen, theils Geistlichen, theils Capitani's und Grundbesitzern, vor. Der Rath von Kreta wies die Forderungen der Tuͤrken mit Stolz zuruͤck, uhnd es hat daher seit jenem Tage keine Versammlung mehr stattge⸗ funden. Der Einfluß der Franzoͤsischen und Englischen Be⸗ fehlshaber wird aber hoffentlich neue Unterhandlungen und 2 eine Beilegung der Streitigkeiten herbeifuͤhren. — Die Euro⸗ peaͤischen Kreuzer si
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von Unseren Kuͤsten verschwunden und
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die Blokade hemmt also nicht mehr den Handel; zuweilen erscheinen bloß einige Griechische Goeletten, welche die mit Lebensmitteln beladenen Schiffe vom Einlaufen in den Ha⸗ fen abhalten; die Fahrzeuge mit Englischer und Franzöͤsischer
Flagge untersuchen sie aber nicht.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
Neu⸗York, 17. Jan. Der fuͤr „Wege und Mittel’”“ eingesetzte Congreß⸗Ausschuß hat beschlossen, eine Bill einzurei⸗ chen, um die fuͤr einkommende Waaren in Folge des letzten Tarifs vor Erscheinung desselben erhobenen Additional⸗Zoͤlle den Eigenthuͤmern wieder zu erstatten. Durch diese gerechte und befriedigende Maaßregel wuͤrden viele Ladungen, auf welchen durch eine voreilige Verordnung die hohen Zolle la⸗ sten, wieder auf ihren gehoͤrigen Standpunkt gebracht werden.
— Der National⸗Intelligencer enthaͤlt die (letzthin erwaͤhnten) beiden Briefe von James Madison an Jos. C. Cabell uͤber die von ersterem vertheidigten Rechte des Con⸗ gresses, Taxen, Zoͤlle, Auflagen und Accise⸗Abgaben festzu⸗ setzen und einzuziehen, so wie uͤber den Gang des Handels die noͤthigen Bestimmungen zu erlassen. Die Geschichte die⸗ ser beiden Briefe, sagt das erwaͤhnte Blatt, ist in Kurzem folgende: „Urspruͤnglich waren sie nicht zum Druck bestimmt; jetzt aber hat Herr Madison, auf dringende Vorstellungen einiger seiner Freunde, denen die Bekanntmachung derselben von großem Interesse, und von der hoͤchsten Wichtigkeit fuͤr die Nation schien, dazu seine Einwilligung gegeben. In der gegenwaͤrtigen Lage unsers Landes koͤnnen diese Schreiben dem Publikum nicht anders als aͤußerst willkommen seyn; daß der ausgezeichnete Verfasser derselben einer der Stifter der Constitution, wenn nicht deren Vater war, giebt ihnen einen noch groͤßern Werth. Noch mehr aber steigt ihre Wichtigkeit dadurch, daß sie auf Verlangen derjenigen erschie⸗ nen, deren Meinungen den Ansichten entgegen stehen, zu welchen Herr Madison sich bekennt und die er vertheidigt. Er befindet sich in dieser Hinsicht als Mittelsmann zwischen zwei streitenden Partheien; und hoffentlich wird er durch seine einleuchtenden Gruͤnde Viele fuͤr sich gewinnen, die bisher ernstlich die Rechte des Congresses bezweifelten, die er ihm zuspricht. Aus der philosophischen Ruhe seiner Zuruͤckgezogenheit her⸗ vorgegangen, kann sein reiflich erwogenes und mit Gruͤnden belegtes Urtheil nicht den Verdacht von Partheilichkeit ir⸗ hend einer Art auf sich ziehen. Aus ihm spricht diß Weis⸗ heit des Alters — seine Worte sind Fruͤchte der Erfahrung.“ Folgendes ist der wesentliche Inhalt beider Schreiben: „Die Constitution“ (heißt es im ersteren) „giebt dem Congreß die Macht, Taxen, Zoͤlle, Auflagen und Accise⸗Gebuͤhren aufzu⸗ legen und zu erheben, und den Handel zu ordnen. Es fraͤgt sich jetzt, % die Macht, den Handel mit fremden Nationen zu ordnen, sich so weit erstrecke, um durch Zoͤlle, Beschraͤn⸗ kungen und Verbote einheimische Fabriken und einbeimische Produktion aufzumuntern? Diese Frage wird durch folgende Betrachtungen auf eine genugthuende Art beantwortet; Der Sinn der Worte „den Handel zu ordnen““ muß zuvoͤrderst in ihrer allgemeinen Anwendung gesucht werden, oder mit anderen Worten in den Gegenstaͤnden, auf welche die er⸗ theilte Macht damals bezogen ward, als diese Worte in der
onstitution ihren Platz fanden. Alle handelnde und fabri⸗⸗ cirende Nationen haben diese Macht immer so angesehen, daß sie zur Aufmunterung von Fabriken angewendet werden muͤsse. Besonders ist das der Fall in Großbritanien, wo bekanntlich die Beschuͤtzung und Aufmunterung der Fabriken eine der Haupt⸗Gegenstaͤnde der Handels⸗Verordnungen wa⸗ ren. Ein solcher Gebrauch der, dem Congreß uͤbertragenen Macht, stimmt uͤbrigens auch mit der Absicht und den Er⸗ wartungen der Staaten uͤberein, als sie der Regierung diese Macht uͤbertrugen; ganz besonders war das der Fall mit den oͤstlichen Staaten, wo sich die meisten Fabriken be⸗ finden, wovon die noch aufbewahrten Verhandlungen der damaligen Versammlung in Massachusetts die Beweise liefern. Außer diesen Verhandlungen sind zwar keine ande⸗ ren aus jener Zeit aufbewahrt worden, indessen laͤßt sich nicht daran zweifeln, daß die andern, in jenem Theil von Amerika befindlichen Staaten eben so dachten, wie Massa⸗ chusetts, und vorzuͤglich Connecticut und Rhode⸗Island, die am meisten bevolken und natuͤrlich deswegen auch dem Fa⸗ brikwesen ergeben sind. Von den, suͤdlich von Pensylvanien belegenen Staaten sind nur noch die Verhandlungen der in Virginia und Nord⸗Carolina statt gehabten Versammlungen vorhanden, in denen aber durchaus nichts zu finden ist, was eine entgegengesetzte Ansicht ausspricht. Wenn man bei ge⸗ setzmaͤßigen Auflagen nur die dadurch zu bewirkende Ein⸗
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