1829 / 65 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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b1 ö“ . v No 6. EEöI Berlin, Freitag den 6ten Maͤr 18 8

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Masestat haben den Regierungs, und Bau⸗ Rath Eytelwein zu Merseburg, zum Ober⸗Bau⸗Rath im Fnanz⸗Ministerium zu es und das Patent Allerhoͤchst⸗ S u vollziehen geruhet.

üb 8 88 Mazestat haben dem Vorsteher des Mini⸗ sterial⸗ Bͤreaus im Finanz⸗Ministerium, Hofrath Bork, den Charakter als Geheimer Hofrath Allergnaͤdigst zu ver⸗ leihen und das Patent Allerhoͤchst Selbst zu vollziehen geruhet.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius P ohl⸗ ist zum Justiz⸗Commissarius bei d Land⸗ Azͤun ü Gardelegen bestellt worden. 11

Durchgereist: Die Kaiserlich Russis⸗ cbi Gregorjew und Tschekin, als ns. burg kommend, üͤber Weimar nach Paris.

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ngs-Nachricht Ausland.

Rußland.

St. 95. 2₰ 1 Befehl 2 s Durch einen Tages⸗

b Naj. der Kaiser, auf die Bitte des General⸗Feidmarscha 8 a demselben Allergnäͤdigst dea, lgenstein, den des letzten Feldzugs vöͤllig zerruͤtteten Gesundhei eschwer das Ober⸗Commando der zweiten Armee niederzuzen 98n

An demselben Tage ist der Chef des Genen pen. Kaiserl. Majestaͤt, General von der Infanter⸗n” stabes Sr. bitsch, zum Ober⸗Befehlshaber der zweiten Arcg Graf Die⸗ mit Verleihung aller nach dem Reglement für activen Armeen mit diesem Commando verknch f ö.e und Befugnisse. pften Vorrechte

Der hef des Generalstabes der ersten A von der Infanterie und General⸗Adjutant vmne⸗, General

ist zum Chef des Generalstabes der zweiten 8 Toll 1.,

telle des General⸗Adjutanten Kisselew, w saemee, an die mando des 4ten Reserve⸗Cavallerie⸗Cörps elcher das Com⸗ nannt worden. 1 erhalten hat, er⸗

Der General⸗Quartiermeister der ersten

ral⸗Major Buturlin 2, ist in Stelle 88. ; Gene⸗ Berg zum General⸗Quartiermeister der beneral⸗Masors nannt worden. zweiten Armee er⸗ Der Befehlshaber des detaschirten K Corps, General der Infanterie und Ge von 35— ist zum Ob inten Corps, mit allen, dem O 8 6 . stehenden großen Armee utonmnerfehlegaber einer, im Vorrechten, ernannt worden. efugnissen und

Der Befehlshaber der ersten Bri

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aukasischen Armee⸗ eneral⸗Adjutant Graf erbefehlshaber des er⸗

ren⸗Division, General⸗Major Karpoff gade der 4ten Husa⸗

den General beim Generalstabe der Ee. 2₰

des General⸗Lieutenants Oldekop ern

zur Wiederherstellung seiner Gesundheit Atrvorden, 2— bis Dem beim Generalstabe Sr. Kais. Mazeseh⸗ 2223

ten Obersten Weirauch 1. sind die Functionen eines

ral⸗Quartiermeisters der ersten Armee üͤbertragen worden Der General⸗Major Baron von Offenberg 1, dem bis⸗

her der Befehl uͤber das Regiment der Garde zu Pferde

üͤbertragen war, ist zum Befehlshaber desselben ernannt

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Der Vice⸗Gouverneur von Moskau, Staatsrath und Kammerherr Nebolsine, ist zum Wirklichen Staatsrath beför⸗ dert, und zum Civil⸗Gouverneur von Moskau ernannt worden.

Der Ober⸗Schenk des Herzogs von Oldenburg, Freiherr Beaulieu de Marconnay, ist nach Oldenburg adbgereist.

Der General von der Cavallerie, Graf Orlow⸗Denißow, ist aus Gshatsk, und der General der Cavallerie, Rajewski, aus Kiew hier eingetroffen.

Das Journal de St. Petersbourg giebt aus einem Briefe aus Varna folgende Details uͤber den dermaligen Zustand dieser Festung, in Vergleich mit dem der Zerstoͤrung, in welchem sie sich 22 Zeit ihrer Einnahme durch die Russi-. schen Truppen befand: Varna bot, in dem Augenblick des Einzuges unserer Soldaten, den Anblick einer seit mehreren Jahrhunderten in Ruinen liegenden Stadt dar; alle Haͤuser waren durch die, waͤhrend der Belagerung dar⸗ auf gefallenen Kugeln und Bomben zerstoͤrt; und die Stra⸗ ßen mit den Leichnamen der Menschen und 815 bedeckt, deren schnellste Wegschaffung mit Ruͤcksichten auf die Gesund⸗ heit dringend nothwendig war. Drei Wochen gebrauchte man um dies ins Werk zu setzen, und erst nachdem Alles vollstaäͤndig ausgefuͤhrt war, konnte man zur Wiederherstel: lung der Festungswerke schreiten. Anderthalb Monate reich,. ten fuͤr unsere Soldaten hin, um die Festung wieder in voll⸗ kommenen Vertheidigungs⸗Zustand zu setzen. Von einem wirklich bewunderungswuͤrdigen Eifer beseelt, haben sie alle diese Arbeiten in einem so kurzen Zeitraume ausgeführt, ohne sich weder durch die Hindernisse, welche die Na⸗ tur selbst ihrer Beharrlichkeit entgegensetzte, noch durch die schon vorgeruͤckte Jahreszeit, abschrecken zu lassen. 8SS Man kann die Ordnung, die Reinlichkeit und die gute Mannszucht, welche jetzt in der ganzen Stadt herrschen, nicht genug loben, und zwar findet dieses Alles besonders seit der Ankunft des Oberbefehlshabers General Roth hier statt, wescher das Commando uͤber alle auf dem rechten Ufer der Donau cantonnirenden Truppen fuͤhrt. Unter der Leitung desselben und des General⸗Adjutanten Golowine ist ein Gerichtshof organisirt, welcher aus den angesehensten Einwohnern von Varna besteht, deren Wahl als die sicherste Garantie fuͤr das oͤffentliche Wohl angesehen werden kann. Ebenso verdankt die Garnison der Vorsor ee des Oberbefehlss habers und des General⸗Adjutanten Golowine die Errich tung zweier Hospitaͤler, welche beinah neu erbaut sind, und deren eines 2000 Betten in sich fassen kann. Mit allem Nothwendigen versehen, lassen diese beiden Hospitäler nichts zu wuͤnschen uͤbrig, und stehen keiner Einrichtung dieser Art nach. Endlich haben auch die Befehlshaber, voller Wett⸗ eifer sich ohne Unterlaß mit demjenigen beschäͤftigend, was zu dem Wohlseyn ihrer Truppen und der christlichen Ein⸗ wohner Varna's beitragen kann, eine Moschee dieser Stadt in eine christliche Kirche umgewandelt. In diesem neuen Gotteshause hielt Se. Eminenz der Erzbischof J 4 theus, bei Gelegenheit der Feier des Namensfestes Sr. Mas. des Kaisers, den ersten Gottesdienst, und stimmte ein TVe Deum an; zugleich erfreute an diesem Tage der Ton der Glocken, der seit der Einnahme dieser Festung durch die Tur⸗ ken nicht gehoͤrt worden war, zuerst wieder die Herzen der Christen. Dieser schoͤne Tag wurde mit der groͤßten Feier begangen; Artillerie⸗Salven ertoͤnten von allen Geschuͤtzen des Walls, und Se. Excellenz der General⸗Absutant Golo“. wine gab saͤmmtlichen Officieren und Beamten ein glaͤ-⸗ Mittagsmahl, bei welchem eine um so groͤßere

herrschte, als man am selbigen Tage auch die Nachricht von der Einnahme der Insel Athanastuͤs durch unsere Truppen erhalten hatte. Z1 Nachdem in Folge des Allergnaͤdigsten Befehles Seiner Kaiserlichen Majestaͤt, die saäͤmmtlichen Hausvaͤter unter den

Tuͤrkischen Gefangenen, welche bei der Einnahme von