1829 / 65 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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wo sie sich im vorigen befanden. Das Land darf da⸗ her in keiner Art besorgt seyn, denn es ist weder von Feind⸗ seligkeiten, noch von Drohungen die Rede.“

In dem oben erwaͤhnten geheimen Ausschusse der Depu⸗ tirten⸗Kammer soll der General Sebastiani sich uͤber den Gegenstand seiner Proposition etwa in folgender Art ge⸗ außert haben: „Das Gesetz, welches die Militair⸗Pensionen bestimmt, und von jeder Pension bis zu 900 Fr. einen Ab⸗ zug von 2 pCt., von jeder hoͤhern aber einen von 5 pCt. an⸗ ordnet, schreibt sich noch von dem Direktorium her, und wurde unter dem Consulate bestaͤtigt. Jedermann weiß, daß alle Lebensbeduͤrfnisse damals wohlfeiler waren, als jetzt, wie

solches auch schon die geringen Gehalte beweisen, welche die vornehmsten Staats⸗Beamten in jener Zeit bezogen. Ein Praͤfekt hatte 8000 Fr.; jetzt bezieht er deren 20, 30, 40, ⁊50,000, ja Einer erhaͤlt deren sogar 100,000. Das Einkom⸗ men der Militairs allein ist dasselbe geblieben. Der Inva⸗ lide muß zum Unterhalte des Invaliden beitragen, wobei nichts desto weniger die Gesetzes⸗Bestimmungen so strenge sind, daß der Militair, dem vielleicht nur einige Tage an einer 30jährigen Dienstzeit fehlen, mit seiner Pensions⸗For⸗ derung abgewiesen wird. Und was sind dies fuͤr Pensionen? Der Gemeine bekommt nach 30jahriger Dienstzeit 50 bis 150 Fr., der Seconde⸗Lieutenant 300 Fr., der General⸗Lieutenant zwischen 3000 und 6000 Fr. Derjenige also, der, nachdem er Schlachten gewonnen, zehn Feldzuͤge gemacht, zehn Wun⸗ den davon getragen hat, ja vielleicht verstuͤmmelt worden ist, erhalt fuͤr sich und seine Familie weniger, als mancher Commis, der nicht selten mit 7000 Fr. und noch mehr in den Ruhestand versetzt wird. Wie kann man unter solchen Umstaͤnden verlan⸗ gen, daß derjenige, dessen Einkommen kaum hinreicht, um die Eristenz einer ruhmwuͤrdigen Familie zu fristen, sich noch Abzüge davon gefallen lassen soll? Von diesen Betrachtun⸗ ten, welche meine Grundsaͤtze von Gerechtigkeit und Billig⸗ keit mir eingeben, gehe ich zu den politischen uͤber, die mir noch mehr als jene fuͤr die Annahme meiner Proposition zu sprechen scheinen. Eine weise Polieit und ein wohl geordne⸗ tes Militair⸗System begruͤnden, entwickeln en ei 2 7 und erhalten einen Staat. Eine allzukaͤrgliche Behandlung des Militairs . schwaͤcht denselben. Ich verl füͦ 8 1 2 Ich verlange fuͤr den edlen Krieger⸗ Stand keine besonderen Vorrechte, aber die Gesellschaft muß x Bossuet sagt, nie vergessen, daß er derjenige ist, unter e sich alle anderen frei und friedlich bewegen. Fon demes wird daher in beiden Kammern und in der N tion den Beistand finden, den sie befugt ist 18 n werwarten; sie hat 8.8 ugs ist, von ihnen Behandlung um so weniger zu befürchten als di eine harte Gerechtigkeit und dem wohlverstandenen Intere Lese mit der tes gleich unvertraͤglich seyn wuͤrde.“ Der sg des Staa⸗ ister erklaͤrte, daß er sich vor der Hand dem mnanz⸗Mi⸗ Herrn Sebastiani nicht widersetze, daß er 5 orschlage des halte, denselden im Laufe der Berathungen zu d aber vorbe⸗ Die Versammlung beschloß hierauf, die Pio ekäͤmpfen. waͤgung zu ziehen und uͤberwies sie den Bͤrea position in Er⸗ . Eine kuͤrzlich aus Rom hier eingetro ur zur Pruüͤfung. zeichnet, dem Courrier francais zußol offene Person be⸗ zu der Papstlichen Wuͤrde die Cardinäͤle Ga 8. Ginstintani und Nasalli. effi

Großbritanien und

Parlaments⸗Verhandlunge sagte Graf von Eldon, bei⸗ gem Oberhause Widerlegung der vom Herzoge von Cla erwaͤhnten) zug auf die Opposition gebrauchten kautehne. n Be⸗ und auf welche Weise man mich auch tadein ücke:“) „Wie man mich als einen unabhaͤngigen Pair mag, so wird die Meinung vertheidigen hoͤren, die i⸗ stets folgerecht,

ügung nach, hier fuͤr die rechte halte 2 beshalb, daß ich mich, so weit es in meinen S e allen, den Katholiken zu machenden Concession r Fin steht, werde, weil ich uͤberzeugt bin, das Resultat E ein papistischer Senat seyn. Die Pläͤne 85 5sb g. wird (von Wellington) sind von einer Parthei in 88

erhoben, von einer anderen verdammt worden, ohme daß man ün 9

* Wir koͤnnen nicht unbemerkt lassen insichtiz Feaglichen Acußerungen des Herzogs von Ciadae bigscchtlic 8*½ Fenheit in den Angaben der Londoner Blaͤtter 0wate ehenr nach der Times Se Kbnigl. Hoheit sich dahin aus eiprochen haben soll: daß er den edlen Herzog won Wellington) ge en s ungerechte und schaͤndliche Angriffe vertheidigen Se. 2 wohingegen, dem Courier zufolge, Se. Koͤnigl. Hoheit gesagt haben soll: Es gereicht mir zum Vergnuͤgen, dem Herzog 8 dessen Collegen beizustehen, welche so ungerechterweise Il nicht sagen so schaͤndlich, angegriffen worden sind

Irland.

wir aus der Thron⸗Rede

sich befaͤnden,

bis jetzt das . davon erfahren haͤtte. der Erfolg oder die Natur dieser Plaͤne seyn mag, so muß ich wiederholt bekennen, daß sowohl das Land als die Mit⸗ glieder des Hauses durch die Ankündigung der Absichten des edlen Herzogs gleichsam uͤberrumpelt worden sind. Ich habe zu lange mit ihm in politischer und freundschaftlicher Bezie⸗ hung gestanden, als daß ich glauben koͤnnte, der edle Herzog habe auch nur entfernt an einen Betrug oder an eine List gedacht; der herausgegebene Briefwechsel mit dem Prima⸗ ten von Irland (DDr. Curtis) besveist indessen klar, daß man das Land uͤberraschen wollte. Die Bedeutung dieses Briefes war zweifelhaft, er war weder Englisch noch Irlaͤndisch. (Gelaͤchter.ö Wenn die vorzuschlagenden Maaß⸗ regeln mit der Verfassung vereinbar sind, werde ich sie unterstuͤtzen, wenn nicht, bleibe ich entschlossen, mich ihnen zu widersetzen.“ Graf Grey, nach einigen Bemerkungen

Was auch

Grafen (Eldon) vollkommen, wenn er von seinem Entschl sich den Katholiken nach allen Kraͤften zu widersetzen, C waͤhnung macht, und ich kann versichern, nichts in der gan⸗ zen Rede desselben war geeigneter, Ausbruͤche guter Laune, wenn ich mich ihnen haͤtte hingeben wollen, bei mir hervor zu bringen, als die Idee, daß die katholische Emancipation dem Englischen Volke ein Papistisches Oberhaus geben werde. Was den erlauchten Herzog (Clarence) betrifft, der heute durch die Aeußerung der achtungswuͤrdigsten Gefühle auf das Land unendlich wohlthaͤtig eingewirkt, so sind seine Klagen gegen die partheisuͤchtige Opposttion nur zu wohl begruͤndet. Ohne der Ausdruͤcke zu gedenken, die, durch die Presse ver⸗ breitet, taͤglich Maͤnner von maͤßigen Gesinnungen mit Abscheu erfuͤllen, frage ich, ob nicht zu anderen Zeiten die Urheber von Aeußerungen, wie man sie kuͤrzlich in diesem Hause gehöͤrt, mit Tadel und Vorwuͤrfen uͤberhaͤuft worden seyn wuͤrden? (Hoͤrt!) Ich frage, ob die Behauptung, daß der Koͤnig durch Anempfeh⸗ lung der Maaßregel rechtmaͤßiger Concessionen seinen Eid verletzt, den Namen verfassungsmaͤßiger oder aufruͤh⸗ rerischer Opposition verdient? Ist es verfassungsmäßige Opposttion, hier im Hause zu behaupten, daß der Fuͤrst, dessen gnaͤdige Gesinnungen ihm den Entschluß eingaben, durch jene Maaßregel Frieden in seinen zerrissenen Reichen

uͤber die Ordnung des Hauses, sagte: „Ich glaube dem 1

wiederherzustellen, dadurch in eine Acte williget, die ihn sei⸗

nes Scepters berauben, und das Haus Savoyen durch un⸗ bekannte, und bis jetzt auch noch ganz unentdeckte Wege auf den Thron bringen muß? [¶Hoͤrt! Hat man wohl erwogen, welch Unheil aus solchen Aeußerungen, indem sie von den Leichtglaͤubigen und Unwissenden aufgefaßt werden, hervor⸗ gehen kann? Ich kenne die Gewalt der Beredsamkeit des edlen Grafen (Eldon) und lasse gern seinen Argumenten Gerech⸗ tigkeit widerfahren, er moͤge mir jedoch verzeihen, wenn ich behaupte, daß mir Alles, was er uͤber die ausschließlich pro⸗ testantische Natur unserer Verfassung gesatt, als voͤllig un⸗ gegruͤndet erscheint.“ Der Herzog von Wellington theilte die Ansicht des edlen Grafen (Eldon), was die Nutzlosigkeit so fruͤher Discussionen anlange. „Der edle Graf“, meinte der Herog⸗ „verspricht, mich wie ein edelmuͤthiger Feind zu behandeln; ich fuͤr meinen Theil werde den Grafen nie⸗ mals als meinen Feind ansehen. Der Brief, dessen der edle Graf erwähnt, war nie fuͤr die Oeffentlichkeit bestimmt und umfaßt, so viel ich mich erinnere, dieselben Gesinnun⸗ gen, welche ich beim Schluß des letzten Parlaments dem Hause eroͤffnet, ohne daß darin etwas enthalten waͤre, wo⸗ durch irgend Jemand im Hause oder im Lande haͤtte ge⸗ taͤuscht werden sollen. Da die Maaßregeln, die ich vorzu⸗ schlagen beabsichtige, noch nicht bekannt sind, so halte ich alle vorläuftge Discusstonen daruͤber fuͤr unerlaubt und den Wuͤnschen Sr. Majestaͤt, die eine ruhige und mäͤßige Erwä⸗ gung der Frage befohlen, gaͤnzlich widersprechend.“ Der Graf Eldon erwiederte hierauf; daß er dem edlen Herzog keine unlauteren Absichten unterlege; sondern nur behaupte, das Land waͤre uͤberrascht worden durch die Thron⸗Rede, die je⸗ nem unzeitig publicirten Briefe so unmittelbar gefolgt. „Niemand“, wiederholte er, „konnte glauben, der edle Her⸗ zog werde nach seinen, in der letzten Parlaments⸗Sitzuüng gemachten Aeußerungen, dem Koͤnig den Rath ertheilen, den entnommen.“ Der Graf Grey 9 1 eine Bittschrift der Englischen Ka⸗

unsten legen. Der Graf bemerkte, ren die Ehre gehabt, Ihren Herrlichkeiten eine ähn⸗ liche Petition zu uͤbekreichen und daß er hoffe, man werde derselben, wegen des Ranges und der Achtbarkeit der Bittsteller und wegen der eigenthumlichen Lage, in welcher ste besondere Aufmerksamkeit widmen. „Die

erhob sich, tholiken,

daß er seit vielen Jah⸗

Wendung,” sagte der Graf „welche die Verhandlungen uͤber

der katholischen Ansprüche, vorzu⸗

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