1829 / 72 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

angeschuldigten Generals, fuͤr den auch die Zeugnisse zweier hohen Beamten sprechen, welche bei der Unterredung des Koͤnigs mit dem Generale zugegen gewesen waren.“

Portugal.

Pariser Blaͤtter berichten aus Lissabon vom 19. lebruar: „Der bisherige Militair⸗Gouverneur der Provinz orto, Graf San⸗Lorenzo, kam am 17ten d. M. von Porto jer an, und hatte unmittelbar darauf eine Audienz bei Dom

Miguel im Pallaste von Queluz. Man versichert, er werde Chef des Generalstabes an der Stelle des Grafen Barba⸗ cena werden, und der Letztere das Portefeuille des Krieges und interimistisch auch das der Marine erhalten, welches sich seit einem Jahre in den Haͤnden des hochbejahrten Ministers des Innern befand. Am 15ten las der Cardinal⸗Patriarch mit großem Pompe in der Koͤnigl. Kapelle von Ajuda eine Messe zum Danke fuͤr die Widerherstellung Dom Miguel's, wobei dieser nebst seinen Schwestern, den Prinzessinnen, und dem ganzen Hofe zugegen war. Die Koͤnigin Mutter schickte vor Kurzem einen Courier nach Madrid, mit Briefen an ihren Bruder, den Koͤnig von Spanien, und an ihre beiden Toͤchter, die Gemahlin des Infanten Don Carlos und die Prinzessin von Beira. Die von dem Gouverneur der Insel San Miguel hieher gesendete Nachricht, daß die Por⸗ tugiesische Fregatte „Diana“, welche ein Bataillon Infan⸗ terie auf Terceira an's Land setzen wollte, durch das in den dortigen Gewaͤssern kreuzende Engl. Kriegsschiff mit Kanonen⸗ Schuͤssen zuruͤckgewiesen worden ist, hat die Anhaͤnger Dom Miguel's sehr beunruhigt. Der Marine⸗Minister hat dar⸗ auf dem Commandanten des Arsenals befohlen, die Ruͤstun⸗ gen, welche zu einer neuen Expedition nach Terceira gemacht wurden, einzustellen. Dom Miguel hat die Nachricht erhal⸗ ten, daß er in Angola und den anderen Portugiesischen Be⸗ sitzungen in Afrika zum Koͤnige ausgerufen worden ist.“

Tuͤrkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung enthäͤlt folgendes Schrei⸗ ben aus Konstantinopel, 10. Sebe⸗ „En. zehn 8* ist die Hauptstadt durch gewaltige Aushebungen in große Bewegung gesetzt, um die Armee an der Donau⸗ zu ergaͤnzen, welche bei großer Unthaͤtigkeit doch großen Verlust erlitten zu ha⸗ 2 a, der sich durch die Verthei⸗ arna einen Namen 1 Erwartungen des Sultans als v

hatte, hat dieselben

t etäuscht. Die Lauigkeit, mit welcher die Operationen seit Aufhebn ung der 1

Silistria betrieben wurden, nans 2 e ee ee

den Großherrn machen, und die Entsernung des Folge haben, der, ohne Nutzen zu beingen, durch uͤbertrieb

Strenge den Soldaten entmuthigte, und die Armee —2 Aufloͤsung entgegen fuͤhrte. Das Reichssiegel ist an Pascha uͤberschickt worden; auf ihn sind Aller Aagen ret, und die erfahrensten Krieger, die ersten Stants * h⸗ wuͤnschen dem Lande zu dieser Wahl Gluͤck Er maͤnner stets durch kluges und gemaͤtigtes Betragen 8— sich und selbst die Achtung des Feindes erhalten. eg 75 nicht, wie sein Vorfahrer Mehemed Selim, die erlan 8 ankt Wurde seiner ausgezeichneten Gestalt, sondern 8 8 e hohe anerkannten ausgezeichneten Eigenschaften. Das 866 seinen Vertrauen wuͤrde in allen Zweigen der Administ 5 wie bei der Armee in Kurzem ration, so

1 m zuruͤckkehr Divan durch die Anwesenheit der 121 der herabgestimmt, und sahe er nicht die Gesahren Sr e den 7

ieser ihm unbillig scheinenden Maa b5 Pforte mit rankreich in dmen ge entsprinaen⸗ 1nd nen. Schon ist den Vezieren in Bosnien —— Albanien aufgetragen, die meisten ihnen zu b- henden Truppen nach Livadien, und nur eine e. Theil ihrer Contingente nach der Donau zu schict ⸗⸗ Maaßregel, die mehr gegen die Franzoͤsische Cypedieton als gegen die Griechen gerichtet scheint, da die Pfore dae Nach⸗ richt erhalten hat, daß die Griechen unter Ypsilanti aufss Haupt geschlagen sind, und Livadien in Kurzem wieder die Tuͤrkische Oberherrschaft erkennen wird. Der Reis⸗Effendi welcher unpaͤßlich war, hat erst vor wenigen Tagen den Nie⸗ derlaͤndischen Gesandten und Herrn von Jaubert wieder em⸗ pfangen. Er soll bei dieser Zusammenkunft mit Bezeugung eines tiefen Bedauerns von dem fortwaͤhrenden Aufenthalte der Franzoͤsischen Truppen in Morea gesprochen, und zur wissen verlangt haben, was Frankreich damit zuletzt bezwecke. Die Antwort auf diese Frage lag in der Erklärung der Mäͤchte, und der Reis⸗Essendi konnte keine andere erwarten. Er soll hierauf das Gespraͤch abgebrochen, und auf die ge⸗ wünschte Wiedereroͤffnung der Unterhandlungen mit den Bot⸗

Eindruck auf Mannes zur

8 . 4 2 89 2 1—

Groß⸗Vezier zu rechtfertigen

schaftern Frankreichs und Englands geleitet haben. Wenn

es den Maͤchten Ernst ist, soll er haben, wirklichh in Unterhandlungen zu treten, so möͤgen sie ihre Bevollmäche,.

tigten nach einer Insel im Mare di Marmora schicken, ich selbst werde mich dort einfinden, und mit Huͤlfe des Allmaͤch⸗ tigen alle Mißverstaͤndnisse zu beseitigen suchen; nur darf weder ein Russischer noch ein Griechischer Bevollmäͤchtigter 2 erscheinen. Daß diese Erklaͤrung den Maͤchten genuͤgen und die Botschafter in die Naͤhe der Hauptstadt zuruͤckfuͤhren sollte, wird allgemein bezweifelt. Die Entfernung des Sultans von der Hauptstadt, der am Bord eines Dampf⸗ Schiffes die Inseln des Marmora⸗Meeres besichtigt, B

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Aufsehen, und wird von den Tuͤrken selbst als eine Racht - 8* rung gemißbilligt. Man ist gewohnt, den Sultan im

Serail oder bei der Armee zu wissen, und kann den Ge⸗ 8 danken, ihn auf einer Reise zu sehen, nicht recht fassen. Die Uebelgesinnten benutzen diese Veranlassung, um die Vorliebe 2 des Sultans fuͤr neue und bessere Einrichtungen in ein fal⸗ sches Licht zu setzen; sie erblicken darin die Vorboten des bal. 9 digen Untergangs des Ottomanischen Reichs in Europa. Die Kriegsruͤstungen werden jedoch mit großer Thaͤtigkeit fortgesetzt. Die Lebensmittel steigen im Preise, der Kilo Weizen kostet 15 Piaster. Die Regierung hat mit Fremden B—. Contracte abgeschlossen, um die Hauptstadt zu verproviantiren. ² Ein (ebenfalls von der Allgemeinen Zeitung auszuͤglich mitgetheiltes) Handels⸗Schreiben aus Konstantika nopel vom 10. Febr. meldet in Bezug auf die Absetzung des Groß⸗Veziers Izzet⸗Mehmed: „Es heißt, er habe, trotz sei⸗ 85 ner energischen Aeußerungen nach Uebernahme des Reichs... Siegels, doch insgeheim der friedlichen Parthei angehort, und dies sey die Ursache seines Sturzes.“ F2 Dasselbe Blatt meldet in einem Schreiben aus Smyrna vom 1. Febr. nächst der (von uns bereits gegede, nen) Nachricht von der, Seitens des Pascha von Aegypten erfolgten Abschickung mehrerer Kriegsschiffe nach Kandien, 2 daß die Griechen, welche noch auf Kandien waren und die 2 Griechischen Schiffe, die noch in dessen Naͤhe kreuzten, 4

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Erscheinung Aegyptischer Truppen die Flucht ergriffen haben 3 8 sollten; doch solle es den Aegyptiern gelungen seyn, sich eini⸗ 5 1“ ger Griechischen Fahrzeuge 8- bemächtigen und dieselben, nebst der Mannschaft, nach Alexandrien zu fuͤhren. * 4 Die genannte Zeitung enthält ferner Nachstehen. des: „Von der Servischen Gräͤnze, 23. Fehr. Dder— Pascha von Belgrad hat einen Tataren aus dem Lager des 1“ Groß⸗Vezier erhalten, welcher ihm angeblich die Nachricht brachte, daß eine Abtheilung der Tuͤrkischen Armer Bazarde schick üͤberfallen, und die Russische Besatzung theils nieder⸗ emacht, theils gefangen habe. In Belgrad wurde diese Kachricht als sicher verkuͤndigt, inzwischen köoͤnnte sie vielleicht eine Verwechselung mit dem schon bekannten Vorfalle von 4 Kosludschi seyn; man wird also wohl die naͤchsten Berichle— aus Bucharest und Jassy abwarten muͤssen.“ (Die neuesten directen Nachrichten aus Bucharest wovon wir gestern 2 Mittheilung gemacht haben enthalten nichts von obigen Geruͤchten). b Ein von dem Hamburger Correspondenten mitgetheiltes Schreiben aus Konstantinopel vom 10. Febr. meldet naͤchst mehreren schon bekannten Nachrichten: „Gegen Ende des vorigen Monats wurde in saͤmmtlichen Moscheen der Hauptstadt ein Großherrlicher Ferman verlesen, wodurch allen Muselmaͤnnern untersagt wird, sich uͤber den schlechten Gehalt der neuen Muͤnzen zu aͤußern, indem diese bloß fuͤr die gegenwaͤrtigen außerordentlichen Zeit⸗Umstände gepraͤgt wä⸗ ren, und nach abgeschlossenem Frieden wieder eingeloöset were,.— den sollten. Ungeachtet dieser Befehle hatten mehrere Rai-— zische Kaufleute es dennoch gewagt, alte Muͤnzen zu verber⸗ gen, und sogar Handel damit zu treiben. Als der Reis⸗ Effendi dies erfahren hatte, fuͤhrte er Beschwerde bei den Fraͤnkischen Ministern, unter deren Schutz jene Kaufleute v hen. Letztere, wie auch mehrere Sensale, erhielten hieraufßf Befehl, die Hauptstadt binnen zwei Monaten zu verlassen. Auch sollten dieser Tage wieder mehrere katholische Armenier 3 verbannt werden; doch wurden diese Ungluͤcklichen durch die Fuͤrsprache des Seraskier⸗Kaimakam geschützt. Am 7ten d. M. begab sich der Großherr zum ersten Male an Vord . ihm angekauften Englischen Dampfschiffes nach Ponte⸗ 5 ——2 Henth Benerel⸗ 82 Hoheit nahm den Bau 8 einung aufs faͤlti in Augenschein, und fand viele Freude 84 fes 1 8

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Inland.

Koͤnigsberg. Unsere Universitaͤt hat am 2ten d. „I. 2 einen sehr schmerzlichen Verlust durch den dod thees bis

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