1829 / 79 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Das Getreide wird gegenwaͤrtig auf den hiesigen Maͤrk⸗ ten mit 9 bis 10 Fl., Weizen mit 24 bis 31 Fl., Gerste mit 7 ½⅞ bis 9 Fl. und Hafer mit 5 bis 6 Fl. bezahlt.

Die auf 300 Fl. lautenden Obligationen der neuen An⸗

leihe werden mit 300 Fl. in Parthieen mit 29 . Unsere Pfandbriefe stehen 87 ½

Frankreich.

Aus der Rede des Finanz⸗Ministers, womit derselbe die verschiedenen Finanz⸗Gesetze vorlegte, und wovon wir be⸗ reits gestern eine Analyse gegeben haben, theilen wir nach⸗ traͤglich noch Folgendes mit: Die gesammte Staats⸗Ein⸗ nahme fuͤr das Jahr 1827 hat sich auf 957,431,769 Fr. (etwa 4 Millionen weniger als sie veranschlagt gewesen war), die Ausgabe dagegen, mit Einschluß der Kosten fuͤr die Besetzung Spaniens, auf 989,448,052 Fr. belaufen, woraus sich ein Ausfall von 32,016,283 Fr. ergiebt. * Im Jahre 1828 haben die Staats⸗Revpenuͤen 982,758,694 Fr. (etwa 17 Millionen mehr als solche veranschlagt waren) eingetra⸗ gen. Die ganze Ausgabe, mit Einschluß der Kosten fuͤr die 1 Spaniens, fuͤr die Blokade von Algier, fuͤr die Vermehrung der Armee und fuͤr die Expedition nach Morea und Brasilien, hat sich dagegen auf 1,035,415,552 Fr. be⸗ llanufen. Der hierdurch entstehende Ausfall wird durch die im vorigen Jahre eroͤffnete Anleihe der 4 Millionen Renten gedeckt, wodurch sich die ganze Einnahme schließlich auf 1,037,104,494

Fr., die Ausgabe aber wie oben auf 1,035,415,552 Fr. stellt, üunnd jene sonach einen Ueberschuß von 1,688,912 Fr. darbletet.

Für das laufende Jahr 1829 nahm der Minister, alls die politischen Ereignisse noch ferner außerordentliche noͤthig machen sollten, an, daß ein Zuschuß von 52,700,000 Fr. erforderlich seyn moͤchte, naͤmlich 31 Millio⸗ nen fuͤr das Kriegs⸗Ministerium, 18,200,000 Fr. fuͤr das Ses⸗Minsgteriüm und 3 ½ Millionen fuͤr das Ministerium dder auswärtigen Angelegenheiten; er glaubte indessen, daß

diese außerordentliche Ausgabe sich durch die 26 Millionen, die von der Anleihe noch uͤbrig sind, ferner durch die 10 pF aleae welche das diesjährige Budget nach seiner Veran⸗ sschlagung an Ueberschuß darbietet, und endlich durch die mit . Wahrscheinlichkeit zu eerwartende Mehr⸗Einnahme decken

assen, und sonach eine neue Anleihe nicht noͤthig machen werde. Füͤr das E

erde. 1 tats⸗Jahr 1830 wird die Einnahme, it Einschluß der von Spanien zu verzinsenden Schuld der Millionen Fr., auf 979,352,224¼ Fr., die Ausgabe aber auf 977,935,329 Fr. berechnet, woraus sich ein Ueberschuß von 1,416,895 Fr. ergtebt. 8 Auf die Rede des Finanz⸗Ministers, welche uͤber Stun⸗ den dauerte, folgte eine allgemeine Bewegung. Eine große Anzahl von Deputirten verließen ihre Plaͤtze, um sich mit Anderen zu besprechen; die Unterhaltun

wurde bald mein, und nur mit Muͤhe konnte der Praͤsident die . wieder herstellen. Nachdem ihm solches endlich geluddeh wurden die Berathungen uͤber 8

den Gesetz⸗Entwurf und die Artikel 3221 n

Biuß gischfeng⸗ Hrtg sett, und die Art⸗ und mit einigen unbedeutenden

unerheblichen Discussion Aenderungen angenommen.

Paris, 13. Maͤrz. Unter den Bittschriften die in der morgenden Sitzung der Deputirten⸗Kammer zur Sprache kommen werden, befindet sich eine von mehreren Wäͤhlern zu Lille, worin dieselben gegen die Wahl des Herrn v. Bully protestiren, so wie eine andere von verschiedenen Einwohn 2 des —— gegen die Zulassung des Herrn von Turmel.

2 Journal du Commerce bemerkt Rede des Grafen Roy: 2 Vortrag des Ministers bestaͤ⸗ tigt vollkommen, was wir tzlich von der seit Z Monaken stattfindenden —s— dem Ertrage der indirecten Steuern behaupteten; der Graf Roy mißt diesen Ausfall den heftigen Angriffen gegen jetige Besteuerungs⸗System bei. Diese Beschuldigung verraͤth einen gewissen Unmuth uͤder die von den Weinbergs⸗Besitzern gebildeten Ausschüsse, vielleicht auch gegen die Commission, welche fuͤr die Aufhe⸗ bung des Tabacks, Monopols gestimmt hat. Leicht moͤchte auch die Handels⸗Untersuchung in etwas zu dem Mißvergnuͤ⸗ gen des Finanz⸗Ministers beitragen. eer Ausfall in den in⸗ directen Steuern erklärt sich aber weit natuͤrlicher durch den ge⸗ ringen Werth der Erzeugnisse des Grund und Bodens, wo⸗ von sie erhoben werden, und durch die Aufhaͤufung der unver⸗ kauften Getreide⸗Vorraͤthe. Im 8 so rechtfertigt nichts die Klagen der Producenten und Consumenten mehr, als die Ankuͤndigung eines Gesetz⸗Entwurses (uͤber die Per⸗ sonal⸗ und Mobillar⸗Steuer), wodurch denselben abgeholfen werden soll.“

über die obige

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E11 Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 11. März.

hauses vom 6.

Der General Brun de Villeret, tements der Lozoͤre,

b Deputirter des Depar⸗ e, ist als Requètenmeister in außerordent⸗ lichem Dienste aufs Neue auf die Liste der Mitglieder des Staats⸗Raths gebracht worden. 1

Der Constitutionnel will mit Bestim i daß die Amerikanische Brigg „Wade“, Eee Veheit . vor einiger Zeit, mit 140 Portugiesischen Fluͤchtlingen am Bord, von Toulon aus unter Segel ging, dieselben in Ter⸗ ceira gluͤcklich ans Land gesetzt hat.

Der ehemalige Oberst in Columbischen Diensten und Verwandte des Generals Sucre, Don Celestino de Bruguera y Sanchez de Torres, welcher im Jahre fehl des damaligen Ministers des Innern, bière, durch Gendarmen nach Haͤvre gebracht und dort dem Wege hieher begriffen, wo er mehrere in seinem Besitze befindliche hoͤchst wichtige waͤlzungen Columbiens herauszugeben gedenkt.

Die Marquise von j See⸗Ministers, ist kuͤrzlich in Toulon auf eine hoͤchst bekla⸗ genswerthe Weise ums Leben gekommen; lich zu sehr dem Kamine genaͤhert, so daß das Feuer ihre Kleider ergriff; auf ihren Huͤlfe⸗Ruf eilten Leute herbei und es gelang ihnen, die Flamme allein es war zu spaͤt; Frau von Espinville, per bedeutend beschaͤdigt, gab einige Tage spaͤter unter der heftigsten Schmerzen den Geist auf.

Großbritanien nnd Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. welche sich in der gestern erwaͤhnten) Sitzung des Unter⸗ Maͤrz gegen Hrn. Peel vernehmen ließen,

gehoͤrte zunaͤchst der Graf von Urbridge (ein Bruder des Marquis von Anglesea), welcher sagte, zen vierstuͤndigen Rede des sehr ehrenwerthen Herrn Peel)

decken koͤnnen, das den Protestanten gegen die Eingriffe der Katholiken Sicherheit zu gewaͤhren im Stande sey. Er be⸗ dauere es sehr, fuhr er fort, daß der sehr ehrenwerthe Herr jetzt eine solche Rolle spiele, lichen Festigkeit erinnere, mit welcher dieser Minister seine ehemals so abweichenden Gesinnungen selbst damals behaup⸗ tet habe, als er an der Verwaltung des Hrn. Canning Theil genommen, unter welcher er den Ruhm der Consequen einer kurzen Popnlarität vorgezogen habe. „Wollte Gott rief

sinnungen noch bis auf diese Stunde bewahrt; denn wenn etwas der Sache unserer protestantischen Constitution einen Stoß gehen kann, so ist es ganz besonders der Abfall solcher Maͤnner, was ihr empfindlichen Schaden zufuͤgt.“ Mar⸗ quis v. Blandford sagte, nicht die Alternative wischen einem Buͤrgerkriege und einer Zuruͤcknahme der Stra Gesfbe gegen die Katholiken, sondern diejenige zwischen einem Buͤr⸗ gerkriege und einem bedingungslosen Zugestaͤndniß aller For⸗ derungen von Jesuiten und v habe die gegenwär⸗ tigen Maaßregeln hervorgerufen. (Hoͤrt, hoͤrt!) Er „hoffe indessen, daß man einer solchen, dem ganzen Volke drohen⸗ den Gefahr nicht ruhig zusehen werde. n. Estcourt (der zweite Repraͤsentant fuͤr Orford) machte ebenfalls dem Hrn. Peel Vorwuͤrfe uͤber sein jetziges Verfahren. Keinesweges, sagte derselbe, sey das gegenwaͤrtige Parlament befugt, die katholische Frage festzustellen, denn als es im Jahre 1826 gewaͤhlt wor⸗ den sey, da habe es sich unter der Leitung des wachsamen Beschuͤtzers der protestantischen Sache, des verstorbenen Lord Liverpool, befunden. Damals sey man im Lande noch nicht so besorgt wegen der katholischen Frage gewesen, denn man habe sowohl zu jenem ruhmwuͤrdigen Staatsmanne, als zu dem sehr ehrenwerthen Staats⸗Secretalr für das Innere (Herrn Peel) viel Vertrauen gehabt. Man häͤtte daher auch nothwendiger Weise jetzt ein neues Unterhaus zusammen be⸗ rufen sollen, ehe man es wagte, eine so außerordentliche Maaß⸗ regel, wie diejenige ist, wodurch Katholiken zum Parla⸗ mente und zu Staats⸗Aemtern zugelassen werden, der Legis⸗ latur zur Sanctionirung vorzulegen. (Hoͤrt!) „Ich bin“, rief Herr Esteourt, „ein bescheidenes und, wenn es die ehrenwerthen Herren auf der andern Sate so haben wollten, auch ein unwissendes Mitglied dieses Hauses, aber meine Meinung werde ich 8 immer sagen, und die geht dahin, daß die neue Maaßregel mit den Zwecken der onstitution von 1688, von wo an unsere bürgerliche und religioͤse Frei⸗ heit zu datiren ist, in vöͤlligem Widerspruch sey. Hatte nicht diese Constitution den besondern Zweck, einen Papisttschen

Koͤnig zu vertreiben, und krine Papistischen Raͤrße mehr zu

Documente uͤber die neuesten Um⸗ Espinville, eine Verwandte des sie hatte sich naͤm-⸗ zwar sofort ihre

zu ersticken; am ganzen Koͤr⸗

Zu den Gegnern,

daß er in der gan⸗

durchaus nicht eine Spur von einem Aequivalent habe ent⸗

besonders wenn er sich der muͤnn⸗

der Graf aus, „der sehr echrenwerthe Herr haͤtte diese Ge⸗

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1827 auf den .1 5 Grafen von Cor-. von Chatillon an der Seine his nach England eingeschifft wurde, kehrt jetzt nach Frankreich zuruͤck und ist bereits 2

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