1829 / 79 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Z1“ 1 me sen; d) die Abgabe von Gold⸗ und Silber⸗Arbeiten; e) der

Ertrag der Posten; D eine Summe von 2 Millionen Gul⸗ den, welche von dem Ertrage der Einfuhr, Ausfuhr und Transit⸗Zoͤlle genommen werden soll. 2. Die Mahlsteuer hoͤrt vom 1. Jan. 1830 an auf. 3. Der Hauptbetrag der Grundsteuer ist auf 16,133,353 Fl. festgestellt; dieselbe wird fuͤr die Jahre 1830 und 1831 unter die Provinzen nach dem Fuße von 1829 vertheilt werden, fuͤr die folgenden Jahre sollen andere Bestimmungen uͤber die Vertheilung erscheinen. 4. Saͤmmtliche Steuern und Abgaben werden nach den be⸗ stehenden gesetzlichen Bestimmungen erhoben. Nur der Accise⸗ Tarif wird fuͤr die ausländischen Weine und gebrannten Wasser um 50 pcCt., fuͤr die inländischen gebrannten Wasser uum 30 pCt., fuͤr inländisches Salz, Bier und Essig um 25 gCPFt. erhoͤht. Die Abgabe fuͤr rohen Zucker wird auf 20 Fl. fͤr hundert Pfund bestimmt. Das zur Duͤngung des Bo⸗ dens und zur Ernährung des Viehes bestimmte Salz ist accisefrei. 1t Dieselbe Zeitung tadelt den Catholique wegen eines Artikels, worin er zwei Deputirte, die sich in der letz⸗ stark gegen die Bittschriften aus⸗

ten Discussion etwas h 8 gesprochen hatten, in ungeziemenden Ausdruͤcken schilt. „Daß die Journalisten“ (sagt die Gazette des Pays⸗

Bas) „ihre Ansicht uͤber die

Debarten der General⸗ kund geben, ist ein Recht,

das sie mit allen aͤndern

uͤrgern theilen; daß sie aber die Repraͤsentanten der Na⸗

tion beleidigen, und die, welche anders denken, Feinde der Freiheit nennen, zeigt von kenntniß des wahren Liberalismus; diese Ausfäͤlle erhalten ferner dadurch, daß sie gegen die Minoritaͤt gerichtet sind, den Charakter der Feigheit. Die Minoritaͤt hat stets An⸗ spruch auf die Ruͤcksichtnahme aller edel⸗ und constitutionnel⸗ Gesinnten gehabt, und nur diejenigen sind die Feinde der Freiheit, welche zur Vertheidigung der letztern so unwuͤrdige Waffen anwenden,“

Der junge Fuͤrst von Chimay, welcher vor Kurzem als Attaché bei der Niederländischen Gesandtschaft am Russischen ner nach St. Petersburg abging, ist daselbst bald nach seiner Ankunft gestorben.

Die „Stumme von Portici“ setzt, auf dem Amsterdamer Theater und hat 42,000 Fl. eingetragen.

Amsterdam, 14. Maͤrz. Der Stand der Staatspapiere hat in den juͤngsten Tagen beinahe keine Veraͤnderung erfahren; die Einschreibumg fuͤr 6 Millionen Gulden, welche die dritte Serie der neuen hie gen Russischen Anleihe bei Hope und Comp. ausmacht, war gestern Mittag bereits voll Ahlig, nachdem sie Abends vorher erst bekannt wurdeg dieselbe hat keinen un⸗ güͤnstigen Einfluß auf die uͤbrigen Russischen Staatspapiere

ehabt, da diese Aufforderung schon längst erwartet wurbe⸗ sas alle Fonds waren gestern begehrt. 2.

Am gestrigen Gerreidemarkt wurde Weizen bei kleine Parthicen zu vorigen Preisen ab kenommen; Bu weizen zu 2 Fl. niedriger abgegeben. Küb⸗ und Leinsaamen unv 5 jnbert Verbraucher bezahlten füͤr 129 pfüͤnd. bunten Pel⸗ nischen Weizen 445 Fl.; 125 pfünd. Inlaͤndischer galt auf Lieferung 365 Fl.; 119 fs9. Brabanoͤscher Buchweizen 150 St. 15pfünd. Menaeher zeinsgene⸗n 285 88e,20e 180 ceas fioger; man doeFten. 62 SL; pr. Mat, Gepeembar und October 61 ¾ à 60 ½ Fl.

Bei den, waͤhrend dieser Woche ab ehal Auctionen der Handels⸗Gesellschaft ist zu8 Hecenen Kase⸗

hier aber nur ein

8 1 Cent ,— 3 war,

Theil zu dem taxirten e ußert; es ist seitdem stiüle lem Artikel geblie 8 Die hier angelegten Preise sn von Java⸗Kaffee 26 ½. 77. 3800 25129 Ct. 567 Ballen davon brachten 36 Ct. ein; 8 8 en Sumatra wurden zu 23 Ct. einbehalten. Der in⸗ am ebenfalls in Auction gelegte Thee, aus 17,000 9— estehend, ist Preisen, wie man erwartete, abgenommen, und daß dieser Artikel einen sehr festen Stand einnehmen wird, da vor Oetober kem nener Verkauf geschehen soll, und so viel

man weiß, keine Zufuhren unterweges sind. In anderen Co⸗ unveraͤndert geblieben.

Deutschland.

München, 13. Maͤrz. Wie man vernimmt, werden Se. Majestät der König bald nach beendigter Papstwahl, über welche nun in Kurzem einer Nachricht entgegen gesehen wird, die Ruückreise von Rom nach Ihren Staaten antreten.

Frankfurt a. M., 15. März. Am ersten Boͤrsen⸗Tage der abgelaufenen Woche trat eine ruͤckgaͤngige Bewegung bei den Coursen der Oesterreichischen Staats⸗Effecten ein. Der Anlaß dazu kam wieder von Wien, woselbst die Bank,Aectien

als sie selber, gaͤnzlicher Un⸗

ist, ins Hollaͤndtsche über⸗ Limal gegeben worden,

gIn

um. Die Englischen Course vom 10ten und die Zprocentige

zu lassen.

ploͤtzlich auf 1088, Metalliques auf 96 gewichen waren. Man erfuhr zwar zugleich, daß nur unverbuͤrgte unguͤnstigae Geruͤchte den Impuls dazu gegeben; indessen blieb doch die Ruͤckwirkung auf unsern Platz nicht aus, so daß Bank⸗Actien 5 auf 1309, Metalliques auf 96 ⅞, Partial auf 124 ½ fielen. 2 Schon am folgenden Tage aber lauteten die Nachrichten aus Wien wieder beruhigend, und da ohnehin bedeutend hoͤhere Renten⸗Course von Paris eingelaufen waren, so hoben sich gedachte Oesterreichische Effecten bald wieder auf den Anfangs der Woche gehabten Stand. Auch war an jedem Boͤrsen: Tage der Umsatz von effectiven Stuͤücken gegen baar lebhaft und bedeutend. Dagegen kamen wenig Zeitkaͤufe auf sire Lieferung vor. Fuͤr 4 Clige Preußische Staats, Schuldscheine . zeigte sich die ganze Woche uͤber merkliches Begehr, meist nach kleinen Posten von 2 bis 3000 Rthlrn. Es laͤßt sich * daraus abnehmen, daß manche feste Anlage in diesem Effeet gemacht wird; die Besitzer zeigen sich aber nicht genelgt, zu dem dermaligen Cours abzugeben, sondern scheinen einen hoͤheren abwarten zu wollen. Die uͤbrigen Staatspapiere, namentlich Baiersche, Nassauer und Darmstaͤdtsche Obligaa, tionen, hielten sich fest auf den erreichten hohen Notirungen. In Badischen Loosen, Oesterr. 100 Fl.⸗Loosen und Darmstaͤd⸗; tischen 50⸗Fl.⸗Loosen war fortdauernd reelle Nachfrage fuͤr Posten f merklich. Der Geld⸗Ueberfluß

von nicht zu großem Belauf haͤlt an und der Disconto fuͤr gutes Papter steht daher kaum 8 2 ¾¼, ja selbst nur 2 ½ pCt. Man kann zu 3 ½ pCt. pr. Jahr 3 Staatspapiere willig in Depot unterbringen. Metalliques 3 stehen gegen baar ½ pCt. hoͤher, Bank⸗Actien und Partial in gleichem Cours wie auf 1 Monat fixe Lieferung. Alle Wechsel auf fremde Plaͤtze (mit Ausnahme von Leipzig und Bremen, die etwas offerirt) blieben letzte Woche uͤber in ziemlichem Begehr. 2. Hamburg, 17. März. Unsere Fonds waren heute fest, vorzuͤglich gefragt indeß 3 Ctige Dänische Anleihe in 8* kleinen Piecen fuͤr Amsterdam. Der Umsatz im Allgemeinen war beschraͤnkt, in Oesterreichischen Effecten ging fast nichts

Franzoͤsische Rente vom 11ten haben nicht im Verhäͤltniß auf unsern Markt gewirkt. Oesterr. Metallig. pr. Cassäa 97 ½; pr. April 97. Bauk⸗Aetien 1103. Preuß. Anl. von 5 1818 99 ¼. Daͤntsche Zprocentige Anleihe von 1825 61 ½; pr. Aprik 61 ½. Russ. Anl. 91 ⁄¼; pr. April 91 ½. Metalliq. Cer⸗ tif. 86 ½. Polnische Loose 1 Mon. Zeit 94 ½. In Wechseln hatte London mehr Briefe als Geld. Amsterdam zu lassen. Paris Geld. Petersburg ohne Umsatz. Frankfurt a. M. Briefe. Wien und Augsburg Briefe und Geld. Breslau Spanien Geld. Portugal ohne Umsatz. Dis⸗ conto 1 ¼¾ pCt. Geld. Paris 2 Mon. 187 ½. Petersbur⸗ 9 ½. London 13 Mark 9 Schill.; kurz 13 Mark 10 ½ Schill. Amsterdam 2 Mon. 3540; kurz 35. 25. Augsburg 6 W. 146⁄. Frankfurt a. M. 147. Breslau 150 ¾.

Italien.

Venedig, 1. Mäaͤrz. Der diesjährige Carneval war sehr lebhaft; allenthalben gewahrte man ein Treiben und Draͤngen nach Vergnuͤgungen, ja selbst ein Schwelgen unter den niedern Staͤnden, als sey der alte, einst weltberuͤhmte Venetianische Carneval wieder ins Leben getreten; freilich nicht in jener Ausdehnung, aber mit gleicher Lebenslust und un⸗ veraͤnderter Lebhaftigkeit! Schon waren wir am Ende des Faschings, und Alles ging den gewoͤhnlichen Gang fort, als auf einmal die Nachricht von der Erhebung Venedigs um Freihafen, wie ein electrischer Schlag auf alle Menschen⸗ klassen wirkte. Lange sehnte man sich nach dieser großen Maaßregel, um Venedigs alten Glanz wieder herzustellen; man schwankte lange zwischen Furcht und Hoffnung, als ganz unerwartet am 27. Febr. Abends eine eigene Estafette die Nachricht brachte, daß Se. Masestät am 20. Febr. die Re⸗ solution unterzeichnet habe, wodurch Venedig zum Freihafen erhoben, und Sr. Kaiserl. Hoheit dem Er,genas. Vice⸗Koͤ⸗ nig die diesfaͤllige Vollzugsetzung uͤberlassen wurde. Mit Blitzesschnelle verbreitete sich noch am naͤmlichen Abend diese Nachricht durch alle Klassen, und an allen Enden der Stadt. Alles war mit Freude uͤberfuͤllt, wogte in den Straßen herum, nnd überlleß sich im Vorgefüͤhle der Glͤcksellgtent, düe de kommen wird, allen Vergnuͤgungen, die der Augenblick darbot.

Rom, 4. Maͤrz. (Aus der Allgemeinen Zeitung.) 1 Rom hat bekannt gemacht, daß bas Collegium der Cardinaͤle in Vetracht der⸗ Zroßen Men e ar⸗ beitsloser und huͤlfsbeduͤrftiger Menschen, die dem Publikum aufs Aeußerste beschwerlich sielen, beschlossen habe, die oͤffent⸗ lichen Arbeiten zu vermehren, und densenigen, hohen Alters oder sonstiger Bebrechen dabei werden koͤnnen, eine kleine Unterstützung aus be