1829 / 81 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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8 8 öa* 2 lacht); vielmehr zweisle ich gar nicht daran, daß man Maͤn⸗ ner von Talent und consequentem Charakter genug finden werde, die im Stande sind, die Verwaltung nach gesunden und protestantischen Grundsaͤtzen fortzufuͤhren, und daß auch das Volk, wenn man ihm atsdann Gelegenheit giebt, seine Gesinnungen bei einer neuen Parlaments⸗Wahl kund zu thun, solche Mitglieder in das Unterhaus senden werde, welche eine Verwaltung jener Art unterstuͤtzen und entschlossen seyn wer⸗ den, ihre Pflichten gegen Gott, Koͤnig und Vater⸗ land treu zu erfuͤllen. Solche Maͤnner wuͤrden dann auch den geistlichen Despotismus, der unsere Institutio⸗ nen zu vernichten droht, in den gehoͤrigen Schranken zu halten wissen und diejenigen Maaßregeln vorschlagen, die wahrhaft wohlthaͤtig fuͤr Irland seyn wuͤrden.“ Als der Graf v. Winchelsea am Schlusse seiner Rede seinen Antrag wiederholt hatte, erhob sich der Herzog v. Welling⸗ ton und sagte, daß er der Vorlegung von Actenstuͤcken, wie sie der edle Graf verlange, keinesweges sich widersetzen wolle, wiewohl er bemerken muͤsse, daß die Regierung fuͤr jetzt noch nicht im Stande sey, eine genaue Auskunft uͤber den frag⸗ lichen Gegenstand zu ertheilen, indem ein genaues Register aller katholischen Geistlichen bisher nicht gefuͤhrt worden. Inzwischen wolle er doch alles Moͤgliche thun, um dem Ver⸗ langen des edlen Grafen ein Genuͤge zu leisten. „Ew. Herr⸗ lichkeiten“, fuhr der Herzog fort, „werden auch nicht von mir erwarten, daß ich mich, zur Beantwortung dessen, was der edle Graf, in Bezug auf die von meinem sehr ehrenwerthen Freunde ins Unterhaus gebrachten Bills gesagt hat, hier schon in Discussionen einlassen soll. (Hoͤrt, hört!) Mylords, nur das sey mir erlaubt, zu bemerken, daß ich meine, bei ihrer Ankuͤndigung dargelegte Meinung auch ferner beibe⸗

halte. Der edle Lord hat unter Anderem gesagt, daß meine fruͤheren Angaben geheimthuerisch und listig gewesen; icchh werde jedoch diese Angaben, sobald die Bills hier vor⸗ kommen, gegen den edlen Lord sowohl als gegen jeden Andern zu vertheidigen wissen.“ (Anhaltender Beifall.) Der Herzog Außerte weiter: er halte sich auch dispensirt, erwas uͤber das⸗ jenige hier zu sagen, was der edle Lord aus dem küͤrzlich in England erschienenen Buche: „Katholicismus in Oesterreich“ eitirt habe; das Buch sey zwar nicht ohne Werth, doch habe es mit der eigentlichen Frage, so weit sie dieses Land eigen⸗ thuͤmlich betreffe und worin der Verfasser eine complette 88 Unwissenheit beurkunde, gar nichts zu schaffen. „Dem edlen Lord“, fuhr der Redner fort, „hat es aber alsdann auch beltehbt, von mir zu sagen, daß ich willkuͤhrlich und despotisch in Behug auf diese Frage verfahren sey. Mylords, ich glaube jedoch, daß ich als Diener Sr. Majestaͤr, in Uebereinstim⸗ mung mit meinen edlen Collegen, vollkommen meine Pflicht gethan habe. Nachdem ich es dem Interesse des Landes an⸗ gemessen befunden hatte, daß die Frage in Erwaͤgun gen werde, habe ich Sr. Majestät den Rath zu dem 18 25 was in der Thron⸗Rede ausgesprochen wurde In ve 55 dung mit meinen edlen Collegen und mit meinen werthen Freunden im Unterhause habe ich auch 80☛ ehren⸗ gerathen, dem Parlamente jene Vills, und we. Lasestäͤt Maj. Sanctionnirung und Unterstütun 8.8 Ruf von: Hört, hört!), vorzulegen; mit S zung (kauter igung habe ich dann a iete r, Sr. Majestaͤt Ge, nehmigung 1 uch diese Maaßre - . gesetzt. Mylords, indem ich dies gethan ins Werk deit, wie es mir, als einem ² habe ich so gehan⸗

Minister die stand (Hort, hört:) und meine Collegen. e mig mit mir gehandelt, haben ebenfalls nur ihre Prüülche,

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als Minister dieses Landes, gethan. einen Parlaments⸗Ausschuß, um seine San cens üücht * in einzubringenden Maaßregeln zu erhalten; rng 1 C. sie auf eigene Verantwortlichkeit ein, denn i . t b 2. ite nung, daß sie zum Wohl und zur Ruhe 4₰

werden. (Beifall.) Der edle Lort⸗ hat 82 eich eines edlen Herzogs, gesagt, daß ich iin Weue⸗ thum und arbitraire Gewalt in das Land zn .

laͤugne dies! (Großer Beifall.) Moͤge man 4

regeln geuau betrachten, so wird man finden, daß die Reli⸗ gion dieses Landes nicht um ein Jota dedg⸗ veraͤndert nied, vielmehr wird die protestantische Constitution neue Kraft dadurch erhalten, und so manchen Maͤngeln, auf die er edle Lord selbst im Verlaufe seiner Rede hingedeutet, wird dadurch abgeholfen werden. (Beifall.) Auf das, was derselbe in Betreff einer neuen ltung gesagt hat, rauche ich wohl nicht einzugehen; doch sey mir erlaubt, zweier Intentionen zu gedenken, die der edle Lord seiner neuen Verwaltung unterlegt, und die unbezweifelt dem gegen⸗ waͤrtigen Parlament sehr plausibel erscheinen werden ich meine näͤmlich die Auflösung des Parlaments und

eine Parlaments⸗Reform. * st mein herz e11I1414X“

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licher Wunsch, daß der edle Lord im Stande sey, seine Intentionen auszufuͤhren, wenn er einmal mein Nach⸗ folger werden sollte (Gelaͤchter); doch fuͤr jetzt muß ich ihm sagen, daß ich keine seiner beiden Intentionen aus⸗ zufuͤhren beabsichtige, vielmehr denke ich bei den Maaßregeln zu beharren, fuͤr die ich einmal Parthei genommen habe, und zweifle ich auch nicht im Mindesten daran, daß ich durch Ausdauer üund mit dem Beistande Ew. Herrlichkeiten im Stande seyn werde, sie zu einem endlichen und gluͤcklichen Resultate zu fuͤhren.“ Von allen Seiten des Hauses das heute mehr als gewoͤhnlich besetzt war, erscholl ein stuͤr⸗ mischer Beifall, als der Herzog sich auf seinen Platz nieder⸗ ließ. Der Antrag des Grafen v. Winchelsea wurde alsdann genehmigt. Mehrere Bittschriften wurden darauf neuerdings wider die Emancipation uͤberreicht. Graf v. Eldon war dabei besonders thaͤtig, wogegen der Herzog v. Su ssex es sich wiederum angelegen seyn ließ, das Haus auf die ver⸗ werflichen Mittel, deren man sich bei der Samumlung der Unterschriften bedient, aufmerksam zu machen. Graf von Eldon trug alsdann darauf an, daß dem Hause ein Ver⸗ zeichniß derjenigen Katholiken vorgelegt werde, welche den ihnen durch Parlaments⸗Acte vorgeschriebenen Eid seit dem Jahre 1813 geleistet haben. Dies wurde genehmigt, worauf sich das Haus um 7 ½ Uhr vertagte. London, 13. Maͤrz. Der Herzog und die Herzogin von Clarence kamen vorgestern von ihrem Landsitze Bushy Park zur Stadt, und empfingen die Besuche des Herzogs von Gloucester und mehrerer anderer Personen hohen Standes. 2 Der Oesterreichische Gesandte, Fuͤrst eerhazy, der so weit wieder hergestellt ist, daß er mit eines Stabes gehen kann, hatte vorgestern eine lange onferenz mit dem Grafen von Aberdeen. Der Kanzler der Schatzkammer, der seit einigen Tagen unpaͤßlich war, befindet sich zwar besser, doch darf er noch nicht das Haus verlassen. Vorgestern besuchte ihn Herr vesgß Fitzgerald. Lord Ellenborongh gab vorgestern den Cabinets⸗Ministern ein Mittagsmahl. Am Kornmarkt hatten sich heute viel Käufer eingefun⸗ den; es wurde in Weizen bedeutender Umsatz gemacht, und die Verkaͤufer forderten deshalb höhere Preise, als am letz⸗ ten Montage, jedoch ohne solche erlangen zu koͤnnen. Nur Malzgerste ward mit 1 Shill. fuͤr den Quarter theurer be⸗ zahlt. Hafer hielt sich auf den alten Preis. An Markt gebracht wurden: aus England: 700 Quarter Weizen, 4000 Q. Gerste und 13,100 A. Hafer; aus Irland: 5760 QA. Hafer; vom Auslande;: 7300 A. Weizen; Mehl: 3450 Saͤcke. Der Durchschnitts⸗Preis vom Weizen geht mit raschen Schritten herunter, und in eben dem Verhäͤltniß steigt die Zoll⸗Abgabe; sie ist heute 6 Shill. 8 Pce. und wird in dieser Woche noch auf 10 Shill. 8 Pre. oder viel⸗

leicht auf 13 Shill. 8 Pce. fuͤr den Auarter erwartet. 8 It alien. Neapel, 4. März. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Bai⸗

ern, welche am 25sten v. M. (wie gemeldet) hier eingetrof

fen waren, wurden sogleich von dem Ober⸗Hofmeister Sr. Majestaͤt, dem Fuütsten von Campofranco, bewillkommt, worauf J. J. K.K. H. H. der Herzog von Calabrien (Kron⸗ . prinz) und der Prinz von Salerno (Brudet des Koͤnigs) sich zu dem erlauüchten Reisenden begaben, und Demselben das Bedauern des Koͤnigs ausdruͤckten, wegen eines Augen⸗ Uebels ihn nicht persoͤnlich besuchen zu knnen. Am 1. Marz Vormittag stattete der Koͤnig von Baiern unserm Monar⸗ chen einen Besuch ab, und speiste mit Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin und der Koͤnigl. Familie.

Rom, 6. März. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Baiern 4 ist gestern von Neapel wieder hier eingetroffen. Auch der Cardinal Albani ist von seiner Legation in Bologna gestern hier angelangt. Der Cardinal Gaysruck hat heute seinen Einzug ins Conclave e ee Iu.. 1. .h. , 88 4 Ah b. *ame. 8

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Stralsund, 28. Febr. Wie mance Ungld ereits durch das Lesen und Tabackrauchen im Bette entstanden, i bekannt; aber so viel auch dagegen muͤndlich und schriftli geeifert worden; so finden sich dennoch täglich Beispiele von der Fortdauer solcher uͤblen Angewohnheiten. Möchte der Sügense in diesem Monat ee; Fall zur Warnung

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