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habe der sehr ehrenwerthe Herr den Umstand angefuͤhrt, daß sich uͤber diese Frage die Gesinnung des Unterhaufes sehr geaͤndert habe. Nun muͤsse man zwar zugeben, daß sich die Gesinnungen hier ziemlich die Waage halten, doch sey das keinesweges ein genuͤgender Grund, alle fruͤheren Meinungen abzuschwoͤren. Wenn der sehr ehrenwerthe Herr sich aber ferner daruͤber beklage, daß ihm diejenigen, die ihn gewoͤhn⸗ lich in diesem Hause unterstuͤtzten, nicht mehr so kraͤftig bei⸗ gestanden haͤtten und daraus die Unmoͤglichkeit herleite, seine eigenen Gesinnungen unveraͤndert zu erhalten, so habe er (Sir E. Kn.) sich daruͤber wundern müuͤssen, eine solche An⸗ klage gegen die ehemaligen Freunde des sehr ehrenwerthen Herrn vorgebracht zu hoͤren. „Hat sich derselbe etwa,“ frug der Redner, „uͤber Mangel an Unterstuͤtzung beklagt, als Hr. Canning in das Amt trar? Und damals wäͤre es doch ri⸗ gentlich — sowohl um gegen Hrn. Canning, als gegen den Moment gerecht zu seyn — die rechte Zeit gewesen, auf die Anspruͤche der Katholiken Ruͤcksicht zu nehmeen. — Einen dritten Grund des sehr chrenwerthen Herrn bildete der ge⸗ theilte Zustand des Cabinets. Wenn dies aber jemals als ein Grund gelten konnte, so ist es doch auch kein neuer! Oft schon hatte das gelehrte Mitglied fuͤr Winchelsea behauptet, daß die Frage als eine politische und nicht als eine religiöse anzusehen sey. Von dem gelehrten Herrn eine solche Behauptung zu hoͤren, ist mir nicht aufgefallen, desto mehr aber muß ich mich daruͤber wundern, wenn der sehr ehrenwerthe Staats⸗Secretair ebenfalls eine solche Maxime aufstellt; denn die ganze Frage betrifft eben nichts anders, als die Religion.“ (Hört, hoͤrt!) — Der Redner bewies alsdann, daß auch Hr. Peel seine fruͤhere Opposition haupt⸗ sächlich darauf begruͤndet habe, daß der katholische Glaube
jeder politischen Freiheit feindlich sey; nicht gegen die einzel⸗
nen Katholiken, sagte er alsdann, habe er etwas einzuwen⸗ den, sondern nur gegen ihre Religion, die sich so Vieles an⸗ maaße und mit soscher Gewalt Besehle ertheile. (Hoͤrt!) „Wenn der sehr ehrenwerthe Herr,“ fuhr der Redner fort, „uns, die wir uns seiner Maaßregel widersetzen, fragt, ob wir vielleicht etwas Bessercs wissen, um dem Zustand Ir⸗ lands zu Huͤlfe zu kommen, so frage ich ihn dagegen, ob es sich wohl schickt, dergleichen Fragen mir und meinen Freun⸗ den vorzulegen? Sind wir etwa verpflichtet, eine Maaßre⸗ gel aufzusinden, die der ministeriellen Verantwortlichkeit zu Huͤlfe kommt? — Haͤtte die Regierung uns üͤbrigens nicht durch Ueberraschung fangen wollen, haͤtte sie dem 1e. und uns die gehoͤrige Zeit gelassen, um das Dafuͤr und Dawi⸗ der in Ueberlegung zu ziechen, so wuͤrde auch ich vielleicht viel weiter gegangen seyn, als ich jetzt zu thun Willens bin; ich wuͤrde vielleicht den Katholiken nichts weiter, als den Sitz im Parlament verweigert haben. (Hört, hört!) Zwar hatte man alsdann wohl gesagt, die katholische Frage sey
nicht vollständig erledigt und beschwere immer noch das
Land — duͤrfte man aber eine solche Behauptung nicht auch hoͤren, wenn die gegenwaͤrtige Maaßregel durch⸗ gegangen ist? (Hört!) Gewiß, man duͤrfte es! Hat doch selbst der sehr ehrenwerthe Herr in seiner Rede zugegeben daß eine katholische Frage immer noch zuruͤckbleiben werde; nun, damit stimme ich vollkommen uͤberein, ich hoffe aber
auch, es werde eine protestantische Vereinigung im Lande
geben, die stark genug sey, allen solchen Fragen zu widerste⸗ hen.“ (Hoͤrt!) Schließlich erwähnte der Redner auch des Krönungs⸗Eides und sprach die Hoffnung aus, daß dleser Gegenstand ein besonderes Gewicht in der Gesinnung dse Monarchen haben werde. — Der Kanzler der Schatz⸗ kammer (Hr. Goulbourn) sagte darauf, so sehr die Mini⸗ ster auch bedauern muͤßten, das Vertrauen des ehrenwerthen Baronets (Dir E. Knatchbull) nicht zu besitzen, so hoffe er (Hr. G.) doch, die Zeit werde bald kommen, in welcher man die Vortheile des Weges, den er und seine Collegen eingeschlagen, allgemeiner einsehen werde, und in welcher auch der ehrenwerthe Baronet, da uͤber dessen wahrhaft Englische Gesinnung kein Zweifel obwalte zugeben werde, daß seine Vorhersagungen von Ungluüͤch auf einem Irrthume beruhten, und er daher der Erste sey, der dem Lande zu der Wiederherstellung der Ruhe Gh wänsche. Härt!) „Der Stand der Dinge,“, suhr der Redner sort, „begehrt laut und dringend ein Mirtel zur Abbalfe 8 Awen⸗ dung der Ursache alles Uebeis ist unmmaanatrh nechig (Hoört) Wird auch zugegeben, da ben 99 28 ich — 2 — muß der ehrenwerthe Barsnet dann 22. el ein a 2 n. 9 daß es durch die längere Dauer nur — ₰ —₰ mehr sich verbreite? Derselbe hat ferner gesagt, daß
die Frage eine bloß religebse sey, dabei . eine fruͤhere Rede meines hae — des (Hrn. Peel), worin gesagt seyn soll, haß wo Protestan⸗
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zufuͤgen, und daß
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8 v e“] ten und Katholiken sich zusammen fanden, eine von beiden Religionen vorherrschen muͤsse. Ich habe mich nun haupt⸗ saͤchlich erhoden, um den rechten Begriff dieser Sache fesia⸗ stellen. Keinesweges ist der eigentliche Gegenstand der ein⸗ gebrachten Maaßregel, die Sicherheiten der protestanti⸗ schen Religion zu vermehren. — Die bestehende Kirche bei Irland befindet sich in ganz eigenthuͤmlicher Lage; sie besteht unter einem Volke, dessen Mehrheit einem andern Glauben zugethan ist. Die wahre Sicherheit einer Kirche beruht aber in der Reinheit ihrer Lehren und in dem tadellosen Lebens⸗ wandel ihrer Bekenner; naͤchstdem haͤngt sie auch von dem guten Willen und der Vorsorge des Parlaments, so wie von dem bestaͤndigen Schutze der Regierung ab. (Hört!) — Es ist bereits auseinandergesetzt worden, und zwar nicht ohne Grund, daß sich im Volke von Irland ein gewisses Miß⸗ trauen, eine Abneigung dagegen faͤnde, von den Mitteln, welche ihyen die Kirche zur Jugend Erzichung darbietet, Ge⸗ brauch zu machen; unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden ist auch keine Hoffnung vorhanden, daß diese Abneigung im Volke sich verlieren werde. Nun haͤngt aber einerseits von der Erziehung das Gluͤck und der Reichthum des Landes ab, und andererseits ist die Kirche in Irland, in Betreff ihrer Einkuͤnste und mithin auch ihrer Existenz, zum Theil auf die Beitraͤge der katholischen Bevoͤlkerung angewiesen. Wie sehr nun auch die Maaßregel, welche bereits in diesem Haufe durchgegangen ist (die Bill zur Unterdruͤckung der Associa⸗ tionen) die Mittel des Widerstandes bedeutend vermin⸗ dert hat, so giebt es doch noch immer Auswege genng⸗ um dem Bestehen der Irländischen Kirche manches Hinder⸗ niß entgegen zu stellen. Tritt uns hier also nicht die Not
wendigkeit entgegen, etwas zu thun, was dem Uebel ab⸗ helfe?“ — Der Redner machte alsdann darauf aufmerksam, daß selbst so manche Ausdruͤcke, die man im Unterhause in Bezug auf das Eigenthum der Irländischen Kirche schon ge⸗ höͤrt habe, nur dazu dienen, der Kirche selbst Schaden zu⸗ es daher nothwendig sey, die Frage seldst in klaren Worten, wie es in der vorliegenden Maaßregel ge⸗ schehe, festzustellen. — Hr. Bankes stellte vor, daß der Kirche nur Gefahren aus der Maaßregel entstehen wuͤrden; „denn“, sagte er, „wuͤrde nicht Alles vom Premier⸗Minister abhaäͤngen? Wuͤrde nicht die Macht desselben so groß seyn, daß er, seine Gesinnungen mögen nun seyn, welche sie wol⸗ len, durch dieselben auf die der uͤbrigen ister und Beam⸗ ten einen Einfluß ausuͤbe? Wenn zur Unterstuͤtzung der Maaßregel gesagt wird, daß jetzt in Irland eine große Ab⸗ neigung vorherrsche, der protestantischen Geistlichkeit ihre
Zehnten und andere Sporteln zu bezahlen — so ist das durchaus nichts Neues, und kann auch unmoͤglich als Grund
zu einer veränderten Meinung uͤber die Frage gelten.“ — Redner verlas alsdann, um die Grundsätze der Begruͤn⸗ der der Constitution von 1688 zu documentiren, die Erklä⸗ rung des Prinzen von Oranien (nachmaligen Wilhelms III.), die derselbe bei seiner Landung in England erlassen, und worin es heißt, daß die Freiheit der Netten unter Jacod II. hauptsäch⸗ lich auch durch die Besetzung aller Aemter mit Katholiken, und durch die Entfernung aller Veamten, welche nicht mit Jacob und seiner Regierungͤbereinstimmend dachten, beeintraͤcht gt worden sey, und erklaͤrte zuletzt, daß er alle Concessionen verwerfen werde. — Nachdem sodann Vord Castlereagh Einiges zu Gun⸗ sten der Emancipation gesagt hatte, erhob sich Hr. Sadler — erstenmale seit seinem vor Kurzem erfolaten Eintritte ins Parlament, und sprach unter gespannter Aufmerksamkeit des Hauses in folgender Weise gegen die Maabr. v5 8 nehme das Wort, mit Gefuͤhlen kaͤmpfend, die 8 232 legenheit höͤchst aͤngstlich seyn wuͤrden, jetzt abe — das Bewußtseyn der bdeispiellosen Wichtigkeit de — it zusan es Gegen nandes und der damit zusammenhaͤngenden Umstände peinl erhoͤbt werden. Wohl hätten solche Ruͤcksichten — ich 2 abschrecken Pmen, zu Ihnen zu reden. 8 — 8 versuchen Der Sache, die ansett ale Bestrebungen des
wahren Freunde der 2 7 auch die meinigen, — ans in Anspruch vimmt, seles
eblich wi 8 was es wolle, gewidmet seyn. —qe. *8 — sh⸗ rem Dienste aufzutreten, so sehr auch nicht alleiu Wan⸗ gel an Selbstvertrauen, sondern auch bdas Seld stgefuͤl mir Srillschweigen anrathen. Ich veihe meine 90⸗ Ler. Stimme an die Stimmen der Treuen, denen der chutz derjenigen entzogen ist, die hisher so hoch von ihnen verehrt worden; jener Treuen, denen man neuerdings alfen Menschenverstand und alle Bildung absprechen 2 die man zu den Intoleranten und Bigotten wirft, deren Net⸗ hen die Mindster selbst erst so kürzlich in Stich gelassen ha⸗ 1 4