„ben; und, was fuͤr großartige Gemuͤther noch schmerzlicher sst, denen man eben so wohl Aiberalitaͤt und Wohlwollen, als Verstand und Vernunft ablaͤungnen will. So kurz die Zeit ist, seit ich die Ehre habe, meinen Sitz in diesem Hause einzunehmen, bin ich dennoch lange genug hier gewesen, um den Geist wahrzunehmen, der einen leider zu großen Theil desselben beseelt. — Alles dieses schreckt uns nicht. In einer DSache, wie die der protestantischen Verfassung in England, die sich setzt zum ersten Male seit ihrem Entstehen in dro⸗
Gefahr befindet, würd⸗ ein demuͤthiger Antheil an l.hrem Triumphe mich zum Theilnehmer an der unnennbaren Freude machen, womit ihre Rettung die Nation durchdrin⸗
gen müuͤßte: sollte ich jedoch auch nur als einer von denen genannt werden, welche, bis ans Ende treu, den letz⸗ ten, wiewohl unwirksamen Kampf zu ihrer Vertheidigung wagten, so wuͤrde mir dies eine, wenn schon schmerzliche Selbstzufriedenheit gewaͤhren, die ich fuͤr all den Stolz, und die Macht und die Ehre nicht tauschen moͤchte, die eine entgegengesetzte Laufbahn mir erwerben koͤnnte. (Beifall.) Hadt Geduld mit mir, wenn ich so meine Gefuͤhle aͤußere;
s sind die Gefuͤhle der großen Masse des Brittischen Vol⸗ kes: kein verstocktes, unwissendes, bigottes Volk, wie Eini lhre Landsleute darstellen, sondern ein einsichtsv 8 — v sichtsvolles, mora⸗ e.⸗ lisches und religioöͤses Volk — das Volk von England, aus 2 CEinzelnen bestehend, die nach ihren geistigen Faͤht keiten ecben so sehr berufen sind, diese Frage zu deeeba
wie diejenigen, die ihnen Dummheit vorwerfen, und in moralischem Sinne noch weit besser daazu“ *
88 Verläumder, weil icht Au geeignet, alls ihre Verlär „ weil sie das Licht des gemeinen Menschenverstandes, die neuerdings so seltene Tugend
der Uneigennüͤtzigkeit, und mehr denn alles, religioͤses Gefuͤhl
dazu mitbringen. (Lauter Beifall.) B 4
“ 8339 evor wir diesen furcht⸗ Fharen Eingriff in die Constitution wagen, laßt 8 8* 8 en Irlands in Erwaͤgung ziehen, den man als einzigen Grund Fe. Man hat in einem triumphirenden Tone 8e⸗ iebt es denn ein anderes Heilmittel? Ich ae. Vorschlag ein Heilmittei sey. Pro⸗ gfesnri Uebergewicht wäre die Auelle der Leiden Ir⸗ —g 1.8 etwas von der Geschichte jenes ungluͤcklichen La f „muß einsehen, daß jener traurige Zustand und dessen furchtbare Folgen in weir hoͤherem Grade vor der Reformation, als gegenwaͤrtig, stattfanden. (Hoͤrt! Hoͤrt 9 Unheil * arin, daß ei S n England in Verbindung 5 robertes Land
28 getreten ist ies * * 8 war sein ngluͤck, aber unser Verbrechen war es, daß wir es fortmah⸗
rend so behandelt haben. Von Zeit ei 8 — E. rsesae, ’ 878,anne, 2— Lande zu bleiben und den Protestantis 8 8 ten; sie aber haben Beides in Stich gelaft aufreche zu hal⸗ — Besitzer eines großen Theils der atfremdete
ee das Volk, das sie naͤhrt, durch Stel Insel, lassen und unterdruͤcken, glauben aber ihre Schtasesfer vesasen
ige Stimmen und Aeußerungen, aufri bhaen kedoch . nu acgen deeg ader ich, 8 u machen. Ha eine aͤrgere Taͤus⸗ en, g — Bevölkerung geben sie der Armuth 1adng gegsern⸗ * preis, und zur Schande der Menschheit und duͤßiggange wird keine Verfuͤgung zu Gunsten jener unglegsühristenthums troffen. Erst vor wenigen Jahren fehlte es den aeöeicene Opfer ge⸗ unzers eigenen Landes an Unterhalt und Brod 8 Klassen ogen wurden se auf Parlaments⸗Reform hingewi s 89 rland herrscht gleiches Elend, und Uneuhestifter S olke, was ihm 8* sey katholische Emaneipatiosen . sprachen die Unwahrheit. Boͤswillige Menschen haben das Unglück des Volkes bearbeitet, und es hat dasselbe Ursachen zugeschrieben, deren Hinwegraͤumung, wie ich reblich uber⸗ zeugt bin, jene Leiden nur verewigen wuͤrde. Der Unterschied ist, daß man in dem ersten Falle die Unruhestifter unter⸗ druͤckt, im andern ihnen nachgesehen, wo nicht sie insgeheim unterstützt hat. (Lauter Beifall.) Sorgt denn die Eman⸗ cipation fuͤr die Masse des trlaͤndischen Volkes, jene brave, großherzige, lang unterdruͤckte Classe, die von den Großen beider Inseln so lange hintergangen wor⸗ den? Im Gegentheil, man schaͤmt sich nicht eines Vorschla⸗ ges, der Huͤtte ihre wohlerworbenen Rechte zu nehmen, um dem katholischen Pallaste neuen Glanz zu gewaähren. Und so sollte das Land fuͤr jetzt beruhigt und fuͤr die Zukunft
sicher gestellt werden! Unsa folgen. Nie wird jenes Land ruhig und üfrieden seyn, bi der Segen der Civilisation und die Reche⸗ der lehechiene
unter die niedrigsten Klassen der Gesellschaft verbreitet seyn werden. Was sollen wir mit
innern Huͤlfsquellen entwickeln, die bisher unausgebeutet,
fast unberuͤhrt da lagen; ein gemaͤßigtes System von Ar⸗
ten christlicher Erziehung verbreiten; dem vor Hunger ver⸗ gehenden Volke Arbeit verschaffen, waͤhrend sein
tet ist; und endlich, statt uͤber und gegen die Armen zu ver⸗ fuͤgen, wage man es, die schuldbeladenen und herzlosen Reichen,
die ihrem Vaterlande befeindeten Ausreißer anzuruͤhren, und, 8* wenn sie andern und wuͤrdigeren Regungen erstorben sind,
ie durch Geldstrafen zu zwingen, daß sie einige ihrer 8 gegen das Volk erfuͤllen, dem sie ihr Alles verdanken;
Pflichten, die sie nur durch Worte zu erfuͤllen geneigt sind..
(Beifall.) So einfache und einleuchtende Mittel bieten sich
dar; obwohl theoretischer Unsinn sie herunterwuͤrdigt und 8 dennoch bin⸗ Leiden vieler
2 verlassene, un-
terdruͤckte, Irland ist unruhig, und man horcht
Man sucht
verhärtete Selbstsucht sie verwirft, wuͤrden sie nen kurzer Zeit. Irland neugebären und die Generationen gut machen. Das erniedrigte,
auf den selbstsuͤchtigen Rath seiner Unruhstifter. nicht den wahren sieht ihn wissentlich. Kann man nur die aufgeregte Ober⸗ flaͤche der Gesellschaft stillen, so wird auch die bodenlose Tiefe des Elendes nicht geachtet, deren getruͤbte Wogen nur immerhin fortbrausen und branden mögen, ohne einen Blick auf sich zu ziehen. Und das sollte Patriotismus heißen! Ir⸗ land bittet Euch um einen Fisch und Ihr gebt ihm eine
Schlange; um Brod, und Ihr gebt ihm — Emancipation!“ 1 1. dergestalt die Folgen der neuen Maaßregel fuͤr Irland geschildert hatte, ging er zu den all⸗
— Nachdem der Redner
gemeinen Folgen derselben fuͤr das ganze Reich uüber. suchte zu zeigen, wie nahe die Aufhebung religibser Beschraͤn⸗
kungen mit den Grundsatzen des politischen Radicalismus 1 1 „Die Verfassung“ — sprach er — „fordert
E von den Waͤhlern und Gewählten einen gewissen Grund⸗ besitz und ein bestimmtes Vermoͤgen; mit noch höͤherem Ernste aber erheischt sie eine moralische Qualification von allen Gesetzgebern und Verwaltern jener Gesetze.
Sie hat nicht allein das Christenthum als einen Theil der Landesrechte aufgestellt, sondern auch das reine und
reformirte Bekenntniß desselben als wesentliches Element un⸗
as Irland anfangen? Ihm Ge⸗ setze im Geiste der Menschenliebe ertheilen, und mit dem Lichte der Weisheit und der Erfahrung seine unermeßlichen
mengesetzen einfuͤhren; trotz Priesterherrschaft die Wohltha⸗ 8
t versch 1 Charakter gegenwaͤrtig durch unfreiwillige Faulheit und Bettelei entar.,“
rund seiner Leiden zu kennen, oder überx..
gliches Unheil wuͤrde daraus er⸗
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serer Regierungsform namhaft gemacht; und so lange ich 4
glauben darf, daß Grundsätze die Triebfedern der Handlun⸗
ralismus — ein andrer Ausdruck für jenen Geist, der an der Wurzel des Christenthums nagt und in einem benachbarten Lande sogar den Baum umgehauen hat — zu denken, daß sie weise gehandelt hat. Wohl kenne ich Thomas
gen sind, daß die christliche Lehre dem Unglauben, daß deren 8 reinste und liberalste Form der bigottesten und verderbtesten vorzuziehen ist, so lange wage ich, trotz dem modischen Libe⸗
gecs.
1
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triviale Behauptung, daß wir mit der Religion, als einer Sache zwischen dem Menschen und seinem Schoöpfer, nichts
z thun haben, und stimme ihm bei. eligion in ihren Verhaͤltnissen des Menschen zum Men⸗ schen nichts zu thun haben, laͤugne ich ganz und gar. Eine entgegengesetzte Behauptung wuͤrde die Lehren der hei⸗ ligen Schrift, die Eingebung die Erfahrung der Christenheit, jeder Religion verlaͤugnen.
Christenthums in seiner reinsten Gestalt die beste Buͤrg⸗
den Nutzen aller und
schaft fuͤr die treuliche Erfuͤllung von Privatpflichten leistet,
wie weit mehr denn fuͤr jene tionen, auf denen die Existenz beruht! So urtheilten unsere Vorfahren, als sie unsre Con⸗ stiturion stifteten und einfuͤhrten, nicht bloß um dem Lande
hohen und wichtigen Func⸗
den Vollgenuß protestantischer Principien, als der bestee)
Daß wir aber mit der —
des Menschenverstandes,
ℳ „
-
Wenn das Bekenntniß des
1 9
und das Gluͤck von Millionen
und wirksamsten Formen des Christenthums auf Erden, zu
sichern,
sten, auszuschließen, indem sie letztere, und wohl mit vollem
Grunde, der Grausamkeit, der Tyrannei, der Wellküͤhr gleich, stellten.“ — Der Redner zeigte ferner, daß alle vorgeblich3en
sondern auch um papistische, unstreitig die schlechte⸗