1829 / 89 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Freund erst noch kuͤrzlich von sprochen, welcher die Kirche dadurch ausgesetzt ist? Ich

111. 5— 8 ehrenwerther der Gefahr ge⸗ habe diese hoͤchst merkwuͤrdige Bill genau durchgelesen und den Stand der Frage naͤher untersucht. Ich habe gefunden, daß zu allen Zeiten von Sicherheiten fuͤr die Kirche die Rede war. Herr Pitt sowohl als Herr Canning, Lord Plunkett sowohl, als das ehrenwerthe Mitglied fuͤr West⸗ minster (Hr. Hobhouse), Alle haben von S gere⸗ det nichts davon ist aber in der vorliegenden ill zu fin⸗ den. Mein sehr ehrenwerther Freund (Hr. Peel) hat ge⸗ sagt, die Stroͤmung breche uͤber uns herein, ich aber behaupte, daß sie von uns ausgeht. Die Stellung, welche ich ein⸗ nehme, habe ich nicht meinem ehrenwerthen Freunde zu ver⸗ danken, aber selbst wenn es der Fall waͤre, muͤßte ich ihm doch in Allem, was er fuͤr die vorliegende Maaßregel sagt, widersprechen. Er hat gesagt, wir wuͤrden dadurch in der Zuneigung auswaͤrtiger Maͤchte gewinnen. Guter Gott! Wann hat es wohl eine Zeit gegeben, in welcher England durch auswaͤr⸗ tige, und namentlich Franzoͤsische Zuneigung etwas gewon⸗ nen hat? Etwa damals, als England mit seinen Amerikanischen Colonieen im Streite war? Oder, worin bestand jene Franzoͤsi⸗ sche Zuneigung, als die Schlacht von Boyne gekaͤmpft wurde, und als der Praͤtendent sich unseren Küͤsten nahte? Seit dem, und noch in neuerer Zeit, als die revolutionairen Prin⸗ cipien im Schwunge waren, und in England daruͤber discu⸗ tirt wurde, ob man die Constitution liberalisiren solle, hat die damalige Jacobinische Regierung Frankreichs dieselbe Zu⸗ neigung fuͤr England bewährt.“ Der Redner sagte wei⸗ terhin, daß, anstatt mit der Maaßregel uͤbereinzustimmen, von 20 Einwohnern dieses Landes 19 immer gegen dieselbe seyen; eine scandaloͤse Luͤge, eine veraͤchtliche Beleidigung aller Volks⸗Gefuͤhle muͤßte man es nennen, wenn man von der Bill hoͤrte, sie sey eine Maaßregel der Eintracht; (hoͤrt) darum haͤtten auch die Minister sich sehr wohl in Acht genommen, das Wort „Eintracht“ bei der Abfassung der Bill zu gebrau⸗ chen; dagegen scheine aus der Thron⸗Rede hervorzugehen, daß es ihre Absicht sey, die Maaßregel, was es auch kosten moͤge, durchzu⸗ fuͤhren. „Fern ist es von mir,“ sagte er weiterhin, mich uͤber den Zustand Irlands auszulassen. (Beifall von der Opposition.) Nun, ich will auf diesen Beifall antworten. (Hoͤrt! und Geläͤchter.) Wenn naͤmlich die Herren glauben, daß ich die⸗ sen Theil der Frage gern vermeiden moͤchte, weil ich nicht im Stande bin, etwas daruͤber zu sagen, so irren sie sich. Die Thron⸗Rede hat den Rath ertheilt, man solle den ganzen Zustand Irlands erwaͤgen. (Hoͤrt!) Ist das nun gesche⸗ en? Darum will ich auch nicht sprechen daruͤber nicht weil es mir an der Fähigkeit dazu fehlt, sondern weil es nicht mehr mit der Vollstandigkeit geschehen kann, die Se. Maj. in der Thron⸗Rede 51* haben. Haͤtten die Mi⸗ nister diese Empfehlung befolgt, so wuͤrden sie nicht, nach einer 7taͤgigen Anzeige, gleich mit einer förmlichen Emancipations⸗Bill bei uns erschienen seyn, sie wuͤrden erst ein Comité befragt und den ganzen innern Zustand Irlands genau untersucht haben, anstatt,

wie sie es jetzt thun, mit einem sogenannten einigen Cabi⸗

net, eine hastig ergriffene Maaßregel eben so hastig durchse zu wollen. Niemals hat ein Verfahren statt das gegenwaͤrtige, niemals ward in den Chroniken dieses Landes irgend etwas dem Aehnliches „aut simile aut secan- dum berichtet. In den Lustspielen Shakespeare’s findet sich ein aͤhnlicher Stimm, und Partheifuͤhrer, Namens Sir John allstaff, und diesen scheint sich mein sehr ee —x— Fenga (Herr Peel) zum Muster genommen zu So lange er naäͤmlich in einer Minoritaͤt von 6 sich befand, sagte der sehr ehrenwerthe Herr: „„Nein, ich werde nicht mit dem zerlumpten Regiment nach Coventry marschiren (Lau⸗ tes Gelaͤchter); ich marschire nicht mit diesen Schurken. Ich werde meinen eig gehen und wiewohl das Regiment nicht aufgelöst ist, will ich doch seine Sache verlassen.“Ist aber auch nun unsere von ihren Führern verlassen, so ist sie deshalb doch noch nicht aufgegeben und wird es hoffentlich auch nie werden. (Hört!) Heid thut es mir, daß die alte und wuͤrdige protestantische Firma: „Peel u. Comp.“ setzt aufgelsst ist (Gelachter); denn es war ein au 2 und hatte 400 bestaͤndige und eben so achtu Haubleune als das Bankhaus selber war. Unter Fec. atchbull, oder Bankes u. Co nen?

(Gelaͤchter) ich weiß es i —— der Redner in dieser 88*ℳ 22 —₰ Nachdem ing er endlich zu den Betrachtungen Jea Sossefehene ber. Er griff zuerst den Eid an, von daß, indem man die fruͤher darin befundene Stelle: 5 6

N. N. erkläre, daß ich mich zur Raͤmisch⸗ 5 gion bekenne“ gestrichen habe, die öeg 1—

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8.

aa1 8 BI 8 geworden sey, die sowohl von Protestanten, als von Katho⸗ liken gebraucht werden koͤnne. Ungereimt sey es ferner, daß ein Katholik, der nicht Lord⸗Kanzler und ein solcher Beam⸗ ter werden koͤnne, der uͤber kirchliche Stellen zu verfuͤgen 8es doch Premier⸗Minister seyn duͤrfe, der sowohl den ord⸗Kanzler, als die Commissionen zur Besetzung kirchlicher Stellen zu ernennen hat. Er ruͤgte alsdann noch mehrere andere Widerspruͤche in der Bill und sagte, daß die Strafe, welche darauf gesetzt sey, wenn ein katholischer Bischof einen in der Englischen Kirche gebraͤuchlichen Titel annehme, diesen schwerlich daran verhindern duͤrfte, indem 50 Pfd. leicht aufzu⸗ bringen seyen. Zuletzt sagte der Redner auch, man habe, bei Gelegenheit der gegenwaͤrtigen Verhandlungen, das in der „Bill der Rechte“ zugesicherte Petitions⸗Recht dadurch ge⸗ fährden wollen, daß man saͤmmtliche Bittsteller wider die Emancipation „factioͤs“ genannt habe. „In diesem Falle““⸗ rief er, „muͤßte das ganze Britische Volk eine Faction seyn, ein Faction aber, deren Absicht es ist, die Rechte und Frei⸗ heiten der Religion und des Landes aufrecht zu erhalten.“ Als der Redner sich niederließ, erscholl ein lauter Beisall von den Mitgliedern der jetzigen O z dieser wurde noch verstaͤrkt, als Hr. Peel sich er⸗ zun auch die ent⸗ gegengesetzte Seite, die sich bish verhalten hatte, in Beifall ausbrach. Es waͤhrte mehrere Minuten, ehe der Minister seine Rede beginnen konnte; alsdann sagte er: „Beinahe drei Viertheile der Debatten uͤber die Principien dieser Bill, beinahe drei Viertheile der Vertheidigung der heiligen Sache der protestantischen Constitution bestehen in Persoͤnlichkeiten, (hoͤrt!) die wahrlich mehr von feindseli⸗ gen Gesinnungen als von einer aͤchten Anhänglichkeit am vem Glauben zeugen. (hoͤrt! von der einen Seite, Kein! nein! von der andern.) Was soll man aus diesen per⸗ soͤnlichen Angriffen schließen? was beweisen ste? nichts, als daß, wenn die Maaßregel aus selbstsuͤchtigen Absichten her⸗ vorgegangen waͤre, dies der hoͤchste Grad von Thorheit ge⸗ wesen seyn wuͤrde; wenn nun aber diejenigen, welche sie vorschlugen, hierbei ohne Ruͤcksicht auf alle Anschuldigungen, ohne Ruͤcksicht auf ihre Privat⸗Verbindungen verfuhren, und nur um den Zustand Irlands zu verbessern und das Volk zu erloͤsen, so gliebt diese Thatsache den klaren Beweis, daß sie in der vollkommensten Uebereinstimmung mit ihrer Pflicht tehandelt haben⸗ (Hoͤrt!) In der Debatte der vLetzte, aber ordermann in solchen Anschuldigungen, ist der General⸗ Anwald des Koͤnigs. (Hoͤrt, hoͤrt!) Ich habe nicht geglaubt, daß Jemand in seiner Lage sich berufen fuͤhlen koͤnnte, con, fidentielle Mittheilungen zu enthuͤllen. (Lauter Beisall.) Die Zeit ist noch nicht da, wo es mir gestattet sst, dem Fanse alle die Schwierigkeiten darzulegen, die si dem Votschreiten meines edlen Freundes 1 . entgegenstellten; allein sie wird kommen, und man wird ihm 2 und Denen, die mit ihm gehandelt, mehr Gerechtigkeit wi⸗ derfahren lassen.

Die Zeit wird kommen, wo man diese Schwierigkeiten wuͤrdigen, und die Ruͤcksichten vernehmen wird, die mich veranlaßten, dem ehrenwerthen und gelehrten Herrn nur 7 Tage vor ihrem Bekanntwerden den Inhalt der Thron.⸗Rede mitzutheilen. Was die Beschuldigungen an⸗ geht, die mich selbst betreffen, so wiederhole ich, was ich schon bei einer früͤheren Gelegenheit gesagt, daß ich noch vor Kurzem die Hoffnumg hegte, mein edler Freund wuͤrde mich in den Stand setzen, ihm meine Unterstuͤtzung, meine unge⸗ theilte Unterstüͤtzung in der Eigenschaft eines Privaten erthei⸗ len zu koͤnnen. Ich war bereit, ich begehrte, mein Amt nie⸗ derzulegen, um der Anschuldigung der Abtrüͤnnigteit gu ent⸗ gehen; wenn ich aber meine Bereitwilligkeit, diesen Tribut zu entrichten, gezeigt, so glaube ich, es hat Niemand ein Recht zu sagen, daß ich mich durch den Rath, den ich dem Koͤnige er⸗ wollen. Ich will dem ehrenwerthen und gelehrten Herrn sagen, wie ich zu meinem edlen de gesprochen: „nich werde Sie nicht verlassen, ich werde mein Schicksal mit dem Ihrigen theilen; und was auch die seyn moͤgen, so bin sich bereit, ihnen zu begegnen, und sie mit Ihnen theilen! Dies sagte ich zu einer Zeit, da größere gkeiten sich unserem Weg entgegen zu stellen se als wir sie jetzt, wie ich bos. und glaube, zu en ha ben werden. Es war an dem ais die Be⸗ boͤrden der Kirche meinem edlen e erklärten, sie koͤnn⸗ ten diese Maaßregel nicht dilligen, und nicht unterstüdem. ch sagte darauf: „„tomme was mag, ich werde meihen bees nicht verlassen, ich werde Sie .

roßer Beifall), und ich bereitete mich allen denen

2— u begegnen, die ich leicht 8 an angeben Eönbhen Z den sch fur einen vertrauten