1829 / 92 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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No 92. Berlin, Donnerstag den 2ten April

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestͤt der, Köͤnig haben dem pensionirten Oberst⸗Lieutenant v. Borch zu Muͤhlhausen den St. Jo⸗ hanniter⸗Orden zu verleihen geruhet.

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rrung des Friedrich⸗ elms⸗Kanals.

2 —.Früsrich Büheims⸗Kanal wird, wegen Augführung nothwendiger Reparaturen, vom 11. Mai d. J. ab fuͤr die Schifffahrt und Floͤßerei gesperrt werden, und diese Sperrung bis zum 16. Juni d. J. einschließlich dauern.

1 Frankfurt a. O., den 17. März 1829.

Königl. Regierung, Abtheilung des Innern.

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Zeitungs⸗Nachrichten.

e. 2 1“ aris, 26. März. Am 3sten Abends 4 . atten der Praͤ⸗ die Secretaire der 89e die Ehre, m Koͤnige den Gesetz⸗Entwurf über das Tabacks⸗Monopol,

so wie die von in ihrer letzten Sitzung an⸗

e 12 von öͤrtlichem Interesse vor⸗

Se. Majestaͤt arbeiteten hierauf hinter ei Inistemmn der dee.. .h inander mit den vesegzendeeen 2 8 ees Innern und der geistlichen orgestern musterte der Dauphin au die leichte Artillerie und den —2 8 * Marsfelde die Koͤnigl. polytechnische Schule mit einem Best emnaͤchst Der Messager des Chambres nimmt sache artemental⸗Gesetzes gegen die Quotidienne an ich des De⸗ in ihrem ee Blatte lediglich als die dasselbe des leitenden usschusses, und den ersten Werk Umsturze der Monarchie geschildert hatt⸗ chritt zum zußert der Messager,

b „wunderlichen + Nan mu 8₰ an üͤberall und in allen Dingen niehts Sinnes seyn,

u erblicken; da indessen di als die Re⸗ 8 bewen, 8 dieg nor enne, wenn ren tägl uͤr den folgenden Morgen en 14 Jah⸗ Umwälzung und endlosen Jammer verkuͤndt telne politlsche 28 uns schon wenn wir noch n ht“ 0 mag man verzweifeln. Der ericht des Generals Seba seiann und gar mancherlei Hinsicht ohne Zweifel eine lebhaft ant wird in herbeiführen; um denselben aber zu bekäͤmpfen Controverse wirksamerer Waffen, als derer, welche die Uns⸗ bedarf es wendet. Nicht durch bloße Hirngespinnste Beeen g an⸗ Streit entscheiden; die Quotidienne thut wa st sich der wenn sie bei ihrem Lieblings⸗Thema bleibt, die if v. La Mennais bewundert, uͤber den verfchr A. 5 aagt, und uns täͤglich zu beweisen sucht, daß Een Kirche im Begriffe stehen, zusammen zu sturzen Dies Al⸗ jes gehört zu Ressort; aber weiter moͤge ste sich nicht 1 eeee; wir wiederholen es, positive Gegenstaͤnde Die Rede, welche der Vicomte v. Chaͤteaubriand am 10.

d. M. vor dem Conclave gehalten hat, wird von der constitution⸗ nellen Parthei t, von der absoluten getadelt. Der Messager des res hat dieselbe gar nicht aufgenommen, wie er behauptet, aus dem Grunde, weil das Aectenstuͤch her im Constitutionnel gestanden und

ron d dadurch Oeffent⸗

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lichkeit genug erlangt habe. Hierauf erwiedert dieses I Blatt: „Wir raͤumen dem Messager ein, daß 223 8* Rede des Hrn. v. Chateaubriand in sein Blatt aufgenom⸗ men haͤtte, dies zur Verbreitung derselben wenig beigetragen haben wuͤrde. Was uns indessen wundern muß, ist, daß die Oppositions⸗Blaͤtter dergleichen Aetenstuͤcke fruͤher als die mini⸗ steriellen dem Drucke uͤberliefern. Sollte vielleicht der Messa⸗ ger befuͤrchtet haben, sich zu compromittiren, wenn er die Rede von uns entlehnte? Wir verschmaͤhen es doch unserer⸗ seits nicht, weit schlechtere Aufsaͤtze aus seinem Blatte abzu⸗ drucken. In solchen Fällen schlafen wir vielleicht, da der Messager uns doch mit dem guten Homer vergleichen will. Es ist in der That seltsam, daß gerade dieser Vorwurf uns von einem Ministerium gemacht wird, welches wir taͤglich zu erwecken uns hestreben, und das vom Homer eben nichts weiter ge⸗ erbt hat, als seine Schlaͤfrigkeit. Wahrscheinlich träumte es, als es uns das Departemental⸗Gesetz vorschlug, und da hatte es noch dazu einen recht boͤsen Traum. Eben so traͤumt es, wenn es uns der Leidenschaftlichkeit und des ¹ artheigeistes beschuldigt; nur sein Gesetz⸗Entwurf ist leidenschaftlich und partheiisch. Wir erkennen die schwierige Lage des Ministe⸗ riums in ihrem ganzen Umfange. Sind aber wir, die wir den graden Weg verfolgen und nur das allgemeine Beste im Auge haben, Schuld daran? Das Ministerium verirrt sich, weil es einen schlechten Fuͤhrer hat; es wendet sich bald rechts bald links, das Organ desselben folgt diesem unsicheren Gan⸗ ge, und der Vote der Kammern ist nichts mehr als ein hinkender Bote.“

Die Auotidienne hatte sich vorgestern uͤber die Ab⸗ sicht des Kaisers von Brasilien, Portugal den Krieg zu er⸗ klaͤren,“*) unter Anderm in folgender Art geaͤuzert: „Dom Pedro will die Wahl, die er in seiner Tochter Donna Maria getroffen, um uͤber Portugal zu herrschen, zu behaupten su⸗

chen; um aber dieses Land anzugreifen, bedarf es mehr als

des Beistandes der revolutionairen Blaͤtter und der ministe⸗ riellen Abend⸗Zeitung; es bedarf auch der Soldaten und der Schiffe. Nuͤn aber ist es bekannt, daß Brasilien nur ein einziges Linienschiff hat; und was dessen Landmacht anbe⸗ trifft, was vermöͤgen, fragen wir, Truppen, die nicht einmal denen der kleinsten Republik von Amerika haben die Spitze bieten koͤnnen?“ Zerauf erwiedert der Messager des Chambres: „Die Guotidienne will den Entschluß Dom Pedro's, Portugal zu unterwerfen, ins Läͤcherliche ziehen; wir sind die Ersten gewesen, welche bie Schwierigkeiten, die sich der Ausfuͤhrung eines solchen Planes entgegenstellen, eeee; haben; aber daß der Kaiser dazu ein unbe⸗ reitbares Recht habe, leidet keinen Zweifel, und dieses Recht ist vöͤllig unabhängig von allen factischen vwrwau die sich der Ausuͤbung desselben entgegenstellen moͤchten. 2 icht der Auotidienne ziemen, wie uns daͤucht, dergleichen Spoͤt⸗ tereien uͤber gekroͤnte Häupter; die beleidigende und unschick⸗ liche Sprache, die sie sich hinsichtlich des Kaisers von Bra⸗ silien erlaubt, ist wahrlich nicht dazu gecignet, jenen monar⸗ chischen Giauben zu verbreiten, zu dessen ausschließlichem Vertheidiger dieses Blatt sich aufgeworfen hat. Eben so scheint uns auch die Sucht der Quotidienne, uͤber die trau⸗ rigen Auftritte zu Lissabon ihren Witz auszulassen, ein selt⸗ sames Mittel, um die Sache der Monarchie und der Reli⸗ sion zu vertheidigen. Wi 8 gen. Wir unsererseits betrachten die christ⸗

lichen und royalistischen Grundsaͤtze aus einem andern Ge⸗

Feehenie wir verlangen sie erhaben, hochherzig, voller

hecncht sber begangene Vergehen, das Recht übend und be⸗ 2

und in der That, zu solchen Grundsätzen darf man

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8 Vorbild nicht am Lissadoner Hose oder im Pallaste 33..

neluz suchen.“ ——-

*) Vergl. die Rachrichten aus London, wonach der Kat diese Absicht nicht hegen soll. PEZEEE 1X“

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