8
Diourch Allerhoͤchsten Ukas vom 14ten v. M. ist dem
von St. Petersburg, Geheimen ath Besobrasow, fuͤr die schnelle Beendigung der 92sten Rekruten⸗Aushebung im St. ment, das Allerhoͤchste Wohlwollen Sr. sers angekuͤndigt worden.
Durch eine Allerhoͤchste Entscheidung, mit Ruͤcksicht auf die unter Russischen Scepter zuruͤckgekehrten Saporoger, wird es allen Personen und Behoͤrden, die unter denselben entlaufene Leibeigene erkannt haben, oder in Zukunft erkennen sollten, verboten, solche zu reclamiren. — Die mit den Sa⸗ porogern zuruͤckgekehrten ehemaligen Leibeignen aber, sollen, da sie in das Heer der Kosaken getreten sind, aus der Re⸗ vision ausgeschlossen werden.
Am 29sten v. M. ist der General⸗Lieutenant und Se⸗ nator Kaißarow, und am 30sten der Commandeur des ab⸗
gesonderten Corps der innern Wache, General von der In⸗ —2 Kapzewitsch, in dieser Residenz angelangt.
Nach dem Bericht des Invaliden⸗Ausschusses betrug das zur Versorgung ber Invaliden bestimmte Kapital am 1. Jan. 1828 S,235,001 Rub. 79 ½ Kop. Im Laufe des Jahres wa⸗ ren an Beitraͤgen eingekommen 1,419,980 Rub. 81 ¼ Kop., worunter gegen 73,000 Rub. an fuͤr die Kriegs⸗Zeitung, die zum Besten der Invaliden herausgegeben wird. Die Ausgaben an Pensionen fuͤr invalide Militaire und deren Wittwen und Waisen beliefen sich auf 932,353 Rub. 76 Kop., wonach sich am 1. Jan. 1829 ein Kapital⸗ Bestand von 8,722,428 Rub. 84¾ Kop. auswies.
Die Handels⸗Zeitung enthaͤlt Nachstehendes: „Der Finanz⸗Minister erläuterte in einem Bericht an den dirigt⸗ renden Senat, daß aus der Ansicht der erhaltenen Auf⸗ schlüsse vom Zustande der Industrie und des Handels in Bessarabien sich ergiebt, daß die Moldauischen und Wallachi⸗ schen Kaufleute, uͤberzeugt von dem Werthe der Russischen Fabrikate, zwar ein Verlangen hegen, mit der Russischen Kaufmannschaft in Verkehr daruͤber zu treten; allein daß die große Entfernung der Russischen Hauptmärkte dem hin⸗ derlich sey, wohin die dortigen Kaufleute zu reisen genoͤthigt 9 wuͤrden. Um diesem Hindernisse abzuhelfen, haͤlt der
Petersburgischen Gouverne⸗ Majestaͤt des Kai⸗
inanz⸗Minister fuͤr noͤthig, in Kischenew, dem Hauptorte
essarabiens, jährlich eine große Messe zu veranstalten. Aus den daruͤber stattgefundenen Communicationen mit dem Mi⸗ nister des Innern und dem General⸗Gouperneur von Neu⸗ Rußland und Bessarabien erhellte, daß die Anlage einer Messe dort hoͤchst nuͤtzlich seyn wuͤrde, indem die Einwohner von Bessarabien ihre Produkte dahin bringen, und die Bewohner der Graͤnz⸗Gouvernements ihren Bedarf einkaufen, und die diese Messe besuchenden Russischen Kaufleute den Absatz einheimischer Fabrikate verbreiten koͤnnten, wodurch die Kaufleute der Moldau und Wallachei die Leichti keit erhiel⸗ ten, sich damit zu versehen. Als die passendste Zeit 72 sährlichen Eröffnung der Messe ist der 26. Oct., der St. Demetriustag, befunden, und die Dauer der Messe auf einen Monat festgesetzt worden. Diese Zeit ist deshalb gewählt, weil alsdann sowohl in Bessarabien als in der Moldau die
acht⸗Contracte der Landgüter und andere landwirthschaft⸗ iche und Handels⸗Geschaͤfte abgeschlossen werden, was eine große Zahl Gutsbesitzer nach Kischenew zieht, und dem Waa⸗ ren⸗Absatz guͤnstig ist. Ferner fäͤllt diese Zeit zusammen mit der Beendigung der Messe in Charkow, von woher also die Russischen Kaufleute mit ihren Fabrik⸗Waaren zei dneh die Messe in Kischenew beziehen koͤnnen. Durch einen au diese Darstellung des Finanz⸗Ministers erfolgten Senats⸗ Utkas vom 5. Maͤrz, ist die jaäͤhrliche Abhaltung einer Messe ineKsschenew, vom 26. Oct. einen Monat lang, verfuͤgt
77 worde. ,15, Blatt theilt dem Publikum die Nachricht
mit, daß die dritte Serie unserer Hollaͤndischen Anleihe am 1. (43.) Marj in Amsterdam eröffnet, und auf derselben Böͤr⸗ sen Versammlung zu den vorigen Bedingungen v
worden. E1.“ 88
9
— “ EEEE1u15
arschau, 6. April. Die hiesige General⸗Direktion füͤr das landschaftliche Pünbe Dsen 28 bekännt, daß am isten d. M. eine öͤffentliche Verloosung von Pfandbriefen, die nunmehr baar ausgezahlt werden sollen, stattgefunden hat. Im Ganzen sind 21 Stüͤck Litt. A., zum Betrage von 420,000 Fl. 164 Stuck Litt. H., zum von 520,000 Fl. 545 Stuͤck litt. C., zum Betrage von 515,000 Fl. 233 Stuͤck Litt. D., zum Betrage von 126,500 Fl. und 675 Stuͤck Litt. E., zum Betrage von 135,000 Fl., zusammen also 1598 Stuck zum Gesammt⸗Betrage von 1,7 500 Fl. gezogen worden. 8 Eiee 2**
85
Im vorigen Jahre sind hier 1305 Ehe, Buͤndnisse ge⸗ schlossen worden. — In demselben Jahre starben hier im Fruͤhjahre 947 Personen männlichen und 751 Personen weib⸗ lichen Geschlechts, im Sommer 905 Personen maͤnnlichen und 849 Personen weiblichen Geschlechts, im Herbste 808 Personen maͤnnlichen und 780 Personen weiblichen Geschlechts und im Winter 838 Personen männlichen und 701 Personen weiblichen Geschlechts.
Den 3ten d. M., um 1 Uhr Nachmittags, hat sich das Eis auf der Weichsel bei hiesiger Stadt bei einer Tempera⸗ tur von 10 Grad Warme in Bewegung gesetzt. Der Wasser⸗ stand ist sehr hoch.
Unsere Pfandbriefe stehen jetzt 87. Die Obligationen der neuen Anleihe zu 300 Fl. werden mit 302 Fl. verkauft. Preußische Kassen⸗Unweisungen gewinnen 1 pCt.
Das Getreide gilt hier 9 Fl., der Weizen zwischen 21 und 32 Fl., die Gerste 8 Fl. und der Hafer 5 Fl.
Frankreich. abe Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 1. April. Fortsetzung der Berathungen uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen Organisation der Bezirks“ und Departements⸗Conseils. Hr. Syrieys de Maprinhac, vom rechten Centrum, trat in dieser Sitzung zuerst gegen den Entwurf auf, den er als verfassungswidrig, üͤberflüssig und gefaͤhrlich fuͤr den Thron und das Land schilderte. — Nach ihm bestieg der Minister des Innern die Rednerbuͤhne. Eine tiefe Stille folgte so⸗ fort dem immerwaͤhrenden Geräusche, welches den Vortrag des vorigen Redners begleitet hatte. Der Minister aͤußerte sich im Wesentlichen in folgender Art:
„Es ist fuͤr einen Minister eine schoͤne, eine fgabe, fuͤr eine große Nation Gesetze zu entwerfen, die batheen Inter⸗ esse derselben detreffen; cs ist ein heiliger, ein glücklicher Auftrag von Sciten eines rechtmaͤßigen und mäachtigen Königs, dessen Land mit hochherzigen Institutionen auszustatten Der treu erge⸗ dene Unterthan freut sich der neuen Wohlthat, und der Anspruͤche, die der Monarch sich taͤglich auf die Dankbarteit scines Volkes er-⸗ wirdt. Aber, meine Hecren, welche Schwierigkeiten, welche Hin⸗ dernisse, welche heftige Kämpfe warten nicht der Erfüͤllung einer solchen Püicht! Welche Ungerechtigkeiten, welcher Verdruß sänd nicht Demsenigen vorbehalten, der sich dieser Pflicht unterzicht! Welche Leidenscha hat er nicht zu bekaͤmpfen! Wie viele belei⸗ digende Beschuldigungen muß er nicht zuruückweisen, ohne sich zu
ner Vertheidigung anderer Waffen bedienen zu duͤrfen, als der
- und der Wahrheit — Waffen, di so ganz un wirksam sind! Die Einen, die mit dem 3 nicht mitgegan⸗ gen sind, werfen ihm mit Bitterkeit vor, daß er das ihm ander traute heilige Gut der Koͤniglichen Autoritaäͤt verrathe, daß er den Thron der . Land der Anarchie preis gehe; die Andern, ohne Ruͤgfsicht auf das dercits dewirkte GGute, heschuldi⸗ gen ihn, daß er, statt der eiheit, die Tyrannci organisire, er Alles den privilegirten ssen und den Feinden der Verfa opfere, waͤhrend er doch nichts als diese naͤmliche Verfassun⸗ üge und ausdehnen will f 1
—
Umsonst will er mit der gebüͤhren
Festigkeit und die wichtigen gen, die er
doch gewiß erst nach e Ueberlegung vorgeschlagen hat, ver⸗ digen, si diejenigen bekäͤmpfen, die ihm gefährlich schceinen;
Einen en seinen Widerstand als cine Halsstarrigleit, die aus seiner Eigenliebe und dem Vertrauen in seine cigenen raͤfte entsoringe:;
die Anderen zeihen ihn 2 der S und der Feighett. Dies, meine Herren, ist, ich weiß und f es, die schmerzliche Rolle, u sich Jedermann gefaßt muß, der sein Ge⸗
wissen und seine Vernunft allein zur Richtschnur seiner Sprache
— der kein anderes befräͤgt, als das seines dnigs scines Landes; den Surchaus widerstrebe 82 und absoluten Meinungen sich hindurch windend, muß er — g deider in aaße acheseht Allerdings gledt es ein einfachcs Mittel, sich den Anfechtungen der * aeenee nämlich unter ihr Panier „ i sie einen führen will, und seine ci⸗
5 Meinung, wie seine U⸗ Denen zum Opfer bringt,
dagegen ibren kenuc. Interesse t E de Gcfabt ia dgmn Päicht⸗ 28C 8,942.
unsere Treue fuͤr den Kb⸗
des Landes uns vorzeich.
nen, wir siets defolgt; all . 8 e i, wie auch die Folgen davon
in mögen. Wir duͤrfen isch nicht einer ithat berau⸗
fenn wollen wir auch ferner niar zerin nudtgn, de Aeä 8 vne’ee fes gewesen; dies wird auch unsere 1— dei der Venbende 8
— Seit funfzehn Jahren ere man ein Communal Es war dies das Verlangen einer besonderen Parthei nicht der .en volltischen Meinung, &s war das Berkaazen und der aller Partheien, äller Meinungen. For.