1829 / 100 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

er Stadt sich vereinigten, und sie mit den Waffen in der Hend hinaustrieben. Darf ein solcher Stand der Dinge wohl in irgend einem Civilisirten Staate geduldet werden? (Beifall.) Noch in demselben Jahre fand eine aͤhnliche. Begebenheit, wie die erzaͤhlte, im Süden Irlands, zu Charleville, statt. Nach⸗ dem ich nun aber diese Facta berichtet, kann wohl da noch irgend ein edler Lord einen Augenbtick lang an dem Bestehen einer Or⸗ ganisation zweifeln/ oder sagen, daß dergleichen gan zufaͤllig ge schehen seh? (Beifall) Hiebei brauche ich noch nicht sichen zu blei⸗ ben, ich kann Ew. Herrlichkeiten noch an eine andere Thatsache erinnern, welche das Bestehen jener Organisation noch mehr au⸗ ßper Zweifel stellt. Im letzten Herbste hat naͤmlich die katholische Affociation uͤber die Mittel, so wie uͤber die Angemessenheit einer Maaßregel verathschlagt, allen Verkehr, alle kaufmaͤnnischen Ge⸗ FAaft⸗ zwischen Katholiken und Protestanten abzubrechen man B erathschlagte uͤber die Angemessenheit einer Maaßregel, wodurch das Gefuhl eines gegenscitigen Beduͤrfnisses und egenseitiger Un⸗ terstuͤtzung, wie der menschliche Verkehr sie sonst erzeugt, ganz vernichtet werden sollre. Mylords, wuͤrde ein solcher Plan, wenn 8 t zu Stande gekommen waͤre und die, welche daruͤber delibe⸗

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rirten, hatten, wie ich glaube, die Macht, ihn auszufuͤhren wuͤrde 1 ein solcher Plan zur Vernichtung jedes Verkehrs, nicht auch alle

anderen zwischen den Partheien bestehende Verhaltnisse und hpichten genz aufociest hären? Kann semand noch die Behaup⸗

FInna vwagen, daß von eiuem Volte zu seicher voge, oder von einem Velke, das sich zu solchem gesellschaftlichen Zuszande aucknur hinneigt, erwarlet werden kaun, es werde alle Pflichten gegen seine Mit⸗ AHUnterthanen erfuͤllen? Mir scheitt fs nntdelich, deß Lrure in solcher Lage noch im Srande seyen, threr Pfticht, als Mitglieder

einer Jury, treu nachzukemmen; daß sie alsdann noch Recht und GFerechtigkeit zu schlichten vermögen, und doß sie den Unter⸗ Fanen des Koͤmgs Schutz für Leben und Eigenrhum verleihen aanen. Dies nun, Mylorde, ist der gesellschaftliche Zustand, auf spelchen ich Ihre Aufmerksamkeit hinzulenken wuͤnsche, und wel⸗ Hem anzuhelten das Parlament, wie ich es fest dehaupte, auf he Bandigste vervftichter . Ehe ich jedoch zur Betrachtung

8 einer folchen Abbülfe nhthigen Mittel uͤbergehe, wuͤnsche

ich Ew. Herrlichkeiten noch auf die Folgen aufmertsam zu ma⸗ Hen, die ein solcher gesellschaftlicher Zustand für des Königs Fraärogative hat. Während der Dauer pesselben konnte Se. Mat⸗ keinen Pair ernennen (Hert, bört!) ich meine, St. Maj. stand es nicht frei, irgend ein Irlaͤndisches Mitg ied des Unterhauses b zun Pair Vve, Denn die Diener Sr. Maj konnten es hurchaus nicht wagen, dem Koͤnige den Rath zu ertheilen, erwas zu bhun, wodurch man sich der Gefahr einer neuen Parlamentswahl in Frland ausgesetzt haͤtte, ciner Gefahr, welche mit unendlichem, und br nahe liegendem Ungluͤck, das von keiner spätern Zeit der Ruhe wieder gut gemacht werden konnte, verknupft war. Ware aber auch ein solches Unglüͤck nicht zu fuͤrchten gewesen, so mußten es die Die⸗ 3 2 des Konigs doch scheuen, der katholischen Assockation eine neue

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elegenheit zu geben, ihre Kräfte zu versuchen. (Hort, hoͤrt! ragen mich nun einige edle Lords: „Warum wurden in Ir⸗ and 88 die Landez⸗Gesetze in Vollzug gebracht!“ so muß ich darauf antworten, daß man den Worten des Ge⸗ 898 dort durchaus nicht zuwider handelte Bei den Umherzuͤgen, die in Norden Irlands secsänden, wurden, sovtel ich weiß, nicht ein cinzigenmal die Magistrats Erlasse uͤbertreten, nicht ein einzi⸗ Ge 81 ch b , des Khnigs, nicht 5. Finzigesnn unte er an etz in Voll ebra⸗ 8 E h. * 8398 Fhehmdeate Lcen der z urf machen, ie die in. land in Veuas gebrachten Landes⸗Gesetze nicht .8,, en vollziehen läsfen, so scheinen sic, die uns dies vorwerfen, den Stand der Saͤchen in Frland nicht recht zu kennen. (Lauter Bet⸗ al] üls im Jahre 1879 das v in England vollzogen wurde, hatte sich eine Menge von Leuten zu ungesetzlichen Zwecgen versammelt; sie wurden von Magistrats Pertanen aufgefordert, sich zu zerstreuen gehorchten aber nicht. Es wurden darauf Trup⸗ en beorderk, um sie zu zerstreuen, was auch endlich gelang In Haland fand cec 18 der Art statt, 8. 8 gege⸗ die Versammlungen zu beuen er lonnte nicht gegeben wer⸗ eePe ians eine Magistrats Person, und ohne den Befehl ei⸗ solchen hatten wiederum die Trupyen kein Feche, zis Fertremana ze vuken. Der gesellschaftliche Zustand Irlands war aber von der daß dergleichen Versammlungen fast in jeder Stunde und in allen Labürhen sart finden; es war daher auch unmzalich, uͤberall ERRmaen, die den hei solchen Auflaäufen statt indenden Gewalerhätigkeiten, welche jedem civilifirren Lande zur Scande gereichen, vorbeugen konnten. (Hort, Hört!) Hieraut, Felords, geht sedoch hervor, daß weder das Gesetz, noch die Mit⸗ tel, die der Regierung zu Gebore standen, hinreichend waren, diesem Stande der Dinge ein Ende zu machen, und deshalb wurde es Atothwendig, das Parlament um eln Mittel zur Abhuülfe anzugehen.“

8 Indem wir uns die fernere vollstaͤndige Mitthei⸗ 1 ung der Rede des gege von S.ö.Zcas. sodne auch ei⸗

nen ausfüͤhrlicheren cht über die darauf gefolgten weiteren Verhandlungen des Oberhauses vorbehalten muüͤssen bemerken wir in letzterer Hinsicht hier vorläͤufig nur Folgen⸗ des: Der Erzbischof von Tanterbury erklärte sich fuͤr einen so entschiedenen Gegner der ganzen vorliegenden Vill, daß er darauf antrug, erst nach 6 Monaten zum zweiten⸗ 8 n

en (d. h. zn verwerfe

Er begrüͤndete sewe

P Nachdem sodann noch der Graf von Sern 4

Opposition auf die von den Haͤuptern der katholischen Geist⸗ lichkeit anerkannte Thatsache: daß ihre Religion nicht nur unverändert, sondern unveraͤnderlich sey; ferner darauf, daß die katholische Geistlichkeit einen hoͤchst gefaͤhrlichen Einfluß auf ihre Heerden, sowohl in weltlicher als in geistlicher Hin⸗ sicht, ausuͤbe; daß auf deren Dankbarkeit wenig Zuversicht u setzen sey, wie solches aus der Art und Weise, in der die⸗ felben die Wahlfreiheit gemißbraucht hätten, desgleichen aus ihren Bemuͤhungen, Abgaben zu unziemlichen Zwecken zu er⸗ heben, und auch daraus hervorgehe, daß sie die Gebaͤude der Gottes⸗Verehrung zu factioöͤsen Sammelplaͤtzen gemacht haͤt⸗ ten. Er deutete auf die Moͤglichkeit hin, die Englische Kirche in den Colonieen zu vernichten, falls das Colonial⸗Departe⸗ ment sich in den Händen eines katholischen Staats⸗Seere⸗ tairs befäͤnde. Nicht mit den Sicherheiten, sondern mit dem Enn der Bill war der genannte Redner unzufrieden. eer Erzbischof von Armagh erklaͤrte sich mit den von dem Pri⸗ mas von England ausgesprochenen Gesinnungen einverstanden. Er sey versichert, daß die Maaßregel Irland nicht beruhigen wuͤrde; sie wuͤrde die Macht zum Uebelthun vermehren, ohne diebust dazu zu mindern; sie wuͤrde die Roͤmische Kirche nicht toleranter machen, oder die Priesterschaft dahin vermoͤgen, daß sie sich dazu verstehe, einen niedern Rang einzunehmen als eine Geistlichkeit, deren Stand sie nicht als eine goͤttliche Einsetzung erkennt. Schluͤßlich sah er es fuͤr unmoͤglich an, die Katholiken in irgend einem Falle, wo der Protestantis⸗ mus in Gefahr sey, zu verschmelzen. Der Bischof von Oxrford hatte eine andere Ansicht von der Sache; er sah die Bill als eine durch offenbare Nothwendigkeit erheischte und sanctionirte Maaßregel an. Er war der Meinung, daß die einsichtsvollsten und ausgezeichnetesten Maͤnner des Lan⸗ des derselben zugethan seyen, und legte es den Lords ans 2 die Folgen wohl zu erwaͤgen, welche aus der Verwer⸗ ug der Bill F müßten. Der Herzog v. Rich⸗ mond erklärte, er könne nicht von der Meinung abgehen, daß die protestantische Verfassung nicht einem so gefährlichen Versuch ausgesetzt werden duͤrfe. Der Bischof von Sa⸗ lisbury war ebenfalls in seinem Widerstand gegen die Maat⸗ regel entschieden, und Graf v. Winchelsea sah dieselbe als hoͤchst gefahrvoll fuͤr die buͤrgerliche und re igibse Freiheit an. Graf Sommers dagegen sprach die Ueberzeugung aus, daß die protestantische Religion, weit entferut, durch die Maaßregel zerstoͤrt zu werden, im Gegentheil dadurch weit mehr als es jetzt der Fall sey, gesichert und befoͤrdert werden wuͤrde. Der Graf v. Harewood glaubte gerade in den von den Vertheidigern der Maaßregel dafuͤr angefuͤhrten Argumenten, Gruͤnde zum entschiedenen Widerstand gegen dieselbe zu fin⸗ den. Er meinte, die Mitglieder der katholischen Association, wesche die Gefahr erzeugt oder doch vergrößert habe, wuüͤr⸗ den, durch die Zulassung zu gleichen Rechten mit den Puo testanten, belohnt. Marquis v. Lansdowne unter⸗ . die Maaßregel, weil er, im Widerspruch mit dem rimas von England, sie als zur Beruhigung Irlands *% eignet erkannte. Er setzte auseinander, daß es nie die Ab⸗ cht gewesen sey, die Katholiken durch die Constitution von 688 fuͤr immer von politischer Macht auszuschlteßen. Er stellte ferner dar, wie gefährlich es seyn müsse, wenn man den Katholiken zeige, daß die sch bestehende Kirche die einzige Scheidewand zwischen und ihren Forderunge sey. Der Bischof von London betrachtete diese jetztere Ansicht als gehässig und melnte, der edle Mar⸗ guts würde aufrichtiger gewesen seyn, wenn er gesagt häͤtte, daß die protestantische Verfassung, von der die * einen inkegrirenden und wesentlichen Theil ausmache, das Hinderniß zur Bewilligung dieser Forderungen se⸗ 5. 8 Beregen der Meinung des Marauis 58 8872 „in Betreff der von der Maaßregel erwar 2 genden Wirkung, nicht beistimmen, well der pielen Punkte des Mißvergnuͤgens besetti fäͤhrlich sey es 2— gens eitigen buͤrfte. Ge⸗ lnder vereintgen und Irrthum mit ein⸗ Anfang der I. Pee k angetragen an den Koͤntg bocals se hatte, brachte dem Hause in Erinn daß ee 23 es Zeteitwäligtest gegußert habe, in der Ficher ge —. 0 iken deodachteten Politik eine Aenderung vor⸗,. h veng. och sey ihm nie eingefallen, es zu thun, ohne 6 32 ede stehende Maaßregel von wese und d Sicherheiten begleitet zu sehen. Da die Vill Meinung nach nichts von dergleichen Sicherheiten Der Graf von Wi

kow (der auch 698 gesprochen) erklärte sich ganz Gunsten der Bill, und zußerte, daß eine Oereaen 2 8

e. der dieselbe nur als Resultat von Vorurtheilen anzuse