Rinder aus jenen Trieben gekommen wa⸗ ren; die groͤßte Verbreitung sand die Seuche in den Mona⸗ ten November und December des verflossenen Jahres. Die Ursache hievon lag einzig und allein darin, daß die Seuche heiie und da in ihrem ersten Entstehen verkannt oder verheim⸗ 8 licht worden war. Aller Orten, wo die Seuche zeitig ent⸗ deckt wurde, war man so gluͤcklich, dieselbe gleich in ihrem 8 ersten Beginnen zu unterdruͤcken. Dagegen war da, wo die Seuche bereits laͤngere Zeit im Verborgenen gewuͤhlt hatte, 2* eine so schleunige Tilgung nicht zu erzielen. Wohl aber ssetzte die genaue Handhabung der Vorschriften des gesetzlt⸗ Ichen Seuchen⸗Unterrichts, insbesondere aber die strenge Sperre
der angesteckten Ortschaften, Haͤuser und Stallungen, we⸗ nigstens der weitern Ausbreitung wirksame Graͤnzen. Und so gelang es endlich, die Seuche aller Orten beruhigend zu
wohin angesteckte
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g8 tilgen. In allen von derselben ergriffenen Ortschaften sind, fes dem letzten Umstehungsfalle, mehr als zwei, in mehrern uͤber volle 3 Monate, ohne eine neuerliche bedenkliche Wahrnehmung verslossen. heerenden Landesplage ist um so minder zu besorgen; als allenthalben die Reinigung der angesteckten Stallungen auf deas sorgfaͤltigste vorgenommen, die giftbergenden und die gift⸗ feangenden Stoffe theils ganz vertilgt, theils der nöthigen * vorschriftmaͤßigen Reinigung unterzogen wurden. Selbst die ann mehreren Orten geherrschten Lungenseuchen sind gegen⸗ Neue, bedenkliche Seuchen⸗Ausbruͤche
find nirgend erfolgt. Vielmehr wird aus allen Kreisen die erfreuliche Versicherung gegeben, daß sich die ah se e aller Orten in einem vollkommen ungestoͤrten Ge⸗
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wartig ganz erloschen.
undheits⸗Zustande befinden.“
Italien. 2 Neapel, 20. März. Ihre Kaiserl. Hoheit die Groß⸗ fuͤrstin Helena von Rußland besuchte vor einigen Tagen, von dem Grafen von Ribeaupierre degleitet, die Monumente von Pompeji. — Der regierende Fuͤrst von Reuß Lobenstein Gera sst im Begriff, von hier eine Reise nach Sicilien und Malta Der Courrier francais meldet aus Madrid, vom
* 26. Maͤrz: „Herr von Campuzano ist, von Lissabon kom⸗ mmend, hier eingetrossen. — Die Franzoͤsischen Journale sind, mit Ausnahme des Moniteur, des Mn de la Religion, der Gazette de France und der Quotidienne in Spanien verbo⸗ eten; letzrere zahlt, wie man sagt, nur das halbe Porto. — An den diesseitigen Botschafter in Neapel ist ein Courier abgefertigt worden, wie man wissen will, mit dem Auftrage, woeegen der Vermäaͤhlung des Infanten Don Sebastian, Soh⸗ nes der Prinzessin von Beira, mit einer der Prinzessinnen Thchter des Königs beider Sicilien zu unterhandeln; es ist
1”
Spanien.
nicht bekannt, ob der Auftrag sich auf die dritte Prinzessin,
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8 Marie Christine, oder auf die vierte, Marie Antonie, be⸗ 89 Erstere ist 23, letztere 15 Jahr alt; der Infant Se⸗ bastian steht im 18ten Jahre. — Die Expedition nach Meriko
beschaͤftigt die Regierung fast ausschließlich; das für die⸗
1 sen Zweck bestimmte Heer soll aus Truppen von der Halbin⸗
8* sel, von den Canarischen Inseln und von Havana zusam⸗
8* mengesetzt werden. Den Ober⸗Befehl uͤber dasselbe wird der
GSGeneral de la Cruz, welcher sich Fügeaeeene in Bordeaur
aaufhaͤlt, oder der in Montpellier lebende Graf von Cartha⸗
Die Nachrichten aus Biscaya Kurzem hat in der Abtei von
Geistlichen und royali⸗
gena, Morillo, erhalten. — 8 wenig befriedigend; vor Senarrusa eine Zusammenkunft von sischen Freiwilligen statt gefunden, die sämmtlich — etige Theilnehmer der Complotte bekannt sind, welche bis in den Vaskischen Provinzen angezettelt wurden.“ — Die Auotidienne meldet unter demselben Datum daß das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten, wel 8 — Herr Salmon interimistisch besaß, auf Herrn von Ca⸗ 8 —7 übergegangen sey; ob Letzterer es desinitiv behalten 5* „wisse man noch nicht. Der Madrider Correspondent
8 b veakn nten Blattes ist vut deeser Veründerung sehe zu⸗
Portu
Lissabon, 14. Maͤrz. 8 ½
Ein Gesetz D be⸗ fehlt saͤmmtlichen Pfar ech Dom 8 und Festtagen — an Sonn⸗ nach dem Evangelio obliegenden eenen 59 ten, und auseinander zu setzen. wird den Geistlichen so dringend empfoblen. 8 vielleicht auf irgend eine Art davon gehalten 84 ohnende Geistliche dieses wichtige Geschäͤft
Und eine Wiederkehr dieser ver⸗
Pflichten örig vor zuhal⸗ bg 8erhashe Gellegen eit
Unsere Hof⸗Zeitung llefert durch zwei Nummern neb Supplementen die Todes⸗Urtheile nebst Anfuͤhrung der Ver brechen säͤmmtlicher vor Kurzem als Anstifter der letzten Meu terei der Marine⸗Brigade hingerichteten Personen. 3
Der Oberst des Niitz⸗Regiments im oͤstlichen Theil Lis. sabons, Andri Silverio Roza, hat in Folge der juͤngst statt: gefundenen Executionen eine Proclamation an saͤmmtliche Officiere und Soldaten dieses Regiments erlassen, in welche ¼½ aufs Neue die Rechte Dom Miguels auf den Portugiesischen Thron auscinandergesetzt und Allen der strengste Gehorsam gegen dessen Willen empfohlen wird.
Lifsabon, 21. Mäͤrz. Das Englische Schiff „Blonch’“ ist zweimal hintereinander in Terceira gewesen. Das letzte⸗ mal hat es jene Insel am 12ten d. M. verlassen. An 1 nem Tage waren dort bereits 1800 Mann vom Plymouth⸗ schen Depot gelandet, welche mit 500 Mann alter Besatzung einen effectiven Bestand von 2300 Mann ausmachen. Hier⸗ zu kommt noch das Fremden⸗Bataillon mit etwa 1000 Frei⸗ willigen; man kann also berechnen, daß Terceira am 12ten d. 3700 Mann unter den Waffen hatte. Im Hafen war nur eine große Brasilianische Fregatte; der Capitain des „Blonch“ hat keine weiteren Kriegsschiffe gesehen. — Auf St. Michel befuͤrchtete man, den letzten Nachrichten zufolge, eine Landung von Truppen aus Terceira, wogegen jene In⸗ sel sich nicht wuͤrde vertheidigen koͤnnen. In demselben Maaße, wie die Truppenmacht auf Terceira sich vergroͤßert, vermehren sich hier zu Lande die Absetzungen. In den Pro⸗ vinzen sind die Gefangennehmungen in der letzten Woche be⸗ 22 zahlreich gewesen.é Zu den akretirten ge⸗
oͤren unter Andern die Bischoͤfe von Beja und Algarbien, und der General⸗Lieutenant do Rego Varreto, ein ehr aus⸗ gezeichneter Officier, Schwager des Grafen da Ega, und einer der Ersten, welcher fuͤr die Aüsrufung Dom Miguel’s zum Koͤnig unterschrieben hat. Der Bischof von Beja zeich⸗ nete sich zu jener Zeit durch einen Hirtenbrief zu Gunsten jenes Actes aus. Fuͤnf Bischoͤfe sind also seit jener Periode ge⸗ fluͤchtet oder verhaftet: naͤmlich der Erzbischof von Elvatz nach Gibraltar, wo er gestorben ist; der Titular⸗ Bischof von Coimbra und die Bischoͤfe von Algarbien, Beja und Evéra befinden sich in Haft. Mittw Nachmittag war ein Polizei⸗Bramter beim Brafllianischen General⸗Consul, Chevalier Antonio da Silva, und brachte ihm den Befehl, binnen 3 Tagen Portugal zu verlassen. Letzterer verlangte die Ordre schriftlich, und richtete sogleich an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten eine starke Vorstellung, nicht allein uͤber den Inhalt der Eroͤffnung an sich selbst, sondern auch über die nicht ordnungsmäßige Weise, in welcher die⸗ selbe geschehen. Wenn schon der Chevalier Silva von der eit ab, wo Dom Miguel den Koͤnigs⸗Titel annahm, seine zunctionen als General⸗Consul bei der Regierung suspen⸗ dirt hatte; so war er demungeachtet als Privat⸗Agent der Brasiltanischen Regierung hier gebliehen, und zeichnete als solcher alle nach Brastlien bestimmte Schifffahrts, und Han⸗ dels Documente. Ueberdies war er der Bevollmächtigte des Kaisers, um das Sr. Majestaͤt zukommende Erbtheil Seines Vaters zu empfangen, wovon noch nichts ausgezahlt worden ist. Da heute um 12 Uhr Mittags der Termin abgelaufen war, und der Vicomte Santarem keine Antwort gegeben atte, so ist jener Agent in voller Uniform an Vord eines ahrzeugs des Commandeurs der Franzoͤsischen Station ein⸗ geschifft und nach der Fregatte „Thetis“ gebracht worden wo er, seiner Sicherheit wegen, so lange bleiben wird, bis ein eeen 11 v. England fuͤhrt. 1 — ariser tter schreiben aus Lissabon 2 Maͤrz: „LEin Theil des Geschwaders, weics dercee d8. kiren sollte, ist durch einen Sturm gezwungen worden, in den Tajo zuruͤckzukehren. — Einem chte zufolge hat die Regierung die Nachricht erhalten, daß Spanien seinen Con⸗ 8 zuruͤckgerufen habe. Die enge. von Cadaval und La⸗ oens find im Se. sich von den Staats⸗Geschaͤften zuruͤck⸗ üen man schliezt daraus, daß die Verhaͤltnisse unserer egierung zu den 855 Cabinetten nicht die guͤnstigsten seyen. — Bischof von Algarbien ist verhaftet und in das Kloster von Bussaco gebracht worden. Aus dem Ge⸗ faͤngnisse von Estremos sind 900 Verhaftete entwichen.“
8 Tuürkei und Griechenland. ie Allgemeine Zeitung ctheilt aus einem dels Schreiben aus Iu nopel vom 10. 42 unter Anderem Folgendes mit: „Einige glauben, daß der neue Sree Bezter Tet gar nicht antreten, sondern der, 2 Groß Admtral ernannte Papudschi Achmet, dasselbe
tten werde. Dieser Mann hat sich hbei den Vorgangen im Jahre 1820 sehr verdient um den Sultan gemacht. — 4