seiner Thron⸗Rede, die Kammer in ihrer Adresse haben es glei⸗ cherweise versprochen. Der Großstegelbewahrer wunderte sich am vergangenen Sonnabende daruͤber, daß am Tage zuvor einer der Redner der erste gewesen, der zu den Fuͤßen des Thrones den schul⸗ digen Dank niedergelegt habe. Viellcicht haͤtte sich der Mini⸗ ster in dieser Versammlung und inmitten der gegenwär⸗ tigen Debatte einer solchen Bemerkung enthalten sollen,
welche uͤberdies ungegruͤndet ist. Vor allen Andern hat Ihre Commisston, gleich. am ersten Tage, ihre Erkennt⸗ lichkeit gegen den Fuͤrsten ausgesprochen: früͤher als alle An⸗
dere haben wir zu Frankreich gesagt, daß es die Dexartemental⸗ Charte von Karl X. erhalten wuüͤrde. Die Absichten des Koͤnigs und die Hoffnung des Landes werden nicht fehlschlagen. Deputirte, auch Ihr seyd Rathgeber der Krone, Ihr werdet stets dem Koͤnige die Wuͤnsche des Landes zu offenbaren, und diesem die Wohlthaten seines Koͤnigs zuzusichern wissen.²) 1— —
Als die Discussion üͤber die einzelnen Artikel beginnen sollte, bemerkte der Praͤsident, daß es vor allen Dingen darauf ankomme, zu entscheiden, ob die Bezirks⸗Conseils bei⸗ behalten werden sollten oder nicht, da die Commission den Vorschlag gemacht habe, die ersten 9 Artikel des aegae⸗ lichen Gesetz⸗Entwurfes, welche von den Bezirks⸗Conseils handeln, gaͤnzlich wegzulassen und sonach diese Tonseils selbst aufzuheben. Der General Sebastiani machte den Vor⸗ schlag, die beiden ersten Kapitel des Entwurfes zu transpo⸗ niren, dergestalt, daß das erste erst nach dem zweiten zur Berathung kaͤme, und daß man sich mithin sofert mit den General⸗Conseils beschäftigte. Dieser Antrag gab zu einer weit⸗ läuftigen Debatte Anlaß. Herr Mestadier verwarf denselben. Der Minister des Innernerklaͤrte, daß er sich der Abschaf⸗ sung der Bezirks⸗Conseils als einer offenbaren Verletzung der dem Könige gebuͤhrenden Initiative nach allen seinen Kraͤften widersezen werde; da eine solche Abschaffung aber augen⸗ scheinlich der Zweck der in Vorschlag gebrachten Transponi⸗ rung sey, so koͤnne er unmoͤglich darin willigen. Herr Se⸗ bastiani beharrte nichts desto weniger bei seinem Antrage und fuͤgte hinzu, das Amendirungs⸗Recht sey ohne Zweifel eine Art von Initiative, ohne welche die Theilnahme der Kammer an der Anfertigung eines Gesetzes undenkbar sey; zweimal aber habe der Minister dieses Vorrecht der Kammer dadurch verletzt, daß er erklart, wenn man seinen Entwurf nicht annähme, wuͤrde es gar kein Gesetz geben; er (der Redner) seinerseits muͤsse erklären, daß wenn ein solcher Grundsatz Eingang fände, es keine Kammer mehr geben wuüͤrde. — Nach einer Entgegnung des Ministers, worin dieser namentlich behauptete, daß es ihm nie in den Sinn gekom⸗ men sey, den Vorrechten der Kammer zu nahe zu treten, daß aber auch die Kammer die Vorrechte der Krone achten muüsse, leg der Marquis v. Chauvelin die Rednerbuüͤhne, um das Amen⸗ dirungs⸗Recht der Kammer zu vertheidigen. Hr. A. v. Ley⸗ val erinnerte daran, daß in diesem Augenblicke von den Ba rechten der Kammer gar keine Rede sey, sondern daß es 2* bloß um eine Transponirung der beiden ersten Kapitel scc Gesetzes handle; er stimmte gegen diese Transponirung: — so Hr. Amat und der Marquis von Cambon 9* ε⁸ 2 Périer dagegen und Hr. Duvergier de Haut af. traten dem — des Berichterstatters bei. Seane sident uͤber den Antrag abstimmen ließ, blieh stimmung zweifelhaft; eben so eine zweite. zum Namens⸗Aufruf geschritten werden. d dees Geschaͤfts herrschte eine ungemeine ing in den Fen hen der rechten Seite. Nach Beendigung desselben fra te der Praͤsident nochmals laut, obd noch einer der Seeleee nicht gestimmt habe. Als keine Antwort erfolgte, wurden die Wahl⸗Kugeln gezaͤhlt: es sanden sich 167 weiße füͤr die Transponirung und 195 schwarze dagegen. Der Präͤsident erklärte sonach, daß der Vorschlag des Veri atters nicht angenommen worden sey. Dieses Resultat des Serutiniums erregte eine große Sensation. Am folgenden Tage sollten die Verathungen uͤber die einzelnen Artikel des Gesetz⸗Ent⸗ wurfs beginnen.
Paris, 9. April. Der Dircktor 1 Akademie, Herr Aier Duval, hatte vorzeseer eeehegsce Wahl des Herrn Erienne als Mitglied der gedachten Aka⸗ demie an die Stelle des verstorbenen Herrn Auger 8 4 2 zur Bestäͤtigung vorzulegen. ger, dem
ie Gazette de France will wissen, daß der Vicomt Choͤteaubriand Rom verlassen habe, und auf der Ruücreife een: 228 sey. 3 acas
der Courrier frangais aͤußert si ie ob Sitzung der Deputirten⸗Kammer in 1-.IE. Sitzung hat uns gezeigt, welches das Schicksal des Depar⸗ temental ⸗Gesetzes seyn wird. Wenn man, wie Hr. v. Mar⸗ tignae solches gethan hat, vorweg erklärt, daß das Ministe, rium sich in dem Gesetz⸗Entwurfe nicht dee Bibese Aende⸗
eine erste Ab⸗ s mußte daher
1 8 8 b“
Als der Praͤ⸗
rung gefallen lassen wird, so heißt dies, auf das Gesetz ganz und gar verzichten. Wollte die Kammer auch wirklich noch das Werk der Minister in seiner urspruͤnglichen Gestalt an⸗ nehmen, so wuͤrde sie es jetzt nicht mehr koͤnnen denn es wuͤrde nur das Ansehen haben, als ob sie ei⸗ nem Befehle, nicht ihrer Ueberzeugung gehorchte. Der General Sebastiani hat mit Festigkeit auf den Amendements der Commission bestanden; es wuͤrde auch schimpflich und unangemessen seyn, nachzugeben. Man sagt, daß das Gesetz morgen zuruͤckgenommen werden wird. Wenn das Ministe⸗ rium denn durchaus fallen will, so falle es. Besser ist es, mit einem entschiedenen Gegner, als mit zweideutigen Maͤn⸗ nern zu thun zu haben, die nur so lange unsre Freunde sind, als sie mit Versprechungen davon kommen koͤnnen, sich uns aber feindlich gegenuͤberstellen, sobald es darauf ankommt diese Versprechungen zu erfuͤllen.“ — Der Constitution,⸗ nel spricht sich in derselben Art aus; wenn, meint er, das Gesetz zuruͤckgenommen oder verworfen wuͤrde, so haͤtten die Minister allein die Verantwortlichkeit zu⸗ tragen; die con⸗ E“ Deputirten haͤtten nur ihre Schuldigkeit ge⸗ than. Die Franzoͤsischen Gelehrten und Kuͤnstler, welche die Denkmaͤler Aegyptens untersuchen, hatten am 31. Dec,. v. d den äͤußersten Punkt ihrer Reise, naͤmlich den zweiten asserfall des Nils, erreicht. Die neuesten Briefe des jün⸗ eeren Champollion sind aus Ouadi⸗Halfa vom 1. Jan. d. datirt. Sie enthalten interessante Aufschluͤsse uͤber die wischen beiden Wasserfaͤllen gelegenen Ortschaften, nament⸗ ich uͤber den in einen Fels eingehauenen großen Tempel zu Ibsambul. Die Reisenden hatten, nachdem sie den Wende⸗ kreis uͤberschritten, einigermaaßen von der Kaͤlte gelitten; bei dem Abgange der letzten Briefe (woraus der Moniteur un⸗ verzuͤglich einen Auszug verspricht), befanden sie sich aber im besten Wohlseyn.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhauses vom 5. April, welche, mäß, schon um 1 Uhr Mittags behacn, wurde (wie bereits
Die Sitzung des
erwähnt) vom Grafen von Guil
katholischen Bill widersetzte. „Unsere Vorfahren“, sagte er,
„haben Kirche und Staat durch ein einziges Band mit ein⸗
ander verbunden; die Bill aber ist im Begriff, dieses Band
b — 8 8 2
der Verabredung g⸗
ord eroͤffnet, der sich der 1
zu loͤsen.“ Als hierauf Lord Lilford und Graf von West⸗ 8
moreland zu gleicher Zeit sich erhoben, wurde dem Erstern,
gals einem jungen Mitgliede des Hauses“, vorzugemetse das Wort gestattet. Er erklaͤrte sich fuͤr die Maaͤßregel, indem er sagte, das beste Bollwerk fuͤr die protestantlsche Kirche bestehe in den groͤßeren Vorzuͤgen derselben.
demselben ließen sich nun noch heutigen Sitzung vernehmen: füͤr die Bill, die Gra⸗ fen von Westmoreland, Liverpool (Bruder des
verstorbenen ersten Ministers), Grey und Lord Plun⸗ —
Nächst olgende Reduner in der
kett; wider die Bill die Lords Sidmouth, Tenderden
und Graf von Eldon. wurde hauptsächlich zu erweisen gesucht, daß sie der Consti⸗
tution von 1688 nicht entgegen sey, daß die „Bill der Rechte’“ und andere Fundamental⸗Gesetze bereits durch andere Acten,
besonders durch die, welche die Siebenjährigkeit des Parla⸗ ments feststellt, veraͤndert wurden, daß ferner der Souverain dergleichen Concessionen machen koͤnne, ohne seinen Kroͤnungs⸗
Eid im Geringsten zu verletzen, so wie endlich, daß dies auch
die Meinung Koͤnig Wilhelm'’s III. gewesen sey, als er sich die Freiheit vorbehielt, Aenderungen, die das Parlament fuͤr nothwendig erachten sollte, sanctioniren zu duͤrfen. Die
Vertheidiger der Maaßregel waren ferner der entschiedenen Meinung, daß die Zulassung der Katholiken zu politischer Macht die protestantische Constitutton des Landes cher befe⸗ stigen als gefährden wuͤrde, in sofern naͤmlich eine sfernere
Weigerung, die Peeae. Bewohner Irlands von den lhnen lastenden Beschraͤnkungen zu befreien, nur dazu süheah duürfte, daß, bei einem Kriege, der moͤglicher Weise eintritt — beiden ve. sich — und feindselig auftreten; daß dies waͤhrend der Franzoösis⸗ pol
Kriege nicht schon geschehen sey, 8. 1esceh nesdancne moiren des Wolfe Tone hervor ehe, Vorsehung und einem wahren
eh hen⸗ dargethan, daß der Zustand Irlands unmöͤglich Fwassüc 8 bleiben könne, daß er entweder durch de 3 der Concesstonen aͤrger werden müßke, oder bei⸗
ser durch die Anna er we entfernt da ahme derselben; daß die Katholiken welt
zu wollen;
Vunder zu verdanken. Fer⸗
daß es laͤcherlich sey, zu fuͤrchten, der Könlgz zlb
Von den Vertheidigern der Bill
wie aus den Me⸗ 5 — nur dem Beistande der
g gegen einander
von seyen, die protestantische Regierung angreisen .
das Parlament könnten jemals Papistisch werden, dens biss