1829 / 112 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der Graf von Gaschin, Besitzer der Herrschaft Tost und Peiskretscham, hat zu Gunsten des Staats auf die Ent⸗ schaͤdigung verzichtet, worauf er fuͤr das zum Bau der nenen Chaussee von seinen Grundstuͤcken entnommene Terrain und manche andere damit verbundene Aufopferung Anspruch ge⸗ habt haͤtte. . . 3 8

In Jauernick, Goͤrlitzschen Kreises, befand sich fruͤher

keine evangelische Schule und die schulpflichtigen Kinder dieser

Confession waren, wegen zu großer Entfernung von den be⸗ nachbarten Schulen, genoͤthigt, Theil an dem Unterrichte des dasigen katholischen Organisten und Orts⸗Schullehrers nicht nur in den gemeinsamen Lehrgegenstaͤnden, sondern auch in der Religion, letzteres nach Luthers Catechismus, zu nehmen. So redlich auch der bisherige katholische Schulleh⸗ rer seiner Amtspflicht hierin genuͤgt hatte: so regte sich doch bei den evangelischen Eltern der lebhafte Wunsch nach einem vollständigen und aus der Fuͤlle eigener Ueberzeugung des Lehrers hervorgehenden Religions⸗Unterrichte sür ihre Kin⸗ der. Dieser Wunsch ist im vorigen Jahre durch Einrichtung eines eigenen evangelischen Schulsystems in Jauernick, also durch Anstellung eines Lehrers und Erbauung eines massiven Schulhauses, in Erfuͤllung gegangen. Wenn hierbei der aͤäußersten Anstrengung der evangelischen Schul⸗Gemeinde in Jauernick und Niecha belobend erwaͤhnt werden muß, so darf auch nicht mit Stillschweigen werden, daß hierin nicht nur von dem katholischen Theise der Gemeinde, sondern auch von dem Patrocinio, dem Jungfrauenstift in Marienthal, welches aus dem Aerario der katholischen Kirche u Jauernick mit Genehmigung des Herrn Fuͤrst⸗Bischof zu Brdslan 300 Rthlr. zu dem Reubau angewiesen hat, preis⸗ wuͤrdig unterstuͤtzt worden ist.

Nach Inhalt der im neuesten Stuͤcke des Amtsblat⸗ tes der Köͤnigl. Regierung zu Frankfurt a. d. O. enthalte⸗ nen historischen Nachrichten aus dem dasigen Regierungs⸗ Bezirk wurde im verwichenen Monat Maͤrz der Kuͤstriner Kreis auf eine auffallende, den Verdacht absichtlicher Brand⸗ stiftung erregende Weise durch Brandungluͤck heimgesucht. Zusammen wurden in genanntem Kreise 156 Wohnhaͤuser, 8 122 8. ag. 819s also 317 Gebäude

rch die Flamme eingeaͤschert. ie Unters⸗ dieser Braͤnde ee noch. eesiaeeich. se

Der in Strasburg (Reg. Bez. Marienwerder) perstor⸗ bene evangelische Pfarrer Powalski hat fuͤr das evangelische Schulwesen 600 Rthlr., für die Kirche 400 Rthlr. legirt, und außerdem der Kirchen⸗Kasse und der Kirchen⸗Bibliothek sein rüͤckständiges Gehalt von 220 Rthlr., dem evangelischen Hospital aber seine noch ausstehende Kalende vermacht Dem Schulwesen kommt diese Wohlthätigkeit besonders statten.

Aus Koͤln vom 17. April wird geschrieben: „Die uͤberall

ängerin e Sont gefeierte Saͤnger ag traf von Achen am 15ten d. M. hier ein 8 gab am 16ten ein im iesigen Theater, wo sie den lautesten und verdientesten Bei⸗

all einaͤrndtete, so wie auch die hohe Liebenswuͤrdigkeit ihrer

scheinung jedem, der sich ihr zu naͤher 3 22 Agdinten bleiben wies. nühern Gelegenheit hatte,

Verzeichniß der Vorlesungen, welche auf der Königlichen Thierarznei⸗Schule im bevorstehenden Sommer⸗ mester vom 27. April bis zum 19. 5 g werden.

1) Herr Ober⸗Stabs⸗Roß⸗Arzt und Professor mann wird tͤglich Morgens von 8—,9 Uhr a0g Han tags von 5—6 Uhr die Uebungen im Kranken⸗ Stalle leiten; Montags und Dienstags von 2— Uhr wird derselde allge⸗ meine Pathologfe, Donnerstags und Freitags in denselben

Stunden allgemeine Therapie und Arzneimittel⸗Lehre, und Mittwochs und Sonnabends die Lehre vom Exterieur vor⸗ agen. 8. 3 herr Professor Dr. M. Reckleben, Privat⸗Docent an er Universität, wird von 11 12 Uhr am Mittwoch und Donnerstag uͤber die Diagetik; Freitags und Sonnabends üͤber die Seuchen der Hausthiere, von 1—2 Uhr Nachmit⸗ tags, am Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag uͤber Pbosolo üe, am Freitag und Sonnabend uͤber Osteolo⸗ e Vorträge halten. 3) Heer Professor Dr. M. Gurlt hält Montags, Dien⸗ stags, Donnerstags und Freitags von 10— 11 Uhr uͤber all⸗ emeine Naturgeschichte, und an denselben Tagen von 11 95 Uhr uͤber Phpsiologie, so wie am Mittwoch und Don⸗ nerstag von 2— 3 Uhr über Osteologie Vorlesungen. Ferner

* Derselbe am Montag, Dienstag, Donnerstag und

Freitag von otanik, und ver⸗ bindet damit botanische Excursionen. Die Sectionen der in Krankenstaͤllen gefallenen Thiere geschehen unter seiner eitung. d

4) Herr Ober⸗Thier⸗Arzt und Repetitor Dr. M. Hert⸗ wich haͤlt Montags, Dnasag⸗ Mittwochs und Donner⸗ stags von 3— 4 Uhr Vorlesungen uͤber allgemeine Chirurgie und Repetitionen sowohl uͤber diese, als auch uͤber die Arz⸗ neimittel⸗Lehre, in noch zu bestimmenden Stunden. Der⸗ selbe leitet außerdem taͤglich von 7— 8 ‚Uhr Morgens und von 6 7 Uhr Nachmittags die Uebungen im Krankenstalle, so wie er auch die im Krankenstalle des Herrn Professor Naumann vorkommenden chirurgischen Operationen verrich⸗ tet, oder unter seiner Leitung verrichten laͤßt.

5) Herr Apotheker und Lehrer Erdmann leitet taͤglich die pharmaceutischen Arbeiten in der Schul⸗Apotheke. Der⸗ selbe haͤlt Mittwochs und Sonnabends von 11 12 Uhr, und Freitag von 1—2 Uhr uͤber Pharmacie und Formulare,

und Montags, Dienstags und Sonnabends von 2—3 Uhr

uͤber Physik Vortraͤge und Repetitionen.

6) Herr Kreis⸗Thier⸗Arzt und Repetitor Hildebrand wird taͤglich Vormittags von 9 10 Uhr praktischen Unter⸗ richt uͤber die Krankheiten der Hunde und kleineren Haus⸗ Thiere ertheilen, und in noch zu bestimmenden Stunden Re⸗ petitionen uͤber allgemeine Pathologie und Therapie, Exte⸗ rieur, Seuchen⸗Lehre und Dieͤtetik Peen.

7) Herr Dr. philos. Stoͤrig, Prof. extraordinarius an der Universitaͤt, wird woͤchentlich dreimal uͤber Zuͤchtung und Pflege des Schaafviehes, dessen Krankheiten und deren Heilung Vortraͤge halten.

8) Der Vorsteher der Schmieden, Herr Thier⸗Arzt Muͤller, wird woͤchentlich zweimal von 3— 4 Uhr uͤber die Schmiede⸗Kunst Vortraͤge halten, und die praktischen Uebun⸗ gen in der Instructions⸗Schmiede leiten.

9) Herr Professor Dr. Reckleben und Herr Ln Arzt Muͤller uͤbernehmen den Unterricht derjenigen gelern⸗ ten Beschlag⸗Schmiede, welche zugleich Thier⸗Aerzte vierter Klasse werden wollen, wenn sich dazu eine hinlaͤngliche An⸗ zahl melden wird. . ,

10) Herr Registrator Toͤnnies wird in noch zu be⸗ stimmenden Stunden zu schriftlichen Styl⸗Uebungen Anlei⸗ tung geben. 8

Vermischte Nachrichten.

Beschreibung des Russischen Kriegsthea⸗ ters in der Europaͤischen Tuͤrkei. (Fortsetzung und Schluß.) B. Russischer Kriegs⸗Schauplatz im Suͤden des Balkan. In diesem Theile des Kriegs⸗Schauplatzes, der ein stumpfwinkliges Dreieck bildet, giebt es im eigentli⸗ chen Sinne des Wortes genommen, keine befestigten Staͤdte, ausgenommen Tatar⸗Basardschik, Adrianopel und Konstan⸗ tinopel. Uebrigens sinden sich auch hier wie in Bulgarien große, wegen ihrer Lage wichtige, und zum Theil befestigte Plaͤtze, welche den Tuͤrken zur Schutzwehr dienen, und dem heranruͤckenden Feinde Hindernisse in den Weg legen. Be⸗ zeichnen sich in dieser Hinsicht die bereits fruͤher er⸗ waͤhnten Vereinigungs⸗Punkte aus, die man parallel mit dem Balkan von Tatar⸗Basardschik aus bis r hin, findet, indem auf selbigen alle vom Balkan fuͤh⸗ rende Straßen, und mithin auch alle uͤber dieses Ge⸗ birge hinziehende Truppen⸗Abtheilungen, dieselben be⸗ ruͤhren muͤssen. Das ist der Grund, warum jene Orte eben so viele strategische ö,—2 bilden, welche zusammen⸗ enommen als erste Basis auf dieser Seite des Bal⸗ klans, und als drirte und letzte der Russischen Ope⸗ rationen im Allgemeinen, betrachtet werden koͤnnen Der westlichste dieser Punkte ist Tatar,Basardschik 888 8 tar⸗Basar, befestigter Platz am linken Ufer der Marica, die hier schiffbar wird, und auf dem Vereinigunas tza, Straßen von Uskioba, Sophia und Nico 8 gepunkt der Haͤuser und 10,000 Einwohner Dieser 3 sie hat 2000 der Tuͤrken bietet ihnen alle Haa e es⸗ in Haͤnden abenerwaͤhnten uͤber den Balkan führenden chen Engpaͤsse zu vertheidigen.

—* und fruchtbaren Ebene an beiden Seiten der Ma⸗ 8. 18,000 H;ͤuser und 80,000 Einwohner (nach An⸗ 1een. 8, 200 Hauser und 120,000 Einwohner), die geößten⸗ 1 aus Griechen bestehen. Aus diesem Grunde sowohl, dns auch wegen der offenen Lage disset Steöhte 1e. 10 üh lhr keine heftige Gegenwehr erwarten. n, uns 20,000 Einwohnern, und Jambelgi t Hineen

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