1829 / 114 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wurden den verschiedenen Schul⸗Bezirken, welche Be⸗ richte einsandten, 202,343 Dollars 21 Cents ausge⸗ zahlt, und 100,000 davon vom atz⸗Amte; 119,209 Doll. 30 Cts. hatte man durch eine Auflage auf die verschiedenen Staͤdte des Staates erhoben, und 13,133 Doll. 91 Cents stammten aus Lokal⸗Fonds gewisser Städte her. Durch frei⸗ willige Beitraͤge kamen in den Städten 19,203 Doll. 90 Cts. ein. Der, unter die verschiedenen Schul⸗Bezirke vertheilte Geld⸗Betrag uͤberstieg den vorigjaͤhrigen um 9347 Doll. 44 CEents. Das zinsbare Kapital des Schul⸗Fonds beläaͤuft sich geegenwaͤrtig auf 6,184,628 Doll. 80 Cents. Die im Schatz zum Besten des Schul⸗Fonds eingegangene Summe vbetrug im vorigen Jahre 89,034 Doll. 96 Cents, wonach siich ein Desficit von 10,965 Doll. 4 Cents ergiebt, der von deem allgemeinen Schul⸗Fonds des Staates ersetzt wird. Die Einnahme fuͤr das naͤchste Jahr ist vom Controlleur auf 105,200 Doll. angenommen worden.

Die Zahl der im Post⸗Amte von New⸗York eingehenden Briefe giebt einen Begriff von dem bedeutenden dortigen Handel. Vor Kurzem kamen an einem Tage 7399 Briese und Packete an, und von diesen 2490 von Liverpool, 600 von London, 2100 vom Stillen Meere und 1360 von Ha⸗ vre. 4 ½ Stunden brauchte man nur, um alle diese Briefe und Packete zu zaͤhlen, zu bezeichnen, in die bestimmten Fa⸗ cheer zu vertheilen, sie groͤßtentheils abzuliefern und das Porto fuaͤr selbige in Empfang zu nehmen.

8 Virginien beschaͤftigt sich damit, seine ausgezeichnetesten Maͤnner zu Mitgliedern der naͤchsten Repraͤsentanten⸗Ver⸗ fammlung, Behufs der Verbesserung seiner Versassung, zu . erwählen. Unter Andern hat man auch auf Hrn. Madison

die Aufmerksamkeit gerichtet, der indessen seines hohen Alters wegen ser steht in seinem 79sten Jahre) die ihm zugedachte Ehre abgelehnt hat. In Boston macht ein kleines 5jähriges Maͤdchen durch ihr ausgezeichnetes Spiel auf dem Fortepiano allgemeines Aufsehen. Besonders auffallend sind dieses Kindes theore⸗ rtische Kenntnisse von der Musik.

Merxiko.

Aus Mexiko vom 2. März wird gemeldet: Die Ver⸗ treibung der Alt⸗Spanier findet im Senate große Opposi⸗ tion; doch wird sie vermuthlich morgen durchgehen. In diiesem Augenblicke ist die Hauptstadt ruhig; vor einigen Ta⸗ geen sind indessen wieder schlimme Auftritte vorgefallen, wo⸗ ran die Anwesenheit der Pintos (eines Regiments aus dem Suͤden) Schuld hatte. Dieses konnte sich mit dem Infan⸗ terie⸗Regimente Toluca nicht vertragen; es kam zum Hand⸗ ggemenge; Einige blieben und Mehrere wurden verwundet. Nur durch die außerordentlichsten Anstrengungen gelang es den befehlshabenden Officieren, die Ruhe wieder herzustellen. Eine Zeit laug sah es sehr bedenklich aus, indem sich an 4000 Men⸗ sschen alls der Hefe des Volks zusammen gerottet hatten, und die Pintos kaut aufforderten, ihnen Beistand zu leisten und die Stadt von Neuem zu pluͤndern. Die Regierung 8 ergriff indessen die nachdruͤcklichsten Maaßregeln. Um allen Rieeibungen zwischen beiden Regimentern vorzubeugen, wur⸗ den die Tolucas nach eigem Dorfe, drei Leguas von hifer, verlegt. Drei Tage darqguf erhielten die Pintos ihren 8. Sold, und zogen, zur großen Pleuse der Einwohner, ab. Santa Ana liegt noch an den Folgen einer Wunde krank darnieder. Man hat ihn aufgefordert, hierher zu kommen;

ereer hat aber erklaͤrt, nicht eher kommen zu wollen, bis das Gesetz, wodurch er nebst seinen Anhaͤngern vogelfrei erklaärt sit, foͤrmlich zuruͤckgenommen seyn werde. Hieran ist nun seilich nicht zu zweifeln; denn wenn die Kammern Miene -aa chen sollte, sich zu weigern, so besitzt er die Macht, ihnen andere Ansichten beizubrimngen. Er wird vermuthlich Kriegs⸗

und Marine Minister, und Zavala Finanz⸗Minister werden.

Eine Conducta, mit Baarschaften auswandernder Alt⸗Spa⸗ W— beladen, ist kürzlich übersallen, und um 20,000 Dellars

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beraubt worden. . Columbien. E* 1 Carthagena, 2. Febr.

Der größte Theil der in Bo⸗ gota befindlichen Truppen 1 e 888 . * st unter dem General Mosquera

Landes aufgebr 1 3 ral Flores von der, 15,000 eass⸗ echen, Indem der Gen⸗⸗

starten P nischen Ar⸗ mee unter den Befchlen der Genetal Lan9 Hänischen voͤllig aufs Haupt geschlagen worden

10,000 Mann blieben, um seinen Rählbza decken

von Bogota abgesandten Truppen 2 der Nahe Die⸗ Popayan Hat, grade in dem Augenblicke, als die Sneee Ovando und Lopez Valdez die Waffen ergrissen hatten, um wie sie sagten, zu G des b

landes ge⸗.]

Bolivar zu kaͤmpfen. Alle nur irgend Waffenfaͤhigen —. sich unter die Fahnen dieser Armee gestellt, welche den Namen „Freiheits⸗Armee“ angenommen hat Sie hat dem General Mosquera bei Laderas, in der Naäͤhe von Popayan, ein Treffen geliefert, und ihm eine voͤllige Niederlage beige⸗ bracht, worauf eine Menge seiner Truppen zum Feinde uͤber⸗ gegangen ist. Ihm selbst gelang es, mit wenigen Getreuen zu entkommen. Bolivar auf die Nachricht von diesem Ereignisse die gegen die Peruaner bestimmten Truppen von Venezuela zuruͤckberufen und sie nach Popayan gesandt, um den Fortschritten der Insurgenten, die bereits bis Seiba vorgedrungen waren, Einhalt zu thun.

vas eEEböööe—

Berlin, 24. April. Die Franzöͤsischen Zeitungen melden den Tod der Gemahlin des beruͤhmten Humboldt. Das eben er⸗ waͤhnte Praͤdicat gest zwar beiden Bruͤdern v. Humboldt zu; da indessen aus dem Nachsatze: die Verstorbene habe ihren Ge⸗ mahl auf allen seinen Reisen begleitet, hervorzugehen scheint, daß die gedachten Zeitungen in der 2 Neinung stehen, Herr Alexander von Humboldt habe seine Gemahlin verloren, so bemerken wir: daß derselbe nie vermählt gewesen ist. Die Verstorbene war die Gemahlin des Staats⸗Ministers Frei⸗ herrn Wilhelm von Humboldt, geborne von Dacheroͤden.

3u einem prachtvollen Tafel⸗Aufsatze, welchen Se. Koö⸗ nigl. Hoheit der Prinz Wilhelm in der hiesigen Porcellan⸗ Mannufaktur bestellt hat, sind die Blumen von dem Blumen⸗

Fabrikanten Backhoff hieselbst (Jerusalemer,Straße Nr. 18)

angefertigt und sowohl in Ruͤcksicht ihrer Feinheit und Far⸗ benmischung, als auch ihrer Zusammenstellung so vorzüͤglich ausgefallen, daß sich solche ohne alles Bedenken den besseren Pariser Arbeiten dieser Art an die Seite stellen koͤnnen.

In Breslau seierte am 14ten d. M. das dortige Koͤnigl. Schutzpocken⸗Impfungs⸗Institut sein fuͤnf und zwan⸗ zigjähriges Bestehen. Es hat in dieser Zeit 25,462 Impfun⸗ gen vollzogen, und fuͤr viele Tausende Impfstoff in und außerhalb der Provinz versendet. Eben daselbst wurde am Palmsonntage von der Mosewinschen Sing⸗Akademie, zum Vortheil ihres ebengenannten Vorstandes, „Haͤndels Messias“ in dem Musik⸗Saale des hiesigen Universitäͤts⸗ Gebaͤudes vor einem zahlreichen Auditorio auf efuͤhrt. Am Mittwoch wurden in der Kirche zu St. Bernhardin, unter der Leitung des Kantors Siegert, und unter Mitwirkung des unter ihm stehenden Sing⸗Vereins, mehrere kirchliche Compositionen äͤlterer beruͤhmter Meister vorgetragen; ihnen folgte am naämlichen Tage, so wie Donnerstags und Frei⸗ tags, allabendlich um 5 Uhr im Dom die Auffuͤhrung der Lamentationen mit Zwischensätzen von der Composition des Kapellmeisters Schnabel.

Am Donnerstag um 7 Uhr wurde wie gewoͤhnlich unter Direktion des Kapellmeisters Schnabel in der Aula Leopol⸗

dina die Schoͤpfung von Haydn *

Wissenschaftliche Nachrichten. Uebersicht des endlichen Resultats der 1 des hieroglyphischen Alphabets der Herren YPoung

und Champollion.

Seit sieben Jahren spricht man mit Begeisterung von der Entdeckung des hieroglyphischen Alphabets; dennoch haben nur 21 Personen einen richtigen Begriff von dieser Eut⸗ deckung, o wie von den Resultaten, zu denen sie bisher ge⸗ führt hat. Der Engländer Dr. Poung ist unwidersprech⸗ sich der Erste gewesen, der die Existenz eines Alphabers in den hieroglyphischen Schriften bewiesen hat. Es war im Jaßte 1818, als er die alphabetische Natur der mehrsten hie⸗ rog sphischen Zeichen, welche zur Schreibung der Namen Ptolomaͤus und Kleopatra angewendet wurden, entdeckte. Er itt also der Erste gewesen, welcher das wichtige Factum, daß . ein Theil der Hieroglyphen alphabetisch gebraucht wurde Lan dem die mehrsten seiner Vorganger zweifelten), bewie⸗ sen hat. Vor ihm hatten fast Alle, die sich mit der Erkli⸗ rung der alten Aegyptischen Schrift besch een, die ganze Masse derselben fuͤr ideographisch oder syhmbolisch er⸗ klärt. Seit zehn Jahren hatte sich der Französische Gelehrte

er Champollion mit ühnlichen Untersuchungen beschäf tigt, ohne jedoch zu einem genuͤgenden Resulrat zu kommen,

was um desto weniger zu bewundern war, da stets ger. Niemals

den Weg seiner Vörgaͤnger einschlug.