1829 / 114 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Drittel Griechischer Woͤrter ins Koptische gebracht, und die spaͤtere Arabische Unterjochung ein Drittel Arabischer, so daß die Anzahl rein Aegyptischer Woͤrter in die⸗ ser Sprache aͤußerst beschraͤnkt ist. Auf der anderen Seite haben die Aegypter selbst, als sie, zum Christenthume

Alnusdruͤcke verworfen, die ihnen nur einigermaaßen heidnisch vorkamen, oder auf deren alten Glauben Bezug hatten. Sie haben dieselben durchgang s durch Griechische zu ersetzen ge⸗ sucht. Aber gerade diese Ausdruͤcke erscheinen als die aller⸗ unentbehrlichsten hei der Entzifferung der hieroglyxphischen In⸗ schriften, von welchen sich der groͤßte Theil auf religoͤse Dog⸗ men und Handlungen bezieht. Ist es uͤbrigens wohl zu glauben, daß die Aegyptische Sprache nicht, seit den Jahr⸗ tausenden, die der Einfuͤhrung des Christenthums vorhergin⸗ 2 bedeutende Veraͤnderungen erlitten haben sollte. an oͤnnte zwar voraussetzen, daß die Ueberbleibsel der alt Aegyp⸗ tischen Sprache, die sich im Koptischen vorfinden, nicht sehr von den Woͤrtern abweichen, die in der Zeit der Roͤmischen Herrschaft, oder selbst zur Zeit der Lagiden, in Aegypten ge⸗ braͤuchlich waren; ist es aber wohl wahrscheinlich, daß die Verschiedenheit jener Woͤrter, mit denen aus den Zeiten des Ramesses und Amenophis, nicht sehr bedeutend sey? Die Natur der Sprachen bleibt sich uͤberall gleich, und es ist ausgemacht, daß jede Mundart in einer Periode von 1000, 1500 oder 2000 Jahren sehr große Veraͤnderungen erleidet. Wenn nun auch das Koptische zur Erklärung der Inschrif⸗ ten aus den Zeiten Nevos und der Ptolemäaͤer dienen koͤnnte, F— es glaublich, daß man dasselbe mit einiger Aussicht auf elingen zur Uebersetzung von Inschriften anwenden kann, die 2000 oder 3000 Jahre von unserer Zeitrechnung in Stein gegraben wurden. Hic Rhodus, hic salta.

Im Ganzen koͤnnen also wohl die Entdeckungen des Herrn Young und e dazu dienen, die Namen der Aegyptischen Herrscher auf den Denkmäaͤlern zu lesen, aber sie werden nie, selbst zu einer oberflaͤchlichen Erkenntniß des Inhalts der Aegyptischen Inschriften fuͤhren, was auch diejenigen glauben und sagen moͤgen, die nicht im Stande

sind, die Streitfrage zu entscheiden. Uebrigens wimmeln die Schriften des Herrn Champollion von den gewagtesten Conjecturen, und von unbewiesenen Voraussetzungen, die mit Naͤchstem in einem besondern Werke aufgedeckt werden sollen, in dem man sich auch bemuͤhen wird, den Werth der Ent⸗ deckung des phonetischen Alphabets zu schätzen und unwider⸗ ruflich zu bestimmen. Als ein geringes Beispiel von der Art, mit welcher Champollion uͤber alle sich darbietende Schwie⸗ rigkeiten weghuͤpft, mag Folgendes dienen. Als Wilhelm v. Humboldt sich mit der Entzifferung der Aufschrift der loͤwen⸗

er schriftlich Herrn Champollion uͤber den Valor des hier folgenden Zeichens

ö

6 ,hnae,.

das im Pantheon egyptien (Planche 23) als erster Buch⸗ stabe des Namens der Goͤttin Neith, oder der Aegyptischen Minerva, steht. In diesem Werke hatte Champollion es für einen symbolischen Charakter gehalten, zwei Bogen mit ihrer krummen Seite güßen einander gebunden vorstellend. Aber in seiner Antwort erklart er es für ein Weberschiff, das den Buchstaben N vorstellt, mit dem das koptische Wort, nat oder net, das nach ihm ein Weberschiff bedeuten soll, an⸗ sangr. Das ist aber eine 2— übt Fikohi, und da dieses Wort nicht mit en

schiff heißt Fikohi, un s Nat aber bedeutet im und we⸗

anfängt, so kann das Zeichen diesen aus diesem Grunde, nicht vorstellen. . Koptischen einen Weberbaum und eine Weberei,⸗

der jens noch diese sehen dem oben stehenden Zeichen im ge⸗

üch 8 g. April. eert, von Herrn Lafitt 4 Herr Drovettt, nes warden. nach Frankreich zuruͤck; an dessen Gestern schloß ZpCtige Rente 79 Frankfurt a. M., 21. April. 1 Loose zu 100 Fl. 163. Brief.

bekehrt, die Bibel uͤbersetzten, fuͤr diese Uebersetzung alle die

koͤpfigen Aegyptischen Bildsaͤulen in Berlin beschaͤftigte, befrug

ringsten aͤhnlich, das man aber wohl fuͤr ein Weberschiffchen halten kann. Paris, den 5. April 1829. Klaproth. *

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonnabend, 25. April. Im Opernhause: Großes Vo⸗ kal, und Instrumental⸗Concert, worin der Ritter N. Paganini mehrere Toncertstuͤcke vortragen wird. I. Theil. 1) Huvertuͤre, von Neukomm. 2) Recitativ und Duett, aus der Oper: Armide von Gluck, gesungen von der Koͤnigl. Saͤngerin Mad. Milder, und dem Koͤnigl. Sänger Herrn Stuͤmer. 3) Großes Violin⸗Concert in 3 Säatzen: Allegro maes- 10so, von Kreutzer Cantabile und Duett, componirt vom Ritter Paganini Rondo scherzoso, von Kreutzer, vorgetra⸗ gen vom Ritter Paganini. II. Theil. 4) Symphonie, von Mozart. (Erster Satz.) 5) Variationen fuͤr Fortepiano, mit Begleitung des Orchesters, componirt und vorgetragen von Hauck. 6) Sonate nach der Preghiera in der Oper: Mo⸗ ses, von Rossini, mit variirtem Thema, fuͤr die Violine com⸗ ponirt und auf der G⸗Saite vorgetragen, vom Ritter Pa⸗ 2) Finale aus obiger Symphonie. 8) Adagio und

olero, fuͤr die Oboe, vorgetragen vom Koͤnigl. Kammer⸗ Musikus Herrn H. Griebel. 9) Variationen auf den Con⸗ tretanz der Hexen, aus der: la Noce di Benevento, von Vigano, componirt und vorgetragen vom Ritter Paganini.

Preise der Pläͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in einer Parguet⸗ Loge 1 Rthir. Ein Platz in einer Loge des zweiten Ran⸗ ges 1 Rthlr. Ein Platz in einer Loge des dritten Ranges 20 Sgr. Ein Platz im Parquet 1 Rthlr. 10 Sgr. n Platz im Orchester 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz im Par⸗ terre 20 Sgr. Ein Platz auf dem Amphitheater 15 Sgr.

Der Anfang dieser Vorstellung n Wum 7 Uhr. Die Kasse wird um 6 Uhr geöͤffnet. .

Die freien Entreen und Abonnements sind ohne Aus⸗ nahme nicht guͤltig.

Im Schauspielhause; Familienleben Heinrich IV., histo⸗ risches Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen. Hier⸗ auf: Die Schachmaschine, Lustspiel in 4 Mrzeltungen, nach dem Englischen. 1

Kanigsstaädtsches Theater. „Sonnabend, 25. April. Der Hosmeister in tausend

Aengsten. Hierauf: Das lebendige Weinfaß.

8*

Seeeacä— . i „₰ 4 8* Den 24 April. 1829. 82 3 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. Preuss. Cour.)

Fria Geld. ries Geld. Si.-Schuld -Sch.] 4 94 ½ 94 1 Kur- u. Neum. do.] 4 104 104 ½ Pr. Engl. Anl. 181 5 103 ⅞˖ [103¾ Schlesische do. 106 ¾ Pr. Engl. Anl, 22 5 [103 [— Pomm. Dom-. 107 Kurm. Ob m. 1. C 4 —- IMaArk. do. 107 rlin. wad-0Ob.; —-— [Rackz. C. d. Kmk. dito dito 4 100½ 99 % 11 do. do0. d. Nmk. Königsbg. do. 4 93 [Zins-Sch. dKmbk -— Elbinger do. 5 100† diio . Nmkb. —— 641 Danz. do. in Th Z. 36 35 ¾ Weztpr. Pfdb. A. 4 961 diio dito B. 4 95 94 [Holl. vollw. Duc 18 ½ Grofahz. Pos. do. 4 99 ¾ [Friedrichsd'or. 13 12½ Oasppr. Pfandbrf. 4 96 Disconto 82. Pomm. Plandbe. 4 [104 ¼ 1 1032 Auswärtige Börsen. ds 8n0 e 22. 8 . terr. lent. Metalliques ank-Acten 1114. Russ. Enel. Anl. 93½ en 1

8

ch . Der Commissions⸗Bericht uͤber das Budget, Abtheilung der Ausgaben, wird, wie man ver⸗

bisher Französischer General⸗Consul in Aeg Srelle weird der bisherige Consul zu⸗ r. 60 Cent; 5 p Ctige 108

.538 Metalliq. 98 19.

, kommt, seiner Gesundheits⸗Umstaͤnde wegen⸗ interimistisch nach Alexandrien gehen.

Fr. 50 Cent. Bank⸗Actien 1327. Partial⸗Oblig. 125 ¼. 8& 8.

Redacteur John, Mitredacteur C ottel⸗