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3 inen Ver zu machen, die Dardanellen zu passi⸗ — 8enae fuͤgt 9 dieser Versuch solle mit einer Be⸗ wegung der Russischen Eskadre aus dem Schwarzen Meere in Verbindung gebracht, und so Konstantinopel durch eine bedeutende Schiffsmacht angegriffen werden. Man erinnert sich, daß in fruͤherer Zeit die Durchfahrt durch die Darda⸗ nellen von den Englaͤndern erzwungen wurde, und daß der Englische Admiral Duckworth nur aus Besorgniß, nicht wie⸗ der nach dem Mittelaͤndischen Meere zuruͤckkehren zuͦ koͤnnen, sich von der weitern Verfolgung seiner Vortheile abhalten lich. Diese Besorgniß wuͤrde bei den Russischen Befehls⸗ habern, die mit der Pforte im offenen Kriegs⸗Zustande sich befinden, und auf die Unterstuͤtzung der ganzen Russischen Flotte im Schwarzen Meere zaͤhlen koͤnnen, nicht leicht ein⸗ 77 Der Nuͤrnberger Correspondent giebt folgendes Privat⸗Schreiben von der Servischen Graͤnze, 5 April: Mehrere Corrrespondenten auswaͤrtiger Biaͤtter unter⸗ halten ihre Leser, in Ermanglung sicherer Nachrichten, mit ogenannten Ausruͤstungen in Servien, wodurch nach ihrer nsicht das Servische Volk beschäftigt werden soll. Es giebt nichts Lächerlicheres als solche Angaben. Kein Servier ist vom Sultan zu den Waffen gerufen worden, da bekanntlich die Bewohner Serviens capitulationsmäaͤßig dazu nicht ver⸗ pflichter sind. Nur hat sich die Pforte aus den natuͤrlichsten Gründen, die es ihr unter den jetzigen Umstaͤnden wohl zur Pflicht machten, veranlaßt geschen, die Tuͤrkischen Garniso⸗ nen in den festen Plätzen Serviens zu verstaͤrken. — Fuͤrst Milosch verwaltet die ihm von der Pforte verliehene Ober⸗ Herrschaft in Servien mit Strenge, und die Ueberzeugung ist allgemein, daß Servien durch thaͤtigen Antheil an den jetzigen Ereignissen nur in unsaͤgliches Elend gestuͤrzt wuͤrde.“ — Die Griechische Biene vom 10. Februar enthäͤlt ein vom 23. Januar datirtes Decret des Praͤsidenten Griechen⸗ jands wegen Errichtung einer Central⸗Kriegsschule. Die einzelnen Artikel desselben lauten folgendermaßen: Art. 1. Der von dem Capitain Pauzié unterm 28. December v. J. Legereichee, und von dem General⸗Direktor des regulairen Corps, sten Heydeck, so wie von dem Befehlshaber des Artillerie⸗Corps, Obersten Pieri, eingeschene Entwurf zur Organisirung einer Central⸗Kriegsschule wird vorlaͤufi ge⸗ nehmigt. Art. 2. Die beiden, unter dem Namen einer Euel⸗ piden und einer Artillerte⸗Schule errichteten Anstalten hoͤren von te an auf zu bestehen. Art. 3. Es wird eine Cen⸗ tral⸗Kriegsschule gebildet. Art. 4. Der Direktor derselben darf vor der Hand die, in dem unter Artikel 1 erwaäͤ nten Organisatio wuͤrfe enthaltenen Bestimmungen als zur Ausfuͤhrung nnet betrachten. — Wir ernennen den Ca⸗ pitain Pauzié zum Direktor der Central⸗Kriegsschule und verleihen ihm den Grad eines Oberst⸗Lieutenants der Artillerie denten, wodurch folgende Beamte bei der neu gestifteten ernral Kreeschub —— vef vnfchen⸗ —— pulo, als deefesson s Profesfor der Felchnen Kschaeen⸗ n 8 se Alexander Kolbe, als Administrator; Gene — Melo, als erster, und Burghard von Vissell, als zweiter In⸗ spektor; Spiridion Kalisguro, als erster, und Paul Seuffo ais zweiter Adjutant; Friedrich Zuccarini als Gesundheits⸗ Beamter und Georg Preveto als Oeconomie⸗Inspektor Die Allgemeine Zeitung Griechenlands giebt eiine Liste der im Departement der westlichen Cycladen bei n verschiedenen Verwaltungs⸗Zweigen angestellten Beamten; 8 sind deren 56, sie sind aus folgenden Provinzen und In⸗ sein gebuͤrtig: 3 von Ipsara, 6 von Chios, 1 aus Konstan⸗ tinopel, 1 von Lemnos, 2 aus Eyndonia, 3 aus Athen, 2 von Korfu, 10 von Hydra, 1 von pphnos, 6 von Spezzia, 1 von Cephalonia, 1 aus Agrapha, 1 aus Missolunghi, 3 aus Smyrna, 1 aus Olympia, 1 aus Arta, J von Poros, 4 aus Thermia, 1 aus Livadia, 1 aus Patras, 1 aus Jan⸗ nina, 3 aus Tripolizza. Der Courrier de Smyrne meldet aus Syra vom 4. März: „Man versichert, daß der Russische Admiral auf die Aegyptische Corvette und Brigg, welche von seinen Schiffen dei Kandia —ö und nach Poros gebracht worden sind, nur vorläͤufigen Beschlag belese hat; 88 Hepden war, wie es scheint, nicht davon benachrichtigt, da
die Blokade der Insel aufgehoben werden sollte, waͤhren Mehemet⸗Ali durch eine Englische Brigg officiell * — terrichtet worden war; Andere behaupten, daß die Weigerung der Pforte, einen Russischen Agenten bei den Unterhandlun⸗ gen zuzulassen, von Rußland als eine Veranlassung aufge⸗ nommen worden sey, in alle Rechte einer kriegfuͤhrenden Macht zu treten, und diese Ansicht ist die wahrscheinlichste. Wie dem auch sey, das Factum der Wegnahme Aegyptischer Schiffe, welche im Vertrauen auf die Aufhebung der Blo⸗ kade nach Kandien segelten, ist wahr. — Uebrigens ist fuͤr den Handel keine Blokade der Insel — da der An⸗ fuͤhrer des Russischen Geschwaders keine Bekanntmachung in dieser Beziehung erlassen hat. Bei jeder Gelegenheit hat dieser Admiral sich geneigt bewiesen, die Folgen der Maaß⸗ regeln, welche zu ergreifen er genöchigt war, zu mildern; er würde also gewiß nicht ermangelt haben, die noͤthige Anzeige davon zu machen.“
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Berlin, 25. April. Der hier zusammengetretene (vor⸗ gestern von uns erwaͤhnte) Unterstuͤtzungs⸗Verein hat Rach⸗ stehendes erlassen:
Der diesjaͤhrige Eisgang von den Stroöͤmen in West⸗ und Ostpreußen ist leider von so verheerenden Folgen beglei⸗ tet gewesen, wie sie vielleicht seit Jahrhunderten nicht statt gefunden haben, und deren Umfang noch gar nicht zu be⸗ rechnen ist.
Allein von Thorn bis Marienwerder hat die Weichsel an mehr als dreißig Stellen die Deiche durchbrochen, und unterhalb Marienwerder bis Danzig und Elbing zu, haben gleichfalls mehrere Durchbruͤche an der Weichsel sowohl, als der Nogath stattgefunden. Saͤmmtliche an der Weichsel und dem linken Nogath⸗Ufer belegene Westpreußische Niederungen, die zu den fruchtbarsten Gegenden des Landes gehoͤren, stehen unter Wasser, das fast uͤberall die Daͤcher der Gebaͤude erreicht hat, und nur 88r langsam fäͤllt. Viele der unglücklichen Bewohner jener Gegenden — ihre Zahl kennt man noch nicht — haben in den Wellen ihr Leben eingebuͤßt, und ein gro⸗ ßer Theil der Geretteten wird leider wahrscheinlich noch das Opfer der Angst, Kaͤlte, Naͤsse und des Hungers werden, wel⸗ che er hat erdulden muͤssen, bis Huͤlfe ihm zukommen konnte. In einem Strich von mehr als 30 der bevölkertsten Quadrat⸗ Meilen sind die Wintersaaten zerstoͤrt, der groͤßte Theil des sehr bedeutenden Viehstandes verloren, eine große Menge der Gebäude, mehrere Hunderte an der Zahl, von den Fluten fortgerissen, die Haͤlfte aller uͤbrigen dem Einsturz bracht, und saäͤmmtliche Vorraͤthe an Sant, Brod und Le⸗ bensmitteln verdorben. Ueberdies ist nur zu sehr zu besor⸗ gen, daß ein großer Theil dieser fruchtbaren Ländereien durch Versandung fuͤr immer ertraglos gemacht seyn wird.
Nicht minder traurig sind die Nachrichten, die so eben von den Verheerungen eingehen, welche der Memelstrom bei dem diesjaͤhrigen Eisgange in den Litthauischen Niederungen Ostpreußens angerichtet hat; doch laͤßt sich daruͤber noch nichts Näͤheres angeben, als was die hiesigen öͤffentlichen Blaͤtter enthalten. Auch der Pregelstrom hat gleichfalls
roßen Schaden verbreitet. 2 6 8Tn benachbarten Gegenden haben zwar uͤberall nach
ihren Kraͤften die augenblickliche Noth und den Hungertod — abzuwenden gesucht, doch ist das Ungluͤck und Elend zu groß, als daß ihre Huͤlfe ausreichen koͤnnte, und welcher Menschenfreund in den entfernteren Gegenden wird —— auch gern seine Gabe dazu beitragen, um dasselbe zu mildern? — 8
in dem vollen Vertrauen auf die Mil * .52 haben die Unterzeichneten sich e Milderung des Nothstandes der verungluͤckten G „ u West / und Ostpreußen, sowohl hier, egen Theilen des Landes wirksam
ihrer m zur 8gs n2- Fv nenagin — 8— dabei guͤtigst zu — zu sammeln, und ihnen 2 milde Beitreͤge
als Füe die nachbenannten Mitglieder des Vereins,
die Haupt⸗Banco⸗, die Haupt⸗Seehandlung s die General⸗Lotterie, und
die hiesige Kaͤmmeret⸗Kasse⸗
Inland. S.
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