8 a „ 68„.“ 1I1““
rein otirten Clerus be Journale aus den Departements Scheltworte gegen die Mi⸗ nister und Danksagungen gegen die linke Seite der Kammer. In Rouen wie in Lyon, in Bordeaux wie in Havre, in Nantes wie in Straßburg hegt die wahrhaft nationale Par⸗ thei nur eine Gesinnung. Die linke Seite des Volkes ist nicht weniger einmuͤthig als die linke Seite der Kammer. Weit entfernt, diese wegen ihres Widerstandes gegen die Mi⸗ nister zu tadeln, wundert man sich in den Departements, daß sie mit den Ministern in gutem Einverstaͤndniß zu blei⸗ ben scheint; man fragt sich, ob die Kammer ihren Auftrag erfuͤllt zu haben meint, weil Herr von Villeèle’ nicht mehr Minister ist, ob sie keine Verbesserungen und neue Einrich⸗ tungen mehr noͤthig findet, weil Saint⸗Acheul geschlossen ist? Diese Fragen lassen sich noch nicht beantworten, jedoch befuͤrchten wir, daß die Nation kaum noch viel von der diesjaͤhrigen Sitzung erwarten darf. Man sagt, die Kammer sey ermuͤdet und nur das Budget werde ibr wieder einizes Leben verleihen. Auf das Budget also muß die nationale Parthei ihre ganze Kraft verwenden. Das Finanz⸗Gesetz kam bisher immer erst spät zur Bera⸗ thung, dieses Jahr kann es allein der Sitzung erth ge⸗ ben und Frankreich fuͤr seine getaͤuschten Hoffnungen troͤsten. Vermittelst des Budgets hat die Kammer eigentlich den anzen Staat in Haͤnden. Central⸗ und Lokal⸗Verwaltung, Ffrentlicher Unterricht, Geistlichkeit, Heer, kurz Alles ist in dem Budget enthalten; Alles wird bei den Berathungen uͤber das Budget von der Kammer gepruͤft, und in ihrer Macht steht es, zu verwerfen oder zu genehmigen, und also auch zu amendiren, was auch Herr von Martignac sagen moͤge. Frankreich bezahlt gern Alles, was zu seinem Gluͤcke und seiner Ruhe erforderlich ist, aber auch nichts weiter; man vermindere die Ausgaben, oder beweise, daß dies nicht ohne Nachtheil geschehen koͤnne; wir sagen, man beweise es, denn bisher ist es dem Grafen Roy leichter gewesen, zu behaup⸗ ten, als zu beweisen. „„Es ist doch eine gute Kammer!““ soll er beim Hinausgehen aus dem Palgastte Vourbon an dem Tage, wo das Tabacks⸗Monopol verlaͤngert wurde, ge⸗ sagt haben. Seitdem hat die Kammer gegen dieses Lob
protestirt, und es ist nun ihre Sache, ob sie dasselbe auf s Nenue verdienen will.“ 8 eesb⸗ ab⸗
schienen. — ae Großbritanien und Irland. wvondon, 18. April. Dem Morning⸗Herald zufolge
1
wieder beginnen, einen Antrag zur Veraͤnderung der beste⸗ henden Korn⸗Gesetze und zur Festsetzung eines bestimmten Einfuhr⸗Zolles an die Stelle der unaufhoͤrlichen Veränderun⸗ gen, denen gegenwärtig diese Zoll⸗Abgabe unterworfen ist, je naachdem die Getreide⸗Preise steigen oder sinken, zu ma⸗ cchen — ein System, das fuͤr Spekulanten mit sehr großen Unannehmlichkeiten verbunden ist. b Nach dem Verzeichniß der im Unterhause gemachten An⸗ traͤge und noch zu erledigenden Geschaͤfte ist es wahrschein⸗ liich, daß die Parlaments⸗Sitzungen gegen Ende Mai oder in der ersten Woche des Juni⸗Monats geschlossen werden. Aus Carthagena (Columbien) meldet man unterm B. Febr., daß den Abend zuvor die Französische Kriegs⸗Brigg gä. Alcibiades“ dort angekommen war. An Bord derselben befand sich Herr G. Brisson und der Herzog von Monte⸗ bello; Ersterer hat vom Franzoͤsischen Cabinet besondere Auf⸗ träge an die Columbische Regierung. Beide Herren begeben sich nach Bogota. Bolivar befand sich in Teja, auf der Straße nach Popayan, wo sich die Rebellen versammelt ha⸗ ben. General Santander sollte nach Venezuela gebracht wer⸗ dden, um sich von dort nach Europa einzuschiffen.
8* Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. April. In der Nacht vom 18ten auf den 19ten. v. M. hat man im Kirchspiele Malung (Provinz Dalarne) ein sehr heftiges, von einem starken Sausen in der Luft begleitetes Erdbeben verspuͤrt. Unserm Gesandten am Londoner Hofe, Grafen Bjoͤrn⸗ stserna, ist auf sein Ansuchen Entlassung von seinem Amte als Inspecteur der gesammten Artillerie bewilligt, und der 8 chröͤderstjerna an seine Stelle ernannt worden. - Gestern berathschlagten die Stände wieder über den ver⸗ langten Vorschuß von 100,000 Rthlr. Bco. fuͤr die Vollen⸗
* einer langen und lebhaften Discussion beschlossen, dieser Vor⸗ sschuß solle vom Reichsgeld⸗Comptoir unter der Bedingung
84 5
84
8 E .
Auch enthalten alle Briefe und ausgez gezahlt we
Heute sind des Osterfestes wegen keine Zeitungen er⸗
2 beabsichtigt Herr Hume, sobald die Sitzungen im Unterhause
dung des Goͤtha⸗Kanals. Auf dem Ritterhause wurde nach⸗
v, .
8 ; 8 die Kanal⸗Direktion Sr. Maj. dem Koͤnige und den Ständen fuͤr die gewissenhafte Verwendung jener Summe, und die Kanal⸗Compagnie fuͤr die Ruͤckzah⸗ lung derselben verantwortlich seyn solle. Auch im Geistlichen⸗ und Buͤrgerstande wurde der verlangte Vorschuß bewilligt. Im Bauernstande ist jedoch uͤber diese Angelegenheit noch nicht berathschlagt worden. ¹
Der Bank⸗Ausschuß hat dem Vorschlage wegen Prä⸗ gung einer Schaumuͤnze auf die Geburt der Herzöͤge von Schonen, Upland und Ostgothland beigestimmt.
Es ist hier eine Broschuͤre unter dem Titel: „Betrach⸗ tungen uͤber meine ersten Kriegsthaten, von Gustav Adolph Gustavson (vormaligem Koͤnige von Schweden)“ erschienen.
Der Sund ist jetzt ganz vom Eise befreit.
Deutschland. 3 Hanover, 24. April. Der gestrige Namens⸗Tag Sr. Koͤniglichen Majestaͤt ist uͤberall im Lande mit den freu⸗ digsten Gefuͤhlen treuer Unterthanen⸗vLiebe begruͤßt, an welche sich der Dank gegen die Vorsehung fuͤr die Erhaltung des verehrten Landesvaters und der Ausdruck der innigst allen Hanoveranern 8
kes 8
Wuͤnsche reihete, die Feier des, theuren Tages noch eine lange Reihe von Jahren begeh zu koͤnnen. En Frankfurt a. M., 23. April. Mit dem Dampfschiff „die Stadt Frankfurt“ war waͤhrend des letzten Winters eine Radical⸗Reparatur vorgenommen worden, und nament⸗ lich hatte man die Kessel nach Luͤttich in die Coquerell sche Fabrik geschickt, um sie dem Zwecke besser anzueignen. Seit mehreren Wochen waren demnaͤchst taäͤglich Probesahrten mit dem reparirten Dampfschiffe zu Mainz angestellt worden, welche aber alle ein betruͤbendes Resultat gaben. Indessen fanden doch die Unternehmer bei der letzten, vorgestern statt⸗ gehabten Probefahrt, daß man es versuchen koͤnne, das Dampfboot wieder in regelmaͤßige Communication mit Frankfurt zu setzen, und dasselbe langte daher gestern ganz unerwartet von Mainz hier an; es hatte aber zu dieser Fahrt 6 ½ Stunden) gebraucht, mithin seine Maschinerie als vöͤllig unzureichend bewaährt. Das Schiff geht dermalen langsamer als vor der Reparatur! — Der Hauptfehler — dessen Hebung man noch nicht erreichen konnte — liegt darin, daß die Dampferzeugung abnimmt. Das Schiff fahrt mit 50 Pfund Dampf ab; bald verliert sich davon , und so fort weiter abwaͤrts, bis zuletzt nur 30 Pfund übrig bleiben, welche den constanten Lauf bilden. — Unter diesen Umstän⸗ den ist kaum zu erwarten, daß die Tageskosten durch die Zahl der Passagiere aufgebracht werden.
Italien. 8
Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Pri⸗ vat⸗Schreiben aus Rom, vom 11. April, enthält naͤchst der— (von uns bereits gestern mitgetheilten) Nachricht von dem Einstuͤrzen der uͤber den Aniene fuͤhrenden Bruͤcke in Tivoli, noch Folgendes: „Gestern besuchte der heilige Vater Se. Maj. den Köͤnig von Bajern in der Demselben zugehoͤrigen Villa auf dem Monte Pincio. Die Straßen, durch 2 Se. Hei⸗ ligkeit kommen mußte, waren mit Menschen angefuͤllt, und die Luft ertönte von einem unausgesetzten „Sanio Padre la benedizione!? Der heilige Vater fuhr bis zu dem großen Thore, und ward von da bis zur Treppe, wo ihm Seine veae sns “ einer Saͤnfte getragen. — Es
eißt, obwohl noch unverbuͤrgt, daß 8 wiederum statt haben werde.“ e Kreuz Beleuchtung . 4
1 Türkei und Griechenland. us einom, im neuesten Blatte der All inen Zei⸗
tung befindlichen Schreiben aus Konstantineper — 26. 2 .* Folgendes mit:
„Die, bei Abgang der letzten S vexbreiteten via hezigden —— 68 —— 1 durch die Russische Flotte am Schwarzen — p 1.. stelligten Landungen, sind zeither durch directe, chen iich eueommene Anzeigen bestaͤtigt worden, aus wel⸗ e 2 lebt, daß nicht nur Mesambria und Siseboll, be, — andere, weiter süͤdlich gelegene Ortschaften ver⸗ — ee errichteten Batterieen zerstoͤrt, und alle 89eene —, Vertheidigungsmittel und Fahrzeuge ver⸗ Iühe de rden sind. Wie diese Unternehmungen bei der⸗ heäsetge s8 Hauptquartiers von Aidos versucht und ohne — ren Widerstand von Seiten der Tuͤrken ausgeführt werden konnten, ware schwer zu begreifen, wenn die bekannte —— . 1
unverbuͤrgte veren, an der
*) Man f 2 be. Stunhen. fährt den Weg (8 Stunden) hu Lande ia drei