1829 / 126 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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„Heiliger Vater! 1 Die Unterzeichneten haben im Namen des gesammten Volkes der Insel Syra die Ehre, ihre Wuͤnsche und Bit⸗ ten ehrfurchtsvoll zu den Fuͤßen Eurer Heiligkeit niederzu⸗ legen, damit Dieselbe geruhen moͤge, zu ihren Gun⸗ sten Fuͤrsprache bei den verbuͤndeten Maͤchten einzulegen. Die Griechen haben sich gegen ihren Souverain em⸗ poͤrt. Drei christliche Maͤchte haben beschlossen, einen Theil Griechenlands unabhaͤngig zu machen, und wir erfah⸗ ren mit dem 22155 auern, daß unsere Insel dazu gehoͤrt. Heiliger Vater! Wir sind unserm Souverain, der Vorschrift unserer heiligen eeer folgend, stets getreu ge⸗ blieben. Es hat uns kein Opfer gekostet, diese Pflicht zu erfuͤllen, und wenn es wahr ist, daß die Treue kein Ver⸗ brechen ist, warum sollen wir mit Gewalt unter die Rebellen ezählt und deren Gesetzen unterworfen werden? In diesem Fale (und Gott möͤge ein solches Ungluͤck von uns abwen⸗ den) werden wir gezwungen seyn, entweder unser Vaterland zu verlassen, oder unsern Ritus zu aͤndern, um mit einem so unduldsamen Volke zusammen leben zu 2 12 schmeicheln uns aber mit der Hoffnung, daß die r schen Maͤchte, wenn sie Beweggruͤnde gehabt haben, d 8 egr sche Revolution zu unterstuͤtzen, darum eein armes Volk nicht werden zwingen wollen, gegen seinen Willen untreu zu seyn. n der suͤßen Hoffnung, daß durch die Fuͤrsprache Eurer Zaneenn die verbuͤndeten Maͤchte uns gestatten werden, un⸗ ter den Gesetzen unsers legitimen Souverains nnhig zu le⸗ ben, haben wir die Ehre, die Fuͤße Eurer Heiligkeit ehr⸗ furchtsvoll zu kuͤssen. Spyra, den 1sten Januar 1829. Folgen die Unterschriften des Erzbischofs, im lamen der gesammten Geistlichkeit, und die der Primaten, im Namen des Volks.“ „Die katholischen Einwohner, welche vor der Revolu⸗ tion die ganze Bevoͤlkerung der Insel ausmachten, sind seit mehreren Jahren die Opfer des Hasses und der Rache der Griechen gewesen. Die Grundung einer geregelteren Regie⸗ rung hat ihr Loos nur wenig gemildert, und sie werden je⸗ den Augenblick durch Ungerechtigkeit und Willkuͤhr bedruͤce Wenden sie sich an die Gerichtshoͤfe, so sinden sie dort nur und Ermuthigung für ihre Unter⸗ G werden ihre Besitzthuͤmer verletzt, Verträͤge gebrochen, und ihre Interessen unaufhörlich beeintraͤchtigt, ss daß Jemand daran däͤchte, zu Gunsten einer Klasse ein⸗ Uischsetten, weiche von rechtswegen und nur darum proseri⸗ Griechischen 8. wegl sie einer andern Kirche als der sich das neue Grhcgenlaaen ee Bezichung wenigstens hat der Heloten ist wieder erschian alten genähert, und die * senen. Sogar das Eigenthum

olisch 1 den sathelischen wird nicht respectirt, und es waͤre

noch eine Vergunsti gung der Lepeichaber, wenn sie irgend 2

daß alles Eigent es ist anerkannt, 2 „Diese Bebzumin 8 de der Hellenen gekommen ist.“

der katholischen Gemeigbe 2, einen Briefwechsel zwischen

der Regierung herbeigefuͤhrt. wuehegenwärtigen Oberhaupte Um desselben di 8 nur 2 bleibt wahr, daß die heiligsten Rechte n, aber es 8 Pben⸗ und daß die Reclamirenden ang —— einer Genugthuung begnch 8 t dem 8 8 ee ar keinen Vertheidiger 1n8n⸗ Füacn vorwerfen 8 der Katholtten von Spra geschieht, Aller, was hinsicht⸗ r sie unmöglich ist, mit Denen zu s. beist ihnen, daß es e betrachten und in ihrer Kirche welche sie als n Haß und Versolun erbiecginen fortdauern⸗ . daran erinnert, baß Ir Iaelhaft⸗ wenn lebt haben, diese Insel sel⸗ nkommener Eintracht ge „Der * räͤsident hat vmdenklichen Zeiten ge5,

der Russischen Regierun egina ten, da

Rußland fuͤr das

ren werde. Was England t ein S Drittheil es dem Beispiele seiner Verbündeten fel man nicht, ob r., An scheinf .S 80 zarzacht ucd de. Peasiene Zeister der einn erüner ut dieselbe Lnge

annt, wer an seiner Stelle das Commando X.,

fuͤhrenden Armee in Livadien erhalten werde. Die von

der Franzoͤsischen Cavallerie abgetretenen Pferde sollen zur Vescrarzsisch drei Schwadronen in den drei Festun 8. Modon, Patras und Argos, verwendet werden Pe⸗ erstere dieser Plätze enthaͤlt bedeutende the. Die Franzosen sagen, Reiter die Pferde, sondern umgekehrt die Pferde die Reiter bilden. Als die von der Griechischen Regierung zur Caval⸗ lerie bestimmten 100 Mann in Modon beim General Mai⸗ son ankamen, konnte dieser nicht umhin, seine Unzufrieden⸗ heit uͤber den gaͤnzlichen Mangel an Kriegszucht und Ord⸗ nung bei ihnen auszudruͤcken; ihre Uniform bestand aus al⸗ len moͤglichen Zusammenstellungen Europaͤischer und Griechi⸗ scher Kleidung. Mit Bedauern denke ich daran, sagte er, daß alle diese Pferde und dieses schoͤne Sattelzeug in kurzer Zeit in den Haͤnden der Griechen zunichte gemacht, und wie so viele andere Opfer, welche Frankreich fuͤr dieses un⸗ gluͤckliche Land dargebracht hat, nutzlos werden sollen. Sich dann zu den Soldaten wendend, fuͤgte er hinzu: Es ist wahr, daß nicht Ihr, sondern nur der, welcher Euch regiert, die Schuld dapon trägt. Und was der General voraus⸗ gesehen, beginnt schon, sich zu verwirklichen. Die von der Franzoͤsischen Armee an Griechenland abgetretenen Maul⸗ thiere sind in Napoli di Romania, wo Niemand sie verpflegt; man laͤßt sie fast und sie sind beinahe unfaͤhig, irgend einen Dienst zu leisten.“

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Brasilien. g brs⸗

Nio Janeiro, 24. Februar. Das Diario Flumt⸗ nense vom heutigen Tage enthaͤlt in 8 Columnen ein Kai⸗ serliches Decret mit Instruectionen fuͤr die verschiedenen Ab⸗ 21382 des National⸗Schatzes und des Finanz⸗Ministe⸗ riums. ·

Die gesetzgebende General⸗Versammlung von Brasilien ist zu einer außerordentlichen auf den ersten April anberaum⸗

ten Sitzung zusam 1b vFrere pen. Sitzung zusammenberufen worden 2Se n

Inl and.

Berlin, 6. Mat. Dem Vernehmen nach werden Ihre Kaiserliche Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin von Ruß⸗ land Ihre Reise von St. Petersburg nach Warschau am Iten dieses Monate antreten. Es bestätigt sich, daß der feierliche Einzug Ihrer Majestaͤten in die Hauptstadt Polens am 15ten d. M., die Kroͤnung aber am Lästen stattfinden wird. Wir hoͤren, daß des Kaisers Majestät demnaͤchst in Schlesien, unfern der Polnischen Graͤnze, Seine Majestät, unsern Allergnaͤdigsten Koͤnig, mit Ihrem Besuche 2 und einen oder zwei Tage daselbst verweilen werden.

Muͤnster. Die bedeutende Anzahl von Taubstummen in der Provinz Westphalen (ungefaͤhr 500 jeden Geschlechts und Alters), namentlich von dartinter befindlichen Kindern, machte die Errichtung einer eigenen Vildungs⸗Anstalt fuͤr dieselben um so wuͤnschenswerther, je seltener üͤberhaupt noch derglei⸗ chen Anstalten vorgefunden werden, und da namentlich in den westlichen Provinzen des Preußischen Staats, außer dem Privat⸗Institute des rofessors Heinecken KA keine vorhanden war. Auf den von den hohen Ministerien unterstüͤtzten Antrag des Ober⸗Präͤsidenten von Westphalen geruheten des Köͤnigs Majestät mittels Cabinets⸗Ordre vom 14ten November 1820 die Errichtung einer Anstalt fuͤr Westphalen zu bepehmihen, und zu diesem Zweck einen bedeutenden Theil der Klostergebaͤnde zu Ken⸗ trop bei Hamm nebst einigen Laͤndereien, als Geschenk, und außerdem die Kosten der ersten Einrichtung zu uͤberwei⸗ sen. Zugleich bewilligten Se. Maj, als fixirte jährliche Zu⸗ schuͤsse, theils aus Staatskassen, theils aus einem anderen (bem Buͤrenschen) Fonds zusammen 1000 Rthlr. jährlich, auch schenkten Allerhoͤchstdieselben spaͤterhin der Anstalt noch ein Lapnea von 2000 Fl. mit einem jährlichen Zinsertrag von 58 Rchlr. 10 Sgr., so daß die jaͤhrliche Einnahme der Anstalt sich auf 1058 Rthlr. 10 Sgr. belief; eine Summe, die hinreichend schien, um die Anstalt, wenn auch vorerst nur im Kleinen, zu begruͤnden; und da sich zugleich in der des damaligen zweiten Lehrers an dem Koͤnigl. Taub⸗

ummen⸗Institut zu Berlin, Dr. Weidner, ein geeigneter Mann zur Uebernahme der Lehrerstelle an der zu errichten⸗ den Anstalt gefunden hatte, so konnte dieselbe schon im Januar 1821 mit 6 taubstummen Kindern, 4 Knaben und 2 Mladchen, die unentgeltlich aufgenommen wurden, eroͤffnet werden. Es ergab sich indeß bald, daß das einsame, uͤberdem auch baufaͤllige Kloster Kentrop, fuͤr die junge Anstalt nicht der geeignetste Ort war, indem die Entwickelung der geistigen

Futter⸗Vorrä⸗

diesmal wuͤrden nicht die