Vorgestern hat das Ministerium der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten einen Cabinets⸗Courier von hier nach Madrid ab⸗ gefertigt. Das Journal du Commerce giebt zu verstehen, daß solches wohl in der Absicht geschehen seyn koͤnne, sich des Vicomte von Saint⸗Priest fuͤr den Fall zu vergewissern, daß der Herzog von Laval⸗Montmorency den ihm uͤbertra⸗ genen Posten ausschlagen sollte. ₰ Die letzten Briefe der in Aegypten und Nubien reisen⸗ den Franzoͤsischen Gelehrten und Kuͤnstler sind aus Isambul vom 12. Januar datirt. Seit dem 3ten d. M. arbeiteten diese in dem Tempel jener Stadt, einem der groͤßten und ge⸗ schichtlich merkwuͤrdigsten Monumente der ganzen Umgegend. Der Moniteur verspricht einen Auszug aus dem betreffen⸗ den Schreiben und bemerkt vorlaͤufig, daß die von dem jün⸗ geren Herrn Champollion gegebenen Aufschluͤsse von der hoͤch⸗ sten Wichtigkeit seyen. 1“
Es 185 dag de: Oberst e gleichzeitig mit dem 2* is Maison hier eintreffen werde. „
I vor blere Monaten nach Gibraltar geschickten drei Aerzte haben diese Stadt am 19ten v. M. wieder ver⸗
lassen, um hierher zuruͤckzukehren. Großbritanien und Irland. —2 5. Mai. Unter den Individuen, welche beim ains 5 b.s Hefe vorgestellt wurden, bemerkte man auch den Chevalier de Barboza, Geschaͤftstraͤger der Koͤnigin von Pportugal, der, waͤhrend der Abwesenheit des Marquis von Palmella, an der Spitze der portugiesischen Legation geblieben sist. Seine Vorstellung in dieser Eigenschaft ist an der Boͤrse unter den portugiesischen Kaufleuten viel besprochen worden; mman sieht sie als eine wesentliche Veraͤnderung in den Ge⸗
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Köͤnigin von Portugal an, denn es ist das erste Mal daß ein Minister derselben, als solcher, Sr. Majestaͤt vorgestellt worden ist. 1 Der Herzog von Wellington besuchte in der letzten e FnSs sangst “ whurst. „ 1, n om Kirchthurm in Wol⸗ 1 Glockengelaͤute, das auch den ganzen . 3u den Boͤrsen⸗Gerichten uͤber die Finanz⸗ 1 . E 1 z⸗Operationen, FrE; 28 im Sinne haben, gehoͤrt auch merscheinen die — Sree 8 ee. e 2 e eer fundirten 5 en werden sollen, fordern werden, und daß sie 11 E Fonde ebesten „ e g 1 esset weniger geglaubt, als das Erstere. Fe Niche Sir James Scarlett, wie es fruͤher hieß, son⸗ dern der bisherige General⸗Fiscal, Sir Nicholas Tindal, soll zum General⸗Anwald bestimmt seyn 1 In der Morning⸗Chroniele liest man: „Der Kai⸗ ser Dom Pedro hat, wegen Dom Miguels llsurparion des Portugiesischen Thrones, an 89 83,ga⸗ 2 2 ion 2. reich und Rußland förmlich 8 va hohen Maͤchten eingegangenc appellirt. Die von den dre Kais. nen Antworten zeigen sich alle des Kaisers Ansichten sehr güͤnstig. Die Reise des Marquis von Palmella nach Paris w 69˙ Reis Marqu beschlossenen Maaßregei wird in Verbindung mit kuͤrzlich Kaaßregeln gebracht, uͤber die man zu einem
baldi ¹ ——— der Portugiesischen Angelegenheiten
D 1b kanten —2 sucht die armen Weber und die Fabri⸗
b 2 unter dem aͤrtigen V ungemein gegenwaͤrtigen Handels⸗Drucke es 88 anderen ng — 22 er iebt, es in sei nicht besser gehe. „Wuͤrde,“ heißt gegemvsennen, Vrrrachtungen, „unser Land allein von der andere Natione eschaͤfts, Stockung heimgesucht seyn, wuͤrden abweichenden Pr⸗ die unter anderen Gesetzen leben und nach werden, blühen Fncipien uͤber Handel und Fabriken regiert pfen haben d seyn, waͤhrend wir mit Ungemach zu kaͤu⸗ wundern, 8—. wuͤrden wir uns freilich weniger daruͤber gegen das Prinzin, eniger tadelnswerth finden, daß so laut Der gegenwaͤrtig⸗ Pelnes freien Handels geschrieen wird. ird gekla . ist jedoch ein allgemeiner; in jedem von ähnlichen Less und kein Theil Europas ist befreit oder unfreien en; gleichviel, ob unter einer freien, die Einfuhr 8 man I. -rnne
3 oder nicht — era agt kann also unmoͤglich dem freien 8
del beigemessen — F-e zu rh werden. — Als gelte es, alle fruͤheren Berech⸗
zu machen und die alten Argumente
nseker Staatshaushalts⸗Lehrer niederzuschlagen, lecen alle Vah in gerade aus solchen Ursachen, die bisher als die ahrzeichen von Staͤrke und Kraft einer Nation angesehen
sinnungen unseres Ministeriums mit Bezug auf die junge⸗
wurden. Die Zunahme der Bevoͤlkerung erfuͤllt uns jetzt mit Bangigkeit, waͤhrend sie sonst als dasjenige gepriesen wurde, was den Arm und die Spannkraft eines Staates verstaͤrke. Die bessere Behandlung und Heilung aller Krank⸗ heiten hat jene Verheerungen, die von hfeit zu Zeit die Be⸗ voͤlkerung etwas duͤnner machten, nicht bloß vermindert, son⸗ dern fast ganz und gar unmoͤglich gemacht; die Pest und die Pocken erfuͤllen uns jetzt nicht mehr mit Furcht. Alles, was zur Erhaltung und Verlaͤngerung des Lebens dient, wird besser ge⸗ kannt und besser angewandt als fruͤher; daher macht denn auch die Bevoͤlkerung uͤberall, namentlich aber in Frankreich und Eng⸗ land, solche sichere und reißende Fortschritte. — Wir wollen inzwischen hoffen, daß, wenn auf der einen Seite manche Quelle und mancher Strom hae uns vertrocknet ist, auf der andern sich wiederum neue Stroͤme und Quellen eroͤffnen werden, und daß in dem Anbau wuͤster Laͤndereien, sowohl in Eng⸗ land als in Irland, auch der Gewerbfleiß einen neuen Sporn finden wird, so daß auf diese Weise der Ackerbau das Elend
welchem der Fabrik⸗Arbeiter ausgesetzt ist, wenn auch nicht ganz beseitigen, doch wohl vermindern duͤrfte.”
Wir haben Nachrichten aus Senegambien bis zum 7. Maͤrz die in Hinsicht des Gesundheits⸗Zustandes befriedigend lau⸗ ten; der Handel aber litt durch die Thaͤtigkeit des Sklaven⸗ Handels, der unter fremden Flaggen in den suͤdlich von Gam⸗ bia stroͤmenden Fluͤssen getrieben wird. Die Franzosen befoͤr⸗ dern am Senegal den Ackerbau mit großer und verstaͤndiger Betriebsamkeit und mit bedeutenden Auslagen. Die „Ata⸗ lanta“, mit der diese Nachrichten hier angekommen sind, brachte auch den stellvertretenden Gouverneur von Senegambia, Oberst⸗Lieutenant Findlay, mit, der diesen Posten dort läͤn⸗
er als 10 Jahre bekleidete, und Lett zur beerserfsenae 1 Gesundheit sich hierher begeben hat. Vor seiner Ab⸗ reise uͤberreichten ihm die Bewohner der Colonie, als einen Beweis ihrer Achtung und Dankbarkeit, eine Adresse und ein Silbergeraͤth.
London, 6. Mai. Gestern speiste der Herzog von Cumberland, nebst einer erlesenen Gesellschaft, bei Sr. Maj. Vorher hatte derselbe in seiner Wohnung zu St. James den Besuch des Marquis v. Anglesea erhalten.
Im Unterhause machte gestern Hr. Tenny son seinen Antrag auf Uebertragung des Wahlrechtes von East⸗Retford⸗ auf Birmingham, fuͤr welchen unter Andern Hr. Huskisson sehr umstaͤndlich das Wort nahm, Hr. Peel aber blieb bei seiner fruͤhern Meinung, indem er den Antrag des Hrn. Calvert wegen Uebertragung jenes Rechtes auf das, an Cast⸗ Retford graͤnzende Hundred von Bassetlaw (unter dem Schutze des Herzogs v. Newcastle) unterstuͤtzen zu wollen erklaͤrte. Lord John Russell kuͤndigte fuͤr die naͤchste Session den Vorschlag einer allgemeinen Maaßregel an, um die groͤ⸗ ßeren und volkreicheren Manufactur⸗Staͤdte zu Wahlen ins Parlament zu berechtigen, ohne dabei die Wahlen der verrot⸗ teten Flecken mit in Anschlag bringen zu wollen. Der An⸗ trag des Hrn. Tennyson ward am Schlusse mit 180 gegen 86 Stimmen verworfen. — Hr. Calvert wollte nun den seinigen machen, wogegen Lord John Russell auf die Tages⸗ ordnung antrug, jedoch weiterhin erklaͤrte, daß die Sache schicklicher in die naͤchstens vorkommende allgemeine Motion uͤber eine Reform in der Repraͤsentation wuͤrde einbegriffen werden koͤnnen. Hierauf setzte Hr. Calvert seinen Antrag weiter bis Montag aus.
Die Lage der Manufakturen wird mit jedem Tage be⸗ denklicher. Aus Manchester, Congleton, Blackburn, Burn⸗ ley, Colne u. s. w. laufen die traurigsten Nachrichten ein. In Rochdale sind in den letzten Tagen des Aprils sehr ernst⸗ liche Unruhen vorgefallen; viele Maschinen und Seidenwaa⸗ ren wurden vernichtet, und es kam sogar zum Handgemenge, wobei mehrere Personen verwundet wurden; an 30 Men⸗ schen sind verhaftet. Das Fabrik⸗Gebaͤude der H. H. Brock⸗ lehurst zu Hurdlefield wurde niedergerissen, doch haben seit dem Eintreffen des Militairs keine weiteren Unordnungen statt gefunden. Inzwischen ziehen noch taͤglich mehrere tau⸗ send Seidenweber mit schwarzen Fahnen durch die Straßen von Macclesfield. E1““
Niederlande. 8
Bruͤssel, 6. Mai. Der zweiten Kammer wurde in ihrer gestrigen Sitzung der mit Brasilien abgeschlossene Han⸗ dels⸗ und Freundschafts⸗Vertrag mitgetheilt. Ein Schreiben des Ministers enthielt einige Veraͤnderungen des Gesetz⸗Ent⸗ wurfes uͤber die Insolvenz; derselbe zeigte zugleich der Kam⸗ mer an, daß er wegen seiner Unpaͤßlichkeit noch immer ab⸗ gehalten werde, die zur Discussion vorliegenden Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfe zu vertheidigen. Darauf wurden die Debatten uͤber
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den Gesetz⸗Entwurf wegen der Vormundschaft eroͤffnet.