1829 / 132 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tugal.“) Der Red

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ner hielt hierauf der Expedition nach Morea eine lange Lobrede, an deren Schlusse er aͤußerte, daß Frankreich kein Opfer scheuen wuͤrde, um die gaͤnzliche Emancipation

g der Griechen herbei zu fuͤhren. Herr Etienne war der

letzte Reduer, der sich in dieser Sitzung vernehmen ließ. Er machte die Versammlung besonders darauf aufmerksam, wie

licherlich es sey, bei den jährlichen Berathungen uͤber das Bludget stets einige tausend Franken abzuhandeln, um im naͤch⸗

ten Jahre mehrere Millionen nachtraͤglich zu bewilligen. Es sey endlich Zeit, meinte er, diesem Unwesen, wel⸗

ches man lediglich der Nachsicht der vorigen Kammer beimessen müsse, zu steuern; nur deshalb, weil der

Braf von ronnet sich einer so nachsichtigen Kammer, 5 8 8 Alles gut geheißen und gegen die er sich Alles habe erlauben duͤrfen, gegenuͤber befunden, habe er seine Pflichten verletzt; die jetzige Kammer moͤge sich wohl huͤten, dem Beispiele ihrer Vorgaͤngerin zu folgen, sie moͤge 7 bittlich gegen jeden pflichtvergessenen Minister seyn, selbst wenn derselbe noch im Amte sey. Eine Summe von 500,000 Fr., die im vorigen Jahre von dem Minister der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten fuͤr geheime Ausgaben 7-1. e See. den ist, gab dem Redner Gelegenheit, sich in großen Lobeser⸗

8* hebungen uͤber den persoͤnlichen Charakter des Grafen von

sa Ferronnays auszulassen; mit dessen Entfernung, aͤußerte er,

scheine auch der gute Geist und das Vertrauen von dem

Ministerium gewichen zu seyn; von dem Augendblicke an, wo er keinen Antheil mehr an den oͤffentlichen Angelegenheiten genommen, sey im Gange der Verwaltung jene unbegreifliche

8 Aenderung eingetreten, welche so viele Hoffnungen zerstoͤrt,

sporgnisse

teen abgeschlossen worden seyen, und ob der

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bereits vor einigen Tagen gemeldet worden) das

9 Koͤnig von dem Praͤfekten des Departements d

2 Geistlichen empfangen.

und das Land aufs Neue in einen Abgrund der Be⸗ und der Ungewißheit gestuͤrzt habe. „Waͤre er am Ruder geblieben“, fuͤgte der Redner hinzu, „so wuͤrde er dadurch, daß er in Frankreich selbst jeden Keim der Unzufriedenheit und Uneinigkeit ausgerottet, demselben die ihm gebührende Achtung im Auslande verschafft haben;

er wuͤrde eingesehen haben, daß man das Volk nur dadurch unaufloͤslich an den Thron fesselt, daß man ihm alle

Freiheiten, die es rechtmaͤßig verlangen kann, zugesteht; er wuͤrde uns am Besten sagen koͤnnen, ob wir unsere Stel⸗ lung in Europa's Politik zu behaupten vermoͤgen; ob wir stark genug sind, in dem Kampfe, der sich aufs Neue im Oriente entspinnt, als Vermittler aufzutreten; ob Griechen⸗ land solche Graͤnzen erhalten habe, die den diesem Lande gebrachten Opfern entsprechen und ihm eine unabhaͤngige Zu⸗ kunft verheißen.“ Am Schlusse seiner Rede fragte Hr. Etienne noch den provisorischen Nachfolger des Grafen von la Ferron⸗ nays, ob Handelsvertraäͤge mit den Suͤd⸗Amerik nischen Staa⸗

Krieg mit Al⸗ Er ging hierauf die durch, und endigte

gier sich noch nicht seinem Ende nahe vncgeen I“ Ministerien seinen Vortrag mit folgenden Worten⸗ 3 3

ber Eroͤffnung der diesjaͤhrigen Hoffnungen war damals dem Lande verheißen; 2. reich schickte sich an, ihn zu heben, als derfelb⸗ gang rank⸗ unvorsichtigen Haͤnden ihm wieder entruͤckt Sas. 2e 8 Augendlicke ist kein veruhigendes Wort, kein Trost 52 Munde der Minister hervorgegangen. Die Zeir 4 gen ist voruͤber, und die der Sehnsucht nach Subsidien 6* ekom⸗ F. Lande verlangen, * wir von dem befriedig b aben 3 8 nein! Ich werde daher nicht fuͤr alle Fnaena Ich sage, langt werden, stimmen, und wenn diese 8 dbri ver⸗ nicht zweifle, dennoch bewilligt werden oütene- ich uͤbrigens wenigstens alle die Pflichten, die meine Auhe e. ich den Thron und das Land mir auflegen, reneich ichkeit an Als Herr Etienne nach seinem Platze⸗, erfuͤllt ha— empfing er die Gluͤckwuͤnsche seiner Freunde Zarückehrte, wurde um 5 ½ Uhr aufgehoben und die Fortsetz ie Sißzung cussion auf den folgenden Tag anberaumt. bung der Dis⸗

Paris, 6. Mai. Vorgestern nahm der Koͤnig (wie

fuͤr die bei Quiberon Gefallenen, so wie d Mausoleum ten, in Augenschein. Um 12 Uhr Mittags nflanzen⸗Gar⸗ zog von Bordeaur und seine Schwester, um 1 un Her⸗ Dauphin, die Dauphine und die Herzogin von 8. hr der eine halbe Stunde spaͤter Se. Majestaͤt Höͤchstselb . s St. Clond, wo die Hohen Herrschaften den Vhse verweilen werden. Dei Seiner Ankunft daselbst wurde

Oise, Baron Capelle, so wie von dem Maire und Der Londoner Courier hatte unlaͤngst ge b 9 gemeldet der Fuͤrst von Polignac in London bedeutend krank ee e sey. Der Courrier frangais fuͤgt nach Privat⸗Briefen

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von dorther hinzu, daß ihm jede Arbeit, ja sogar jede Be⸗

sprechung mit seinen Secretairen untersagt worden sey. Man fuͤrchtet, daß er einen Schlagfluß gehabt habe. 8 Niederlande. 8 3

Bruͤssel, 7. Mai, In ihrer vorgestrigen Si die zweite Kammer den Gesetz⸗Entwurf n des ung hat schaft mit 70 gegen 2 Stimmen angenommen; Herr von Stassart war der einzige Redner, der dagegen sprach. Der zweite Gesetz⸗Entwurf wegen einiger Berichtigungen im Hol⸗ saͤndischen Texte des Civil⸗Gesetzbuches wurde ohne Diseus⸗ u“ sion und einstimmig angenommen. Darauf begannen die Debatten uͤber den Gesetz⸗Entwurf, welcher den 7ten Titei des 3ten Buchs der Civil⸗Prozeß⸗Ordnung bilden soll Unoh 4 von der Insolvenz des Schuldners handelt. Die erren Leclerqund van Combrugghe stimmten gegen das Gesetz, 8 welches von den Herren Serruys, Donker⸗Curtius, Beelaerts und van Reenen vertheidigt wurde. Herr 8 von Rou ck und van Asch billigten das Princip des Ge⸗ setzes, wuͤnschten aber in den Einzelnheiten einige Verbesser. rungen. Die Discussion uͤber den Gesetz⸗Entwurf sollte in der naͤchsten Sitzung fortgesetzt werden. uu Uebermorgen wird der Geburtstag Ihrer Koͤnigl. uqun“.“] heit der Prinzessin Mariane gefeiert werden; Ihre e11“.“ Hoheit ist am 9. Mai 1810 geboren. Im fruͤheren Finanz⸗Hötel sollen Arbeiten begonnen werden, um mehrere fuͤr die Kuͤnste und Wissenschaften be-⸗ stimmte Lokale in Stand zu setzen. 3 Aus Java sind Zeitungen bis zum 10ten Januar ange⸗, kommen. Die Rebellen sind in mehreren Gefechten von un,:, seren Truppen zuruͤckgeworfen worden. Maͤjor Bauer, EW“ fehlshaber der vierten Colonne, erwaͤhnt in seinem Berichte vom 28. December einer kleinen Niederlage, die ein Theil seiner Colonne erlitten habe und wobei der Hauptmann voen Ingen nebst einigen Gemeinen geblieben sey; in diesem Ge⸗ fechte fiel auf Seiten des Feindes der Haͤuptling Mangko⸗ Diningrat. An demselben Tage hatte sich die zweite Co⸗ lonne mit dem Major Bauer vereinigt, um gemeinschaftlich 2 gegen den Feind zu operiren. Seit der Gefangennehmung des Ober⸗Priesters Kiaya Modjo hatten viele seiner Anhaͤn⸗ . ger die Reihen der Rebellen verlassen. Ueber den Aufent⸗ halt des Oberhauptes der Aufruͤhrer, Dipo Negoro, war nichts Bestimmtes bekannt; es herrschten daruͤber die wider⸗ sprechendsten Geruͤchte. Oberst Cochius hat im Suͤden von Djocjokarta eine Schanze errichten lassen, um dem Feinde den Uebergang uͤber den Projo zu verwehren. Das Schiff „Prinz von Oranien“ ist am 1sten d. M. von Batavia im Texel angekommen.

Deutschland. Nuͤrnberg, 6. Mai. In vergangener Nacht gegen

12 Uhr sind Ihre Maj. die regierende Koͤnigin, von Alten⸗ burg uͤber Hof und Baireuth kommend, mit Gefolge hier. S

angelangt, und haben Ihr Absteigequartier wie immer 48

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Gasthofe zum rothen Roß genommen, woselbst Ihre Maljl. von den, in Erwartung Ihrer Ankunft seit mehreren Tagen hier anwesenden hohen Verwandten, J. J. K. K. H. H. der Herzogin Paul von Wuͤrtemberg, der verwittweten Fuͤrstin von Thurn und Taxis, der Frau Herzogin von Nassau, em Prinzen Friedrich von Wuͤrtemberg und Se. Durchl. dem Herzog von Nassau, bewillkommnet wurden. Die Anwesen⸗ heit der allverehrten Landesmutter in hiesiger Stadt wird sich, dem Vernehmen nach, bis morgen Mittag verlaͤngern. Nuͤrnberg, 7. Mai. Ihre Maj. die Koͤnigin und bie uͤbrigen hier anwesenden Erlauchten Personen geruhten, ge⸗ stern Abend in dem hiesigen Interims⸗Theater zu erscheinen, wo Dieselben von dem zahlreichen Publikum unter Pauken⸗ und Trompetenschall mit einem dreimaligen Lebehoch begruͤßt wurden. Die erhabenen Gaͤste wohnten der Vorstellung der Oper: „Die weiße Dame“ bis zum Ende bei, und indem Sie dadurch Ihre Zufriedenheit mit der Ihnen vorgefuͤhr⸗ ten Leistung auf eine schmeichelhafte Weise darlegten, wurde zugleich dem Publikum die erfreuliche Gelegenheit gewäaͤhrt, des erhebenden Anblicks dieser durch innige Verwandtschafts⸗ Bande hervorgerufenen Vereinigung Fuͤrstlicher Personen laͤnger zu geniehen. Heute Mittag um 2 Uhr setzten Ihre Maj. die Koͤnigin, nachdem Sie vorher noch den Albrecht Duͤrer's⸗Platz, Albrecht Duͤrer's Haus und den St. Johan⸗ nis⸗Kirchhof besichtigt hatten, Ihre Reise nach Muͤnchen von hier aus fort, auf welcher Allerhoͤchstdieselben heute in Pape- penheim uͤbernachten und morgen Abend in der Residenzstadt eintreffen werden. Auch die uͤbrigen hoͤchsten Herrschaften haben heute unsere Stadt verlassen; Se. Durchl. der Her⸗ zog von Nassau mit Ihrer Frau Gemahlin K. Hoh. schlu⸗

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