leer zu sehen, während die linke Seite und das linke Cen⸗
rum gedraͤngt voll waren. Am folgenden Tage sollte zu cme⸗ zweiten Abstimmung geschritten werden. Die Sitzung wwurde erst um 6 ½ Uhr aufgehoben.
2* Paris, 7. Mai. Der neue Zoll⸗Gesetz⸗Entwurf wird
am nächsten Montag (11ten) der Deputirten⸗Kammer vor⸗ gelegt werden. — 8 Der Constitutionnel ist uͤber das Resultat der obi⸗ gen Sitzung hoͤchst erfreut, und hofft mit Bestimmtheit, daß der ganze Gesetz⸗Entwurf durchgehen werde. „Die Kammer hat wieder eine Majoritaͤt“, sagt derselbe, „und wir wuͤn⸗ schen ihr Gluͤck dazu; es handelte sich um eine fuͤr den ver⸗ fassungsmäßigen Staat hoͤchst wichtige Frage, naͤmlich um die Verantwortlichkeit der Minister, und diese erste aller Garantieen ist jetzt durch den Beschluß der Wahl⸗Kammer ggeheiligt. Vergebens hat man sich mit der Hoffnung ge⸗ 83 schmeichelt, die diesjaͤhrige Sitzung zu einer nichtsbedeuten⸗ den zu machen. Wenn auch kein Communal⸗Gesetz aus ihr hervorgeht, so hat sie wenigstens den ersten Grundstein zur 8 ministeriellen Verantwortlichkeit gelegt. Ehre und Preis den Deputirten, welche in dieser wichtigen Discussion gezeigt einer ge⸗ entsprechen⸗ er Cour⸗
haben, daß die Verletzung der Gesetze vor b wissenhaften und der oͤffentlichen Meinung
4 1171 8 er keine Gnade findet! & 8 28 ess die Freude des Constitutionnel;
2 is theilt 3 185,. b.⸗ bne vorgestern Abend in den Salons er Minister das Schicksal des Herrn von Peyronnet be⸗ klagt habe, und daß die rechte Seite sich mit der Hoffnung trroͤste, die Pairs⸗Kammer werde dieser gefaͤhrlichen Neue⸗ rung Einhalt thun. „In wiefern,“ fragt der Courrier, vist denn aber Hr. v. Peyronnet so sehr zu beklagen? Wer fäaͤr sechsjaͤhrige maecchiavellistische Kunstgriffe und Geld⸗Ver⸗ schleuderungen nur 179,000 Fr. zu zahlen braucht, der kommt wohlfeil genug weg... er Globe theilt nicht die Ansicht des Journal des Dbats uͤber die Aufloͤsung der Deputirten⸗Kammer: „Nicht ddie Kammer ist es“, sagt er, „die dem Besten des Landes im Wege steht; wir haben uͤber dieselbe unsere Meinung oͤfter mit Freimuͤthigkeit und sogar mit Bitterkeit geaͤußert; sie hat in deer letzten Zeit harten Tadel verdient und wir haben sie da⸗ mmit nicht verschont. Wie schwankend sie sich aber auch be⸗ nehmen und wie ungewiß die Majoritaͤt in ihr auch seyn moͤge, wir geben noch nicht alle Hoffnung auf, und glauben vvielmehr, daß sie mit einem andern Ministerium dem Lande ₰ noch immer gute Dienste leisten wuͤrde, wie sie es im vori⸗ 8 gen Jahre gethan hat. Wie es uns scheint, hat sich nichts iin ihr geandert; wir finden in ihr dieselbe Rechtlichkeit, den⸗ selben Wunsch, das Gute zu thun, dieselbe loyale Gesinnung 84 welche jede, unsere Freiheit offenbar bedrohende Maaßregel ver⸗ wirft. Es sind noch immer dieselben Maͤnner, die das Videle⸗ ssche Ministerium geftarft⸗ die Preßfreiheit gegruͤndet und die Reinheit der Wahlen gesichert haben. Die K zeigt noch immer dieselbe Bereitwilligkeit, welcher P. an Selbstvertrauen mangelt, die aber mit rediichent war 8 nachfolgt, wenn man ihr auf dem Wege des Hasenh iser geht. Mit einem Worte, es ist eine Kammer, die nicht fi⸗ digg ist, die Regierung zu beherrschen, aber schwerlich möchte nan eine finden, die geeigneter als sie waͤre, eine gute Re den . unterstuͤtzen. Insofern ist die Kammer der getreue acern der Gesinnungen des Landes; sie traͤgt noch die Spuren der unter⸗ ggeordneten Stellung, zu welcher sie so lange Zeit verurtheilt war unnd zeigt sich noch ungeschickt, wenn sie ihre? ngele enheiten selbst fuͤhren soll. Es giebt gewisse Ulebergangs⸗Epochen die nicht uͤbersprungen werden koͤnnen, und es ist un 877 98 neue Wahlen ein viel besseres Resultat geben ee nur die Zeit kann die Dinge zur Reife bringen. Wir wollen daher die Kammer so nehmen, wie die Vergangenheit sie ggemacht hat, und nicht verlangen, daß sie staͤrker sey, als e seyn kann; das wahrhafte Hinderniß des Guren, und die schn aßlichste Quelle des Uebels scheint uns im Mi⸗ 8 .“ — & K solge besteh riefen aus London zufolge besteht die ’ Fuͤrsten von Polignac in zurückgetretenen Rieerankhett des 88 8 8— “ la EEö spricht von Be⸗ fäöoͤrderungen, welche in den hohen Officier⸗ . 1 Hahnben aeee b Stellen der Ma⸗ Der Englaͤnder Whitmore, der wegen einer satyrischen, „der Barcholcmäus⸗Mart⸗ dkanntmachung schuͤre zu zweimonatlicher Haft verurtheilt worden⸗ 8 i vom 8—2 begnadigt worden. 7 1“ — * —25 haben — Ir 2ten d. der hohen Brodpreise ernstliche Unruhen statt . 2 Gazette de France behauptet, daß — dabei am Arme verwundet worden sey.
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M. auf Anlaß
die S
Das Leichenbegaͤngniß des Herrn Calemard de Lafayette 8 “
hat vorgestern hieselbst statt gefunden. Der Moͤrder d ö ben, Herr Plagniol, hinterlaͤßt fuͤnf Kinder. 8 effel * 3 Großbritanien und Irland. 1 Parlaments⸗Verhandlungen. Im Oberhause
wurde am 5. Mai die Bill in Bezug auf die Spanischen Forderungen zum dritten Male verlesen. Auf Antrag des Grafen v. Malmesbury soll dem Hause ein genauer Nach⸗ weis uͤber die von der Ostindischen Compagnie in den Jahha. 8 von 1809 bis 1828 ausgefuͤhrten Wollen⸗Waaren vorge:⸗ ₰ egt werden. Als die Bill in Bezug auf die Niederlassung H Schwanen⸗Flusse durch den Ausschuß gegangen und der Bericht daruͤber abgestattet war, trug Lord Teynham auf eine Adresse an den Koͤnig an, worin Se. Maj. ersucht wera, den sollen, dem Hause eine Uebersicht aller der am Schwaa..— nen⸗Flusse bereits ertheilten Laͤnder⸗Bewilligungen vorlegen zu lassen. — Eine von Lord Napier eingebrachte Bill zur besseren Regulirung der Armen⸗Gesetze in Schottland erhielt bcehfe Bena. 8 mit daß erst in der naͤchsten Session die ferneren Verhandlungen 1 finden sollen. b — Im Unterhause
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wurden auf Antrag des B folgende zwei neue im I.ben 8 Hauses aufgenommen: Es soll erstlich, ehe eine Privat⸗Bill — die dritte Lesung erhaäͤlt, immer einen Tag vorher die An-⸗ 8 zeige davon schriftlich bekannt gemacht werden; zweitens soll 1 nach der zweiten Vorlesung einer solchen Privat⸗Bill, keine Bittschrift in Bezug darauf mehr angenommen werden. — 8 — Zunaͤchst wurde nun (wie in der vorgestrigen Staats⸗Zeitung . 8 2b
im Artikel London bereits berichtigt wurde) uͤber die Wahi⸗ Angelegenheiten von East⸗Retford verhandelt. Ehe Hr. Ten⸗ nyson den (erwaͤhnten) Antrag zur Uebertragung des Wahl⸗ rechts auf Birmingham machte, uͤberreichte Herr Lamb eine Bittschrift verschiedener Einwohner von East⸗Retford, wobei das ehrenwerthe Mitglied, in Uebereinstimmung mit den Bittstellern, die Meinung aufstellte, daß man keinem Orte sein Wahlrecht entziehen koͤnne, wenn nicht erwiesen F 2 daß die Mehrzahl der Einwohner dasselbe gemißbraucht habe. Derselbe Grundsatz, fuͤgte er hinzu, sey fruͤher auch im Oberhause in Anwendung gebracht worden. Es sey daa⸗; her billig, ein neues Parlaments⸗Ausschreiben fuͤr das schon s — seit langer Zeit nicht vertretene East⸗Retford zu erlassen. fuͤr eine, das Unterhaus in den Augen des Landes herab⸗ setzende Handlung erklaͤrte, wenn man, nachdem eine fruͤhere Ma⸗
tation unwuͤrdig erkannte, jetzt ein neues Ansschreiben erlassen wolle. Er sey, fuͤgte er hinzu, durch die Verzoͤgerung, die
Dieser Meinung widersetzte sich Herr Littleton, der es rijotaͤt des Hauses den Flecken East⸗Retford als aller Repraͤsen⸗
in dieser Angelegenheit eingetreten sey, nur noch mehr von
der Schuld der Waͤhler uͤberzeugt worden, halte es jedoch auch nicht fuͤr thunlich, daß in dieser bereits so weit vorge ruͤckten Session die Sache entschieden werden koͤnne; er sey deshalb dafuͤr, daß man den Gegenstand erst in der naͤchsten Session, und zwar gleich im Anfange derselben, wieder auff. nehme. — Herr Tennyson fand das Gesuch um ein neues Wahl⸗Ausschreiben fuͤr East⸗Retford ebenfalls sehr seltsamz; aus den Untersuchungen, die er dem Hause vorlegen koͤnne, gehe hervor, daß von saͤmmtlichen, in East⸗Retford wohnen⸗ den Waͤhlern nur sechs, und von denen nicht im Orte selbst wohnenden nur fuͤnf frei von aller Schuld seyen. Gern, sagte er, haͤtte er den Gegenstand schon fruͤher wieder vorgebracht, wenn das Haus nicht mit der wichtigen, katho-, lischen Angelegenheit so sehr beschaͤftigt gewesen waͤre. Er sehe ebenfalls ein, daß jetzt die Session schon zu weit vorge; rückt sey, doch halte er es fuͤr seine Pflicht, die Sache sei-⸗ nerseits nicht noch mehr zu verzoͤgern und muͤsse er es dem Hause anheimstellen, ob dasselbe keine Verschiebung bis zur 8 naͤchsten Session fuͤr recht finde. Mehrere andere Mitglie der erklaͤrten sich darauf fuͤr eine solche Verschiebung. — Herr Peel machte bemerklich, daß auch den Ministern keine — chuld beizumessen sey, wenn die Frage bisher verzoͤgert worden. Seiner Meinung nach, sagte er, sey es eine sehr schwierige Materie, dem Flecken East⸗Retfort sein Wahlrecht zu nehmen und es auf einen andern Ort zuuͤbertragen. Die erste Veranlassung 8 zu dem ganzen Verfahren habe eine Bittschrift gegeben, worin uͤber Bestechung und andere Mißbraͤuche Beschwerde gefuͤhrt 5* wurde, es sey darauf ein Ausschuß ernannt worden, aus * dessen Untersuchungen sich ergeben habe, daß die Waͤhler ge-.8— woͤhnlich 20 Guineen fuͤr ein einfaches Votum, und 40 Gui neen erhalten haben, wenn sie fuͤr beide Candidaten stimm⸗ ten; man habe darauf die Mitglieder fuͤr East⸗Retford von den Parlaments⸗Sitzungen ausgeschlossen. Dies mache jedhch aͤhnlichen Faͤllen: naa-⸗