und der Katholiken ergriffenen Maaßregeln beschlossen; ferner Dank⸗Adressen an den Herzog von Wellington, Herrn Peel, und an die uͤbrigen Minister. Die beabsichtigte Errichtung einer Statue des Herzogs, als Erinnerung an seine dem Reiche geleisteten großen Dienste, wurde zuletzt, auf den An⸗ trag des Herrn J. Grattan, einstimmig beschlossen.
Diesen Morgen um 10 und bis 1 Uhr wurden zuerst Unterzeichnungen zu den zu fundirenden 3 Millionen Schatz⸗ kammer⸗Scheinen in der Bank angenommen, nachdem der Scrip gestern schon 1 ½ bis 2 pCt. Pm. gebracht. Das Ge⸗ draͤnge war sehr groß und es wurden statt 3 Millionen 18,800,000 Pfd. unterzeichnet, worauf an der Boͤrse Cons., die ohnehin besser wie gestern (wo sie zu 87 ⅔. * schlossen) näͤmlich zu 87 ½. † anfingen, auf . 4 stiegen.
Da heute mehrere Kaͤufer vom Innern waren, so zeigte sich mehr Leben im Getreide⸗SH. besten Weizen bezahlte man willig mit den Preisen vom vorigen Montage. Mit Gerste war es still, jedoch hielten siicch die Preise. Von Hafer war die Zufuhr stark und der Absatz schwierig; die Preise wichen, indessen nur unbedeu⸗ tend. An Markt gebracht wurden; aus England: 2200 H. Weizen, 1500 Q. Gerste und 10,800 Q. Hafer; vom Auslande: 3850 Q. Weizen, 1650 A. Gerste und 2150 A. Hafer; aus Irland: 50 Q. Weizen, 50 Q. Gerste und
“ Handel und
.
600 Q. Hafer; Mehl: 7100 Saͤcke “ Niederlande. — Bruͤssel, 9. Mai. Nachdem in der gestrigen itzung
der Generalstaaten die Central⸗Section
der zweiten Kammer Budget abgestattet hatte,
ihren Bericht uͤber das zehnjaͤhrige begann die Discussion uͤber die von den Herren Barthelemy, Donker⸗Curtius, van Combrugghe und Schooneveld in An⸗ rrag gebrachten Veraͤnderungen in dem Gesetze wegen Orga⸗ nisation des Gerichtswesens. Herr Barthelemy war der erste Redner, welcher zur Vertheidigung des Antrages auf⸗
trat. Das zehnjaͤhrige Budget wird naͤchsten Montag (den
11. Mai) zur Berathung kommen. .
Die erste Kammer der Generalstaaten eine Sitzung.
Der zum General⸗Gouverneur unserer Ostindischen Be⸗
sitzungen ernannte General⸗Lieutenant van den Bosch wird aus dem Haag hier erwartet, um sich bei Sr. Maj. dem 1
Koͤnige vor seiner Abreise nach Batavia zu beurlauben und
die letzten Verhaltungs⸗Befehle zu empfangen.
8 Mit Koͤniglicher Genehmigung wird auf dem rechten Ufer der Maas eine Kunststraße von Beek uͤber Sittard,
Susteren, Roermonde
hielt vorgestern
und Venloo angelegt werden.
Der Nachricht, daß in Ostende eine Subscription fuͤr die dort angekommenen Portugiesen eroͤffnet worden sey, wird von einem, zu ihnen gehoͤrenden Officiere öͤffentlich und mit dem Bemerken widersprochen, daß der Kaiser von Bra⸗ silien fuͤr die Beduͤrfnisse seiner treuen und ungluͤcklichen Un⸗ terthanen gesorgt habe.
Deutschland. Muͤnchen, 9. Mai. Ihre Majestaͤt die Kbnigin sind gestern Abend um 7 Uhr von Ihrer nach Altenburg unter⸗ nommenen Reise im erwuͤnschtesten Wohlseyn wieder hier eingetroffen. 8
Aus Rom vernehmen wir, daß Se. Maj. der Koͤnig am 29. April von dort abgereiset sind.
JJ. KK. Hoheiten der Kronprinz Hoͤchstwelche vorigen Sonntag den 3. Mai neuerdings eine Fußreise ins Gebirge angetreten hatten, werden heute wieder mit ihrem Gefolge in der Hauptstadt zuruͤck erwartet.
Freiburg, 5. Mai. Schon fruͤher wurde in die⸗ sem Blatte gemeldet, vwelche hoͤchstgefällige Aufnahme das Anerbieten der hiesigen Stadt, die zu einem Denkmal fuͤr Seine Koͤnigliche Hohei
und der Prinz Otto,
t den Großherzog bestimmte Summe von 15,000 Fl. als ersten Fond zur Erbauung einer evange⸗ schen Kirche zu hoͤchster Verfuͤgung zu stellen, gefunden hat. Was edelmuͤthiger Sinn unternimmt, bleibt niemals ohne gesegnete Fruͤchte. Seine Koͤnigliche Hoheit haben weiter den Antrag genehmigt, daß die Thennenbacher Klosterkirche zum Gebrauch fuͤr die evangelische Gemeinde hierher versetzt und in demselben Style wieder erbaut werden soll. In Folge dessen sind bereits Arbeiter mit dem Abbruch beschaͤftigt. Die Kirche, ganz von Quadern im einfachen Byzantinischen Style erbaut, und von allen Kunst⸗ und Alterthumskennern als ein edles Werk alter Baukunst geschaͤtzt, stammt noch aus dem een Jahrhundert her, und stand einst unter der Schirm⸗ herrschaft der Markgrafen von Hochberg, deren auch einige hiinn derselben begraben liegen. So wird die Stadt Freiburg kuͤnftig die seltene Merkwuͤrdigkeit haben, außer ihrem herr⸗
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lichen Dom, dem vollendetsten Werk gothischer Baukunst, auch ein sehenswerthes Muster der Byzantinischen zu besitzen, welches — ein Denkmal der Gegenwart — die alte Vorzeit mit der spaͤten Zukunft verknuͤpft. Ein Danksagungsschrei⸗ ben des evangelischen Kirchengemeinde⸗Raths und anderer Mitglieder der hocherfreuten Gemeinde, mit der unterthäͤni⸗ gen Bitte, daß dieser Kirche, zum immerwaͤhrenden Anden⸗ ken des preiswuͤrdigen Unternehmens, der Name Ludwigs⸗ kirche kuͤnftig beigelegt werde, geruhten Seine Koͤnigliche Ho⸗ heit mit nachfolgendem Hoͤchstgnaͤdigen Handschreiben an den
evangelischen Kirchengemeinde⸗Rath zu beantworten:
„Mit Vergnuͤgen habe Ich Ihre Zuschrift vom 24. d. M. aufgenommen. Ich freue Mich mit Ihnen der Aussicht, der evangelischen Gemeinde einen Tempel zu übergeben, der neben den Erinnerungen, welche Sie be⸗ zeichnen, kuͤnftig auch als Denkmal schoͤnen Buͤrgersinns und aͤcht christlicher Einigkeit gelten soll. — Was unter solchen Gefuͤhlen errichtet wird, muß segensreiche Fruͤchte bringen. Gerne will Ich die ausgedruͤckte Bitte genehmi⸗
gen, und versichere Sie, nebst Meinem Dank, der Fork⸗ dauer Meines besondern Wohlwollens.“ 35
Karlsruhe, den 29. April 1829. Ihr wohlgeneigter Ludwig.
Frankfurt a. M., 9. Mai. Die nun zu Ende gegangene hiesige Ostermesse gehoͤrte unstreitig zu den besten der letzt⸗ verflossenen Zeit. Die in bedeutender Quantitaͤt hier ange⸗ kommenen Englischen, Franzoͤsischen, Schweizer, Saͤchsischen und andern Deutschen Manufaktur⸗Waaren fanden fast ohne Ausnahme schnellen Absatz zu befriedigenden Preisen; auch in Leder, Wolle u. s. w. fanden einige gute Häaͤndel en gros
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statt. Der Dötailhandel litt zwar etwas durch die schlimme Witterung, doch zeigte sich an den heitern Tagen ein so
reges Leben in den Straßen, daß auch dieser Handel nicht unbedeutend genannt werden kann, was noch dadurch sich bekräͤftiget, daß viele Meßladen⸗Miether ihre Miethen auf eigenes Ansuchen zu guten Preisen prolongirt haben. Frankfurt, 10. Maf. Seit langer Zeit ereigneten sich in einer Woche nicht so viele Schwankungen in den Coursen der Oesterreichischen Staats⸗Effecten, als waͤhrend der setztverslosse⸗ nen. Amersteren Boͤrsentage derselben waren die Aussichten fuͤr die Contremineurs ziemlich guͤnstig. Saͤmmtliche Oesterreichi⸗ sche Fonds waren in sinkender Bewegung, wozu der ploͤtzliche und nicht unbedeutende Fall der Rente an den Paͤriser Boͤrsen den meisten Anlaß gab. Es zeigte sich inzwische bald, daß dieses Weichen nur auf Lokal⸗Ursachen beruhte un so war gleich am folgenden Tage wieder viel Umsatz in Oesterreichischen Papieren zu bemerken, besonders da man erfuhr, daß die Course zu Wien einen bedeutenden Aufschwung genommen. Diese Aenderung in der Constellation noͤthigte die Spekulanten aufs Fallen, sofort auf Deckung ihrer kaum gemachten Versprechungen zu denken. In Folge der hier⸗ durch, so wie von andern Seiten, eingetretenen Ankaͤufe, gingen Metalliques von 96 ½ auf 97 71 1. Bank⸗Actien von 1314 auf 1320. Partial von 124 auf 124 ⅞ und 100 Fl. Loose von 161 ¾ auf 161 ¼, und blieben zu diesen gestiegeonen Cour⸗ sen pr. comptant in willigem Begehr. — Doch schon 822 Tage darauf ward die Lust zur Spekulation in Oesterrei schen Fonds in etwas abgekühlt durch die eingegangene Nach⸗ richt von dem Sinken der Englischen Fonds an der Londner Boͤrse. Man besorgte eine Reaction zu Amsterdam und Wien, und hielt —— angemessen, die Operationen momentan zu suspendiren. Indessen hat die seit einigen Tagen anhal⸗
tende Besserung im Cours der Franzoͤsischen Rente, so wie das Seillstehen des Weichens der Stocks, den Begehr nach Oesterreichischen Effecten wieder neu belebt und es ward darin pr. comptant und auf Ultimo Mai von bedeutenden
Haͤusern viel gethan. Besonders fanden Metalliques und Bank⸗Aectien willige Nehmer zu höͤher gegangenen Coursen. Auch die Preise aller andern Staats⸗Effecten behaupteten wieder eine steigende Tendenz. Im Wechselhandel haben sich im Laufe der Woche keine nahmaften Veraͤnderungen zuge⸗
tragen. Bremen und Leipzig k. S. etwas mehr gesucht als die andern Devisen. Disconto fuͤr gute Briefe 3 bis 2 ¾ pCt. Geld.
Seit gestern haben sich die Fonds wieder gebessert, welche letzten Sonntag, auf Esta. setten von Berlin, sehr niedrig gegangen waren. Die hohe Rente, welche gestern 78 Fr. 60 Cent. und heute 78 Fr. 90 Cent. kommt, trug hauptsachlich dazu bei, zu den billi⸗ gen Preisen Kaͤufer herbeizuziehen, theils um des Bedarfs, V theils der Speculation wegen. Zu den Notirungen hakten
Hamburg, 12. Mai.
die Fonds Geld. — Oesterr. Metalliq. 97 ¼¾. Partial⸗Oblig.
125. Bank⸗Actien 1102. Engl. Russ. Anleihe 93 ; Junt