1829 / 134 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tion; man muß ihm zur Ehre nachsagen, daß er durch Maͤ⸗ igung und Edelmuth des Charakters die harten Befehle, miit deren dehen, er beauftragt war, zu mildern wußte. HOberst Heine, der selbst bei den Griechen in keinem sehr gu⸗ ten Rufe steht, wird im Innern der Insel erwartet, wo er dden Vorsitz im Kretensischen Senate fuͤhren soll, dessen gan⸗ zes Geschaͤft heute darin besteht, die den Tuͤrken geraubte DOel⸗Fechsung vortheilhaft an Mann zu bringen. Seit maehreren Tagen zeigen sich keine Russischen Kriegsfahrzeuge maecehr in diesen Gewaͤssern; man hofst hier, daß sie sich ent⸗ ffernt, und in Folge der dem Admiral Heyden von Hru. de RNiguny gemachten Bemerkungen, die Blokade aufgehoben ha⸗ ben werden. Zu Suda liegen eine Tuͤrkische Corvette, eine Tuͤrkische Brigg, und eine Tuͤrkische Goelette, unter den Kanonen der Festung, Kalybaͤ gegenuͤber, vor Anker“.

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““ lüh. ee⸗ ZZ““ 5. 11 Koͤnigsberg, 9. Mai. Ihre Majestät die Kaiserin

von Rußland haben geruhet, durch den Kaiserl. Staatsrath ö. und Ritter Herrn Chambeau, zu Unterstuͤtzung der durch die Ueberschwemmung in Koͤnigsberg am meisten bedraͤngten 100 Dukaten dem Schmidt Alergnaͤdigst zu uͤberweisen. Der Wohlthaͤtigkeits⸗Sinn und die Anhaͤnglichkeit der erhabenen Monarchin an Preußen hat sich dadurch aufs Neue herrlich bewaͤhrt. 2 8 Berlin, 14. Mat. Wie seit einer Reihe von Jahren aan dem fuͤr die Koͤniglichen Staaten eingesetzten allgemeinen Bußtage, so fand auch gestern Abend im Koͤnigl. Opernhause dasjenige Concert Spirituel statt, dessen Einnahme zum Be⸗ sten einer Unterstuͤtzungs⸗Kasse fuͤr huͤlfsbeduͤrftige Theater⸗ Mitglieder bestimmt ist, welche den Namen Spontini⸗Fonds fͤhrt, da der Ertrag desselben dem Herrn General Musik⸗ 828 Director Ritter Spontini zustehen wuͤrde, wenn seinerseits nicht schon vor mehreren Jahren zu jenem wohlthaͤtigen Zwecke darauf Verzicht geleistet worden waͤre. Diesesmal lsäah sich der Stifter jenes Fonds in seinen menschenfreundlichen 8. Absichten durch den schon wiederholt so ruͤhmlich bewaͤhrten Wohl⸗ thaͤtigkeits⸗Sinn des Kaiserlich Koͤnigl. Oesterr. Kammer⸗Vir⸗ tuosen Herrn Ritter Nicolo Paganini auf die glaͤnzendste und erfolgreichste Weise unterstuͤtzt. Vor seiner in diesen Tagen statt findenden Abreise von hier hat sich derselbe gestern zum letzten Male hoͤren lassen, und wie immer das sehr zahlreiche Publikum durch seine Kunst entzuͤckt. Der geniale und talentreiche Kuͤnstler steht als solcher hoͤher als iihn die rauschendsten Beifalls⸗Bezeugungen zu stellen ver⸗ mogen, und der Dank derer, denen er mit so seltener Hin⸗ ggebung und der ee Freudigkeit durch den Ge⸗ 8 1 seiner schoͤnen Kunst wohl that, wird ihm uͤberall fol⸗ gen. Herr Paganini begiebt sich, dem Vernehmen nach, voon hier uͤber Posen nach Warschau. . Am gestrigen Bußtage hatte sich hier in einem Pri⸗

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vat⸗Hause eine kleine Gesellschaft und zwar zunaͤchst in der Absicht versammelt, der durch Ueberschwemmung verungluͤck⸗ ten Bewohner der Preußischen Niederungen werkthäͤtig zu ggedenken. Mehrere Frauen und Maͤdchen harten zu diesem Endzwecke Handarbeiten gefertiget, die unter den Anwesenden 8 versteigert wurden und einen Erloͤs von mehr als 50 Tha⸗ 8 lern lieferten. Ein neuer Beweis, daß bei den im Wohlthun vpon jeher unermuͤdlichen Bewohnern der hiesigen Residenz selbst die geselligen Verhaͤltnisse in diesem Augenblicke nur zur Milderung des herben Geschicks unserer leidenden Lands⸗ seute benutzt werden. . Der Londoner Courier vom 8. Mai meldet: „Die Frau Herzogin von Cumberland startete gestern einen Besuch im Pallaste von St. James ab.“ Wir berichtigen diesen erthum mit der Bemerkung, daß Ihre Koͤnigl. Hoheit Sich gegenwaͤrtig in Berlin befinden und seit läͤngerer Zeit die hiesige Residenz nicht verlassen haben. Ueber das (gestern erwäͤhnte) Feuer in einem Ge⸗ 8 . böüube auf dem neuen Etablissement der Gebruͤder Gericke aam Kreuzberg sind uns folgende naͤhere Nachrichten zugekom⸗ men. Dasselbe brach, wahrscheinlich durch starke Heizung des Ofens, in einer auf der Höhe des genannten Ber bvelegenen, von Steinen erbauten Huͤtte aus, welche den Fe⸗ gelstreichern zum Nachtquartier diente. Da diese an einem FZiegelofen angebaut ist, so ergriff das Feuer auch die Dach⸗ sparren des letzteren. Im Uebrigen ist, außer dem Bretter⸗ hdͤach der Huͤtte und einigen Kleidungsstuͤcken, welche in der⸗

selben verbrannten, kein weiterer Schaden angerichtet worden.

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111n“] ö11. 16 Talente im Militair⸗Fache sowohl als bei der Administra⸗ Aus Stettin wird unterm 11ten d. M. gemeldet:

„Seit dem 1sten d. M. ist eine von dem Medicinal⸗Rath Dr. Haͤger und dem Dr. Muͤller in hiesiger Stadt gegruͤn⸗ dete Augenheil⸗Anstalt fuͤr Pommern eroͤffnet worden, welche das allgemeine Interesse um so mehr in Anspruch nimmt, als eine solche in hiesiger Provinz bisher noch nicht bestand. Das Unternehmen ist um so lobenswerther, als dabei der Grundsatz aufgestellt ist, ohne fremde 29 zu bestehen, und als die Kosten selbst sehr maͤßig festgestellt sind.“

Keinigliche Schauspiele.

Freitag, 15. Mai. Im Opernhause: Belmonte und Constanze, Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Mozart. (Herr Reichel, vom Großherzoglich Badenschen Hof⸗Thea⸗ ter zu Karlsruhe: Osmin, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause, Speclacle demandé: 1) Mes der- niers vingt sols. 2) La premidère représentation de la reprise de: Le igomeie, vaudeville en 2 actes, du théatre de 1] Mr. 18 Seribe et G. Delavigne.

onnabend, 16. Mai. Im Schauspielhause: Jude, Schauspiel in 5 Abtheilungen. Böause * ee und ein Rock, Lustspiel in 1 Aufzug.

n * 88 Königsstaäͤdtsches Theater.

Freitag, 15. Mai. Doctor Johannes Faust, der wun⸗ derthaͤtige Magus des Nordens.

Berliner Börse.

s N1 Den 14 Mai 182 n 14 Mai 1829 85 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preussz. Cour.) EEmes 27NNÄ8 St.- Schuld -Sch.] 4 94 ½ 94 12 [Kur- u. Neum. do.] 4 105 1 Pr. Engl. Anl. 18 5 103 103 ¾ [Schlesieche do. 4 106 ½⅞ 106. Pr. Engl. Anl. 22 5 103 ¾ 103 1 [Pomm. Dom. do. 5 107 ½ Kurm. Ob m 1. C] 4 93 ½ 93 Mäark. do. do. 5 1107 Neum.Int- Sch do. 4 93¼ Ostpr. do. do. 5 1 Berlin. Stadt-Ob. 5 —- [100 [Rackern C. d. Kmk. 66 dito dito 4 [100 ¾ si00 ½ 40. 40.d Nmk. 8— 66. Königbg. do. 4 93 ½1)0 [LZins-Sch. d Emk 67 Elbinger do. 5 100 ¾ 100 ½ ywG%ϑdio d Nmk —- 67. Danz. do, in Th Z. 35 ½ Wenpr. Pfdb. A 4 90. dito dito B. 4 94 ½ Holl. vollw. Duc. 18 ½ Grosshz. Pos. do. 4 99 ¼ 99 [Friedciched'or. 13 ½ 13 Oappr. Pfandbrf. 4 95. Disvconio Pomm. Pfandbr.] 4 104 Wecksel- und Geld-Courns. Preussz. Cour. (Berlin, den 14. Mai.) En vSrl. EEEEö 250 Fl. [Kurz 1413 EEIEIEE““ 250 FL. 2 Mr. 140 DeeEE““ 300 Mk. Kurz 150 EE11P1XAA“ 300 Mk. [2 Me. 149 Anhaf,f.“ 1 I. Sul. 3 Mr. 6 232 b Dgric . 300 Fr. [2 Me. 80 22 Wien in 90 N“ 150 Fl. [2 Mt. 10¾ 102⁄½ Angiburg. . 150 FI. [2 Mte. 102 ½ ILöI,.]; 100 Thl [2 Mte. 99¼ Leiprig .. . .. 100 Thl. Uso. 103 Frankfurt a. M. WZ2Z.. . . 150 Fl. [2 Me. 102½ Petersburg. EEEE11““ 100 Rbl. 3 Wch. 209 ¼ IeEE“ 100 Rbl. 13 Wch.† 8S1 Auswhrtige Börsen. 1— 1, 5 . 8 8 Amsterdam, 9 Mai. I116“ , hesterr. v- .943. E1“ 2. etall. 94⁄ vbe London, 8. Mai. 8 2n Consols 71 mit Verkäufern. Schatakammer-Scheine 71 .72 Russ. 95 ½ 90. Portug. 44]⁄. 45 ‧⁄. Mezic. A22. 21. Columb. 15½⸗ % Brasil. 5321. Griech. 14½.15 ½. Span. 9½. †. .

Paris, 8. Mai. Sprocent. Rente 79 Fr. 10 Cent. 5procent. 108 Fr. 15 Cent

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redecteur John. Mitredacteur C0 ttel.