1829 / 135 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Allgemeinen Preußischen Staats⸗

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len habe, Denen, die dabei am meisten interessirt und zu⸗ gleich am vertrautesten mit finanziellen Details sind, sehr aangenehm seyn werden, auf der andern Seite fuͤhle ich aber aauch, daß es einige Umstaͤnde giebt, die unsere Aussichten in „die Zukunft etwas bewoͤlken und mehrere unserer vornehmsten Handelszweige in einem duͤstern Lichte erscheinen lassen. Den⸗ moch, Sir, fuͤhle ich die Zuversicht in mir, daß das Eiihnkommen des laufenden Jahres vollkommen hinreichend sseyn wird, um sowohl die Ausgaben desselben zu decken, als die Regierung in den Stand zu setzen, der Empfehlung des Parlamentes gemaͤß, aus dem Uederschuß einen Fonds zur rung der National⸗Schuld zu errichten. Nicht ist mir der gedruͤckte Zzustand unbekannt, in welchem sich das Land ꝓ8 eit befindet. Wir haben, und zwar gemeinschaft 4 mit inem benachbarten Staate, somwohl durch 2 schlechte Nerndte, als durch eine Stockung, die in verschiedenen Han⸗ edels⸗Zweigen eingetreten ist, gelitten. So sehr ich m⸗ seuaͤnde aber auch bedauern muß, ist, es doch 7 er meine Pflicht, noch meine Absicht, mich uͤber ihre rsachen jetzt aaauszulassen, und begnuͤge ich mich mit der Bemerkung, daß liich sie alle als vorübergehend und temporair ansehe. Ehren⸗ werthe Mitglieder werden zweifelsohne, je nachdem sie uͤber politische Fragen verschiedener Meinung sind, auch jenen be⸗ dauernswerthen Umstaͤnden verschiedene Ursachen beimessen. Einige werden Alles der letzten Miß⸗Aerndte, Andere werden es gewissen Maaßregeln zuschreiben, die seit einiger Zeit schon beschlossen, jetzt aber zur Ausfuͤhrung kamen, und die Eirculations⸗Mittel des Landes auf eine sichere und solide Basis bringen sollen.*) Noch Andere werden es dem über⸗ triebenen Geschaͤfts⸗ und Spekulations⸗Geiste beimessen, dem sich noch eine fuͤrchterliche Produktions⸗Kraft beigesellt hat, die durch den, in der Verbesserung des Maschinen, Wesene soo sehr gesteigerten, menschlichen Erfindungs⸗Geist hervorge⸗ eufen wurde, und in diesem Lande weiter gebracht worden

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ist, als in irgend einem anderen. Durch diese Kraft wur⸗

den wir, wenn die Gelegenheit dringend war, wohl in den

Stand gesetzt, jede ploͤtzliche Nachfrage nach unseren Manu⸗

faktur⸗Waaren sogleich zu befriedigen; aber durch dieselbe

Kraft erhielten wir auch einen qen Vorrath, mit -

dem nur zu oft eine Erschlaffung im Geschaͤft und b glluͤck sich einstellte. enne sa, Sir, ana den Kasfcn jznu uͤberzeugen, daß unter allen diesen Umstaͤnden nichts sich sfindet, was die natuͤrlichen Huͤlfsquellen des Landes bedroh ich * vor auswaͤrtiger Concurrenz irgend eine Besorgnit an t, oder kann.“ Folgendes ist nun die Uebersicht X. 5 einfloͤßen von der Einnahme und Ausgabc des —2 4 er Minister tbheilte: „Viele ehrenwerthe Mitglieder dicher Jahres er⸗ werden sich noch erinnern, daß, als ich im s Ausschusses

das Budget einbrachte, ich die Einnahme len Jahre der genauer auf 53,900,000 Pfd. Sterl scha illionen, gabe schlug ich dagegen mit 50,100,000 Pfr⸗ übte; die Aus⸗ 3 Schlusse des Jahres 1828 ein Ueberschuß don 87¼ so daß beim der fuͤr die Reduction der National⸗Schuld 77977000 Pfd.,

bleiben sollte. Bei den Berechnungen, die 2 estimmt war, machte, ließ ich, um nicht etwa allzu ho zu jener Zeit

bene Erwartungen zu erregen, es mi he und uͤbertrie⸗

legen seyn, die Summen in den 5 sorgfältig —2

zu halten; der Erfolg beweist, wie 9 % rigen Schranken

es war, so zu handeln, denn der Aussch und nothwendig wirklichen Einnahme und Ausgabe des Jahe wird aus der

daß der Betrag der Erstern sowohl, als d res 1828 ersehen, ses, weit gröͤßer ist, als ich erwartet —27 des Ueberschus⸗ sufriedenstellend ausfällt. Es betrugen neümlicd daher sehr

des Jahres 1828 die Einnahmen, stat ich beim Schlusse 55,187,000 Pfd.; 2 t 54 Millionen,

Pfd.; die Ausgaben aber sich auf nicht mehr 3en, . 19,0chn . schuß von 5,851,000 P. . d. * . Pfd. mehr fa 18 Lesceer hatie entstanden e „2,05 1,000 tholiken i 5 8. April. Wir haben vnecerhaase⸗ nämlich den Gra sonn 8,2 Vaters des Herzogs 5. Wahl des Volkes, sondern seines Fleckens 2— orfolk, welcher als Herr des Recht far ihn uͤben, sainen Leenen, welche dort das Wahl⸗ 8 fuͤr das 11.n enhnen, e er 2. Denn H ist einer von den sogenannten eee 8.

Lin⸗ 92 Zwei⸗Pfund⸗Roten.

9) Die Einziehnng der

roughs (verfallene Marktflecken), Oertern, wel 11“ als sie das Recht erhielten, Mitglieder ins Pae ur Zett, 2 schicken, in bluͤhendem Zustande waren, jetzt aber in ihrem Verfall das Eigenthum einer einzigen Plisen sind, welche uͤber die sogenannten Waͤhler (oßt nur einer oder zwei an der Zahl) nach Willkuͤhr gebietet, oder deren Wahl⸗Recht iin den Haͤnden einer beschraͤnkten Corporation liegt, die ihre Stimmen an den Meistbietenden verhandelt. Von dieser letztern Klasse ist auch East⸗Retford. Es wurde naͤmlich er,; wiesen, daß seit undenklichen Zeiten in diesem Orte fast jeder Waͤhler seine Stimme fuͤr 40 Guincen zu verkaufen pflegte und daß der Orts⸗Vorstand und Stadtschreiter sich eben ss ö“ bestechlich gezeigt hat, als die Buͤrger. Daß einem solchen Orte keine Vertretung gebuͤhrt, ist offenbar, und daß es das beste Mittel seyn wuͤrde, das Parlament practisch und all, maͤhlig zu reformiren, wenn man nach solchen Entdeckungen ; *† . 9 (öoder vielmehr Ueberfuͤhrungen, denn die Thatsache ist fuͤr Niemanden mehr neu) diesen Flecken ihr Recht nahme und auf die großen Handelsstaͤdte uͤbertruͤge, welche, im Laufe der letzten hundert Jahre herangewachsen, keine Vertretung im Parlamente haben. Dies setzte auch besonders Herr Hus⸗ 1 kisson in einer vortrefflichen Rede auseinander, die er am öten d. hielt, wo der vorjaͤhrige Vorschlag, die Vertretung des elenden Fleckens auf die Stadt Birmingham zu uͤber⸗ tragen, erneuert wurde, und besonders darauf aufmerksam machte, daß der Frage uͤber eine allgemeine Parlaments⸗Ree«.— form, welche sich sehr bald wieder erneuern muͤsse, auf keine ½ Art besser begegnet werden koͤnne, als durch solche freiwillie Reformen von Seiten des Parlaments. Die Minister aber, 1 erneuerten mit Ruͤcksichtnahme auf die großen Grund⸗Eigene thuͤmer ihre Opposition, indem sie darstellten, daß die Cor⸗ ruption nicht gegen alle Einwohner des Ortes bewiesen, und daß es folglich unbillig seyn wuͤrde, die Unschuldigen mit den Schuldi en bu bestrafen; sie erklaͤrten sich dagegen gee-e.— neigt, die Anzahl der Waͤhler durch die Zulassung des be; nachbarten Bezirks zu vermehren, welcher lediglich von Acker,., bauern bewohnt wird, die fast ganz in dem Interesse des 1 Herzogs von Newcastle seyn sollen, welchem bereits ein utzend Sitze im Unterhause zu Gebote stehen. Dies war die erste Gelegenheit, wo die Regierung seit der Emancipa⸗ tions⸗Bill ihre Staͤrke versuchte; und sie hat solche nicht im geringsten abgenommen gefunden; ein neuer Beweis, daß ungeachtet der lebhaften Opposition, die sich letzthin bei der katholischen Frage von Seiten eines nicht geringen Theils der großen Grund,Eigenthuͤmer kund gab, dieselben doch kei⸗ nesweges mit der Regierung zerfallen sind. Gestern wurde im Unterhause der Vorschlag gemacht, daß sich das Parla⸗ ment verpflichten sollte, die Raͤthlichkeit der Einfuͤhrung ei⸗ ner Armensteuer in Irland in der naͤchsten Sesston in Be⸗ rathung zu nehmen. Es wurden waͤhrend der Debatten gar manche nuͤtzliche Bemerkungen gemacht, aber der Vorschlag doch verworfen, weil die Regierung sich nicht zu Maaßregeln verpflichten wollte, uͤber die sie noch nicht zu einer Entschlie⸗ ßung gekommen zu seyn scheint, und wozu die Grund⸗Eigen⸗ thuͤmer sich nur sehr ungern entschließen wuͤrden. Es wuͤrde indeß bei der Gelegenheit versichert, daß die Geruͤchte von der Vertreibung so vieler armen Leute, wovon letzthin Er⸗ waähnung geschehen,*) ungegruͤndet seyen, und daß, da die meisten ihre kleinen Grundstuͤcke auf Lebenszeit in Pacht haͤtten, nur wenige fuͤx den Augenblick wuͤrden vertrieben werden koͤnnen. Ein Mitglied sagte, es befaͤnde sich in den Zeitungen eine Anzeige von der Einweihung einer ka⸗ tholischen Kapelle, worin von dem „katholischen Pri⸗ mas von Irland und einem andern Bischof“ die Rede sey, dem das eben angenommene Gesetz zuwider, worin die Annahme dieser Titel den katholischen Bischoͤfen, bei Strafe von 100 Pfund Sterling, verboten ist. Er verlangte des⸗ halb zu wissen, ob die Regierung von der Sache Notiz neh⸗ men werde. Keiner von den Ministern aber gab eine Ant⸗

wort. Es steht jedoch zu erwarten, da die 85 die Herren Praͤlaten, welche etwa ihre Pflicht vergessen haben

moͤchten, zurecht weisen werde. Fuͤr jetzt nehmen indeß wich⸗ tigere Dinge ihre Aufmerksamkeit besonders in Anspruch, da auch hier, in London, die unbeschaͤftigten Seiden⸗Arbeiter seit einigen Tagen angefangen haben, in die Wohnungen ihrer beschäͤftigten Kameraden zu brechen, und die Stoffe auf den

*) S. Nr. 190 der Staats⸗Zeitung.