nahme des Forts von Lepanto bestaͤtigt sich. — Der edle und unermuͤdete Griechenfreund Eynard hat von Pisa aus ein neues Sendschreiben an die Freunde und Goͤnner der Griechischen Sache erlassen, worin er die neuerlichen merk⸗ wuͤrdigen Fortschritte der Griechischen Heere unter dem wackern General Church, die Besetzung von Livadia, Sa⸗ lona, Vonitza, des EEE““ des Schlosses von Lepanto und beinahe des ganzen Gebiets zwischen Arta und Volo meldet, und dann die den Griechen ehrenvolle Ver⸗ sicherung beifuͤgt: „Keine Handum der Grausamkeit ist ge⸗ gen die Tuͤrkischen Gefangenen veruͤbt worden; vielmehr wur⸗ den sie von den Griechischen Wundaͤrzten gepflegt; die Ca⸗ pitulationen werden puͤnktlich vollzogen.“ eer Marschall Maison — schreibt Hr. Eynard weiter — hat dem Praͤsiden⸗ ten die officielle Nachricht mitgetheilt, daß der Koͤnig von Frankreich Befehl gegeben habe, 5000 Mann seiner Truppen in Griechenland zu lassen. Diese Wohlthat ist unermeßlich, denn die verlaͤngerte Anwesenheit der Frangoͤsischen Truppen wird die innere Organisation erleichtern. raf Capodistrias aͤußert in seinen Briefen an Eynard große Zufriedenheit mit dem allmählig eintretenden Zustande der Ordnung und Fe⸗ stigkeit in der Verwaltung, und mit der wiederauflebenden Eintracht und dem Gehorsam der Griechischen H uptlinge gegen die Regierung. Griechenland geht rasch seiner Wie⸗ dergeburt entgegen. Der gänzliche Abzug der Franzosen wuüͤrde jede Hoffnung zerstoͤrt haben. Graf Capodistrias giebt auch fehr befriedigende Berichte uͤber seine Rundreise durch Morea, und meldet, daß die Griechische National’Versamm, lung zu Ende Mai eroͤffnet werden wird. Der Griechische Boden wird fruchtbar gemacht, und besonders der Anbau des Mais betrieben, dieser Frucht, die schon einmal Grie⸗ chenland von Hungersnoth befreite. — Der Baierische Oberst von Heidegger und der Genfer Dr. Gosse standen im Be⸗ griff, ihre Ruͤckreise nach dem Vaterlande anzutreten, zu welcher nur ihre, durch die edelsten und unei g igst 2h⸗ frenzansen im Dienste der Griechischen Sache sten 8 bewegen konnte. Die Segnungen dae — edauern aller Gri auf der Reise naa diese Biedermaͤnner — Der Courrier de Smyrne macht in einem Schrei⸗ 88 —— Konstantinopel vom 9. April folgende Be⸗ reibung von der Feier des Bairamfestes: „Am Sonntag,
den 5. April, wurde in der Moschee dem Winter⸗Quartiere des — Epub, einer zu
Ramid ge in der Kaserne von Benann. Ä Raeneinopeis⸗ der große bei diesem Feste, das sonst den 88* herrschte diesmal lassung zu Pomp Aufzuͤgen gab Aroßherren eine Veran⸗ brachen die Truppen, Ie an nn. 82 wei Uhr Morgens aus dem Lager von Ramid auf, u bnanerie und Artileerie, des Sultan bis zur Mosche⸗ ahe — dsc von der Kaserne e. zur Seite der Stadt anfin geid am rechten Ufer des chee lassen sich die Sultane bei ihrer Thn. i dieser Mo⸗ nen. Mit Tages⸗Anbruch verließ der * esteigung kroͤ⸗ Großen des Reiches und den Ober, Offeesofherr⸗ von den und Ehrenwache begleitet, Ramid, und er 2. nen⸗Aufgang in die Moschee ein. Nach Berwas vor Son⸗ Gehets, das eine halbe Stunde waͤhrte, b zendigung seines vorbeizumarschiren. Die Ober⸗Officiere de 2—2 das Gefolge Marsch, ihnen folgten die Bostandschi⸗Bam ardeeröͤffneten den die Großen des Reichs, Alle in dem eschis Darauf kamen Costuͤm, das aus Mamelucken⸗Pantal vzenen militatrischen liegenden Wamms, der nur bis zum Gürce denah eun 1” db antel à la Henri IV d d mabt „einem blausei und dem Fes mit einem großen Minernen Büsche beiand. Ver den Großen und den und nach den R iese Muüͤtze am Rande mit Gold gestickt, versehen; dan Mange eines jeden mit verschiedenen A zeichen Fußbekleidung es der Garde⸗Officiere war ganz einfach; die paͤischer Art.“ estand aus Stiefeln und Sporen nach Euro⸗
„In ziemls Zuges lam 89⸗ Encfernung von diesem ersten Theile des Kaskets mit blasroßherr, von seiner Garde umgeben, welche Form eines Reanen, weißen und gruͤnen Federbuͤschen in net war. Dargenbo eens trug, und mit Hellebarden bewaff⸗ traͤger), der an Sultan folgte der Seliktar⸗Aga (Schwerdt⸗ und mehrere iglar Aga (Vorsteher der schwarzen Eunuchen) Sultan selbebohe Ofgenehs des Großherrlichen Hauses. Der illanten beserug die kriegerische Kleidung; auf seinem mit esetzten Fes war eine aus den Krondiamanten dem zum raffe, mitken uͤber der Stirn, angebracht. Auf e beil vom Mantel bedeckten Wamms strahlten „rechten und linken Seite der Brust zwei steinen. Um den Hals hing eine
(8
roßkreuz einer Decoration vorstellt,
n seiner Garde
85 8
1qMp“
die den Generalen, Adjutanten Und bersten verliehe Der Sultan ritt ein reich gezaͤumtes Arabisches Fesenacd. seltener Schoͤnheit, mit Englischem Sattel und goldgestickter Decke, und trug Europaͤische Stiefeln mit Sporen, die er auch beim Eintritt in die Moschee anbehielt. Ihm folgten die Minister und die Ulemas. Die Garde⸗Cavallerie, in de⸗ ren Mitte man Herrn Calosso bemerkte, war zu Fuß und bildete ein Spalier am Eingange zur Moschee; an sie schloß sich die Infanterie an, die großentheils aus den vom Se⸗ raskier gebildeten Bataillonen bestand, und das Spalier bis an die Stadt fortsetzte. Mehrere Mustk⸗Chöre, unter denen sich besonders das des Seraskiers auszeichnete, spielten krie⸗ gerische und zwar meist Franzoͤsische Marsche. Um 8 Uhr war der Großherr wieder im Lager. Eine allgemeine Ar⸗ tillerie⸗Salve kuͤndigte seine Ruͤckkehr nach Ramid an. Dar⸗ auf empfing er die Großen des Reichs, die Minister, die Palast Offieiere und die der Garde, erließ eine Menge von efoͤrderungen und zog sich um 9 Uhr in sein Cabinet zu⸗ ruͤck, um zu arbeiten. Dieser Aufzug hatte eine ungeheure Menge von Zuschauern herbeigezogen, die e waren, den Pofstaat in der neuen Tracht zu sehen. Der Seraskier, der Kessvg ehagaie und der Kaimakan⸗Pascha trugen den⸗ selben Mantel, wie der Großherr. Die Minister und Ule⸗ mas erschienen in der einfachsten Kleidung. Der merkwuͤr⸗ digste Unterschied des neuen Costuͤms von dem alten ist hohe Einfachheit und Strenge, welche dem Orientalischen Luxus efolgt ist. Die Batschafter und Gesandten wohnten mit ihren amilien dem Feste bei. Unter ihnen bemerkte man Herrn aubert, der vom Seraskier eine besondere Einladung erhal⸗ ten hatte. Auch hatten sich fast alle Franken eingefunden, und viele folgten dem Zuge. Die groͤßte Ordnung bei diesem imposanten Feste. Diejenigen, welche dieser Feier zur Zeit der Janitscharen beigewohnt haben, wo man nur Schimpfreden und Beleidigungen gegen die Franken hoͤrte, werden die Ruͤcksichten n koͤnnen, welche ihnen das muselmäͤnnische Volk und Mllitair bewiesen haben. Abthei⸗ lungen vom Corps der Kumbaradschis (Bombardiere), dem die Bewachung der Vorstadt anvertrauet war, empfingen das diplomatische Corps am Quai und begleiteten es bis zu den fuͤr dasselbe vorbehaltenen Plaͤtzen, wo sie waͤhrend des Zu⸗ ges als Ehrenwache blieben. die Muselmaͤnner bei ihren religioͤsen Festen immer sind.
Aber obgleich es augenblickliche Entbehrungen zu ea. 8 e⸗
habt hatte, und die Erwartung großer Erei nisse seine danken ganz in Anspruch nahm, uͤberließ es sich waͤhrend der drei Feiertage, wie in fruͤheren Jahren, seinen alten Gebraͤu⸗
chen. — Am Tage vor dem Batramsfeste bekleidete der Groß.⸗ err den Capitain Calosso fuͤr seine guten und treuen
ienste mit dem Turah⸗Orden und dem 2 rden des Halbmondes zustellen. Der Turah⸗Orden wird, den Sta- tuten gemaͤß, nur den Personen des militairischen Hofstaates des Großherrn ertheilt; der Titel eines Beys ist damit ver⸗
dem Capitain Gaillard ließ er ebenfalls den
bunden. Diese vom Sultan christlichen Officieren verliehene Belohnung hat hier viel Aufsehen gemacht; sie g ge⸗ wissermaaßen die muselmaͤnnische Bevöoͤlkerung mit den Fran⸗ ken, und zeigt die wahren 5g2 des Großherrn, so wie seinen uͤber die Gegenwart hinausreichenden Scharfblick.
Inland.
Berlin, 23. Mat. Des Koͤnigs Majestaͤt haben nun⸗
auch zu genehmigen geruhet, daß das 1ste Bataillon ne. en; des 21sten und das 2te Bataillon (Brom⸗
bergsches) des laten Landwehr⸗Regiments von der diesjähri⸗
Uebung in eben der Art, wie die Landwehr des ersten Armee⸗Corps, 2,. 4 da die Gegend der beiden er beülansab ncch⸗f Nenenn 8 die Ueberschwemmung sehr ge⸗ ö . . mit der auch sür Artilerie⸗ und Infanterie⸗Reiruten daß die ew werden. heiden Land⸗ Volketiassen shestmeldet: Die wachsende Theil⸗ stalten entspricht d
des Sentsh hohen Sorgfalt, sind. Die Beitrage 8 Volksbildung haben im vorigen er Gemeinden tragen. Nach den laßten Untersuchungen genießen uͤberhaupt 61,121 Individuen
den Unterricht hoͤherer, mittlerer und niederer Le r⸗Anstalten, so daß nach dem Stande der Bevölkerung der rovinz auf
u widmen gewohnt 2 snr das —— ahre 51,781 Rthlr. 13 Sgr. 4 Pf. be⸗
6 Einwohner ungefaͤhr einer kommt, wescher die Schule be;
Das Volk war ernst, wie es
füͤr die oͤffentlichen UnterrichtsAn⸗ welche die Behoͤrden
im Regierungs⸗Bezirk dieserhalb veram⸗
27q —
. 8
5 5
. 2 2 —7 1
— 2— 8 5
6— 2
“