„ oͤst⸗ und westlichen Staaten und innern Eebieten, den Gebieten von Ober⸗ und Nieder⸗Californien und Neu⸗ Mertko, sich aufhaltenden Spanier, binnen Monatsfrist nach 8 — Kundmachung des Gesetzes, den Staat oder das Gebiet, in 3 Monaten aber die Republik verlassen; die aus den mittlern Staaten, Gebieten und dem Bundes⸗District in resp. einem und zwei Monaten; die in den Kuͤsten⸗Staaten am Nord⸗ mmeer (d. h. am Merxikanischen Golf) in einem Monate be⸗ stimmt. Darunter sind nach dem zweiten zu verstehen, alle aauf den, gegenwaͤrtig vom Koͤnige von Spanien beherrschten Punkten gebornen Spanier und alle auf dem Meere gebor⸗ nen Soͤhne von Spaniern, mit einziger Ausnahme der
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* —. .
* in Cuba, Puerto⸗Rico und den Philippinen gebor⸗ nen. Nach dem dritten werden ausgenommen die pbyssch Verhinderten, so lange das Hinderniß waͤhrt, und die Soͤhne C Amerikanern. Nach dem fuͤnsten sollen die, welche nicht
Folge leisten, sechs Monate in eine Festung eingesperrt und sodann fortgeschafft werden, wie auch die, welche zuruͤckkehren
wuͤrden. Nach dem siebenten soll fuͤr die Unvermögenden die Reeiijse bis zum naͤchsten Hafen der Vereinigten Staaten be⸗ zahlt werden; so wie nach dem achten fuͤr die Moͤnche. Nach dem neunten Arkikel sollen diejenigen Spanier, welchen wegen physischer Verhinderung, oder als Soͤhnen von Ame⸗ rikanern die Erlaubniß wird, sich noch in der Republik auf⸗ halten zu duͤrfen, sich kuͤnftig nicht in der Nähe der Kuͤsten
8 niederlassen, und darf die Regierung die, welche dort jetzt wohnen, noöthigen, sich ins Innere zu begeben, im Fall ein naher Einfall feindlicher Truppen befuͤrchtet wird. Nach dem 10ten sollen diejenigen Spanier, welche Pension oder Sold von der Union, oder geistliche Benesicien erhalten, solche ohne Abzug beziehen, wenn sie sich in einer befreunde⸗ ten Republik oder Nation niederlassen und solches durch die Consuln beglaubigen; hingegen selbige verlieren, wenn sie sich nach Punkten, die von dem Koͤnige von Spanien be⸗ herrscht werden, begeben.
“ SuüdAmerika.
Die Angelegenheiten Columbien’'s, Peru's und Boli⸗ viass scheinen, den Englischen Blättern zufolge, jetzt wieder Außerst verwickelt. Die Peruaner haben sich in die Angele⸗ genheiten Bolivia's gemischt, und zwar (wie damals vorge⸗ geben und geglaubt ward) in Uebereinstimmung mit den dor⸗ tigen Bewohnern, um die von Bolivar gegebene Verfassung
8 eingesetzt worden war, abzusetzen, worauf unter ihrem Schutz keein Congreß zusammenberufen und Santa Cru zum Praäͤst⸗ denten erwaͤhlt ward. Letzterer hat die ihm auf diese Weise 8 egertragene Autoritaͤt dazu benutzt, sich fuͤr Bolivar zu er⸗ klaͤren, und Peru mit Krieg zu bedrohen. Dagegegen hat die Peruanische Armee sich den Gräͤnzen Columbiens genä⸗ hHert, waͤhrend Bolivar dort, und zwar mit Erfolg beschaͤf⸗ eigt ist, den Aufstand in Popayan zu unterdruͤcken. AX
Inland.
BGBerlin, 25. Mat. Aus Malnz von 19. Mat schreibt 8 man: „Se. Koͤnigliche 182 der Prk Wilhelm von Preu ßen, Gouverneur der hiesigen Bundes Festung, sind nebst Dienerschaft von Hochdero Reise aus den Niederlanden Iiin erwuͤnschtem Wohlseyn hier wieder angekommen.“ Durch gefällige Mittheilung erhalten wir die Lon⸗ vooner Cours⸗Notizen vom 19. Mai, die sich unter den aus⸗ paͤrtigen Boͤrsen⸗Nachrichten, G 8* finden. Das Dampfboot der „Courier“
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war kurz vor dem
Abgange der Berliner Schnellpost in angekommen, * doch sind uns, zu unserm Bedauern, keine Londoner Zeitun⸗ eeen mitgeschickt worden. Die Times vom 20sten soll die saachricht enthalten, daß dem Russischen Cabinette von der Pforte Friedens⸗Vorschlaͤge gemacht worden, welche, wie
jenes Blatt aus guter Quelle zu wissen vorgiebt, nicht leicht ganz von der Hand gewiesen duͤrften. — Von Ge⸗ treide haben nur geringe Zufuhren in England statt gesun⸗ den; einländischer Weizen ist um 1 à Sh. pr. Quarter gestiegen; fremder von guter Qualität um 1 Sb . . edus Elberfeld wird gemeldet, daß die benachbarte G meinde Kronenberg von einem furchtbaren Brande betrof⸗ fen worden, der beim Abgang der neuesten Nachrichten noch G 8 wuͤthete, ohne daß, wegen des fortwährenden Win — an böös85 schung zu denken war; dreißig Gehehube lagen 8, 8 in Assche. Die Kölnische Schnellpost, die von Solin 8 k — mußte Halt machen und die Passagiere sahen sich acan⸗ b den Weg nach Elberfeld zu Fuß zuruͤckzulegen. gt⸗ — Folgende, das Schifffahrt treibende Publikum interessi⸗
umzustuͤrzen, und den Praͤsidenten Suere, der von Bolivart
am Schlusse dieser Zeitung be⸗ um so wuünschenswerther ist es, daß recht viele
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. Z rende Anzeige, ist uns zur Aufnahme in die Staats⸗Zeitung zugekommen:
„Wir erlauben uns, hierdurch die Herren Schiffs⸗Rhe⸗ der und Kaufleute ergebenst zu benachrichtigen, daß der June⸗ tion⸗Dock zu Hull den 1. Juni a. c. eröffnet wird. Ver⸗ moͤge dieses neuen geraͤumigen Docks koͤnnen die Schiffe durch den Humber⸗Dock direct aus der Humber in den alten Dock gehen, zu allen Zeiten flott bleiben, und sind gaͤnzlich dem Risiko uͤberhoben, so wie es sonst geschah, in dem alten Zafen oder in dem Flusse Hull auf Grund zu liegen. —
ie obrigkeitlichen Behöͤrden haben erklaͤrt, daß dieser neue Dock den Hafen von Hull zu einem der complettesten im ganzen Koͤnigreiche gemacht hat, und vermittelst seiner vor⸗ zuüglichen Communication mit dem Innern, durch Fluͤsse, Kanaͤle, Rail⸗Wege, bereits vorhanden oder in Unternehmung, verbunden mit den ermaͤßigten Hafen⸗Geldern, ist Hull einer der ersten Haͤfen im Koͤnigreiche geworden.
Hull, den 1. Mai 1829.
E Neue Maschinenbau⸗Anstalt und Eisengießerei in Berlin.
Bei dem gegenwaͤrtigen Stande des Kunst⸗ und Gewerbe⸗ Betriebes sind mechanische Huͤlfsmittel und Werkzeuge un⸗ entbehrlich. Je leichter, mit je geringerem Kosten⸗Aufwande und in einem je hoͤheren Grade von zweckmaͤßiger Beschaf⸗ fenheit diese dargeboten werden koͤnnen, mit um so groͤßerm Erfolge kann gearbeitet und auf die Hervorbringung von Er⸗ zeugnissen gewirkt werden, die sich durch Vollkommenheit und Preiswuͤrdigkeit auszeichnen. Der Betrieb aller Fa und Manufakturen, die es nicht mit der Anfertigung g einfacher Stoffe zu thun haben, welche die Verarbeit⸗ und Veredlung der Natur⸗Erzeugnisse bezwecken, um aus denselben brauchbare Waaren fuͤr das Beduͤrfniß und den Luxus herzustellen, hat eine . kuͤnstlicher Huͤlfsmittel noͤthig, um die dazu gehoͤrigen Arbeiten auszufuͤhren; diese aber setzen wiederum die Vereinigung einer Menge verschie⸗ denartiger Kraͤfte und Fähigkeiten voraus, welche nur in stark bevölkerten Staͤdten anzutreffen ist. Eben daher aber koöͤnnen die zusammengesetzten Fabrikationen besonders nur in Hauptstaͤdten betrieben werden, wie solches denn auch wirklich fuͤr den oͤstlichen Theil der Preußischen Monarchie fast ausschließlich in Berlin der Fall ist. —
Die Schwierigkeiten und Nachtheile, welche fuͤr einen dergleichen Gewerks Betrieb in dieser Stadt, aus der groͤße⸗ rey Kostbarkeit der Lebensmittel, der Brennmaterialien, der Wohnungsmiethen, der Gelegenheit zur Zerstreuung fuͤr die Ar⸗ beiter und vielen andern Dingen entspringen, werden saͤmmt⸗ lich durch die Vortheile aufgewogen, welche auf der andern Seite dieser Zusammenfluß von Kräften und Fähigkeiten dar⸗ bietet. Ja, von ihnen haͤngt die Moͤglichkeit des Bestehens und Fortgangs der gewerblichen Kuͤnste in den großen Städ⸗ ten vornehmlich ab; und faͤnde ihr Betrieb nicht gerabe in dieser umfassenden Vereinigung verschiedenartiger Talente und Geschicklichkeiten eine so mäͤchtige Erleichterung, Förde⸗ rung und Stütze, so wuͤrde er gar nicht statt finden koͤnnen.
Je groͤßere Fortschritte nun in neuerer Zeit in den Kuͤn⸗ sten und Gewerben gemacht werden, je mehr die Hand⸗Arbei⸗ ten, durch die Anwendung mechanischer Werkzeu e, verein⸗ facht, beschleunigt, wo nicht mitunter ganz entbe rlich wer⸗ den, um so wichtiger erscheinen die Anstalten, in denen man den Zweck hat, dergleichen Hüͤlfsmittel ins Werk zu richten;
2 2 lcher An⸗ stalten entstehen, weckmaͤßi sechn 5 5 und betriehen werden, damit den Fabriken 222 2 88 mechanischen Werkzeuge in hoͤchster Vollkommen⸗ heit und Wehlfeilheit gellefert werden koͤnnen, deren sie un⸗ umgänglich nothwendig beduͤrfen. 4— Hauptbedingung der Existenz und des Aufschwungs inischen Fabrikwesens ist insbesondere das Daseyn, Erweiterung und die Vermehrung von Werkstätten, worin gröͤßere Maschinericen und Apparate fuͤr den Gewerbsb⸗trieb geliefe erden. Es hatte fruͤher hier noch immer an Anstalten dieser Art gefehlt, und die Fabrik⸗Inhaber klagten wohl mit⸗ unter mit gutem Grunde daruͤber, daß sie die ihnen noöthi⸗ ten Maschinerieen nicht erhalten koͤnnten, oder doch zu hohe Freise dafür zahlen muͤßten. on ganz unendlichem Einfluß auf die Arbeiten der Ge⸗ werbetreibenden sind die Eisengießereien und die Anstalten zur Darstellung metallener Maschinentheile, Apparate und Werkzeuge. Berlin besithzt in der Köͤnigl. Eisengießerei eine vortrefflich eingerichtete Anstalt der erstereu Art, die bereits seit vielen Jahren besteht, ausgezeichnet große und kunstreiche
Griffineund Comp. In Auftrag der Dock⸗Company.“
und daß sie auf das
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