1829 / 149 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

een in Havre, und der Graf v. Roailles uͤber den Ent⸗ wurf wegen der Beförderung der Corresponden nach Eng⸗ and und Suüd⸗Amerika Bericht ab. Hierauf bestieg der 8⸗ Handels⸗Minister die Rednerbuͤhne.

‚Der Khonig hat uns befohlen,“ aͤußerte er einen Gesetz⸗Entwurf vorzulegen, wodurch mehrere Saͤtze unseres Zoll⸗Tarifs modificirt werden. Wir haͤtten gewuͤnscht, Ihnen den, Entwurf fruͤher vorlegen zu koͤnnen; aber die Haupt⸗Bestimmun⸗ gen desselben sind die Frucht der Nachforschungen und Berathun⸗

en einer Commission, die, ungeachtet des angestrengtesten Eifers,

Ihnen, m. H.,

ber den Gesetz⸗Entwurf wegen Vollendung der Hafenbau⸗]

Bezlehung auch nicht

hre Arbeit doch erst vor wenigen Tagen hat beenden koͤnnen. Durch die Ernennung dieser Commission hat der Koͤnig uns in den Stand setzen wollen, auf das Feierlichste der von uns im vergangenen Jahre ——— ö die Beurtheilung des Systems, wodur rankreich seit mehr als 30 Jahren sich bemuͤht, Handel und (gewerbfseiß zu beschuͤtzen und jemehr und mehr auszudehnen, solchen Maͤnnern anzuver⸗ trauen, deren Unabhaͤngigkeit, Einsichten und Uneigennuͤtzigkeit das Land in keiner Art in Abrede zu stellen vermoͤchte. Wenn dieses System auch einerseits dem groͤßeren Theile der Interessen des Landes entspricht, so haben wir doch andererseits nie in Abredege⸗ stellt, daß einige andere dadurch mehr oder wenigerverletzt wuͤrden; und eben weil diese letztern, vorzuͤglich seit einigen Jahren, lebhafte Klagen herbeigefuͤhrt haben, vielleicht ohne daß man sich dabei gefragt hat, oöb nicht ein anderes System jenen Interessen, wenn auch nur auf indirecte Weise, noch nachtheiliger als das bisherige wer⸗ den wuͤrde, hat es uns unumgaͤnglich noͤthig geschienen, einer Art von Jury, deren Mitglieder in aben 8—— die Frage zu unterwerfen: ob unser jetziger Zoll⸗ arif dem des Franzöͤstschen Handeis —2 72 hin⸗ derlich sey. Nicht, daß wir uns auf das rtheil sachkundiger Männer deshalb berufen haͤtten, weil wir in unserem eigenen ne⸗ eile irre geworden waͤren; wir glauben vielmehr noch heute, wie 8 vorigen Jahre, daß man den Handel mit dem Auslande weder ganz frei geben, noch ihn ganz beschraͤnken muͤsse. Es ist nicht meine Gewohnheit, zu uͤbertreiben, und ich werde mich daher wohl huͤten, zu pten, daß wir ganzaufhoͤren wuͤrden, Getreide, Hanf und Flachs zu bauen, den Oelbaum zu ziehen und die Vieh⸗ zucht zu treiben, wenn aus der Krimm und olen das Getreide aus dem Norden der Hanf, aus Belgien dee Flachs, aus der Le⸗ vantr und Italien das Oel, aus Deutschland und den Niederlan⸗ Prehes Schlachtwvich, aus Spanien und Maͤhren die Wolle, aus 8 u. Mecklenburg die Pferde, frei von aller Abgabe bei uns geführt werden koͤnnten 8 5 ich ö un⸗ en der Preis aller dieser Gegenstaͤnde sehr sin⸗ —6 ns wabnschemlich der Franzosische 2. islar ld mche wuͤrde concurriren köͤnnen. Mit no bzee Heeeehes ee. daß —e2. unsere v ollen⸗, Tuch⸗ inen⸗Manufakturen, unsere Haͤmmer d unsere Fabriken kurzer Waaren dald von 7 Englischen ,1 125 Hollaäͤndischen Tuͤchern und Lelnn, Schwedischen, 3 ers⸗ Stab andern Uerget Acaren vceg un Lbarschah Eife Fent. he ar der Meinung, daß unsere bluͤhende Lyoner Fabriken durch Coneurrenz der Ostindischen Seiden. e * ¹ n⸗Waaren 98 Lecen konnten. Rach diezem an einen empfindlichen sen, wie schwer, ja wie 1ι28 es se bau⸗ und Gewerbtreibende Klasse fuͤr 2 FEnhe beraubt, zu entschaͤdigen. Ich zuslande mehr Wein als bisher liefern moͤchte aber auch wohl das cinzige se ßeren Absatz sinden dürften; abgesehent ein⸗Producenten ihre Wohlfahrt gewiß ler Anderer ertaufen mochten, feuge es zin dieser Letztern nicht die Consumtion des des Landes vermindern wuͤrde. Man wuͤrde

ecn woeen dn . 2q man aus dem C.

daß unsere nicht auf Kosten so vie⸗ auch noch, ob der im Innern uns sehr falsch ver⸗ 1 csagten den Se la h ge ten Verceden Meinung Zoll⸗Tarif sey ni ht der nd unfere Frung fähis; wir behaupten nur, daß nnser Raer⸗

Fahriten cines angemessenen C b behren s angenach Schutzes nicht ent⸗ weit und L2 handelt sich mithin nur um die Frage, wie

weise er Handelszweige sich dieser Fersecetecenmüse Um diese Frage zu lösen, ist es hei der stets welcher di⸗ CSne⸗ ntwickelung des gesellschaftlichen Zustandes, mit unumgaͤnglich nozebung naruͤrlich gleichen Schritt halten muß, 89, daß die Bestcuerung dieses oder jenes Han X 2. einer aufmerksamen Pruͤfung unter⸗ chungs⸗Commifston beeduͤrfniß bat bei uns die Handels⸗Unter⸗ zweniger ditteren Tader cfabrt, deren Einfuͤhrung uns nichts⸗ Zwei Abgaben sind von - und lebhafte Vorwuͤrfe zugezogen hat. stzogen worden, ndan iche Commuston vorzuüglich in rwaͤgung icker. Das einstimmige Uerrhem eemden Eisen und die vom i

Schutz vorzugs⸗

wie Sie, m. H, aus dem Pr Commission aber, worin, werden, jede Meinung ihr rer Berathungen ersehen ausgefallen: daß das Handels. Syslem ven durch Auflagen die Handels⸗Verbindun gen das Systenz, welches 8 ellt, eine nothwendige Folge ihrer Shse Völker Unter sich daß dieses Spstem, sobald es wehse derechnet nchen Treunung in: schaft fuͤr das öffentliche und Privat san⸗ Ir drd eine Buͤrg⸗ edes unndthige Vervot ein Uebel 1g, daß aan sich schlicht: daß

gehabt hat, ist dahin

unumgaͤnglich nothwendig seyn oͤngen. da gewisse Verbote

ünch her Schutz,

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L11““ 111“ 2 der gus der Besteuecung hervorgeht, gewoͤhnlich demjenigen vor. zuziehen ist, der aus dem foͤrmlichen Verbote entspringt, und daß man sich bei dem Zustande des Gewerbfleißes in Frankreichan ein vernuͤnftiges Prohibitiv⸗System halten, d. h., daß man einere seits den Producenten wirksam beschuͤtzen, und andererseits die Ausdehnuͤng des, jedem besonderen Gewerbzweige zu verlei⸗ enden Schutzes sorgfaͤltig ermitteln muß, damit man in dieser

zu weit gehe. Sie wissen nunmehr, m. die mehrerwaͤhnte Commission die ihr vor⸗

H., in welchem Geiste

gelegten beiden wichtigen Fragen gelhst hat. Das Resultat

Untersuchungen und Hera hugsnn ist in zwei starken Heften 8 2

berract worden, die heute unker die Mitglieder dieser Kammer angt worden sind. Sie werden nicht von mir erwarten, m.

9;* 2 8 mich in eine

wovon zwei durch ihr Schriftsteller⸗Talent und ihre 6. S8 1 dehese ee aaz rganhaht bchanne Haers Tac⸗ mit mahe Anen 8

5 eben 3 ke mich da⸗

her darauf, Sie von den, Lvon der Eem Ih 2

sclagen, so wie von denen, . nission gemachten Vor⸗

schlossen hat und die mit jenen fast übang en Eer. Tiche sch 2 . Kenntniß zu 892 wobei ich mich der glichsten Kürze bestet. sigen werde.“ Der Minister untersuchte hierauf einzeln vfe e“ Fragen, womit die Handels⸗Commission sich zu veschaftigen gehabt hat, naͤmlich die Besteuerung des Eisens und des Zuckers⸗ In einem Augenblicke“, aͤußerte er unter Anderm, wo die Production des Eisens bei uns, wie in. England, so bedeutend zugenommen hat sche bfragt gegenwaͤrtig 1,500,000 Centner), daß sie aller Wahr⸗ cheinlichteit nach die Consumtion bereits bei Weitem uͤbersteigt, hatte die Commission sich mit der Frage zu beschaͤftigen, ob es angeme 1n¹n“”] sey, den Zoll⸗Tarif in dieser Bezichung zu ermaßigen; sie hat na⸗ b tuͤrlich keinen Augenblick Anstand nehmen koͤnnen, sich dahin zu erklaͤren, daß man Alles aufs Spiel setzen wuͤrde, wenn man un- ter solchen Umstaͤnden durch irgend eine Ermaͤßigung noch die Concurrenz des Auslands beguͤnstigen wollte Doch blieb ihr noch zu untersuchen uͤbrig, ob es vielleicht angemessen sey, cinen mehr oder minder fernen Zeitpunkt festzusetzen, wo der Zoll Tarif in Betreff des Stabeisens hHerabgesctzt werden koͤnnte; hier ist sie, der 5 Mehrheit nach, der Meinung gewesen, daß man dem Interesse

Aller genuͤgen wuͤrde, wenn man die gegenwaͤrtigen Abga⸗

ben noch 5 Jahre lang fortdauern ließe, sie demnaͤchst um ein Fuͤnftheil herabsetzte, die uͤbrigen vier Fuͤnftheile aber noch auf die naͤchsten 5 Jahre beibehielte, so daß die Regierung und die Kammern im Jahre 1840 nach den bis dahin gemachten Erfah⸗ rungen den Gegenstand zußs Neue in Erwaͤgung zu ziehen haben wuͤrden; wir unsrerseits chlagen dagegen vor, die gedachte Ab⸗ gabe, vom Jahre 1835 ab, nur um ein Zehntheil zu vermindern, und die Herabsetzung des zweiten Zehntheils erst mit dem Jahre 1838 eintreten zu lassen. Was das Guß⸗Eisen anbetrifft, so be⸗ jahlt dasselbe gegenwärtig, wenn es zur See eingefuͤhrt wird, 9 Fr. fuͤr 100 Kilogramme. Da indessen unsere Gießer der Mei⸗ nung sind, daß das inlaͤndische Guß⸗Eisen bei weitem nicht die Qualitaͤt hat, als das Englische, so schlaͤgt die Commisston vor, jene Abgabe schon jetzt um 3 Fr. zu ermaͤßigen; wogegen wir nur fuͤr eine Herabsetzung von 2 Fr. stimmen.“ Hinsichtlich der Abgaben vom Zucker aus anderen als den Franzosischen Colonieen, machte der Minister den einzigen Vorschlag, dieselben von 95 Fr. auf 76 für 100 Kilogramme herabzusetzen. Nach einigen Bemer.— kungen uͤber den Runkelruͤben Zucker, von dem der Redner der 888

Meinung war, daß er seiner großen Wohlfeilheit wegen den Ame⸗ rikanischen Zucker uͤber kurz oder lang leicht ganz verdraͤngen moͤchte, beleuchtete derselbe die Abgaben des gegenwaͤrtigen Zoll⸗Tarifs

von Seiden⸗ und Baumwollen⸗Waaren, vom Mahagoni⸗Holze, vom Weine und von den Pferden, und schloß zuletzt mit folgen⸗ den Worten: „Sie werden aus dieser Darstellung entnehmen, daß der Gesetz⸗Entwurf, den wir Ihnen vorlegen, frei von jedem rein fiscalischen Interesse, so wie von jeder prohibitiven Tendenz ist. Fast alle Bestimmungen desselben zeugen vielmehr von dem Wunsche, den verschiedenen Handelszweigen nur denjenigen Schutz angedei⸗ ben zu lassen, dessen sie nothwendig beduͤrfen. Auch wir glauben, daß man nach einer unbedingten Handelsfreiheit streben muͤsse, je⸗ doch nicht nach einer solchen, wie sie von Maͤnnern, die sich we⸗ niger mit der Praris, als mit den Theorien beschaͤftigen, verstan⸗

ausfuͤhrliche Erörterung einer Arbeit ein.

den, sondern wie sie die fortschreitende Entwickelun unserer Kuͤnste und unsers Gewerbißes gestatten wird, und wie ZI11.“ England heutiges Tages versteht und ausuͤbt, indem es solchen Handelszweigen, die sich schon von selbst beschuͤtzen, seinen Schuah. entzieht,. Dieses England ist bei uns schon oft der Gegenstand der verschrobensten Urtheile gewesen; ein solches wuͤrde aber EL1

tiges Tages unverzeihlich seyn, wo ein qusgezeichneter Staats⸗ und einer unfrer gierlichsten Schriftsteuer das Verwal⸗ tungs⸗System dieses Landes in einer kurzen Schrift erklärt hat, die unter Sie, m. H., vertheilt worden ist, und wovon mehrere von Ihnen mich mit verdienten Lobeserhebungen und einem leb⸗ baften Interesse unterhalten haben.“ 4

Nach Beendigung dieser Rede theilte der Graf von St. Cricg noch der Versammlung den Gesetz⸗Emwurf selbst mit, dessen wichtigste Bestimmungen schon in dem Obigen ent⸗ halten sind, der aber im Laufe der diesjaͤbrigen Session schwerlich noch zur Bexathung kommen duͤrfte. Nachdem der Praͤstdent dem Minister im Namen der Kammer die ge⸗ schehene Vorlegung dieses Gesch Entwurfes bescheinigt hafte, 3 wurde, der Tages⸗Ordnung gemaß, zu einem Berichte der Bitt⸗ schriften Commission übergegangen. Domzufolge bestieg der Be⸗ richterstatter, Herr Seguy, die Rednerbuͤhne und batz die Kam-:

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