1829 / 149 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S e] Moͤglichkeit mit Mais und Kartoffeln zu besaͤen mit Kartof⸗ feln Stellen, die fruͤher beackert worden waren. 4) Wo der Gutsherr sich nicht anwesend befindet, sind die Paͤchter an⸗ zuhalten, den Einwohnern den noͤthigen Samen zu verabrei⸗ cen und sich hieruͤber mit den Gutsherren zu vergleichen.“

In dem neuesten Blatte des Wallachischen Kuriers (Nr. 6 vom 8. Mai), heißt es: „Graf Pahlen ist von Bucharest egen Kalarasch hin abgegangen; man glaubt, er werde uͤber die

naugehen. Vorgestern sind die an Feldmarschall Graf Die⸗ bitsch deputirt gewesenen: Bischof Hilarion und Groß⸗Logo⸗ 5 Janko Wakaresku wieder heimgekehrt. Der Präͤsident at dem Metropoliten geschrieben, daß die Einwohner nach Vollendung der⸗ihnen aufgetragenen Transporte einen Mo⸗ nat lang ausrasten duͤrsen, um indessen ihre Felder zu be⸗ stellen.“

In Jassy

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aia

war in den letzten Tagen des Aprils die Erscheinung eines politisch⸗literarischen Journals, gleich⸗ falls in Wallachischer (Rumanischer) Sprache, unter dem Ti⸗ tel: „Die Wallachische Biene“ angekuͤndiget worden. In dem hieruͤber am 29. April durch den Druck bekannt ge⸗ machten Prospectus heißt es: „Hr. Aga Aßakl hat die Bi⸗ rektion des Geschaͤftes uͤbernommen, und die Redactoren der Zeitung, d. h. die Societaͤt der Verfasser, beeilt sich, den P. T. Bojaren und allen Landsleuten bekannt zu machen, daß benanntes politisch⸗literarisches Journal, unter dem Namen die Wallachische Biene, auf nachstehende] Bedingungen in Jassy erscheinen soll: 3) Vom 15. Mai angefangen, wird die Wallachische Biene woͤchentlich zweimal. erscheinen; b) Groͤße und Form wird wöchentlich Bogen in Quart seyn; 2 sie wird politische und interessante Neuigkeiten von allen Thei⸗ len der Welt, Kriegs⸗Buͤlletins, historische, moralische, lite⸗ rarische, philologische Notizen, Erfindungen, besonders oͤko⸗ nomische Artikel in allen Zweigen dieser letzteren Wissen⸗ schaft, die in fremden Ländern so weit vorgeschritten ist, lie⸗ fern; auch Privat⸗Inserate von Kauf und Verkauf zc, wer⸗ den gegen Gebuhr ertra beigelegt; d) der Preis ist 4 Du⸗ katen jährlich, sehr semaͤßigt im Vergleich mit andern Zeitungen, deren wahre Nachrichten sie alle aufnehmen Hwird. Da sie aber erst mit dem 15. Mai beginnt, so ist die Praͤnumeration faͤr 271 Monate, bis Ende 1829 nur 75 Loͤwen und 30 Paras. Mit Anfang 1830 aber wird Alles neu und schoͤner, neue Lettern, feineres Papier zc. Was den Styl dieser Zeitung betrifft, so wird die Re⸗ daction dem folgen, den die Regeln der Sprache erheischen, die jeder denkende Philolog uͤberall beobachtet finden wird; denn es ist einmal Zeit, eine von mehr als vier Millionen gesprochene Sprache zu dem Grade der Vollkommenheit hin zu fuͤhren, zu dem ihr erlauchter Ursprung (von den Roͤmern) sie berechtiget, und das Beispiel ihrer cultivirten Schwestern sie auffordert. Mit dem ersten Blatte der Zeitung wird, zum Andenken, ein Blatt mit dem Namen der Praͤnume⸗ ranten erscheinen, die einem gemeinnuͤtzigen Unternehmen Un⸗ terstuͤtzung und Aufmunterung werden gewaͤhrt haben, ohne die es nicht ins Werk gesetzt werden köͤnnte. Jassy den 29. April 1829. Die Redaction der Wallachischen Biene“.

Inland.

Berlin, 29. Mal. Mittelst Allerhoͤchster Cabinets⸗Ordre vom 30. Juni 1827 war bestimmt worden: daß Lehns⸗ und Fidei⸗ commiß⸗Besitzer das nach erfolgter gutsherrlich baͤuerlicher Re⸗ gulirung benoͤthigte Einrichtungs⸗Kapital auf die Substanz des Hauptguts nur bei der Landschaft zum halben Betrage des nach landschaftlichen Principien ermittelten Werths aufzu⸗ nehmen berechtigt seyen. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben je⸗ doch auf den Antrag des K. Staats⸗Ministeriums und zwar mitctelst Allerhoͤchster Cabiners⸗Ordre vom 13. d. M. jene

5, nunmehr dahin zu modificiren geruhet, daß difejenigen Lehns⸗ und Fideicommiß⸗ Besitzer, welche einen

landschaftlichen Kredit in ihrer Provinz nicht benutzen koͤn⸗ nen, sich den erforderlichen Bedarf von jedem andern Glaäͤu⸗ biger zu verschaffen besugt, auch da, wo landschaftliche Ab⸗ 8 schaͤtzungs⸗Principien nicht vorhanden sind, die General⸗ Commissionen autoristet seyn sollen, den Werth der dem Besttzer zugewiesenen Abfindung, auf dessen halben Betrag die Aufnahme des Darlehns zulässig ist, nach den bei der Aluseinandersetzung zum Grunde gelegten landuͤblichen Ab⸗ S schadange Ptineibien lu 1

8 Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, hahen

Mazsestär der König dem Ritter Paganint als 2 Alllerhöͤchst Ihrer huldvollen Anerkennung seines ausgezeichne⸗ hten Talents, so Ahle seiner durch dreimalige Leistungen zu

milden Zwechen sich erworbenen Verdienste, den Titel Ihres

Ersten Concertmeisters beizulegen geruhet. Wir beeilen uns, dden zahlreichen Vere escelben diese Nachricht mitzutheilen.

Im Regierungs⸗Bezirk von Frankfurt a. d. O. sind bis zum 23sten d. an Beiträͤgen 8 Unterstuͤtzung der durch Ueberschwemmung verungluͤckten Bewohner West⸗ und Ost⸗ Preußen uͤberhaupt 5207 Rthlr. 19 Sgr eingegangen.

Eine Bekanntmachung (die achte) des hiesigen Ver⸗ eins zur Unterstuͤtzung der durch Ueberschwemmung verun⸗ gluͤckten Gegenden in West⸗ und Ostpreußen befindet sich in einem Supplement zum heutigen Blatte der Staats⸗Zeitung.

Die gerechte Theilnahme, welche das Schicksal der Nie⸗ derungen an der Weichsel und Memel gegenwaͤrtig erregt, wird es eeenen, wenn die preußische Staatszeitung ver⸗ sucht, vorlaͤusig nur auf den Grund der Schroͤtterschen Karte von Ost, und West⸗Preußen und der von den Regierungen in den Jahren 1818 bis 1820 herausgegebenen Ohsschat⸗⸗ verzeichnisse, eine Uebersicht der Bodenflaͤche und Bevoͤlke⸗ rung derjenigen Gegenden au n, die dem verwuͤstenden Eisgange ausgesetzt waren. 8 achrichten, gegruͤndet auf voll⸗ kommne Ortskenntniß und die neueste Zählung, sind hoffent⸗ . lich aus der Provinz selbst zu erwarten, wenn dem drin⸗ gendsten Beduͤrfniße abgeholfen, und eine unbefangne Muße 4 zurückgekehrt ist. Alsdann wird auch erst vollkommen klar werden, welche Theile der gee diesmal doch ver⸗ schont blieben: vorlaͤufig belehrten hieruͤber bereits die öffent⸗ lichen Blaͤtter.

Die Weichsel, welche zwei Meilen oberhalb Thorn in

reußen eintritt, wird fast auf ihrem ganzen Laufe durch

diese Provinz von Niederungen begleitet, die anfangs schmäͤ⸗ ler, abwechselnd auf dem rechten und liuken Ufer liegen, nach der Theilung des Stroms bei der Montauner Spitze aber nicht nur den ganzen Raum zwischen beiden Hauptarmen, der Weichsel und No at, einnehmen, sondern sich auch no sowohl ostwaͤrts der Nogat bis an den Drausensee und El, bingsluß, als auch westwaͤrts der Weichsel bis an die alte. Radaune erstrecken. Folgendes sind die einzelnen Theile die⸗ ser Niederungen. 4 1t 1. Die Thorner Niederung auf dem pechten Weichsel⸗ ufer sängt nicht ganz eine Meile unterhalb Thorn in der Naͤhe von Alt⸗Thorn an, und erstreckt sich längs dem Strome abwaͤrts bis in das Dorf Czarnowo gegen 2 ¾ Meilen lang. —2 ,8. S⸗ f. he Meu⸗ breit, gegen beide En⸗ jen hin aber so sehr vie mäler, daß i d kaum eine halbe Meile bhrefe. ö 2 Niederung nur eine Flaͤche von nahe 1 ½ Quadratmeilen, worauf in 16 im Verzeichniße der Regierung benannten Ort⸗ schaften 2644 Menschen wohnten. Mit Ausschluß der vor⸗ liegenden hiermit berechneten kleinen Inseln ist das Land einge⸗ dämmt, war aber nach oͤffentlichen Nachrichten jetzt ganz unter Wasser.

2. Weiter unterwaͤrts liegen auf dem linken Weichsel⸗ user zwei schmale, und, der Karte nach, nicht eingedaͤmmte Niederungen. Die erste fängt Czarnowo gegenuͤber unter⸗ halb Schulitz an, und erstreckt sich fast Meisen lang laͤngs dem Strome bis üͤber Deutsch Fordon jenseits des Ausflusses der Brahe. Sie ist so schmal, daß ihr Flaͤchen⸗Inhalt nur wenig uͤber †½ —2, beträgt, und enthielt in drei be⸗ nannten Ortschaften 5 Einwohner. Die andere faͤngt bald unterhalb Fordon an, und erstveckt sich nicht ganz eine Meile weiter stromabwäaͤrts bis uͤber Nieder⸗Gondecz hinaus. Sie ist ebenfalls sehr schmal, und enthaͤlt nur Quadrat⸗ meilen, worauf in orri benannten Ortschaften 213 Menschen lehten. Die hoͤher gelegene Stadt Fordon trennt diese beiden niedrigen Landstriche. 2.

3. Dem noͤrdlichen Ende derselben gegenuͤber faäͤngt auf dem rechten Weichselufer bei Sloncz eine größtentheils ein⸗ gedaͤmmte Niederung an⸗ die sich uͤber Meilen strom⸗ abwarts bis an die Stadt Kulm erstreckt. Sie ist nicht weit von ihrem suͤdlichen Ende fast Meilen breit, wiet aber weiter nach Norden hin so viel schmaͤler, daß ihre mitlere Breite nur auf wenig uͤber rine halbe Meile an⸗ unehmen ist. Daher enthaͤlt sie mit den vorltegenden In⸗ 8 nur wenig uͤber 14½ Quadratmeilen, worauf in 22 be⸗ nannten Ortschaften 2551 Einwohner waren. So viel be⸗ kannt ist, war sie ganz uͤberschwemmt.

4. Schon der Mitte der eben beschriebenen Niederung gegenuͤber entfernt sich das hohe User auch auf der lenken Seite von dem Strome, und laͤßt eine Niederung, die sich Meilen lang von Grabowa bis gegen die Stadr Schwetz hin erstreckt, wo das 8.eseee. in die Weichsel faͤllt. Sie ist im Durchschnitte v. Mrilen breit, der Karte nach aber nur kleinsten Theils eingedaͤmmt. Auf nicht gauz Quadratmeilen wohnten daselbst in 17 benannten Ortschaften 2064 Menschen.

5. Unmittelbar an Kulm, welches auf einer bebeuten⸗

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