1829 / 150 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

iederlanbe. b Bruͤssel, 25 Mai. Die Stadt⸗Behoͤrde von Antwer⸗ pen hat das Programm der bheim Empfan⸗ Sr. Maj. des IFKiänigs zu veranstaltenden Festlichkeiten bekannt gemacht. MReben dem Koͤnigl. Pallast wird ein Triumph⸗Bogen errich⸗ eeet, bei welchem mehrere Musik⸗Choͤre aufgestellt seyn wer⸗ den. Abends wird auf der hoͤchsten Gallerie des Thurmes 2 ein Feuerwerk abgebrannt werden und die ganze Stadt er⸗ euchtet seyn. Am folgenden Tage wird der Koͤnig den Be⸗ öeoöͤrden Audienz ertheilen und dann die wichtigsten Anstalten und Gebaäͤude der Stadt besuchen. Se. Maj. wollen auf der Schelde und durch den neuen Kanal von Neuzen nach Gent reisen, wo Allerhoͤchstdieselben am 29sten d. M. ein⸗ treffen und einige Tage verweilen werden; eine Eliten⸗Com⸗ poagnie der dortigen Communal⸗Garde wird den Dienst im

Kenigl. Pallaste versehen. Von da wird der Koͤnig nach Brügge gehen und am 4. oder 5. des kuͤnftigen Monats wie⸗ der in Ost⸗Flandern seyn. 2212

Deutschland.

Muͤnchen, 25. Mai. Der am 118 Hofe accre⸗ itirte Kaiserlich⸗Russische außerordentliche Gesandte und be⸗ ollmaͤchtigte Minister, Staatsrath und Kammerherr von Potemkin, hatte gestern in einer von Seiner Koͤnigl. Maje⸗ staͤt erhaltenen Privat⸗Audienz die Ehre, Allerhoͤchstdenenselben 1n den von des Kaisers von Rußland Majestaͤt Seiner Koͤnig⸗ llichen Hoheit dem Kronprinzen verliehenen St. Andreas⸗ DPrden zu uͤbergeben. Mit den Insignien dieses Ordens war sdder Russische Staatsrath Graf Apraxrin am 22sten d. M. dahier eingetroffen. 8

28 Das Regierungs⸗Blatt vom vorgestrigen Tage enthaäͤlt den wesentlichen Inhalt der Conventionen, welche in Be⸗ ereff der Arreragen und der Schulden in den von Baiern

uund Oesterreich durch die Vertraͤge von den Jahren 1814 und 1816 gegenseitig abgetretenen Ländern abgeschlossen und Alllerhoͤchst genehmigt worden sind. Durch diese Ueberein⸗

kuuft sind nicht nur die zwischen beiden Staaten seit 15

Jahren hestandenen Differenzen zur wechselseitigen Zufrieden⸗ eit ausgeglichen, sondern auch durch die Uebereinkunft we⸗ en der Schulden und Activen das seit dem Jahre 1803 nberichtigte vormalige Cammeral⸗ und Domkapitelsche Schul⸗ inwesen des Hochstiftes Passau, wobei so viele Unterthanen ees Koͤnigs und Baierische Stiftungen betheiligt sind, gluͤck⸗ lich berichtigt worden. 1

Der K. Gesandte in Wien, Graf von Bray, welcher um Abschluß dieser Conventionen mitzuwirken von Baieri⸗ cher Seite beauftragt war, hat, dem Vernehmen nach, von des Kaisers von Oesterreich Majestaͤt das Großkreuz des Leopold⸗Ordens erhalten, so wie nach Inhalt des vorgestri⸗ gen Regierungs⸗Blattes derselbe auch aus den Händen Sei⸗ ner Majestaͤt des Königs den St. Hubertus⸗Orden zu em⸗ pfangen so Füerlich war. .

Lem Königl. Armee⸗Befehl enthaͤlt viele Ernennungen und Befoͤrderungen bei der Koͤnigl. Armee.

Am verflossenen Donnerstage Abends war großes Hof⸗ Concert, dem neben den hiesigen Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften auch die Frau Erb⸗Prinzessin von Hohenzollern⸗ Hechingen mit ihrem ahl, und der Fuͤrst von Reuß⸗ Lobenstein, Durchlauchten, beiwohnten. ie eingeladenen

erren und Damen des diplomatischen Corps, des hohen

bels und die Herren Officiere der Garnison hatten mit Erfer diese Gelegenheit ergriffen, um Se. Majestaͤt den Koö⸗ nig nach Seiner längern Italiänischen Reise, und Ihre Masestaͤt die nach Ihrem in gemachten Besuche, in der Nähe wieder zu sehen. Das Concert war baher zahlreich und glänzend. 88 Majestaͤten geruhten, Sich vor Anfang und in dem Zwischen⸗Akte des Concerts mit der Ihnen gewoͤhnlichen und angebornen Huld und Leut⸗ seligkeit mit den anwesenden Damen und Herren zu unter⸗ alten. Die, musikalische Unterhaltung ward durch den Ge⸗ 8 der Damen Schechner und Vespermann verschoöͤnert, woher Letztere eine neue, hier nicht bekannte schöne Arie mit Choͤren, von Paccini, vortrug, welche ein angesehener Kunst⸗ freund, aus der Begleitung Sr. Majestaͤt des Konigs, von

Rom mitgebracht hatte. Der Oberst⸗Lleurenant von Heidegger wird mit seinem „Lieutenant Schnizlein,

treuen Waffengefaͤhrten, dem O bis zum August in Muͤnchen zuruͤckerwartei. die Ruͤckreise aus Griechenland uͤber Malta (wo er Auaran⸗ taine halten wird) und Neapel angetreten. Wuͤrzburg, Kee —— richten aus M. re nigl. e die Reise nach Bad Brückenau erst zu 8

11131“ n 1 1

8

Ende Juni

Karlsruhe, 24. Mai. Aus Konstanz vom 21. Mai wird gemeldet: So eben (halb 6 Uhr Abends) vernichtet ein schreckliches Hagelwetter, mit Steinen so groß wie eine kleine Nuß, die Hoffnung des Jahres.

Nachrichten aus Griechenland.

Die Times enthaͤlt im neuesten Blatte ein Schrei⸗ ben des Generals Church an einen Freund in London, wel⸗ ches, obschon von äͤlterem Datum (29. Maͤrz), doch manches Interessante enthaͤlt. Wir theilen daraus Folgendes mit:

„Ich habe die Freude, Ihnen aus den beruͤhmten Po⸗ sitionen von Macrin ⸗Osos zu schreiben. Nachdem ich die Eroberung der Feste Vonizza bewirkt, und mich mit Pro⸗ viant versehen hatte, marschirte ich, noch ehe die Tuͤrken auch nur eine Idee von meiner Absicht haben konnten, mit der moͤglichsten Schnelligkeit nach Karavansara. Nicht weit von dort schiffte ich meine Avantgarde in der Nacht vom 25sten d. ein, und machte mich bald zum Herrn der Höͤhen von Macrin⸗Osos; so daß 200 Türken, die auf dem Wege nach Arta begriffen waren, am andern Morgen zu ihrer großen Ueberraschung fanden, daß sie weder rad noch vorwärts konnten. Sie warfen sich daher in einen Thurm, wo sie sich noch befinden, und werde ich, sobald erst wichtigere Dinge abgemacht sind, mich dann bemuü⸗ hen, sie von dort hinaus zu treiben. Ich befinde mich jetzt uͤbrigens in einer Stellung, von wo aus ich, wenn ich nur den noͤthigen Beistand erhalte, im Stande seyn werde, alle Communicationen zwischen Arta, Janina u. s. w. mit Missolunghi, Lepanto, Anatolico und anderen Orten abzu⸗ schneiden. Auf dem festen Lande von Griechenland befinden sich die Türken ohne allen Proviant; die drei letzt genann⸗ ten Orte werden daher eben sowohl, als Athen, sehr bald fallen muͤssen, wenn ich nur die Unterstuͤtzung erhalte, deren ich bedarf. Von diesem einzelnen Punkte, welchen zu gewin⸗ nen ich mir, wegen seiner Wichtigkeit fuͤr Griechenland, sehr viele Muͤhe geheden habe, hängt Alles ab. Unser Geschäͤft ist es, das Gebiet hinter uns bedeckt zu halten: keinen Tuͤr⸗ ken hr und keinen herauszulassen. Die bekanntesten Parthei⸗Chefs dieses Gebiets haben sich mir angeschlossen.“

Die Griechische Biene enthaͤlt folgendes Privat⸗ Rundschreihen des Präsidenten Griechenlands an die außer⸗ ordentlichen Commissarien und provisorischen Gouverneure: „Wir haben lebhaft bedauert, die auf die Zusamme fung des Panhelleniums bezuͤglichen Actenstuͤcke er abfertigen zu koͤnnen. Nichts destowemiger sind dieselben san dem Monat October der stete Gegenstand unserer Sorgfalt gewesen. Sie kennen die Botschaft, welche das Panhellenion zu jener Zeit von uns erhielt. Letzteres hat seitdem seinen ganzen Eifer der Eroͤrterung der Formen gewidmet, welche einen regelmäßigen und gesetzlichen Hergang bei der Ernen⸗ nung der Waͤhler und der ollmaͤchtigten sichern. Da sich uͤber diesen Gegenstand kein Gesetz vorfand, so war es un⸗ umgänglich n diese Luͤcke der Gesetzgebung einst⸗ weilen zu ergaͤnzen. Das Panhellenion hat uns in dieser Beziehung eine Verordnung vorgeschlagen, deren Bestimmun⸗ een, unserer Meinung * die Vollmachten der Regierung berschritten. Wir theilten demselben unsere Ansichten mit, nach deren reiflicher und Eröͤrterung es uns die Acten vorlegte, die wir, mit Ausnahme einiger gering gi⸗ gen Modificationen, genehmigt haben. Diese Acten einigermaaßen von dem Plane ab, den wir anfangs entwor fen hatten. Wir hatten veee claßen, den Wahl Versamm⸗ lungen die außerordentlichen die provisorischen Gouverneure oder deren Abgeordnete beiwohnen zu lassen, ——9 aber die Theilnahme dieser Staatsbeamten auf die ufsicht bei den Wahl⸗Operationen beschroͤnkt, indem wir dadurch den zur Ausuͤbung ihres Wahlrechtes versammelten Buͤrgern eine sarte Burgschaft fuͤr die Ordnung und Gesetzmäͤßigkelt zu geben glaubten. Das Panhellenion war der Ansicht, daß man einem von der Regierung erwählten Buͤrger nicht nur die Aufsicht, sondern auch die Leitung der Wahl⸗Operatic nen, welche die unmittelbare Ernennung der ten zum Gegenstand haben, anvertrauen müsse. Dasselbe hat uns in der That vorgeschlagen, unter den Wählern, welche jede Provinz ernennen wird, den Vorsitzer der Ver⸗ sammlung, welche zur Wahl der Bevollmaͤchtigten schreiten soll, zu bestimmen. Wir haben diese Maaßregel angenom⸗ men und schmeicheln uns mit der Hoffnung, daß die Resul⸗ tate derselben der Erwartung der Nation entsprechen wer⸗ den. Ferner beharrt das Panhellenion darauf, eine Be⸗ schraͤnkung fuͤr noͤthig zu erachten, welche nach unserer An⸗ sicht nicht der guten Meinung entspricht, die wir dem Aus⸗

,].

82