1829 / 154 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2 Jul

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elches Chap. VI. p. 69 die nachst S : 4 Sehr. e nachstehende Stelle enthaͤlt:

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88 gestern abgebrochenen Aufsatzes 1

er den Sultan Mahmud.

Wahr ist es, daß die Janitscharen bereits so tief in der Roöffentlichen Meinung gefallen waren, daß kein rechtlicher Ruselmann sich mehr an ihre Spitze zu stellen wagte, und die uͤbrigen Abtheilungen der Tuͤrkischen Heeresmacht jeden An⸗ trag, gemeinschaftliche Sache mit ihnen zu machen, mit Un⸗ willen verwarfen ebenfalls wahr, daß der Mangel an tuͤchtigen und einflußreichen Anfuͤhrern viel zu ihrer Nieder⸗ lage beigetragen hat Thatsache ist es aber auch, daß Mah⸗ mud da durchgedrungen ist, wo seine Vorgaͤnger alle scheiterten Thatsache, daß der Sieg uͤber die tausendkoͤpfige Hydra

8 weder das Werk des Zufalls noch des blinden Gluͤcks, son⸗

dern eines seit Jahren wohl berechneten, und mit ununter⸗ brochener Beharrlichkeit durchgefuͤhrten Planes war That⸗ sache endlich, daß der Sultan, als die Empoͤrung ausbrach, erst bei seiner Ueberfahrt von Beschik⸗Tasch (Großherrliches Sommer⸗Palais, unfern der Stadt auf dem Europaͤischen Ufer des Bosphorus) nach Konstantinopel, in einem Kahne von nur zwei Personen begleitet, dann bei Anordnung aller Maaßregeln zur Bekaͤmpfung der Rebellen, und zuletzt, nach vollbrachtem Siege, indem er sich von hoͤchstens zwei bis drei Personen umgeben, voͤllig unbewaffnet, jeder Gefahr troz⸗ zend, in allen, selbst den verdaͤchtigsten Stadt⸗Vierteln, zeigte, seltene Unerschrockenheit, große Besonnenheit und Unerschuͤtterliche Festigkeit bewiesen hat *⁵). . Am 17ten Zuli ward der Beschluß, den Namen der Janitscharen im anzen Osmanischen Reiche fuͤr ewige Zeiten aufzuheben, ihre eichen zu vernichten und an die Stelle dieser entarteten

Manssnrei- Muhammedijè) treten zu lassen, im großen Rathe der Minister einstimmig angenommen, und der desfalsige Aufhebungs⸗Ferman*“¹) oͤffentlich verlesen. Von diesem Tage an hat sich der Sultan den Beinamen Féthy: *) (Sieger) bei⸗ gelegt, welcher seitdem seinem Namenszuge (Tughra) *³⁹) beigefuͤgt wird *). Daß bei diesem Kampfe, so wie

16) In welchem Sinne uͤber das Verfahren und Bench⸗ men des Sultans, wahrend und nach der ris weich, der Aehr —— Rebellen herbeigefuͤhrt hatte, von Konstantinopel aus

ciell nach Paris berichtet wurde, entnehmen wir aus des Gra⸗

of fen Andreossy's lehrreichem Werke: Coustantinople et le Bosphore eendant les années 1812, 13, 14 ek 26, Paris 1828,

d hrace

„Des ne tan Mahmond a pa se délivrer des auxquelles aszujeétissait la forme du des il a montré fonte Pénergie d'un caractère trop long tems com⸗ par la réserve que lui imposnit Ja Drofondeur esseins, et ses ménagemens euvers des usabes donaacrös changement survenu- depuis dans sa persoune 2 frappé le . we Jamais, Ecrivait- on officiellement de Gonstane prigs⸗ Juin 1826 et d'après le témoignage de personnes 0 . e 27. journellement Soltan Mahmoud. on n'avoft remar dui voaient solution, de fermeté. d activité, de courage lant de ré- depuis les de crise que Fon vient de acber Eqhes. dlos toùt ce qui Fentoure de Fenthousiasme qui 1 pénètre et si cela se soutient, on ne pourrait san —— Thommage aux sourgrains de la race ottomsme oez un une grande renommfe. 2 qui ont acquis 19) Dieses wichtige Actenstüͤck wurde von dem damalt Kaiserl. Kanzlei⸗Direktor und gegenwaͤrtigen Minister amaligen wärtigen Angelegenbeiten, Pertew⸗Efendi, der den Ruf 22 aus voeagee. fen genfee, abgefaßt 8 nes ganz sy: a1 1 VI. 8 * E. 1 E. minople et le Bosphore. 19 ee aus der Kaiserl. Staats Kanzlei

Staats⸗Secretairen und Ministern varaphiahe Vrgehende, von den Diplome) und Fermane (Kaiserl. Befehle) haben (Anstellungs⸗ Guültigkeit, wenn sie mit dem Kaiserlichen Monogra un versehen sind. Die Ertheilung deselben ist einem de amten der Pforte uͤbertragen, welcher selbst dem Minah hohen Be⸗ waͤrtigen Felcgenheiten im Range vorgeht und d a 88197 2ch Stnats⸗Sceretair fuͤr den Namens im ist ein Gehülfe, Tugbratkesch, Tughraschreibes 9, fuͤhrt. ben, welcher allen Ausferti ungen das Monogram er, zugege⸗

Mitte des Bogens voransett, d. h. mit der 8 8 ob Numenszug des jetzt Sultans entheͤlt men malt. er han ünstlich ver

Sohn d

Hübenbgan Worte: , hmud C 8 es Sultans ende Beduͤrfniß einer a

442— Chan.“ der F 1e dhaten ge orten, die Reich und Re⸗ eee umtbildun na war ü erselben versuchten sich an der schweren Auuf⸗ en. Meh⸗ form ins Werk zu setzen. fsabe, diese Re mud dem Ersien lͤmmt das Verdienst zu, diese

Chap.

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fruͤher beim Ausbruche der Griechischen Empoörung zu

Konstantinopel im Jahre 1821, wo es sich fuͤr den Sul⸗ tan um Thron und Leben, fuͤr die Regierung um Bewah⸗ rung ihrer Unabhaͤngigkeit und die Erhaltung des Reichs, ja in gewisser Beziehung selbst fuͤr die Nation um Freiheit und Glauben, die beiden hoͤchsten Guͤter, handelte, Stroͤme von Blut vergossen worden sind, ist leider nur zu wahr; wer

möͤchte sich aber darüͤber wundern, da uns die Geschichte Z1

ken zuerst aufgefaßt, Mahmud d 8 ührt der

ihn zur nnsküihesnst Mahm 2 g gebuͤhrt de Ruhm, Eine gedraͤngte Uebersicht der verschiedenen Versuche, d

Widerspenstigkeit dirser privil ianer jegen, hier nicht am unrechten 8 banst cinffchans 8989 . nücht. 8-ht s,.288) i an Festigkeit C 8 88 8 saen kuͤhnen Gehanten, gies 88 zundsaͤtzen zu reguliren, laut werden zu ieß * Abhandlung uͤber diesen Gegenstand, nee b,n ee Erces ein der Herrschaft in der Regulirung der Volker“ drucken und ver. breiten, und mehrere die Kricgskunst betreßsende Degkscheiten aus dem Italiaͤnischen ins Tuͤrkische üͤberschen. Der Tad Ubereilte ihn, ehe er seine Absicht zur Ausfuͤhrung bringen konnte. . Der Graf von Bonneval, bei den Tuͤrken unter dem Namen Achmet Pascha bekannt, vom Sultan Mahmud zum Pascha von zwei Roßschweifen und zum Befehlshaber der Bombardiere er⸗ naunt, der manche wesentliche Verbesserung bei der ——7 8 3

kt gangelte, wagte es ewaffnete Macht nach neuen

Artillerie einfuͤhrte, und dessen Talente und Thatigkei f weit nuͤtzlicher haͤtten werden koͤnnen, wenn * 2 He⸗ trauen geschenkt haͤtte, soll schon damals versucht haben, ein Corrs Albaneser auf Europaͤische Weise zu exerciren; gewiß ist, daß diee ser erste Versuch ohne allen Erfolg blieb. Mustapha III. (regierte 1754 1774), ein Fuͤrst von großem Geiste und ungewoͤhnlicher Charakterstaͤrke, dessen Unternehmun⸗ gen aber fast alle an dem wilden Ungehorsam und der Widerspen stigkeit der Janitschaven scheiterten, wuͤrde ohne Zweifel die Art mit starker Hand an die Wurzel des Uebels gelegt, und die Rerer form des Heeres nach dem Plane, den ihm der Freiherr von uoo

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entworfen hatte, bewerkstelligt haben, wenn ihn nicht die unun⸗ 85 terbrochene Dauer der Kriege und inneren Unruhen, die seinen 8R. 8 Schatz erschoͤpft hatten, und seine ganze Aufmerksamkeit erforder ten, daran verhindert haͤtte 3 A Indessen gelang es ihm doch, mit Tott's Huͤlfe, viele schr 6 wesentliche Verbesserungen einzufuͤhren, welche gleichsam als der 8 8 Grundstein des unter der jetzigen Regierung aufgefuͤhrten Gebaͤu- des zu betrachten sind. In jene geit faͤllt die Gruͤndung ₰4 8 . neuen Stuͤckgießerei und der mathematischen Schule, die verbeef serte Befestigung der Dardanellen und die Anlegung neuer Schloͤs⸗ 2 ser im Bosphorus, die erste Bekanntschaft der Tuͤrken mit der An- wendung des Bajonets, und die in ihren Folgen hoͤchst wichtige Formirung eines Lehr⸗Bataillons fuͤr die Artilleriec. Zweitausend Artilleristen, einfoͤrmig uniformirt und regelmaßig besoldet, wur⸗ den, unter Ober⸗Aufsicht des Groß⸗Veziers, dem unmittelbaren Be⸗ fehle Tott's untergeordnet, und bildeten ein eigenes Corps, dem der Rame Surgtschis, d. h. die Schnellen, beigelegt wurde. Aus ihm ist spaͤter der Kern der Topdschis, Kanoniere, hervorgegangen, welche heut eTge noch die bestexercirten und disciplinirten Truppen der Tuͤrkischen Armee sind. Abdulhamid (regierte von 1774 1789), fuͤr alles Große empfäaͤnglich und seiner Leutseligkeit wegen allgemein beliebt, 5 schwach und schuͤchtern, theilte die Ansicht seiner Vorfahren die unerlaßliche Nothwendigkeit, den Uebermuth der Janitscharcma unter das % des Gehorsams zu beugen. Er war der erste, der ihnen das Thronbesteigungs⸗Geschenk verweigerte, ein kuͤhner seit Bajesids Zeiten unerhoͤrter Schritt, und die großen Nieder⸗ lagen, welche ihre Widerspenstigkeit im Kriege mit Rußland (der durch den fuͤr die Pforte so nachtbeiligen Frieden von Kai- nardschi, am 5. Juli 1774 beendigt ward) herbeifuͤhrte, belehrte ihn hinlaͤnglich uͤber das dringende Beduͤrfniß, eine gänzliche Reform in der Armee einzuleiten; auch erzählt man, das

der damalige Englische Botschafter, Ritter Ainslie, der das 8. besondere Vertranen des Divans genoß, dem Sultan zuerst de— Idee beigebracht haben soll, die bisherigen unregelmaßigen Mili⸗ 8 2 zen durch regulaire, auf Europaͤische Weise disciplinirte und exer-⸗

cirte Truppen zu erschen. Wahrscheinlicher ist, daß dieser Mo⸗ 5 narch nur die vncblhnung und Vervollkommnung der unter sei⸗

nem Vorganger durch Tott begruͤndeten neuen Einrichtung beabe tigte. 2 sich Ledenfalss 22 die Ausfuͤhrung dieses Projektes spaͤteren 8 Zeiten vorbehalten bleiben, da Abdulhamid waͤhrend seiner funkf chmährigen Regierung stets mit Fuͤhrung von Kriegen, mit sinergräcung der Unruhen in Morea, mit Baͤndigung der 2— A losen Lewendis (einer anderen irregulatren Miliz) und mit Belkim- pfung der Anmgaßungen der Aegyptischen Emirs bheschaͤftigt war. Er beschraͤnkte sich daher darauf, die neuen Einrichtun-. en, s v. es 8 ventesge . iu schuͤtzen, und beguna-⸗ igte besonders das Corps der Topdschis. 8 Selim III. (regierte von 1789 1807) knuͤpfte den seit Mustapha's Tode abgerissenen Faden wieder an, und ward in der Ausführung seines Vorhabens von der Franzhͤsischen Nepuhlit unterstuͤtzt, welche ihm im Jahre 1796 durch ihren Botschafter,

den General Aubert Dubayet, mehrere Feldstuͤcke zum Geschenk

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