wwas die Arbeiter aus den Fabriken treibe
ne ollen⸗Garn wurden in der ersten Periode 86,594 ⅞ Pfb., in der letzten 900,343 Pfd. ausgefuͤhrt. Die Tuch⸗Ausfuhr hatte sich von 1,557,743 ½ Binen auf 1,417,418 Stuͤcke, mithin um 140,325 ¾ Stuͤcke verrin⸗ gert. — Im letzten (mit dem 5. Januar 1829 endigenden) Jahre wurden im Ganzen 30,246,898 Pfd. Wolle eingefuͤhrt; mithin noch 1,669,389 Pfd. mehr, als durchschnittlich in den vier vorhergehenden Jahren. Die Woll⸗Einfuhr verhielt sich zu der Ausfuhr (die gesponnene Wolle und das Garn mit eingerechnet) wie 14 ½ zu 1. — Der Lord brachte dem⸗ naͤchst in Vorschlag, den Woll⸗Einfuhrzoll um 3 Pence zu erhoͤhen, und erklaͤrte, daß auch dies dem Fabrikanten noch keinen hinreichenden Schutz gewähren duͤrfte. — Graf von Harewood war der Meinung, daß Britische Wolle, von dem Momente an, da man den Einfuhr⸗Zoll erhoͤhe, im Preise fallen wuͤrde. Wolle man fremde Wolle verbieten, so duͤrfte auch das Ausland seine Mäarkte fuͤr die Einfuhr Britischer Wollen⸗Fabrikate verschließen, und dann würde man Muͤhe haben, die gegenwaͤrtigen Woll⸗Vorraͤthe zu ver⸗ arbeiten und los zu werden. Der Herzog von Norfolk wiederholte seine bereits fruͤher gemachten Bemerkungen, daß ihm seine eigenen Schaͤfereien den Beweis liefern: die Bri⸗ tische Wolle sey nicht schlechter geworden, als sie fruͤher war. Lord Ellenborough gab von Seiten der Minister die Er⸗ klaͤrung, daß diese nicht gesonnen seyen, in dem gegenwaͤrti⸗ een Systeme irgend eine Veraͤnderung eintreten zu lassen. r gab zu, daß die gegenwaͤrtige Lage der Woll⸗Producenten nicht die erfreulichste sey, doch hoͤre man jetzt dieselbe Klage auch von allen anderen Erwerbs⸗Klassen; er sagte fernerhin, daß eine erhoͤhte Abgabe auf Wolle nur die Nachfrage nach baumwollenen Fabrikaten, zum Schaden der wollenen, ver⸗ mehren wuͤrde, und trug schließlich auf die vorlaͤufige Frage an. (Wie wir bereits 2 berichteten, wurde dieselbe durch eine Mehrheit von 53 Stimmen genehmigt.)
— In den Sitzungen vom 27. und 28. Mai kam im Oberhause nichts Erhebliches vor. Das Koͤnigliche Colle⸗ gium der Wundaͤrzte in London beschwerte sich in einer Vitt⸗ schrift gegen die dem Hause vorliegende Bill zum Nutzen der Anatomie, die, wie sie vorgaben, in ihre Rechte eingriff. Die Grafen von Darnley und Malmeshury fanden es zweckmäͤßig, die vorläͤufige Zürcknahige der Bill anzurathen, weil sie sowohl Gerechtigkeit als Menschlichkelt auf eine fuüͤhl⸗ bare Weise verletze. Lord Holland erklaͤrte jedoch, daß der Widerwille des Volks gegen eine Bill, wodurch der Anato⸗ mie ihr Bedarf an Leichen auf eine gesetzliche Weise gesichert werden soll, kein Grund seyn duͤrfe, diese Bill zuruͤckzuneh⸗ men. Auch andere Lords waren der Meinung, daß man in dieser Session mindestens bis zur zweiten Lesung damit schrei⸗ ten muͤsse.
— Im Unterhause, wo (27. Mai) Hr. Peel den Sir J. Mackintosh ersuchte, seinen Antrag in Bezug auf die Portugiesischen Angelegenheiten noch zu verschie⸗ ben, erklärte dieser, daß er es (wie bereits gemel⸗ det) zwar thun wolle, weil er wohl begreifen koͤnne, daß Gruͤnde vorhanden seyen, diese Frage jetzt noch nicht zu erörtern: doch wuͤrde er in einigen Tagen auf das Land ziehen, und befaͤnde sich alsdann außer Stande, noch mehr Zeit zuzugeben. Es wurde alsdann die Eroͤrterung der Frage auf naͤchsten Montag (d. 1. Juni) festgesetzt. — Neuerdings brachte Oberst Davies seine An⸗ klagen gegen den Architecten, Herrn Nash, zur Sprache, und trug auf einen besondern Ausschuß zur Untersuchung seines Verfahrens an. trag, weil, wie sie sagten, der Ausschuß dem Herrn Nash Gelegenheit geben wuͤrde, sich von allen Anschuldigungen zu reinigen. Auch Herr Peel nahm den Architecten in Schutz, und ruͤhmte von ihm, daß er, sohald er nur von der im Unterhause wider ihn erhobenen Anklage vernommen, selber darauf angetragen habe, den Gegenstand genau zu untersu⸗ chen. Der Ausschuß wurde darauf ernannt. Die Bill zur Verbesserung der Friedens⸗Gerichte, die erst in der naͤchsten Sesston in Vollzug gebracht werden soll, ging pro forma nochmals durch den Ausschuß, wo ein von Herrn Peel vorgeschlagenes Amendement hinzugefüͤgt wurde. Der Be⸗ richt wurde alsdann darüͤber abgestattet, mit dem Beschluß, die Bill in 3 Monaten wieder in Erwägung zu ziehen.
— In der Sitzung vom 28. Mai überreichte Herr Da⸗ venport eine Bittschrift mehrerer Fabrik⸗Arbeiter in Stock⸗ port, die sich daruͤber beschwerten, daß man sie ihrer Arbeit entlassen habe, weil sie als Zeugen vor Gericht gestanden und sich uͤber den niedrigen Arbeitslehn beklagt haben. Sir C. Phillips erklärte, daß es nicht sowohl die Herab⸗ setzung des Lohnes, als der Wunsch, ihn zu erhöhen, sey, denn er köͤnn
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Mehrere Mitglieder willigten in den An⸗
aus Briefen beweisen, daß Tausende von Spinnern in Pre⸗ ston ihre Arbeit verlassen haben, wiewohl die erste Klasse derselben 25 bis 30 Shill., die zweite 30 bis 40 Sh., und die dritte 40 bis 60 Sh. woͤchentlichen Lohn erhielt. Alder⸗ man Waithman protestirte gegen alle Citationen aus Brie⸗ fen, die im Hause verpoͤnt seyen. Denn wollte man der⸗ gleichen Briefe als Autoritaͤten gelten lassen, so wuͤrde das Haus sehr bald damit uͤberschwemmt und leicht hinter's Lich gefuͤhrt werden. Besser sey es daher, die Partheien vor di Barre zu rufen und sie hier zu examiniren. — Ein Her Newland, der, wie er schrieb, noch 12,000 Pfd. füͤr In⸗ teressen an die Franzoͤsische Regierung zu fordern hatte, wandte sich an das Haus mit der Bittschrift, daß ihm diese aus dem Bestand gezahlt werden sollen, der noch von der Summe, welche jene Regierung zur Befriedigung Britischer Forderungen fruͤher bewilligte, uͤbrig geblieben sey. Der . Kanzler der Schaßkammer erklaͤrte, es habe seine Rich, tigkeit damit, daß sich im Schatze noch 260,000 Pfd. von jener Summe befinden; man wolle diese auch unter Dieje; nigen, die rechtsbegruͤndete Forderungen haben, vertheilen, doch schon auf die erste Bekanntwerdung einer solchen Ab⸗ sicht haͤtten sich Anspruͤche bis zu Einer Million gemeldet, und sey jetzt die Regierung damit beschaͤftigt, ein FE 3
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zweckmäßigsten Vertheilung der vorhandenen Gelder au finden. Dr. Phillimore wuͤnschte zu wissen, ob der 2 kannte Baron von Bode einer Derjenigen sey, die von diesen Geldern etwas erhalten wuͤrden? Der Minister er⸗ wiederte, daß alle Anspruͤche zur Untersuchung kommen, und die am meisten begruͤndeten beftiedi t werden sollen. — Hr. Otway Cave hatte mehrere Bitescheiften aus Irland zu uͤberreichen, die, wie er sagte, urspruͤnglich dem Hrn. O'Con⸗ nell, der durch eine ungerechte Entscheidung des Hauses um seinen Parlaments⸗Sitz gekommen sey, anvertrault worden waren. — Als die Bill in Bezug auf die Schatzkammer⸗ Scheine durch den Ausschuß ging, sagte Hr. Hume, daß dies der letzte Act einer Sesston sey, waͤhrend welcher — wenn man eine einzige Maaßregel ausnehme — im Ver⸗ gleiche mit anderen Sesstonen fast gar nichts gethan worden sey. Sich selbst habe er keinen Vorwurf daruͤber zu machen, daß die finanziellen Angelegenheiten mit solcher Nachlassigkeit pPese mn er habe das Seinige gethan, doch er sowohl von der Seite Ha f . st sich befände, als von der Aee erez. a. blieben, und glaube er auch, daß das Land mehr Dan A. keit den Ministern fuͤr ihre Maͤßigung, als den Repraͤsentan⸗ ten füͤr ihre Wachsamkeit schuldig sey. Hr. Spring Rice erklaͤrte, daß das Verfahren der Regierung in Bezug auf die eine große Maaßregel, welche fast die ganze Session absor⸗ birte, es wohl verdient habe, daß diejenigen, die sonst ihre Finanz⸗Maaßregeln abwaͤgen, diesmal mit etwas mehr Nach⸗ sicht zu Werke gehen. Auch sey er uͤberzeugt, daß eben jene große Maaßregel eine bedeutende Ersparniß, sowohl in den militairischen, als in den buͤrgerlichen Einrichtungen Irlands, zur Folge haben werde. — Das Haus vertagte sich bis zum Montage (d. 1. Junt), an welchem Tage, nach Anzeige des Hen. Dawson, die gewoͤhnlichen Sessions⸗Adressen in An⸗
trag gebracht werden sollen.
London, 29. Mai. Bei dem Kinder⸗Balle, den Se. Majestaͤt gestern gaben, erschien auch die junge Koͤnigin von Poctugal. Sie wurde mit allen, ihrem Range gebuͤhrenden Ehren empfangen, und, wie man vernimmt, vom Koͤnige ganz besonders ausgezeichnet. b
Als vor einigen Tagen der Geburtstag der Prinzessin Victoria gefeiert wurde, bemerkte man die Königin von Portugal, die Herzogin Vernhard von Sachsen⸗Weimar, die Herzoͤge von Orleans und Chartres unter Denen, die bei der Herzogin von Kent erschienen, um ihre Glͤck⸗ wuͤnsche abzustatten. 2
Dem Examiner zusolge wird, mit Einwilligung einer großen Europaͤischen Continental⸗Macht, eine Verbindung zwischen dem Herzoge von Chartres und der jungen Köni⸗ gin von Portugal beabsichtigt. „Zwar“, fuͤgt jenes Blatt hinzu, „koͤnnen wir nicht angeben, auf welcher Autoritat die⸗ ses Geruͤcht eigentlich beruht, doch das wissen wir, daß von den Personen im Gefolge der jungen Koͤnigin ein bicaes Ereigniß besprochen worden ist. Der Herzog von Chartres ist, wie es heißt, ein vielversprechender sunger Prinz und bei Mannern aller Partheien in Frankreich sehr iebt. 8
5 Das Hof⸗Journal, das aus dem Leben des Herzogs von Orleans einige Mirtheilungen enthält, sagt unter An⸗ derem: „Die prachtvollen Saͤle dieses Prinzen, im Palais⸗
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